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Herz des Wirglers


 
 
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anderswolf
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Beitrag07.12.2022 18:18

von anderswolf
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Zwischen wunderbaren Naturbeschreibungen und dem Wirgler-Gruselmärchen eine Geschichte über das Verlieren, Vermissen und Nicht-Vergessen-Wollen eines Menschen, geschildert aus der Perspektive eines Kindes. Der Plottwist am Ende ist so abrupt wie notwendig; ich habe aber einige Fragen. Ansonsten: sehr schön.
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Gast







Beitrag07.12.2022 23:40

von Gast
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Keine Punkte, sorry.
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fabian
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Beiträge: 615



Beitrag08.12.2022 15:54
Re: Herz des Wirglers
von fabian
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Phantastik ist eigentlich nicht so ganz mein Ding.
Aber hier gekonnt-gediegen erzählt.
Was ist ein Wirgler? Eine hübsche Erfindung. Etwas, das es bisher nicht gab. Ein wenig Alice hinter den Spiegeln?
Das Potential der Idee ausgeschöpft. Punktemäßig irgendwo in der Mitte
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Minerva
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Beitrag09.12.2022 17:42

von Minerva
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gelöscht, wird im übernächsten Beitrag zusammengefasst ...

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Minerva
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Beitrag09.12.2022 18:28

von Minerva
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Antworten Teil 1
(nicht chronlogisch, hier diejenigen, die mein Beitrag nicht überzeugt hat.)

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Ein Beitrag aus meinem unbepunkteten Mittelfeld (quasi Plätze 11-18).

In einem mittelalterlich anmutenden Dorf geht das Gerücht von einem „Wirgler“ um, der offenbar junge Frauen entführt. Nur der treue Milan weiß, dass Lina nicht auf dem Boden des Brunnens oder sonstwo gerade gewirgelt wird, denn sie ist stark und hat dem Übeltäter schon vor ihrem Verschwinden das Herz herausgerissen, in eine Puppe genäht und in Milans Obhut gegeben. Warum er das der Dorfbevölkerung nicht verrät, bleibt ein Geheimnis.
Über drei Jahreszeiten zeigt der Text schlaglichtartig, wie Lina von den anderen erst vermisst, angesichts ihres Ausbleibens aufgegeben (ein leerer Sarg wird beerdigt) und schließlich vergessen wird. Am Ende öffnet Milan die Puppe und es passiert etwas, vielleicht eine Art Voodoo, so genau weiß man es nicht. Am Ende jedenfalls haben die beiden quasi die Plätze getauscht, Lina ist frei (auch wenn man immer noch nicht weiß, wo sie ist) und hat Milan in ihr Herz eingeschlossen, wozu auch immer dafür das ganze Drumherum nötig war. Ist Lina selbst der Wirgler? Was eventuell ein großartiger Showdown hätte werden können, bleibt hier leider aufgrund der Kürze viel zu blass, zu undramatisch und unverständlich. Vielleicht hat der offensichtliche Wunsch, beide Themenstellungen auf einmal zu erfüllen, zu diesem kryptischen Plot geführt. Oder es ist einfach keine gute Idee, ein Genre, das tendenziell auf Epos ausgelegt ist, in diese knappe Form zu zwängen. Mich hat jedenfalls auch dieser Fantasy-Beitrag nicht wirklich überzeugen können.


"Gewirgelt" find ich gut Laughing

Nein, der Wunsch, beide Themen zu erfüllen war es nicht, sondern so:
Ich wollte das Bild und die Schatzgeschichte nehmen, sowas spricht mich mehr an. Dann war da ein Junge, der verschwunden war und sein Freund bewahrte seine Schatzkiste auf.
Nun hieß der Freund Leno - und ich habe das wirklich erst nicht bemerkt, dass das ja wie Lina klingt. (Ja, ich merk manchmal nix.)
Also, irgendwie hat sich das Thema 2 einfach mit eingemischt, und dann fand ich es komisch, einen vermissten Jungen namens Leno zu haben, wenn es doch auch noch um die Frage nach Lina gibt.
Also, was solls, hab ich das eben so gemacht.
Das ist wie mit dem rosa Elefanten, an den man nicht denken soll.
Ich hatte am Ende genau 400 Wörter. Bei der Korrektur fehlte eins, also habe ich nochmal umgestellt und angepasst, sodass der Text wieder bei 400 war. Hab das nix gequetscht.

Kryptisch ist die Geschichte wohl, weil ich sie nur aufgeschrieben habe, aber auch nicht wesentlich mehr Hintergrundwissen besitze als die Lesys.
"Es ist wie es ist."

hobbes hat Folgendes geschrieben:
Hm. Ich bin versucht, die Geschichte zu mögen. Ich mag Märchen, die Geschichte hat einen schönen märchenhaften Ton. Aber am Ende stehe ich da und denke: Hä? Und dann fange ich halt an zu suchen und mir irgendwelche Gründe zurecht zu legen, warum ich die Geschichte nun mag oder nicht.
Und dann finde ich dummerweise einiges, was ich nicht mag.
Zum Beispiel das Wort Wirgler. Das ist nun wirklich höchst subjektiv, aber nun, was soll ich machen. Ich dachte außerdem, ich werde herausfinden, wer/was der Wirgler ist, das ist aber auch nicht der Fall. Obwohl, da bin ich jetzt arg pedantisch, der Wirgler ist halt der Wirgler, irgendeiner, vor dem z.B. man die Kinder warnt, muss man das jetzt noch ausführlicher machen, eigentlich doch nicht. Dann aber doch, denn dass der Wirgler so im Ungewissen bleibt, führt unter anderem zu meinem Hä am Ende. Also dazu, dass ich nicht verstehe, was da jetzt passiert ist und vor allem, ob ich das (Ende) schlimm finden sollte oder im Gegenteil gerade nicht.

