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Sinn bzw. Notwendigkeit eines Prologs/ Epilogs

 
 
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Gast







Beitrag23.01.2018 19:58
Sinn bzw. Notwendigkeit eines Prologs/ Epilogs
von Gast
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Hallo liebe DSFoler,

diese Frage beschäftigt mich schon länger und im Zuge meiner Recherche bin ich zufällig über den Blog eines Journalisten und Sachbuchautors gestolpert, der sich ebenfalls damit beschäftigt hat. Der gute Mann heißt Heinz W. Pahlke, falls jemand den Beitrag gerne nachlesen möchte.

Er hat jeweils 24 Bücher namhafter Autoren (z.B. Siegfried Lenz, Michail Bulgakow, Johann Wolfgang von Goethe, Emile Zola, Leo N. Tolstoi, Günter Grass, Henryk Sienkiewicz, um nur ein paar zu nennen) und 24 Romane von Selfpublishing-Autoren auf das Vorhandensein eines Prologs bzw. Epilogs untersucht. Dabei fand er bei den namhaften Autoren nur fünf Bücher, die entweder über einen Prolog, einen Epilog oder auch über beides verfügen.

Der Unterschied zu den Selfpublishing-Autoren war eklatant: Sieben Bücher wiesen einen Prolog und Epilog auf, fünf einen Prolog, eines lediglich einen Epilog.

Pahlke sagt weiterhin, »... Man braucht nur in einigen Foren und Gruppen von Selfpublishing-Autorinnen und -Autoren mitzulesen, um zu wissen, wie beliebt in diesen Kreisen Prologe und Epiloge sind ...«

Hat er recht und warum ist das so?

Was macht einen Prolog bzw. Epilog aus? Wann haben sie eine Berechtigung im Text?

Ist es abhängig vom Genre? Und in meinem Fall: Schreibt man einen Epilog, wenn es sich um den ersten Band einer Dilogie handelt?

Fragen über Fragen ...

Wie sind eure Meinungen dazu?

LG Katinka
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1735



Beitrag23.01.2018 21:05

von Stefanie
Antworten mit Zitat

Für mich hat der Prolog etwa die Aufgabe des Vorspanns bei einem Film. Er stimmt auf die kommende Geschichte ein, aber ist an sich nicht so wichtig.

Ist bin tendentiell kein Fan von Prologen in Büchern, aber wenn sie gut gemacht sind, ist es ok.
Es nervt mich halt, wenn man ein Handlungshäppchen bekommt und dann sofort wieder rausgerissen wird.
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meerenblau
Reißwolf
M


Beiträge: 1313



M
Beitrag23.01.2018 22:10

von meerenblau
Antworten mit Zitat

Damit das aussagekräftig ist, hätte er vielleicht mal aktuelle Autoren, also welche, die heute noch schreiben, mit Selfpublishern vergleichen sollen.

Sonst kann ich auch folgendes feststellen:
Selfpublisher berücksichtigen in ihren Texten moderne Errungenschaften wie das Automobil, Telefon oder auch Computer, namhafte Autoren wie Lenz, Zola, Goethe, Schiller und Martial verzichten überwiegend darauf ...

Ein guter Prolog ist wie ein Intro bei einem Film - er führt den Betrachter an die Handlung heran, wirft ein paar Fragen auf, macht neugierig auf das, was nach dem Vorspann kommt.
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Slaavik
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 509



Beitrag23.01.2018 22:14

von Slaavik
Antworten mit Zitat

Ich denke das hängt beim Prolog doch sehr stark vom Genre und der Befähigung des Autors damit umzugehen ab. Bei Gegenwartsliteratur macht es meiner Erachtens deutlich weniger Sinn, als bei Genren die in einer, dem Leser erst einmal, völlig fremden Welt spielen.

_________________
I don't care what model it was. No vacuum cleaner should give a human being a double polaroid.

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I'm not sure the flashlight is gonna kill that tank.
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Weltenbastler
Geschlecht:männlichLeseratte
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Beiträge: 152



W
Beitrag23.01.2018 22:24

von Weltenbastler
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Der Verweis auf Meyers Konversations Lexikon aus dem Jahre 1905 ist ganz nach meinem Geschmack.

Oft ist er nur eine Art Notbehelf, insofern er etwas aussprechen soll, was eigentlich das Stück schon durch sich selbst aussprechen müßte

Man könnte auf diese Angewohnheiten also gut verzichten, wenn die Geschichte gut genug erzählt wird.
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5451
Wohnort: OWL


Beitrag23.01.2018 22:42

von Willebroer
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Weltenbastler hat Folgendes geschrieben:

Man könnte auf diese Angewohnheiten also gut verzichten, wenn die Geschichte gut genug erzählt wird.


Dann wird es auch ein guter Prolog. Cool

Wenn die Geschichte schlecht erzählt ist, wäre es vielleicht sinnvoll, nicht nur auf den Prolog zu verzichten.
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Weltenbastler
Geschlecht:männlichLeseratte
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Beiträge: 152



W
Beitrag23.01.2018 22:46

von Weltenbastler
Antworten mit Zitat

meerenblau hat Folgendes geschrieben:

Ein guter Prolog ist wie ein Intro bei einem Film - er führt den Betrachter an die Handlung heran, wirft ein paar Fragen auf, macht neugierig auf das, was nach dem Vorspann kommt.


