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die GROSSEN Agenturen?

 
 
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Leonie
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
L


Beiträge: 57



L
Beitrag28.02.2021 23:01

von Leonie
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Ca_Su_ hat Folgendes geschrieben:
Hallo zusammen,
Nochmal eine andere Frage zu den hier genannten Agenturen:
Wie viele sind denn dafür bekannt, dass sie zumindest eine Standardabsage verschicken? smile
Ich habe vor einigen Wochen ein paar davon mein neuestes Projekt bzw ein Exposé davon zukommen lassen. Bisher habe ich noch keine einzige Antwort erhalten. Ich rechne ja nicht damit, dass mich eine davon nimmt, aber zumindest ein paar Absagen hätte ich bis jetzt erwartet 😁
Oder kann ich davon ausgehen, dass keine der großen Agenturen eine Absage schicken wird?
Hatte eigentlich vor jetzt dann die nächsten Agenturen anzuschreiben.
Viele Grüße
Ca_Su


Ich kann MissClaras Erfahrungen bisher auch so unterschreiben. Auch ich habe zwar nicht alle Agenturen auf der Liste angeschrieben, aber schon einige davon. Absagen gab es nur in Form von Nichtmelden. Mehr habe ich allerdings  auch nicht erwartet. Auch bezüglich der GM-Anforderung sieht es bei mir ähnlich aus. Eine der großen war sehr schnell mit der Anforderung, prüft aber nun bereits seit Mitte Dezember (mit kurzer Vertröstung auf Mitte Februar). Ich denke, da kannst du getrost die nächsten anschreiben.
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Ca_Su_
Leseratte
C


Beiträge: 123



C
Beitrag28.02.2021 23:34

von Ca_Su_
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Danke euch beiden, dann versuch ich mein Glück beim nächsten "Schwung" smile
AVA darf sich nicht wundern, wenn ich woanders unterschreibe!
Viele Grüße
Ca_Su
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zitronenkuchen
Eselsohr


Beiträge: 310



Beitrag01.03.2021 20:00

von zitronenkuchen
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Schlück hat mir vor Jahren eine Standardabsage zu einem sehr schlechten Manuskript geschickt. Das fand ich sehr nett damals. Sonst habe ich anfangs kaum Absagen bekommen. Je besser ich wurde, desto ausführlicher wurden die Absagen.
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Ca_Su_
Leseratte
C


Beiträge: 123



C
Beitrag01.03.2021 20:23

von Ca_Su_
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Danke für deine Antwort, Zitronenkuchen smile
Tatsächlich habe ich just heute zwei Absagen bekommen, eine (sehr nette) Standardabsage und sogar eine in der sie explizit auf die Schwächen meines Manuskripts eingegangen sind. Über letztere habe ich mich natürlich tierisch gefreut, heißt doch immerhin, dass sie über das Exposé hinaus gelesen haben 😁
Eine der angesprochene Punkte war das Land, in dem meine Geschichte spielt, sie haben dazu geschrieben, dass sich solche Sachen natürlich immer anpassen lassen und es denk ich eher als gut gemeinten Tipp als als Ablehnungsgrund dazu geschrieben.
Ich verstehe die Bedenken, hatte ich mir selbst auch schon gedacht beim verfassen.
Am liebsten wäre es mir aber natürlich, wenn die Geschichte in dem von mir ausgewählten Land bleiben kann, das geht natürlich nur, wenn ich sie auch so einreichen.
Wie würdet ihr vorgehen? Ich würde natürlich mit mir reden lassen, wenn eine Agentur sagt, sie nehmen mein Buch unter Vertrag, wenn ich das Setting ändere.
Denkt ihr die meisten Agenturen sind da erstmal gedanklich flexibel und konzentrieren sich auf Story + Schreibstil oder sortieren sie knallhart aus und sagen wir wollen nur Bücher, die beispielsweise in Amerika spielen, vertreten?
Erhöhe Ich meine Chancen deutlich, wenn ich die Geschichte woanders spielen lasse?
Viele Grüße
Ca_Su
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MarMa
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 209
Wohnort: Wien