Dann enthält der Text einiges, was es meiner Meinung nach nicht braucht und bei 400 Wörtern wiegt das natürlich umso schwerer, da muss doch eigentlich jedes Wort seine Berechtigung haben.

Zum Beispiel das hier:
Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben:
Er geht aus dem Brunnenhaus, es ist zu kühl, zu feucht, zu finster.
Und draußen wartet der Sommer.

Wozu ist das gut, was soll das mit dem Sommer, wofür steht das Brunnenhaus, zwölftausend weitere Fragen hier einfügen, von denen ich nicht die geringste Ahnung habe, ob sie überhaupt relevant sind.

Und wer ist Lina, also wer war sie? Schwester? Kinderhüterin? Freundin? Ganz was anderes?
Auch so etwas, das mir fehlt.


Das Brunnenhaus ist der Bezug zum Bild. Siehe bei nebenfluss' Antwort über dir. Die beiden Vorgaben haben sich von allein ineinander verstrickt. Aus dem Brunnenhaus zu gehen, schließt die Szene ab. Der Sommer zeigt den Zeitraum und dass Milan sich da noch keine Gedanken macht. Er ist jetzt einfach Kind und will den Sommer genießen und Lina wird schon wiederkommen ...
Lina ist auch ein Kind, sie hat ja eine Puppe in der Schatzkiste, einen Milchzahn (nur einen), Glitzersteine und Spiegelscherben. Sachen, die ein Kind halt so aufhebt.


holg hat Folgendes geschrieben:
Content Warning: Nicht bis zum Ende lesen

Das ist schön.
In drei Miniaturen wird eine Geschichte erzählt, von einem verschwundenen Mädchen, von Vermissen und dem Vergehen der Zeit. Kurz, knapp, sprachlich auf den Punkt. Das ist toll gemacht.

Und dann kommen die beiden letzten Sätze. Kasper springt mit der Klatsche um die Ecke. Es gibt keinen Abschluss, kein Weiterspinnen. Eine Wendung muss her, ein Knalleffekt, eine Pointe. Törööö!
Schade. War so eine schöne Geschichte.

Nein wirklich. Ich lese bis zum letzten Abschnitt, bin begeistert, und ja, ich erwarte, dass da was kommt. Aber am Ende denke ich, ach nö.


Hm, freut mich dass dir das gefallen hat so weit. Klar kann man den letzten Satz auch weglassen, aber das war nicht die Geschichte, die ich schreiben wollte.
Die Wendung musste aber nicht her, sondern war das erste Detail, das ich hatte und daraufhin schrieb ich das, was davor geschah. Ich schreibe eigentlich meist vom Ende her, ihr nicht?

Constantine hat Folgendes geschrieben:
Bonjour sehr geehrte Postkarte

Anscheinend behandelt diese Gruselmär etwas in der Art Rachegeist aus dem Brunnen wie man es aus diversen modernen Horror-Romanen und -Filmen her kennt, erinnert mich die Geschicht an "The Ring" und an diverse Formate wie "Tales from the Crypt". Womöglich stand für diesen Text der sogenannte Onryō, ein japanischer Rachegeist, Pate, der Rache an den Lebenden verübt.

Lina ist vermutlich im Brunnen ertrunken, ihre Leiche unauffindbar (weiß womöglich Milan mehr, aber verrät es niemanden, nicht einmal dem Erzähler, der auch nichts weiß?) beerdigt wird ihr leerer Sarg. Milan hegt ein Geheimnis um Lina, hütet über ihre Schatzkiste (eher eine Art Schatulle als eine Kiste) und ist sich sicher, sie kommt wieder.

Ja, und sie kommt wieder, während Milan aus einer kleinen Puppe den verborgenen Stein herausholt und betrachtet, fällt er (bzw. sein Herz) Lina irgendwie zu Opfer: Sein Herz ist plötzlich im Stein und Lina legt diesen in die Schatulle.

Nachvollziehen kann ich die Ereignisse nicht wirklich. Der Erzähler macht ein Geheimins daraus, warum Milan niemandem erzählt, dass er eine Strähne Linas auf den Stufen zum Brunnenhaus gefunden hat, auch wenn der Erzähler doch recht nah an Milan ist, scheint es kein personaler Milan-Erzähler zu sein, bleibt Milans Geheimniskrämerei nur an der erzählerischen Oberfläche, aber auch kein allwissender Erzähler, sonst wäre dies hier
Zitat:
Tore lacht kurz, dann blickt er auf, traurig.

nicht genauso oberflächlig geraten.
Auch wenig nachvollziehbar ist, in welcher Beziehung Lina, Milan und Tore zueinander stehen. Tore wird kurz nach der ersten kurzen Szene unerheblich für die Story und es dreht sich nur um Milan.

