Papyrus oder Scrivener

[Maunzilla]

Die automatische Rechtschreibprüfung kann man doch ausschalten. Das ist irgendwo in den Optionen versteckt. Das mache ich immer. Sonst würden mich diese roten Kringel allenthalben auch zu Tode nerven.
Ob dir die neueren Versionen besser gefallen würden, bin ich nicht sicher. Ich glaube 2007 war die letzte ohne die Ribbons-Menüs. An die habe ich mich nie gewöhnen können. Weshalb ich immer noch am häufigsten mein altes Word 2000 benutzte, und nur dann auf die neuere Version zurückgreife, wenn ich unbedingt eine der neueren Funktionen brauche. (Die modernen docx-Dateiformate kann man übrigens für ältere Versionen per Patch nachrüsten. Wenngleich nicht mit voller Kompatibilität.)

[Ralphie]

Am liebsten hätte ich wieder mein altes Word 6.0

[V.K.B.]

[Ralphie]

Ich kann nichts mehr installieren. Mein neuer Rechner hat gar kein Laufwerk mehr. Und ich besitze dieses Word 6.0 nicht mehr.

[V.K.B.]

[Maunzilla]

Ich weiß nicht, ob Word 6 noch auf einem 64-Bit-System läuft. Das wurde damals für Windows 3.0 unter MS-DOS ausgeliefert. Ich habe, glaube ich, noch irgendwo eine Kopie auf einer Floppy-Disk. ^^.

Das älteste Word, das ich noch empfehlen würde, ist Word 2000. Das läuft recht stabil, nervt nicht (wenn man den Assistenten Karl Klammer ausschaltet ^^"), hat keine Ribbons und bringt eigentlich alle Funktionen mit, derer man als Autor bedarf. Sogar Bücher lassen sich damit gut gestalten, wenn sie nicht zu komplex aufgebaut sind.

[Ralphie]

Ja, an diesen Klammeraffen erinnere ich mich.

[V.K.B.]

[Maunzilla]

Ja. das ginge vermutlich, aber m.E. ein bißchen viel Aufwand. Außerdem wird es dann schwierig mit dem Drucken.
Oder man macht es wie ich: niemals etwas wegwerfen und die alte Hardware aus den 90ern nutzen.
Ich bin ohnehin der Ansicht, daß es am besten läuft, wenn Hard- und Software aus der selben Epoche stammen. Daher nutze ich zum Arbeiten einen Rechner, den ich einst optimal eingerichtet und danach nie mehr upgedatet oder verändert habe, weshalb er auch nach Jahren immer noch genau so schnell und problemlos läuft, wie am ersten Tag.

[Gast]

[MacWrite]

Ist ja wirklich lustig, wie hier im Forum Scrivener und Papyrus bewertet werden. Ich liebe mein Papyrus (Version 11), habe aber eine ganze Menge Funktionen abgeschaltet, die meinem Workflow im Wege stehen. Etwas, das jeder Nutzer individuell entscheiden muss und eine objektive Bewertung schwierig macht.

Wenn Du auf der Suche nach einer schönen blauen Tinte für Deinen Lamy bist, empfehle ich als eingefleischter Tintenfüller-Fan und Sammler:

Deepwater obsession, eine handgeschöpfte schwarzblaue Tinte von De Atramentis (ein deutscher Hersteller)

Das klassische Bleue Effaçable von Waterman (französische Tinte)

Éclat de Saphir von J. Herbin (französische Tinte)

Oder, wenn es etwas ganz Besonderes sein darf: asa-gao von Iroshizuku (japanische Tinte, produziert von Pilot)


mit handschriftlichen Grüßen aus dem Taunus

Roland aka MacWrite

[lia88]

Ich hab mich im Sommer auch dazu durchgerungen, mir Papyrus zuzulegen. Hatte davor gezögert, weil ich dachte, ich brauche es nicht und verliere dann nur durch die Einarbeitung viel Zeit oder schreib weniger dadurch, etc.
Das Programm war letztendlich jedoch viel leichter zu benutzen wie gedacht, ich hab mich von Anfang an zurecht gefunden.
Die Rechtschreibkontrolle ist super.
Die Stilanalyse find ich nützlich, um Wortwiederholungen zu vermeiden und Füllwörter ausfindig zu machen, die man streichen könnte ^^' Man darf die Stilanalyse aber auch nicht zu ernst nehmen, in meinen Augen ist die schon etwas überbewertet ._. Ich hab die immer ausgeschaltet und mach sie beim Überarbeiten immer nur beim Feinschliff-Loop an, ignoriere dann viele unterringelte Stellen aber auch.
Der Organizer ist super und das Anlegen von Szenen - so behält man den Überblick und kann schneller nachsehen, ob man ne ähnliche Szene schon mal hatte.

Davor hab ich in Google Docs gearbeitet. Da konnte man ebenfalls schon Sprungmarken setzen und Notizen in den Text kommentieren.
Aber die anderen Funktionen von Papyrus find ich definitiv nützlich genug, um umzusteigen.
Schade, dass die Auswahl an Avas begrenzt ist.

