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Koubert Wortedrechsler
Beiträge: 80
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05.02.2020 21:50 Verwendung von Vor- und Nachnamen von Koubert
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Hallo und guten Abend,
ich hätte da mal eine Frage:
Einer meiner Texte dreht sich um zwei Figuren, deren Erlebnisse kapitelweise abwechselnd im personalen Erzählstil geschildert werden.
Also Figur x erlebt dieses, Figur y jenes, beide in der 3. Person Sg.
Wenn jetzt Figur x mit einer weiteren Figur namens Horst Schmidt bekannt ist (sie sind per Du), dann nenne ich diesen in den Passagen der Figur x folglich Horst.
Also zum Beispiel: X sah, wie Horst eilig die Straße überquerte.
Figur y ist mit Horst Schmidt aber nur oberflächlich bekannt und nennt ihn beim Nachnamen. Daher nenne ich ihn in den Passagen der Figur y einfach Schmidt, denn Horst wäre doch irgendwie unpassend.
Also zu Beispiel: Y sah, wie Schmidt eilig die Straße überquerte.
Nur habe ich auf diese Weise für ein und dieselbe Figur in meiner Geschichte irgendwie zwei Namen ... versteht ihr, was ich meine? Einmal heißt sie Horst, einmal Schmidt. Ist das nicht irgendwie auch verwirrend? Gibt es eine bessere Lösung?
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Nicki Bücherwurm
Alter: 68 Beiträge: 3611 Wohnort: Mönchengladbach
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05.02.2020 22:29
von Nicki
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Wenn du die Pespektiven kapitelweise sauber voneinander trennst, finde ich das gar nicht verwirrend. Y könnte ja auch mit Herrn Schmidt bekannt sein, ohne zu wissen, wie dieser mit Vornamen heißt.
_________________ MfG
Nicki
"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein
*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5448 Wohnort: OWL
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05.02.2020 23:21
von Willebroer
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Im Zweifelsfall immer Vor- und Zuname nennen. Das kann man in manchen Fällen sogar unter Freunden beobachten.
Ansonsten ist natürlich die Perspektive wichtig. Vielleicht lernt man dadurch, mehr darauf zu achten. Mich stören verschiedene Namen aber prinzipiell nicht.
Nicht mehr, als wenn es überhaupt viele Namen und viele Personen gibt
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Thomas74 Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2346 Wohnort: Annaburg
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05.02.2020 23:26
von Thomas74
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Lies mal russische Literatur. Dann bist du von solchen Fragen geheilt. Wenn ein Prota abwechselnd mit Familiennamen, Vaters amen, Vornamen und davon verschiedenen Verniedlichungen angeredet wird...
_________________ Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen. |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5448 Wohnort: OWL
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05.02.2020 23:40
von Willebroer
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In anderen Sprachen gibt es sogar ganz verschiedene offizielle Anreden - je nach Verwandtschaftsverhältnis, Geschlecht, hierarchischer Position usw. usf.
Wenn man da nicht Perspektive lernt ...
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2835
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06.02.2020 02:08
von Maunzilla
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Wichtig ist, daß du bei der ersten Begegnung der Protagonisten mit der Person den vollständigen Namen verwendest, damit klar ist, daß es ein und dieselbe Person ist. Außerdem ist es hilfreich, wenn du ihr eine charakteristische Eigenschaft gibst, die öfter erwähnt wird und anhand derer man sie jederzeit sofort erkennt. (z.B. raucht eine besondere Marke Zigaretten, kaut ständig Kaugummi, hat irgend einen Tick, kichert oft oder benutzt eine bestimmte Redewendung sehr gerne, usw.)
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Wholocked Gänsefüßchen
W
Beiträge: 16
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W 06.09.2020 19:09
von Wholocked
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Hallo,
den Thread finde ich sehr hilfreich, da ich dieses "Problem" ebenfalls habe und ich erleichtert bin zu sehen, dass es offenbar kein Problem ist, sofern man die Perspektiven deutlich trennt und die fraglichen Personen mit vollem Namen einführt.
Ein Frage schließt sich für mich an: Viele meiner Figuren duzen sich nicht, sondern benennen die anderen beim Erzählen beim Nachnamen. Bei Männern schreibe ich einfach den Nachnamen (z.B. "Schmidt"). Bei Frauen scheint mir dies aber ungewöhnlich (jedenfalls im deutschen Sprachgebrauch - in englischen Büchern scheint es mir hingegen üblich). Ich schreibe also immer, wenn ich die Namen nennen muss, "Madame/Mademoiselle Schmidt" (es ist ein historischer Roman).