Am Ende ein überhastetes Ende, das mich verwirrt zurücklässt. Vermutlich aufgrund der Wortbegrenzung (7x Lina, 3x Schatzkiste, insgesamt 400 Wörter) schafft es der Text anfangs ein schönes, ländliches Setting aufzubauen und muss zum Schluss ein hastiges, gruseliges, dramatisches, überraschendes, mysteriöses, tragisches, horrormäßiges und leider wenig überzeugendes und leider mäßig überraschendes Standard-Ende dranhängen, wodurch der Text für mich sehr in Mitleidenschaft gezogen wird.

Ein zu oberflächlich geratenes Gruselstück mit einem unbefriedigenden Twist am Ende.

Es tut mir leid. Mich hat dieser Text leider wenig überzeugt: zéro points.

Merci beaucoup
Constantine


OK, der Brunnen könnte die Assoziation wecken zu so nem Horrorfilm, hat aber nix damit zu tun. Für mich war das auf dem Bild ja ein Brunnenhaus, wie es zur Vermischung der Themen kam, steht oben bei Nebenfluss. Auch, dass der Text auf Grundlage des Endes aufgebaut wurde.
Mir ging es hier mehr darum, eine mysteriöse Stimmung zu erzeugen und in wenigen kleinen Episoden das Setting und die Handlung aufzubauen.
Schade, dass es dir nicht gefallen hat. Danke für die ausführliche Beschäftigung mit dem Text.

Nachtvogel hat Folgendes geschrieben:
Die Geschichte hinterlässt viele, viele Fragezeichen bei mir. Ich glaube, 400 Wörter haben einfach nicht ausgereicht, sie zu erzählen. Ich habe zumindest nicht verstanden, was es mit dem Wirgler auf sich hat und was jetzt überhaupt mit Lina passiert ist. Ist das so eine Körpertauschgeschichte und Lina hat sich jetzt Milans Körper gestohlen? Generell hätte für die Geschichte die Beziehung zwischen Milan und Lina noch viel weiter ausgearbeitet werden müssen. Mir ist überhaupt nicht klar, wie die beide zueinander stehen (Geschwister? Und warum vergöttert Milan Lina so und Lina hasst ihn anscheinend?). Aber wie gesagt, dafür bräuchte es mehr als 400 Wörter.
Sprachlich ist der Text gar nicht schlecht. Besonders die ersten zwei Sätze finde ich schön! Für Punkte hat es leider nicht gereicht.


Ja, es ist halt mysteriös, das wollte ich ja, eine Stimmung hinterlassen, Fragen nur scheinbar beantworten.
Danke für deine Beschäftigung mit dem Text.

silke-k-weiler hat Folgendes geschrieben:
Lieber Text,

gern gelesen, leider hat es am Ende nicht mehr für Punkte gereicht. sad Schade, ich hätte Dir gern welche abgegeben, aber diesmal gestaltete sich die Verteilung schwierig.

Mir gefällt das angedeutete Element der dunklen Phantastik mit dem Stein und wie er offenbar von Milan Besitz ergreift und sich seiner Seele bemächtigt. Ob nur in der Vorstellung oder in einem Traum bleibt für mich offen.

Schöne Bilder, gelungene Atmosphäre.

VG
Silke


Ging mir auch so bei der Punkteverteilung. Danke für dein Lob! smile

Zitat:
Keine Punkte, sorry.

OK.

dürüm hat Folgendes geschrieben:
Das Ende war mir zu unvermittelt. Plötzlich falle ich aus einem "sich eher wie Heimatroman anfühlenden Drama" mitten in finsterstes Fantasy( ist das noch Fantasy oder schon Horror?)

Hier hätte ich mir ein offeneres Ende gewünscht, ohne den Sprung ins Irreale, dann hättest Du es sprachlich sogar in meine Top Ten geschafft. Es war wirklich ganz knapp.

So leider keine Punkte.

Gruß
Kerem


Ich erlaube mir trotzdem, weiterhin Ü-Geschichten zu schreiben Mr. Green


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Minerva
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Beitrag09.12.2022 19:01

von Minerva
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Antworten Teil 2
(fast chronlogisch, hier alle, die 2 bis 10 Punkte vergaben)

UtherPendragon hat Folgendes geschrieben:
Uh, das ist cool! Die Übergänge sind gut gelöst für so wenig Platz, Lina ist mir bis gegen Ende des Textes zu allegegenwärtig - obwohl ihr Verschwinden nicht spezifiziert wird -, aber durch die Pointe erscheint mir dies gerechtfertigt und die Pointe ist gut, auch das Thema ist gut umgesetzt. Niedlich schaurige Mystery, die funktioniert.
Bewertungstechnisch mindestens Mittelfeld!
Best,
UP


Uh, danke dir sehr! Freut mich, dass das so gepasst hat mit den Übergängen für dich.

