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Fabe86 Erklärbär
Alter: 37 Beiträge: 3 Wohnort: Nähe von Stuttgart
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15.09.2021 15:23 Wie finde ich heraus, ob ich mehrere Schreibprojekte parallel verfolgen sollte? von Fabe86
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Hallo Ihr Lieben,
Mal ganz ins Blaue gefragt, wovon profitiert ihr mehr (und warum): Euch voll und ganz auf ein Projekt zu konzentrieren oder zwei oder mehr Schreibprojekte parallel zu verfolgen?
Ich selbst konnte mich in den letzten Jahren da nie so recht entscheiden, hatte aber seit jeher das Gefühl, dass es eine "richtige" Methode für zumindest mich selbst gibt. Die passt dann für mich, sicher nicht für jeden. Frage nur: Wie finde ich die raus?
Ich hatte Phasen, wo ich ein Projekt recht hartnäckig verfolgt habe, bis dann irgendwann eine hammerharte Blockade einsetzte (oft ausgelöst durch ein externes Lebensereignis). Dann gab es wieder Momente, wo mir eine spontan "aufgetauchte" Kurzgeschichte "dazwischen funkte" und ich das klare Gefühl hatte, diese Art Abwechslung wäre mitunter hilfreich für mich. Problem nur: Diese Kurzgeschichten kann ich nicht geplant schreiben, die fallen mir ein oder eben nicht - 99% der Zeit letzteres .
Aktuell schreibe ich an einem längeren Sachtext und hätte Lust, mal wieder eine Story als Gegenpol zu haben. Ich hätte auch einen ganzen Roman holzschnittartig im Kopf (ich bin im Wesentlichen Bojenschreiber), fürchte aber, dass zwei solche Mammutprojekte parallel mich überfordern.
Ist ein bisschen wie bei einem Kind am Eisstand, dass sich nie entscheiden kann
Danke schon mal für Eure Hilfe !
_________________ "Die Demokratie ist ein beschissenes System, aber ich kenne kein besseres."
- Sir Winston Churchill
"Logik ist der Anfang aller Weißheit, nicht das Ende, Valeris."
- Mister Spock |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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15.09.2021 15:59
von Taranisa
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Ich arbeite an einem Hauptprojekt, nebenher schreibe ich noch, wenn ein Wettbewerb ansteht, bei dem mir etwas Brauchbares einfällt, Kurzgeschichten.
Das Hauptprojekt wird jedoch auch durch die Lektoratsphase unterbrochen (das zur Veröffentlichung stehende hat immer Vorrang), oder wenn ich in meiner AG hier Rückmeldungen zu einem anderen Roman bekomme und diesen überarbeite. An mehreren Projekten gleichzeitig würde ich persönlich nicht die Rohfassung schreiben, das ist aber auch Typsache.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5448 Wohnort: OWL
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15.09.2021 16:36
von Willebroer
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An Nebenprojekten zu arbeiten, kann sich sogar gegenseitig befruchten. Man muß nur aufpassen, daß man nicht bei jeder Schwierigkeit gleich auf das andere Projekt ausweicht, sonst wird man nie fertig.
Es kann sogar hilfreich sein, wenn man einzelne Kapitel zunächst als Kurzgeschichten anlegt, die auch für sich stehen könnten. Aber das ist natürlich alles Typsache.
Manchmal bringt ein "Spaßprojekt" sogar neuen Schwung in das Hauptwerk.
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Blattgold Leseratte
Alter: 60 Beiträge: 116 Wohnort: Stuttgart
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15.09.2021 17:31
von Blattgold
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Mir ist es auch schon so gegangen:
Mensch, wie geht's jetzt weiter in meinem Roman?
Da mir partout nichts einfallen wollte, habe ich mich mit einem anderen Projekt beschäftigt, was ich überarbeitet habe. Ganz unverhofft hatte ich währenddessen einen Einfall, wie ich das Problem lösen konnte.
Vielleicht macht man sich manchmal selbst zu sehr Druck ...
Außerdem kommt es auch darauf an, wie viel Zeit ich fürs Schreiben habe. Früher hatte ich sehr viel Zeit, dann habe ich an parallel an zwei Projekten gearbeitet. Inzwischen habe ich weniger Zeit und daher möchte ich sie "sinnvoll" für das aktuell Schreibprojekt nutzen - auch wenn ich manchmal bloß einen kleinen Absatz schreibe.
Auf jeden Fall ist es ein komplexes Thema und es hängt von vielen Gegebenheiten ab, die sich im Leben des Schreibenden gerade abspielen.