Beitrag01.03.2021 23:35

von MarMa
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Ca_Su_ hat Folgendes geschrieben:

Denkt ihr die meisten Agenturen sind da erstmal gedanklich flexibel und konzentrieren sich auf Story + Schreibstil oder sortieren sie knallhart aus und sagen wir wollen nur Bücher, die beispielsweise in Amerika spielen, vertreten?
Erhöhe Ich meine Chancen deutlich, wenn ich die Geschichte woanders spielen lasse?
Viele Grüße
Ca_Su


Ich glaube eher, Agenturen haben es lieber, dass Settings von deutschsprachigen Autoren auch im deutschsprachigen Raum spielen. Wenn du in unbekannte Gefilde ausweichst, solltest du einen guten Grund haben oder einen Hintergrund, wie dass du deine ersten 15 Lebensjahre in den Bergen Montanas verbracht hast und dich dort super auskennst.

LG M
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Ca_Su_
Leseratte
C


Beiträge: 123



C
Beitrag02.03.2021 09:46

von Ca_Su_
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Hallo MarMa,
danke für deine Antwort. Was du sagst macht absolut Sinn.
Für die Grundidee meiner ganzen Geschichte fand ich es allerdings viel realisitischer, wenn das ganze in einer kollektivistischen Kultur stattfindet.
Die Vorgänge, politisch sowie gesellschaftlich, passen meiner Meinung nach nicht unbedingt nach Deutschland. Allerdings wäre das vermutlich nichts was dem Leser gleich ins Auge fällt.
Denkst du dieser Grund ist gut genug? Das wird natürlich an keiner Stelle im Buch oder Exposé erwähnt, weil es grundsätzlich nicht kriegsentscheidend ist wink
Viele Grüße
Ca_Su
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saskiaia
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
S


Beiträge: 21



S
Beitrag02.03.2021 12:03

von saskiaia
Antworten mit Zitat

MarMa hat Folgendes geschrieben:


Ich glaube eher, Agenturen haben es lieber, dass Settings von deutschsprachigen Autoren auch im deutschsprachigen Raum spielen. Wenn du in unbekannte Gefilde ausweichst, solltest du einen guten Grund haben oder einen Hintergrund, wie dass du deine ersten 15 Lebensjahre in den Bergen Montanas verbracht hast und dich dort super auskennst.

LG M


Wobei ich glaube, dass es da auch aufs Genre ankommt. NA, auch von deutschen Autorinnen, spielt ziemlich oft in den USA. Wahrscheinlich, weil die Zielgruppe mehr mit den USA anfangen kann als ältere Zielgruppen.
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Lki
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 485



Beitrag02.03.2021 15:03

von Lki
Antworten mit Zitat

saskiaia hat Folgendes geschrieben:
MarMa hat Folgendes geschrieben:


Ich glaube eher, Agenturen haben es lieber, dass Settings von deutschsprachigen Autoren auch im deutschsprachigen Raum spielen. Wenn du in unbekannte Gefilde ausweichst, solltest du einen guten Grund haben oder einen Hintergrund, wie dass du deine ersten 15 Lebensjahre in den Bergen Montanas verbracht hast und dich dort super auskennst.

LG M


Wobei ich glaube, dass es da auch aufs Genre ankommt. NA, auch von deutschen Autorinnen, spielt ziemlich oft in den USA. Wahrscheinlich, weil die Zielgruppe mehr mit den USA anfangen kann als ältere Zielgruppen.


This. Meine Bücher (YA-Fantasy und NA) spielen alle nicht in Deutschland (zwar nicht in den USA, sondern in UK und Südeuropa). Ich glaube auch nicht, dass das eine Rolle spielt, wenn das Setting gut recherchiert ist und glaubhaft rüberkommt. Vor allem, wenn Ca_Su_ Gründe hat, warum das Buch in dem Land spielen sollte, würde ich das nicht einfach so ändern. Man darf auch nicht vergessen, dass solche Dinge sehr subjektiv sind.