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Cool, tolle herrlich altmodische Gruselgeschichte, Heimatfilm meets David Lynch vom Gefühl her. Chapeau, auf so wenigen Zeilen so eine Atmosphäre aufzubauen. Hat mir sehr gefallen.
Die Handlung bleibt mysteriös. Der Wirgler scheint eine lokale Legende zu sein (und auf die Geschichte beschränkt), im Netz finde ich ihn jedenfalls nicht. Ich denke etwas an den bretonischen Ankou. Milan will nicht wahrhaben, dass Lina weg ist und schon für tot erklärt und symbolisch beigesetzt wurde. Oder wurde ihre Leiche doch gefunden und man hat es den Kindern nur nicht gesagt? So oder so, Milan bleibt ihre Schatzkiste – und ein Flüstern. In der Puppe findet er einen Stein als Herz, verliert sich beim Hineinstarren darin und der Wirgler/Lina fängt damit seine Seele ein. Lina scheint der neue Wirgler geworden zu sein, aber ist Lina noch Lina? Würde sie Milan mit "mein Kind" rufen? All das bleibt unbeantwortet und das gefällt mir. Ich hasse übererklärte Gruselgeschichten, wo nichts mehr mysteriös bleibt. Denn der Schrecken liegt doch im Unbekannten, und da muss ich auch am Ende noch nicht wissen, was der Wirgler eigentlich ist.

Sehr gerne gelesen.

10 Punkte von mir

Beste Grüße,
Veith


Waaah! Ich fühle mich immer voll geehrt, wenn du Punkte über meine Texte kippst ... vielen Dank! Freut mich sehr, dass dir das so gut gefallen hat und danke für die Punkte. Mr. Green

Michel hat Folgendes geschrieben:
Lina ist verschwunden, Milan vermisst sie. Am Ende besitzt sie ihn.
Wow, das sitzt! Ein feines Crossover zwischen Kurzprosa und Horror mit einer (un-)schönen Wendung am Schluss. Das ist eine der Geschichten, in denen sogar ich den Horror-Anteil aushalte. Sehr gruselig, sehr gut.


Dankeschön, Michel. Auch für die vielen Punkte. Wirste doch noch zum Gruselfan? Very Happy

d.frank hat Folgendes geschrieben:
Schwierig zu beurteilen, weil es im Wettbewerb ein bisschen verloren steht, mystisch, märchenhaft, eine Fabel vielleicht? Damit hebt es sich ebenso ab, wie es sich selbst ins Abseits stellt, schade eigentlich, denn sprachlich ist das gelungen, finde ich. Es transportiert eine Stimmung, ist atmosphärisch dicht und in sich geschlossen. Mit der endgültigen Interpretation hadere ich, muss an diesen Film So finster die Nacht / Let me in denken, aber so schlimm finde ich das persönlich dann auch wieder nicht, weil für mich muss nicht immer alles bis ins letzte Detail geklärt werden, nicht mit so einem Text. Schreibende, die ihre Prämisse in der Realität verorten, haben es natürlich ungleich schwerer, deswegen im Vergleich ein ein paar Punkte weniger.

edit:

Nun sind es doch sieben Punkte geworden und was ich zuerst favorisiert hatte, musste abrücken, einfach der Sprache wegen, die ich hier konsistent, gelungen und eigen finde.
Mag das wiederlesen und seinen unheimlichen Zauber verliert es dabei nicht.


Hallo d.frank. Freut mich sehr, dass dir das gefallen hat und du es gern wiederliest. Die Wettbewerbe sind ja auch gut zum Experimentieren, was wie ankommt. Deine Punkte nehme ich natürlich auch gern mit. Very Happy

Murnockerl hat Folgendes geschrieben:
Hier tue ich mir wieder einmal schwer. Ich mag den Stil, das Setting, die Atmosphäre - ein altertümliches Dorf, betrachtet aus Kinderaugen, Verlust, Kälte, ein mythisches Monster in den Wäldern. Leider verstehe ich trotz mehrmaligen Lesens das Ende nicht. Lina ist doch Milans Schwester, warum würde sie ihn in einen Stein bannen wollen? Wenn sie nicht tot ist, warum ist sie dann verschwunden? Warum hat sie am Ende wieder die Schatzkiste?
Ich habe mir mehrere Erklärungen in der einen oder anderen Weise zurecht gebogen, aber keine will so recht passen.
Auch wenn das Ende offen bleiben soll, fände ich es wichtig, zuminest so viel Klarheit zu schaffen, dass man (--> ich, vielleicht geht es anderen damit ja besser) versteht, welche Möglichkeiten auf dem Tisch liegen.

Da der Text meinen persönlichen Geschmack sehr trifft und ich ihn wirklich schön fand: Zehn Punkte.


OK, danke für deine Hinweise und dann trotzdem so viele Punkte, wow. Freut mich sehr!!

tronde hat Folgendes geschrieben:
Hallo!
Schöne Bilder.
Der Schluss, mmh. Es irritiert mich die Schatzkiste, dann müsste sie ja wieder aufgetaucht sein? Und warum wartet Milan bis zum Winter mit dem Aufschneiden der Puppe?
Trotzdem gerne gelesen, gut geschrieben.

Herzliche Grüße!