Daher halte ich es wie Ingo Zamperoni:
Bleiben wir zuversichtlich.
_________________ Simplicity is the key to brilliance
Bedienen Sie den Voyeurismus Ihrer Leser, denn deswegen lesen sie. |
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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15.09.2021 17:49
von BlueNote
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Ich finde, nur an einem Projekt zu arbeiten besser. Sonst wird man ja nie fertig. Bei Leuten, die mehrere Romane gleichzeitig schreiben, frage ich mich, ob die überhaupt noch ein anderes/richtiges Leben haben. Von Autoren, die nur in ihrer Traumwelt leben, wollte ich kein Buch lesen. Was haben die der Welt zu sagen?
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Natalie2210 Klammeraffe
N Alter: 37 Beiträge: 583
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N 15.09.2021 18:13
von Natalie2210
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Normalerweise ist es am Erfolgversprechendsten, sich auf ein Projekt zu konzentrieren. Mehrere Projekte ergeben sich unweigerlich, wenn man an gewissen Punkten steht - bei mir ist es z.B. so, dass Projekt 2 in einer Phase entstanden ist, als Projekt 1 bei Testlesern lag. Projekt 1 hatte aber, als die Rückmeldungen eintrudelten, definitiv Vorrang vor Projekt 2, denn es sollte ja fertig werden.
An einem Projekt zu arbeiten, heißt ja nicht, immer das Gleiche zu tun. z.b kann man an der Rohfassung weiterschreiben, oder an einer anderen Stelle im Roman (Boje) oder man kann recherchieren, oder an den Charakteren arbeiten - am Ende braucht es alles davon, aber stockt man an einer Stelle, ist es nett, an einer anderen Stelle weiterarbeiten zu können.
Auf gut Deutsch: Möchte man ein Projekt tatsächlich zu Ende führen, ist es ratsam, möglichst wenige zu beginnen. Hat man mehrere Projekte, so empfiehlt sich das Aufstellen einer klaren Hierarchie.
lg,
Natalie
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2837
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15.09.2021 19:14
von Maunzilla
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Da gibt es kein Patentrezept. Jeder ist anders. Ich denke, es macht auch einen Unterschied, ob man an mehreren Romanen gleichzeitig arbeitet, oder an einem Roman und Kurzgeschichten oder ob man sehr ähnliche oder grundverschiedene Werke verfaßt.
Und es macht sicher auch einen Unterschied, ob du das beruflich machst und auf möglichst effizientes, rasches Arbeiten angewiesen bist, ggf. Abgabe-Termine einhalten mußt, oder ob du rein zum Vergnügen schreibst, und es egal ist, ob der Roman in zwei Monaten oder zwei Jahren fertig wird.
Kurz gesagt: Mache es wie es dir am besten konveniert. Probiere das eine oder das andere aus, und schaue was dir besser paßt.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Fabe86 Erklärbär
Alter: 37 Beiträge: 3 Wohnort: Nähe von Stuttgart
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15.09.2021 20:24
von Fabe86
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Danke Euch !
Wenn ich das so aufsummiere, bleibe ich wohl am Besten erst mal bei einem Projekt und überlege mir allenfalls, wie ich das zweite evtl. sinnvoll aufteilen könnte, um mich im Zweifel nicht darin zu verlieren und vor dem ersten zu "flüchten", sollte mich irgendwann gar nichts mehr halten. Lust hätte ich nämlich schon mitunter, mal etwas anderes zu schreiben.
Bei den (seltenen) Kurzgeschichten wird mir das im Zweifel allerdings sehr schwerfallen. Die "wollen dann einfach raus", das kennen hier sicher viele. Zum Glück sind sie ja, nun ja, kurz .
_________________ "Die Demokratie ist ein beschissenes System, aber ich kenne kein besseres."
- Sir Winston Churchill
"Logik ist der Anfang aller Weißheit, nicht das Ende, Valeris."
- Mister Spock |
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Sushi Gänsefüßchen
S
Beiträge: 15
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S 08.01.2023 12:58
von Sushi
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Wenn ich gewisse Meilensteile in meinem Projekt erreicht habe, lege ich gerne bewusst eine Pause ein, um meiner Geschichte etwas Zeit zum Atmen zu geben und mit etwas Abstand noch einmal darauf gucken zu können. In dieser Zeit konzentriere ich mich dann gerne auf eine Kurzgeschichte oder das Plotten eines neuen Abenteuers.