[Gast]

[Minerva]

Also ich bin mit Papyrus sehr zufrieden. Es läuft stabil, gibt mir jederzeit den Überblick und den Duden-Korrektor inklusive Kommafehler möchte ich nicht missen.

Die Stilanalyse kann man sich individuell anpassen, also mit Häkchen auswählen, was man analysiert haben will. So kann ein Anfänger genauso profitieren wie ein Profi, z.B. nur Füllwörter anzeigen lassen.
Ein Anfänger kann hingegen eine Stütze bekommen, die ihm sämtliche Stilschwächen aufzeigt.
Ansonsten ist das ja nur ein kleiner Teil der Software.

Ich schätze die endlosen Klemmbretter, wo ich meine Gedanken und Notizen jederzeit parat habe, sortieren, färben und verschieben kann, anstatt mich durch Zettelberge zu wühlen. Es hat einfach eine besondere Stärke in der Organisation.

Auch die Übersicht über Charaktere oder Orte oder der Zeitstrahl können helfen, komplexe Geschichten, insbesondere mit historischem Hintergrund, im Griff zu behalten.

Die Funktion Denkbrett habe ich auch schon ein paar Mal genommen. Einmal um eine riesige Menge an Information von der Recherche in Form zu bringen (siehe Foto Ich habe da aus zig Quellen historische Hintergründe recherchiert und mir damit den Überblick verschafft, wie es nun im Gesamten war. Dadurch habe ich Antworten gefunden, die mir so nicht präsentiert wurden und konnte das Material als Hilfe beim Schreiben prima anwenden. Habe ich sogar ausgedruckt und 4 A4-Blätter zusammengeklebt ... tolle Sache).
Ein anderes Mal habe ich es schon zum Brainstormen genommen, meist um Probleme in Kurzgeschichten darzustellen und zu lösen.

Besonders übersichtlich ist auch die Navigation im Roman. Man kann einstellen, wieviele Ebenen angezeigt werden sollen und jedes Stück mit Symbolen oder Farben versehen, z.B. mit Haken, wenn man fertig ist oder mit einem Symbol, dass der Feinschliff noch fehlt usw.

Dabei habe ich noch eine ältere Version der Software, d.h. inzwischen gibt es auch noch weitere Tools, die man nutzen KANN: wieviele Wörter man an diesem Tag schreiben will mit Zielkontrolle und alles über Zeiträume planbar.
Das Denkbrett kann jetzt Querverweise und Bilder und so weiter.

Spart auch alles Papier. Wobei ich trotzdem auch viel auf Papier mache, vielleicht ändere ich das, wenn ich meine Version mal upgegradet habe.

Jeder kann ja selber entscheiden, womit er/sie gut arbeiten kann. Deswegen muss man dieses langjährig bestehende und stets weiterentwickelte Programm ja nicht schlechtreden.

Man kann Vanilleeis lieben, dafür muss man Erdbeereis nicht hassen.

[Gast]

[Tetz]

@Leoncas
Nix für Ungut, aber du schreibst hier ganz schön arrogant. Nicht jeder hat Bock für jeden Handgriff ein eigenes Tool zu benutzen und sich in jedes einzelne einzuarbeiten. Für dich mag das ein Hobby sein, das du zudem schon seit den 80ern betreibst. Aber ganz ehrlich, ich denke, die meisten Leuten hier nutzen diese potentielle Einarbeitungszeit lieber zum Schreiben.
Und ja, es gibt immer irgendwelche Software, die etwas besser macht, als andere. Ist aber egal, wenn die Leute mit ihren Tools zufrieden sind und sich freuen, dass sie alles was sie brauchen, in einer Software vereint haben, ist das toll. Wenn du dir für jeden einzelnen Handgriff extra eine perfekte Software rauskramst, auch toll. Live and let live. Da musst du wirklich nicht abfällig werden.

Btw: Ich als Acetylsalicylsäure-Allergiker hasse kein Aspirin, sondern bin der Meinung, dass das Medikament für manche Menschen perfekt passt und werde es ihnen sicher nicht schlecht reden.


Edit: Es hat übrigens niemand behauptet, dass man die Dateien in zig Jahren noch öffnen kann bzw. öffnen können muss. Ist auch irrelevant. Mal ehrlich, wie oft kommt es schon vor, dass man ein 20 Jahre altes Manuskript aus der Schublade kramt und - schwubbs - wird es ein Besteller? (Und ich bin mir ziemlich sicher, dass in 100 Jahren niemand mehr sein eigenes Manuskript öffnet...)

[Gast]

[F.J.G.]

[lia88]

[Gast]

[F.J.G.]

Dann übergebe ich die Angelegenheit ganz einfach den Moderatoren zur Entscheidung.

Ich jedenfalls brauche jetzt erstmal 'nen Kaffee … 

[Gast]