Vielen Dank dir!

wohe hat Folgendes geschrieben:
Die Vorgaben und die üblichen Kriterien (Stil, Aufbau, Spannung bzw. Stimmung, usw. = ok) sind erfüllt.
Mystischer Text, der eine Schwäche hat: der Satz „Milan hat eins gefunden“ läßt sich nicht einfach dem Schatzkästchen zuordnen und einen sonstigen sinnvollen Zusammenhang kann ich nicht erkennen.
Sonst aber gut konstruiert, läßt offen, ob der letzte Satz eine Metapher für die Sehnsucht des Jungen ist oder, was ich annehme, den Zirkelschluss beschreibt, in dem das verschwundene Mädchen sich des Jungen bemächtigt. Diese Uneindeutigkeit läd zum Nachdenken ein und erzeugt Spannung.
Gefällt mir trotz der von mir so empfundenen o.a. Unklarheit gut.


Das mit dem "eins gefunden" stimmt insofern, alsdass ich "Haare" statt "Haar" im vorherigen Satz hätte nehmen müssen. Er hat nämlich ein Haar gefunden. Darauf bezog sich das.
Vielen Dank für deinen Kommentar, dein Gefallen und die Punkte!

finest.fire hat Folgendes geschrieben:
mystisch, aber hat mich irgendwie abgeholt

Hoffentlich nicht von Lina Wohow Vielen Dank fürs Gefallen und die Punkte.

Heidi hat Folgendes geschrieben:
Der Titel

macht auf alle Fälle neugierig. Ich bekomme durch den Begriff „Wirgler“ noch vor dem Lesen ein Bild eines Geschöpfs jenseits dieser Welt in den Kopf.

Die Sprache

gefällt mir gut. Manchmal sind die Bilder für meinen Geschmack etwas zu überzeichnet:

Zitat:
Am Horizont ballen sich orangene Wolken auf.


Zitat:
Die Dämmerung glüht wie flüssiges Gold, die zuckerweißen Tannen wispern vor seinem Fenster.


Das sind nicht die einzigen Bilder, die mit üppigen Farben spielen. Durch sie wirkt der Text märchenhaft, was ja auch passt, aber irgendwie wirkt er dadurch auch ein wenig kitschig. Die Mischung kommt mir stellenweise als etwas zu radikal vor.

Insgesamt mag ich die Sprache aber gern, das Kindliche darin und auch das Klare.

Die Figur(en)

Milan wird als Figur lebendig. Seine kindliche Trauer um Lina wird deutlich, auch, wie er zu Lina steht, was er von ihr hält, von ihr denkt.
Mir gefällt, dass er über Lina denkt, sie sei stärker als der Wirgler. Lina selbst bleibt als Figur diffus, was aber auch nicht weiter schlimm ist. Tore kann ich nicht recht zuordnen, er ist eine Randfigur; erst lese ich ihn als Kind, ein Freund von Lina und Milan, später denke ich, es könnte ein Erwachsener sein. Aber das ist nicht relevant und seine Ausarbeitung als Figur ebensowenig.

Der Inhalt

Lina ist verschwunden. Milan und Tore fragen sich, wo genau sie sein könnte. Sie wird sogar ganz ohne Leichnam begraben, was Milan nicht versteht.
Nach der „Beerdigung“ geht Milan nach Hause und findet in Linas Puppe das Herz des Wirglers, es ist ein Stein. Darin sieht er Lina. Und Lina sieht – wo auch immer sie sich befindet – Milan ebenfalls in einem Stein, der so aussieht wie das Herz des Wirglers. Nun ist Milan für immer der Ihre.

Der Gesamteindruck

Die Sprache finde ich wundervoll. Es entsteht eine mystisch-kitschige Atmosphäre, die haften bleibt. Überhaupt wird das Kindsein ans sich lebendig, auch wie ein Kind denkt und was es denkt. Das gefällt mir ausgesprochen gut. An dieser Stelle kann ich zur Figurendarstellung überleiten, denn die geht damit einher, und auch die halte ich für gelungen.

Mein Kritikpunkt ist, dass die Sache mit dem Wirgler diffus bleibt. Es handelt sich um ein vermutlich dunkles Wesen, das Kinder holt. Im Grunde ist es nicht wichtig warum und weshalb und das ist auch nicht das, was ich kritisieren möchte.
Letztlich ist es das Ende, das mich dann etwas verwirrt. Lina, die den Stein in der Hand hält, ebenfalls wie Milan der nun an sich gebunden hat. Aber warum?, frage ich mich. Sie ist ein Kind, sie ist verschwunden. Ist sie nun der Wirgler? Das bleibt im Dunklen und das finde ich sehr schade, weil alles andere, gerade wegen der wirklich gut dargestellten Atmosphäre, recht gut gut gelungen ist. Ich finde den Text bis zu dieser Stelle:

Zitat:
Komm, mein Kind ...


richtig gut. Danach wird er schwammig und weiß nicht so recht wohin mit sich.

Es gibt trotzdem Punkte, allein schon wegen der Atmosphäre. Genaugenommen sechs davon.