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newbee Schneckenpost
N Alter: 31 Beiträge: 7 Wohnort: Berlin
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Christof Lais Sperl Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 943 Wohnort: Hangover
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12.03.2023 10:45
von Christof Lais Sperl
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Dann machst du es doch wohl genau richtig!
_________________ Lais |
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2293 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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12.03.2023 11:14
von Pickman
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Belletristisches Schreiben ist für mich eine Freizeitbeschäftigung. Deshalb folge ich dabei dem Bockprinzip. Unabhängig davon stimme ich Willebroers Nützlichkeitsüberlegungen zu.
_________________ Tempus fugit. |
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Christof Lais Sperl Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 943 Wohnort: Hangover
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12.03.2023 13:03
von Christof Lais Sperl
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Ich habe mich da etwas mißverständlich ausgedrückt. Mache dir doch einen Arbeitsplan. Wochenende Arbeit A , sonst Plan B. Was leichter fällt, vormittags, der Rest später. LG C
_________________ Lais |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6413 Wohnort: 50189 Elsdorf
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12.03.2023 13:33
von Ralphie
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Ich denke, man sollte sich auf ein Projekt konzentrieren und sich nicht durch andere Sachen ablenken lassen, sonst läuft man Gefahr, eine Figur aus einem anderen Roman in die aktuelle Geschichte einzubauen.
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2837
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12.03.2023 13:42
von Maunzilla
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Ralphie hat Folgendes geschrieben: | ...sonst läuft man Gefahr, eine Figur aus einem anderen Roman in die aktuelle Geschichte einzubauen. |
Genaus das finde ich aber eine sehr reizvolle Idee.
Ich hatte mir schon länger vorgenommen, eines Tages einen Roman zu schreiben, in dem Figuren meiner früheren Geschichten wieder auftreten, aber andere Rollen spielen.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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MacWrite Eselsohr
Beiträge: 456 Wohnort: Taunus
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12.03.2023 15:09
von MacWrite
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Ja, das hätte was
_________________ Man brauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge.
Schopenhauer, "Über Schriftstellerei und Stil" |
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Kritzel_Katze Gänsefüßchen
Alter: 26 Beiträge: 23 Wohnort: Leipzig
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12.03.2023 16:09
von Kritzel_Katze
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Figuren meiner früheren Geschichten wieder auftreten, aber andere Rollen spielen. |
Uh ja, diese Idee habe ich auch immer wieder, da mir die Charaktere aus meinem aktuellen Projekt so sehr ans Herz gewachsen sind. Ich finde das auch nicht schlimm.
Was das Schreiben an einem oder mehreren Projekten betrifft: kommt immer ganz darauf an. Ich schreibe eine Krimi-Reihe mit mehreren Bänden, arbeite eigentlich immer an mehreren gleichzeitig. Bei einem fange ich frisch Skript 1 an, beim anderen überarbeite ich Skript 3 oder Skript 5 gerade (nur so als Beispiel). Ist das ein Projekt oder mehrere?
Noch dazu habe ich immer mal wieder andere Ideen, eben diese "Paralleluniversen", wo ich gerne Ideen festhalte oder mal darüber tagträume. Oder ich schreibe Kurzgeschichten in einem völlig anderen Genre. Ich finde, wenn du deine Geschichte und Charaktere gut kennst, sollte die Arbeit an mehreren Projekten kein Problem sein. Ist sicher persönliche Präferenz.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6413 Wohnort: 50189 Elsdorf
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12.03.2023 18:57
von Ralphie
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Ralphie hat Folgendes geschrieben: | ...sonst läuft man Gefahr, eine Figur aus einem anderen Roman in die aktuelle Geschichte einzubauen. |
Genaus das finde ich aber eine sehr reizvolle Idee.
Ich hatte mir schon länger vorgenommen, eines Tages einen Roman zu schreiben, in dem Figuren meiner früheren Geschichten wieder auftreten, aber andere Rollen spielen. |
@Maunzilla
Ich glaube, du verwechselst was. Ich meinte, dass man irrtümlich eine Figur in die Geschichte einbaut, die eigentlich in dem anderen Manuskript eine Rolle spielt.
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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13.03.2023 09:39
von Taranisa
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Manche Nebenfigur inspiriert zu einer eigenen Geschichte. Solange das Setting gleich ist, spricht nichts dagegen, diese Geschichte vorzubereiten. Aber das Hauptprojekt geht vor, zwei Rohfassungen zu schreiben, würde für mich bedeuten, dass es erheblich länger dauert, bis eines davon fertig wird. Das kann ich mir zeitlich gar nicht leisten. Also immer eins nach dem anderen.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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