Gibt es da eine elegantere Lösung? Über Input würde ich mich freuen.
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crisihasi Eselsohr
Alter: 40 Beiträge: 243
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06.09.2020 19:21
von crisihasi
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Wholocked hat Folgendes geschrieben: | Ein Frage schließt sich für mich an: Viele meiner Figuren duzen sich nicht, sondern benennen die anderen beim Erzählen beim Nachnamen. Bei Männern schreibe ich einfach den Nachnamen (z.B. "Schmidt"). Bei Frauen scheint mir dies aber ungewöhnlich (jedenfalls im deutschen Sprachgebrauch - in englischen Büchern scheint es mir hingegen üblich). Ich schreibe also immer, wenn ich die Namen nennen muss, "Madame/Mademoiselle Schmidt" (es ist ein historischer Roman).
Gibt es da eine elegantere Lösung? Über Input würde ich mich freuen. |
Wenn es ein historischer Roman ist, gibt die Epoche und das Setting ja ziemlich genau vor, wann man sich wie angesprochen hat. Leider kenne ich mich mit solchen Sachen gar nicht aus, aber ich meine, es lässt sich bestimmt relativ gut recherchieren, wie eine Magd im Deutschland des 18. Jahrhunderts angesprochen wird, was sich sicherlich davon unterscheidet, wie man einen englischen Gutsherren des frühen 20. Jahrhunderts angesprochen hat.
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Wholocked Gänsefüßchen
W
Beiträge: 16
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W 06.09.2020 19:28
von Wholocked
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Ja, für die Anrede in der direkten Rede habe ich das natürlich recherchiert.
Aber du hast Recht, im Erzählen sollte es dann wohl identisch damit sein - ich mache das auch bisher so, hänge mich aber gelegentlich an den vielen "Madame"- und "Mademoiselle"-Wortwiederholungen auf. Aber damit muss ich dann vielleicht einfach leben (dort, wo ich keine Pronomen o.Ä. verwenden kann).
Danke dir!
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crisihasi Eselsohr
Alter: 40 Beiträge: 243
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07.09.2020 01:12
von crisihasi
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Genau, so ist das nur konsequent. Der Erzähler wechselt ja nicht die Namen, nur weil er die Person nicht direkt anspricht, sondern von ihr erzählt.
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Wholocked Gänsefüßchen
W
Beiträge: 16
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W 08.09.2020 18:27
von Wholocked
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Stimmt
Wobei es m.E. nicht so entscheidend ist, wie der Erzähler die fragliche Figur direkt anspricht, sondern, wie er über sie innerhalb der Erzählung (z.B. gegenüber einer anderen Figur) erzählen würde, oder?
Er kann z.B. von einer Nebenfigur als "der Rotschopf" sprechen, würde ihn aber wohl so nicht anreden.
Spielt dann aber nicht auch die persönliche Nähe/Distanz des Erzählers zu der Figur, von der er erzählt, eine Rolle? Einen Kutscher, den er wenig kennt, kann er "der Kutscher" nennen, aber einen Freund, der Kutscher ist und ihn fährt, würde er in seinem Erzählen nicht so nennen (oder z.B. als "der Rotschopf" betiteln), oder?
Wobei ich finde, dass die Grenze gar nicht so einfach zu ziehen ist, weil es im Erzählen (wenn man es aus dem Erzählen gegenüber einer anderen Figur überträgt), ja auch darauf ankommt, wem der Erzähler erzählt: Wenn mein Erzähler von einem befreundeten Handwerker spricht, würde er gegenüber jemandem, der den Handwerker ebenfalls kennt bzw. von der Freundschaft weiß, nicht "der Handwerker" nutzen, aber gegenüber jemandem, auf den dies nicht zutrifft, vielleicht schon. - Mit letzterem schwingt allerdings zugleich eine Distanz zwischen dem Erzähler und dem Handwerker mit, die ich vermutlich zumeist im Text nicht haben möchte, wenn der Leser sehen soll, dass sie Freunde sind, so dass ich eher darauf verzichten würde, dass mein Erzähler den Freund in einer solchen Form (z.B. als Handwerker oder Rotschopf) betitelt.
Oder wie seht ihr das?
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