Vielen Dank für deine Hinweise und auch hier für die ausführliche Auseinandersetzung und die Gedanken zum Beitrag. Ein hilfreiches Feedback! Freut mich, dass die Atmosphäre gut bei dir ankam und du feine Punkte für mich hattest. Very Happy

Jenni hat Folgendes geschrieben:
Zuerst handelt der Text von einem verschwundenen Kind (Lina) und einem trauernden (Milan), das etwas über das Verschwinden weiß, die Idee einer Schuld schwingt mit und Hoffnung. Soweit fand ich das sehr nachfühlbar und schön. Lieblingsstelle: »Lina ist stark. Wenn, dann hat sie den Wirgler geholt.« aus dem Munde Milans, und wie viel Liebe darin steckt.
Dann kippt das ganze in eine Mystery-Geschichte, Lina ist der Wirgler und fängt Milan in einem Stein, dem Herz des Wirglers. Das ist auch immer noch schön geschrieben und funktioniert irgendwo auch, trotzdem weiß ich noch nicht so recht, ob ich diese Wendung mag.


Huhu Jenni. Danke für die Punkte. Ist die Erwähnung des Wirglers zu Beginn nicht schon ein Zeichen für eine mysteriös angehauchte Geschichte?

Kojote hat Folgendes geschrieben:
Wertes unbekanntes schreibendes Wesen,

man merkt, dass du dein Handwerk beherrschst.

Der Text ist flüssig lesbar, tiefsinnig, bedeutungsschwer, und zwar in keinster Weise aufgesetzt oder erzwungen.

Daher bin ich ziemlich sicher, dass sich für dich einige Punkte ausgehen werden.

Lieben Dank
Kojote


Interessant ... dieses Mal bekomme ja mal richtig Punkte von dir! Dabei hatte ich fast gedacht, dir ist das wieder zu düster. Es freut mich, vor allem dein Lob und dass der Text positiv bei dir ankam. Vielen Dank!

Bananenfischin hat Folgendes geschrieben:
Von mir gibt es zeitbedingt leider nur einen kurzen Kommentar.
Dieser Text ist für mich im Vergleich innerhalb dieses Wettbewerbs ein mittlerer Punktekandidat. Er ist gut geschrieben, rätselhaft, aber so richtig packt er mich nicht, ohne dass ich weiß, woran es liegt.
Letztlich wurden es 5 Punkte.


OK, vielen Dank für deine Einschätzung und die Punkte. smile

fabian hat Folgendes geschrieben:
Phantastik ist eigentlich nicht so ganz mein Ding.
Aber hier gekonnt-gediegen erzählt.
Was ist ein Wirgler? Eine hübsche Erfindung. Etwas, das es bisher nicht gab. Ein wenig Alice hinter den Spiegeln?
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5 Punkte

Ja, dankeschön. Freut mich, dass es nicht dein Ding ist, dir aber trotzdem gefällt Mr. Green
Und auch noch Punkte ... wunderbar!


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Beitrag09.12.2022 19:14

von Minerva
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Antworten Teil 3
Spezieller Dank für die 12 Punkte gehen an ...

MoL hat Folgendes geschrieben:
Lieber Inko!

Ich verstehe die Geschichte nicht ganz, aber sie packt mich ungemein, vereint in wenigen, doch gewaltigen und malerischen Worten ein ganzes Drama und auch eine ordentliche Portion Mystik, was sie zu meiner Nummer 1 macht.


Ja, liebe MoL, was soll ich sagen. Du hast mir ja all deine 12er gegeben. Finde ich sehr sozial von dir ... Spaß beiseite.
Das ist schon toll, wenn man bei so viel guter Konkurrenz jemanden findet, der den eigenen Beitrag (die Beiträge) so gut findet! Einfach nur vielen Dank dafür. Das freut mich wirklich sehr!!! love


anderswolf hat Folgendes geschrieben:
Zwischen wunderbaren Naturbeschreibungen und dem Wirgler-Gruselmärchen eine Geschichte über das Verlieren, Vermissen und Nicht-Vergessen-Wollen eines Menschen, geschildert aus der Perspektive eines Kindes. Der Plottwist am Ende ist so abrupt wie notwendig; ich habe aber einige Fragen. Ansonsten: sehr schön.


Wunderbar, lieber anderswolf. Es freut mich sehr, dass der Aufbau für dich gelungen ist und dir der Ton/die Ausgestaltung auch so zusagt, dass du mir den Vorzug gegeben hast. Vielen Dank für die 12 Punkte! love

Du hast Fragen, hm, ich hatte zwar im Eigenkommentar geschrieben, es solle bitte niemand fragen, denn ich weiß es auch nicht. Aber frag ruhig, vielleicht finden wir Antworten. Very Happy

Liebe Grüße an euch!


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Beitrag14.12.2022 09:07

von gold
Antworten mit Zitat

liebe Minerva,

es ist mir danach, etwas zu deinem Text zu schreiben, den ich nicht bepunktet habe.
Die Naturbeschreibung fand ich wunderbar.
Leider war mir dein Text zu kryptisch in der Lyrik ist das anders, da liebe ich das Am-Stift-Kauen und Tüfteln und ich habe keinen Ansatz gefunden, den Text zu verstehen. Vielleicht wäre es mir gelungen, hätte ich mehr Zeit gehabt. Wer weiß.

Ich habe mit den Ohren geschlackert, als ich die Kommentare der Mitschreiber*innen gelesen habe. Dachte mir: Sapperlot, was haben meine Kolleg*innen Fantasie. Vielleicht kommt sie mir allmählich abhanden...