_________________
Ophelia Scale Trilogie - 2019
Don't LOVE Me Reihe – 2020/21
KNIGHTS Trilogie – 2021/22/23
Westwell - Heavy & Light - 06/22 (LYX)
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Coldhart - Strong & Weak - 01/24 (LYX)
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Coldhart - Right & Wrong - 09/24 (LYX)
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Niederrheiner
Geschlecht:männlichKlammeraffe
N


Beiträge: 821



N
Beitrag02.03.2021 15:50

von Niederrheiner
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Ja, es kommt aufs Genre an.
Deutsche Psychothriller z.B. spielen (bis auf ganz wenige Ausnahmen wie die von Charlotte Link) fast immer in Deutschland.
Da würde ich mich als Neuling erstmal dran halten.
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ZatMel
Eselsohr
Z


Beiträge: 438
Wohnort: Köln


Z
Beitrag02.03.2021 16:19

von ZatMel
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Wenn eine Geschichte gut erzählt ist, mit Protagonisten, die die LeserInnen in den Bann ziehen, ist es vollkommen egal, wo die Story spielt - solange es glaubhaft und gut dargestellt ist.
Sehnsuchtsorte sind natürtlich in bestimmten Genres beliebter als andere, weil damit ein Gefühl verbunden ist. Bsp: Musikstory in New York - zack, Bilder im Kopf (Broadway, Muscials, große Konzerthallen). Musikstory in Köln - hm, da rührt sich nichts.

Es ist Geschmackssache und du als AutorIn musst dich wohl fühlen und es gut erzählen können. Alles andere ist - mMn - Rumgeplapper.


_________________
Entweder ist es ganz einfach, oder ganz und gar unmöglich. (S. Dali)
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Ca_Su_
Leseratte
C


Beiträge: 123



C
Beitrag02.03.2021 17:51

von Ca_Su_
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Danke für eure Antworten! smile
Ich muss tatsächlich sagen, dass ich mich mit dem Manuskript, wie  es jetzt ist, sehr wohl fühle. Es ist zwar kein Ort an dem ich 15 Jahres meines Lebens verbracht habe, aber ich hoffe ich konnte es dennoch gut beschreiben.
Ich denke, ich werde die anderen Empfehlungen des Verlages umsetzen, den Ort der Handlung aber so beibehalten. Falls sich doch noch eine Agentur dafür unteressiert und es unbedingt geändert haben möchte, dann lässt sich das sicherlich besprechen.
Viele Grüße
Ca_Su
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zitronenkuchen
Eselsohr


Beiträge: 310



Beitrag02.03.2021 18:57

von zitronenkuchen
Antworten mit Zitat

Am Setting allein wird es nicht gelegen haben, sonst hätten sie dich trotzdem genommen, denke ich. Grundsätzlich wollen Agenturen, dass man bereit ist, einges zu ändern, was sie besser finden. Das war so ziemlich die erste Frage meiner jetzigen Agentin, ob ich bereit wäre, einiges zu überareiten, wenn sie mich annimmt. Ob du jetzt mehr Chancen woanders hast, wenn du es änderst, kann ich ncht sagen. Falls der Ort nicht sehr wichtig für dich ist, würde ich es wahrscheinlich machen, um deine Chancen zu erhöhen.
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MarMa
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 209
Wohnort: Wien


Beitrag02.03.2021 21:33

von MarMa
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Richtig, das Genre spielt dabei eing große Rolle.
Krimis, Thriller und Frauenliteratur, da geht der Trend definitiv in die Richtung, dass es gerne gesehen wird, wenn deutsche Autoren auch lokalen Bezug haben. Einfach deshalb, weil in diesen Genres extrem viele und sehr erfolgreiche angloamerikanische Autoren im Teich schwimmen und ein Thriller von einem unbekannten deutschen Autor, der in New York spielt, riesen Konkurenz hat. Es spricht natürlich nichts dagegen, dass dein Ermittler überall in der Welt herumkommt und auch mal auf einer Kreuzfahrt zu den Kanaren ermittelt.
Mit NA kenn ich mich nicht aus.
Wenn es aber für die Geschichte relevant ist oder du einen deutlichen Bezug oder besondere Erfahrung mit dem Setting hast, ist es völlig okay, denke ich.
Ca_Su_ dein Grund klingt plausibel für mich, aber wer bin ich schon.
Wenn das aber des Öfteren als Begründung genannt werden sollte, warum Agenturen absagen, würde ich es ändern.