Ganz Liebe Grüße
gold


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Beitrag14.12.2022 17:26

von Minerva
Antworten mit Zitat

gold hat Folgendes geschrieben:
liebe Minerva,

es ist mir danach, etwas zu deinem Text zu schreiben, den ich nicht bepunktet habe.
Die Naturbeschreibung fand ich wunderbar.
Leider war mir dein Text zu kryptisch in der Lyrik ist das anders, da liebe ich das Am-Stift-Kauen und Tüfteln und ich habe keinen Ansatz gefunden, den Text zu verstehen. Vielleicht wäre es mir gelungen, hätte ich mehr Zeit gehabt. Wer weiß.

Ich habe mit den Ohren geschlackert, als ich die Kommentare der Mitschreiber*innen gelesen habe. Dachte mir: Sapperlot, was haben meine Kolleg*innen Fantasie. Vielleicht kommt sie mir allmählich abhanden...

Ganz Liebe Grüße
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Lieben Dank, gold.
Du hast ja recht. Wenn ich was für's DSFo schreibe, wird das komischerweise immer irgendwas Kryptisches Laughing

Glaube nicht, dass dir deine Fantasie abhanden kommt.


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Beitrag14.12.2022 19:50

von gold
Antworten mit Zitat

Minerva hat Folgendes geschrieben:
gold hat Folgendes geschrieben:
liebe Minerva,

es ist mir danach, etwas zu deinem Text zu schreiben, den ich nicht bepunktet habe.
Die Naturbeschreibung fand ich wunderbar.
Leider war mir dein Text zu kryptisch in der Lyrik ist das anders, da liebe ich das Am-Stift-Kauen und Tüfteln und ich habe keinen Ansatz gefunden, den Text zu verstehen. Vielleicht wäre es mir gelungen, hätte ich mehr Zeit gehabt. Wer weiß.

Ich habe mit den Ohren geschlackert, als ich die Kommentare der Mitschreiber*innen gelesen habe. Dachte mir: Sapperlot, was haben meine Kolleg*innen Fantasie. Vielleicht kommt sie mir allmählich abhanden...

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Du hast ja recht. Wenn ich was für's DSFo schreibe, wird das komischerweise immer irgendwas Kryptisches Laughing

Glaube nicht, dass dir deine Fantasie abhanden kommt.


Ich habe meine Aussage nur auf das Herz des Wirglers bezogen, liebe Minerva. Andere Texte fürs DSFo von dir kenne ich nicht.
Danke für deinen aufbauenden Zuspruch bez. meiner Fantasie. love Ich hoffe, du hast recht.

Liebe Abendgrüße
gold


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Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag15.12.2022 21:29

von Jenni
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Minerva hat Folgendes geschrieben:

Huhu Jenni. Danke für die Punkte. Ist die Erwähnung des Wirglers zu Beginn nicht schon ein Zeichen für eine mysteriös angehauchte Geschichte?

Tatsächlich nein, war es für mich nicht. Am Anfang ist der Wirgler eine (irreale) Schauergeschichte, vor der sich die Kinder gruseln. Am Ende ist der Wirgler real, das war für mich schon eine unerwartete Wendung. Aber ich habe meine Zweifel daran, ob ich das konsistent finde, letztlich beiseite gelegt, wie du an den Punkten sehen kannst. Wink
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Beitrag16.12.2022 15:58

von Minerva
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So, ihr Lieben. Ich habe mal (ähnlich wie V.K.B.) ein KI-Tool genutzt, allerdings keine Zusammenfassung, sondern eine Beurteilung des Textes mit Verbesserungsvorschlägen.
Dazu habe ich die freie Trial-Version von Sudowrite genutzt und mit DeepL übersetzt (hin und her, erst meinen Text, dann die Bewertung)

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KI-Bewertung:
Das Thema dieses Textes war das der Akzeptanz und des Loslassens. Der Protagonist Milan trauert um seine Freundin Lina und hat Mühe, sich mit ihrer Abwesenheit zu arrangieren. Er findet Trost in der Schatztruhe, die sie ihm hinterlassen hat, und entdeckt den nachtschwarzen Stein, von dem er glaubt, dass er ihren Geist und ihre Liebe enthält. Die Geschichte gipfelt darin, dass Milan schließlich ihre Abwesenheit akzeptiert und begreift, dass sie, auch wenn sie nicht physisch anwesend ist, im Geiste immer bei ihm sein wird.

Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen. Am besten hat mir gefallen, wie es der Autorin gelungen ist, die Atmosphäre des Schauplatzes einzufangen. Die Bilder des Waldes und des Nebels, die orangefarbenen Wolken, die sich am Horizont sammeln, der Schnee, der sich auf den Hügeln und Baumwipfeln niederlässt, die Dämmerung, die auf den schneeweißen Tannen vor Milans Fenster glitzert ... all das schafft eine sehr lebendige und magische Atmosphäre und versetzt den Leser wirklich in die Geschichte. Mir gefällt auch sehr gut, wie die Autorin Milans Gefühle einsetzt, um die Spannung zu erhöhen - seine Traurigkeit und Sehnsucht nach Lina und sein Gefühl der Hoffnung am Ende.