LG M
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Ca_Su_
Leseratte
C


Beiträge: 123



C
Beitrag03.03.2021 14:54

von Ca_Su_
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Danke euch smile
Nein, es war nicht der einzige Grund, dass sie mich abgelehnt haben.
Es handelt sich um ein Jugendbuch, vom Genre her spielen diese, soweit ich weiß, so ziemlich überall auf der Welt. Grundsätzlich fanden sie meine Idee wohl auch ganz gut. Zumindest lebt es sich mit dem Gedanken leichter, dass es eine Millimeterentscheidung war Laughing
Ich werde das Setting erstmal so belassen, falls ich das Feedback noch öfter bekomme, werde ich aber wohl doch umschwenken müssen ^^
Viele Grüße
Ca_Su
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Radix
Wortedrechsler
R


Beiträge: 69



R
Beitrag13.03.2021 12:05

von Radix
Antworten mit Zitat

Heute kann jeder überallhin, alles ist überprüfbar, und  Recherchefehler fallen schnell auf. Ich würde niemals die Handlung an einen realen Ort platzieren, wo ich mich nicht auskenne. Auch ein fiktiver Ort einer fiktiven Geschichte lebt von der Atmosphäre, den Mentalitäten, den Lebensbedingungen des Landes, in der sie spielt. Daher ist es wirklich nicht verkehrt, als deutscher Autor einen Krimi in Deutschland anzusiedeln. Vielleicht ist der Erfolg dieser Art Geschichten auch darauf begründet, dass sie plausibel und nachvollziehbar rüberkommen, auch wenn sie vollkommen frei erfunden sind.
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5448
Wohnort: OWL


Beitrag13.03.2021 13:16

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Wenn es nicht gerade um eine historische Dokumentation geht, sondern zum Beispiel um einen Krimi, dann nehmen sich die Autoren meist die nötigen Freiheiten, zum Beispiel wenn ein Hotel eine Hintertreppe braucht, damit jemand entkommen kann.
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Koubert
Wortedrechsler


Beiträge: 80



Beitrag14.03.2021 19:17

von Koubert
Antworten mit Zitat

Ich hätte da auch eine Frage zu dem Thema.

Hier im Forum wurde bereits ein paar Mal die Arrowsmith Agentur erwähnt. Gehört sie nicht zu den größeren? Oder habe ich sie hier im Thread einfach überlesen?
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5448
Wohnort: OWL


Beitrag14.03.2021 22:46

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Im Alphabet liegt sie jedenfalls ganz vorn. wink

Und groß genug dürfte sie wohl sein, wenn es nach der Anzahl der Spiegel-Bestseller geht.

In der Bundesligatabelle
https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=71084

habe ich sie allerdings nicht sofort entdecken können. Vielleicht hat sie kürzlich ein Relegationsspiel verloren. Rolling Eyes
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Christoph1990
Leseratte
C


Beiträge: 192



C
Beitrag15.03.2021 11:10

von Christoph1990
Antworten mit Zitat

Nur mal eine kurze Nebenbemerkung, die vielleicht dazu beitragen kann, die Detailtreue bei der Schilderung eines Ortes, nicht ganz so verkrampft zu sehen. Sofern wir fiktionale Texte schreiben, ist es nie so, dass unsere Geschichten "an Ort X spielen." Ort X befindet sich in der Realität. Sämtliche Lokalitäten der Erzählung sind lediglich Teil einer fiktiven Welt. Man kann allerhöchstens sagen, dass in der fiktiven Welt Orte vorkommen, welche dieselben Namen tragen wie in unserer realen Welt und diese Orte sich unterschiedlich stark entsprechen. Noch grundsätzlicher könnte man aber auch wie folgt auf die Frage antworten, ob etwa. Sherlock Homes nicht in jenem London spielt, das wir als Hauptstadt Großbritanniens kennen:

Köppe/Kindt, Erzähltheorie, S. 83 hat Folgendes geschrieben:
Nein. Die Holmes-Geschichten handeln nicht von einer fiktiven Figur, die durch eine reale Stadt wandert. Vielmehr ist es so, dass uns die Geschichten dazu einladen, bestimmte Bestandteile unseres Wissens über London in unsere vom Text angeleitete Vorstellungsaktivität einfließen zu lassen ... . Die Erzählwelt als solche ist jedoch gänzlich fiktiv, d.h. es gibt sie nur, weil und insofern ein fiktionaler Text zu der Vorstellung auffordert, dass es sie gibt.
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Gerling
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Beiträge: 2371
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Beitrag15.03.2021 13:34

von Gerling
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Christoph1990 hat Folgendes geschrieben:
Nur mal eine kurze Nebenbemerkung, die vielleicht dazu beitragen kann, die Detailtreue bei der Schilderung eines Ortes, nicht ganz so verkrampft zu sehen. Sofern wir fiktionale Texte schreiben, ist es nie so, dass unsere Geschichten "an Ort X spielen." Ort X befindet sich in der Realität. Sämtliche Lokalitäten der Erzählung sind lediglich Teil einer fiktiven Welt. Man kann allerhöchstens sagen, dass in der fiktiven Welt Orte vorkommen, welche dieselben Namen tragen wie in unserer realen Welt und diese Orte sich unterschiedlich stark entsprechen.


Tut mir leid, aber das trifft nicht zu. Wenn ich einen Teil meiner Geschichte in Hamburg spielen lasse und ich meine Protas in der Straße Am kleinen Schäferkamp in einem spanischen Restaurant mit dem Namen "El Torro" essen lasse, und sie danach in die Notaufnahme kommen, weil der Koch verdorbenes Fleisch benutzt hat, dann fliegt mir das Buch um die Ohren.
Und zwar zu recht. Das Argument, es handle sich um eine fiktive Geschichte und somit existiert dieses Restaurant auch nur in meiner Fantasie, obwohl es den Laden an besagter Adresse in der Realität tatsächlich gibt, würde vor Gericht nicht standhalten.
Hier mal ein Link zu diesen Fragen:
https://hproentgen.wordpress.com/2017/05/27/marken-und-namen-in-romanen/


_________________
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Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
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Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
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Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
Der Perfektionist - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Der Seelsorger - Rowohlt Verlag (Juli 2023)
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Willebroer
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Wohnort: OWL


Beitrag15.03.2021 14:16

von Willebroer
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Wie gnadenlos die Leser urteilen, hängt sehr vom Publikum ab. Die Bloomsday-Teilnehmer achten bestimmt auf jede Einzelheit, und Harry-Potter-Fans sind bestimmt öfter in Kings Cross, um sich zu überlegen, wo Bahnsteig neundreiviertel sein könnte. Aber sie erwarten ihn nicht wirklich dort zu sehen.

Literaturfans auf Schauplatz-Reisen freuen sich vor allem, wenn sie Übereinstimmungen finden, und stören sich kaum an Widersprüchen. Weil solche Schauplätze als Inspirationsquellen gesehen werden, nicht als Kopiervorlagen. Man will im Grunde nicht wissen, ob die Geschichte wirklich dort gespielt hat (dafür gibt es ja eh keine Garantie), sondern ob der Autor dort gewesen ist (oder gelebt hat).

Kann natürlich durchaus sein, daß die Authenticy Readers eine wachsende Zielgruppe darstellen. Warum soll man die nicht bedienen?
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Christoph1990
Leseratte
C


Beiträge: 192



C
Beitrag15.03.2021 21:35

von Christoph1990
Antworten mit Zitat

Gerling hat Folgendes geschrieben:
Das Argument, es handle sich um eine fiktive Geschichte und somit existiert dieses Restaurant auch nur in meiner Fantasie, obwohl es den Laden an besagter Adresse in der Realität tatsächlich gibt, würde vor Gericht nicht standhalten.


Dann sollten sie mal narratologische Experten als Gutachter vor Gericht einladen...
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