Meiner Meinung nach gibt es ein paar Bereiche, die eine weitere Untersuchung verdienen:
1) Die Verwendung von Sinneseindrücken: Der Text könnte von einer lebendigeren Beschreibung der Sinneseindrücke profitieren. Wie erlebt der Leser zum Beispiel Milans Gefühle? Gibt es Gerüche, Geschmäcker, Anblicke und Texturen, die seine Erfahrung begleiten? Woher weiß der Leser, dass er traurig ist?
2) Charakterisierung: Obwohl wir einen Einblick in Milans Charakter bekommen, ist es wichtig, ihn weiter zu entwickeln, um ihn dynamischer zu machen und das Verständnis des Lesers für die Geschichte zu vertiefen.
3) Aufbau der Welt: Die Geschichte hat einen einzigartigen Schauplatz und es wird ein gewisser Aufbau der Welt geboten. Es könnte jedoch noch weiter ausgebaut werden, um dem Leser ein noch intensiveres Erlebnis zu bieten. Wer sind zum Beispiel die Wirgler, und wie passen sie in die Geschichte? Was ist die Bedeutung der Schatztruhe? Welcher Art ist Linas Beziehung zu Milan?
Insgesamt hat die Geschichte Potenzial, aber mit mehr Tiefe, sensorischen Details und Weltenbau kann sie noch mehr erreichen.
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Auch die KI hat natürlich Probleme, den Text vollständig zu verstehen, nicht nur ihr Laughing


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Beitrag16.12.2022 16:22

von nebenfluss
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Ich würde sagen, Sudowrite hat ein paar Standard-Schreibratgeber zu viel gelesen lol
Tut mir leid, dass ich die Landschaftsbeschreibung nicht ausreichend gewürdigt habe. Die scheint ja der absolute Hammer zu sein ...
Interessant fände ich übrigens die genaue Aufgabenstellung *. Bei Bedarf könnte ich die auch mal an ChatGPT stellen, falls du dir dort noch keinen Account besorgt (und es auch zeitnah nicht vor) hast.
ChatGPT kommt offenbar auch mit Deutsch gut zurecht, vielleicht ist DeepL oder ähnliches bereits "eingebaut", keine Ahnung.
Ein Vergleich könnte spannend sein(?)
Schreib mir bei Interesse einfach eine PN.

* EDIT: Also deine, den Prompt an Sudowrite


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Beitrag16.12.2022 16:57

von Minerva
Antworten mit Zitat

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Ich würde sagen, Sudowrite hat ein paar Standard-Schreibratgeber zu viel gelesen lol
Tut mir leid, dass ich die Landschaftsbeschreibung nicht ausreichend gewürdigt habe. Die scheint ja der absolute Hammer zu sein ...
Interessant fände ich übrigens die genaue Aufgabenstellung *. Bei Bedarf könnte ich die auch mal an ChatGPT stellen, falls du dir dort noch keinen Account besorgt (und es auch zeitnah nicht vor) hast.
ChatGPT kommt offenbar auch mit Deutsch gut zurecht, vielleicht ist DeepL oder ähnliches bereits "eingebaut", keine Ahnung.
Ein Vergleich könnte spannend sein(?)
Schreib mir bei Interesse einfach eine PN.

* EDIT: Also deine, den Prompt an Sudowrite


Das stimmt, ich habe auch das Gefühl, dass es sich an solchen Standardtipps aufhält. Man merkt, dass es da Grenzen gibt.
Tatsächlich handelt es sich bei der Software um ein Tool, das schon auf Schreiber angepasst wurde, man muss nur wählen, ob Sachtext oder Fiktional.
Was ich gemacht habe: Den Text kopiert und auf "Feedback" gedrückt. Das war alles.


Zitat:
Tut mir leid, dass ich die Landschaftsbeschreibung nicht ausreichend gewürdigt habe. Die scheint ja der absolute Hammer zu sein ...
Laughing Ich fand es sehr nett, dass die KI das gelobt hat. Mein Eindruck ist, sie ist so eingerichtet, dass sie immer etwas am Text loben wird, egal wie er gemacht ist. Also, bilde ich mir lieber nix drauf ein ... Laughing

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Beitrag16.12.2022 17:24

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Minerva hat Folgendes geschrieben:

Tatsächlich handelt es sich bei der Software um ein Tool, das schon auf Schreiber angepasst wurde, man muss nur wählen, ob Sachtext oder Fiktional.
Was ich gemacht habe: Den Text kopiert und auf "Feedback" gedrückt. Das war alles.

Ah, verstehe. Hatte ich nicht auf dem Schirm.
Eine faszinierende "Spielwiese", das alles.
Ich glaub, ich sag Weihnachten ab und verbringe die Zeit lieber mit ... Laughing


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Beitrag16.12.2022 18:06

von Minerva
Antworten mit Zitat

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Minerva hat Folgendes geschrieben:

Tatsächlich handelt es sich bei der Software um ein Tool, das schon auf Schreiber angepasst wurde, man muss nur wählen, ob Sachtext oder Fiktional.
Was ich gemacht habe: Den Text kopiert und auf "Feedback" gedrückt. Das war alles.

Ah, verstehe. Hatte ich nicht auf dem Schirm.
Eine faszinierende "Spielwiese", das alles.
Ich glaub, ich sag Weihnachten ab und verbringe die Zeit lieber mit ... Laughing


Es klingt auf jeden Fall verlockend. Smile Teile gern deine Ergebnisse mit uns!


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