Das klingt so, als wäre der Prolog ein Teaser.
Ein Trailer wie beim Film, der oft nicht hält was er verspricht ...

Einen packenden Start, kann man auch im 1. Kapitel unterbringen.
Ich glaube da trennt sich die Spreu vom Weizen.
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Harald
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant

Alter: 76
Beiträge: 5104
Wohnort: Schlüchtern


Beitrag23.01.2018 22:58

von Harald
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Ich kann recht gut auf den Erklärbär verzichten - denn in den meisten Fällen ist es nichts anderes …

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Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker

Harald

Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!
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Slaavik
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 509



Beitrag24.01.2018 02:02

von Slaavik
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Harald hat Folgendes geschrieben:
Ich kann recht gut auf den Erklärbär verzichten - denn in den meisten Fällen ist es nichts anderes …

Was meiner Ansicht nach höchstens ein Beweis dafür ist, dass die Meisten nicht die Fähigkeit haben ihn gut umzusetzen und weniger dafür dass ein Prolog an sich schlecht wäre.


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Arcularius
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Beiträge: 202



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Beitrag24.01.2018 09:52

von Arcularius
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Ob eine Geschichte einen Prolog und Co. hat, hängt aus meiner Sicht ganz stark vom Genre ab und hat mit dem Können erstmal nichts zu tun. In der Phantastik / Fantasy ist beides nach wie vor mehr als üblich und Autoren wie Tolkien, Sanderson, Rothfuss, Martin und Jordan können wir wohl nicht mangelndes Geschick vorwerfen. Smile

Gerade Tolkien hätte den Titel Mr. Epilog verdient, wenn man an den beachtlichen Storyverlauf im Anschluss an die Zerstörung des Einen Ringes denkt. Auch wenn mich jetzt sämtliche Deutschlehrer und Germanistinnen hauen werden: Goethes Faust hat einen Prolog und lässt sich letztlich ebenfalls in der Phantastik verorten.
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meerenblau
Reißwolf
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Beiträge: 1313



M
Beitrag24.01.2018 10:10

von meerenblau
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Weltenbastler hat Folgendes geschrieben:
meerenblau hat Folgendes geschrieben:

Ein guter Prolog ist wie ein Intro bei einem Film - er führt den Betrachter an die Handlung heran, wirft ein paar Fragen auf, macht neugierig auf das, was nach dem Vorspann kommt.


Das klingt so, als wäre der Prolog ein Teaser.
Ein Trailer wie beim Film, der oft nicht hält was er verspricht ...

Einen packenden Start, kann man auch im 1. Kapitel unterbringen.
Ich glaube da trennt sich die Spreu vom Weizen.


Nein, ein Prolog ist kein Trailer und kein Teaser. Das sind Werbefilmchen, die auf den Film neugierig machen sollen und lediglich Zusammenschnitte sind.
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ckmoises
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Beitrag24.01.2018 11:21

von ckmoises
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Also ich finde Prologe meist überflüssig. Die meisten die ich lese geben mir keine zusätzliche Info. Mittlerweile überspringe ich sie einfach. (Bisher hatte ich noch nicht das Problem irgendetwas nicht zu verstehen.)

Zitat:
Ich kann recht gut auf den Erklärbär verzichten - denn in den meisten Fällen ist es nichts anderes …

So kann man es auch sagen Smile

Einen Epilog mag ich irgendwie. Vorallem die, die in die Zukunft der Charaktere blicken.
In einem Buch war der Epilog die Geschichte wie Mutter und Vater des Protas zusammen kamen. Auf den Epilog hätte ich getrost verzichten können.


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BrianG
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Beitrag24.01.2018 11:21

von BrianG
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Ich reihe mich in die Reihe jener ein, die finden, dass auf einen Prolog meistens verzichtet werden kann. Wenn ich etwa die Geschichte von Grok, dem Barbaren vor mir habe, interessiert es mich normalerweise nicht, im Prolog davon zu lesen, was der Nekromant Shreckminet dreihundert Jahre vorher zum Frühstück hatte. Und dass der Kerl böse ist, wird sich ja auch so ergeben, dafür braucht's keinen Prolog.

Epiloge sehe ich anders. Hier können bei Bedarf noch offene Enden gelöst werden. Shreckminet hat im letzten Kapitel eins auf die Mütze gekriegt, damit ist die Geschichte eigentlich zu Ende. Aber was wurde aus den Helden und Schurken im späteren Leben? Hat Grok die Prinzessin geheiratet? Hat Shreckminet sich zum Besuch einer Anger Management Veranstaltung durchgerungen?

Weil Tolkien erwähnt wurde - Okay, der hat's in der zweiten Hälfte von "Rückkehr des Königs" ein bisschen übertrieben Laughing


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Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer.
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BrianG
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Beitrag24.01.2018 11:22

von BrianG
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ups, ninja'd by ckmoises Laughing Laughing Laughing

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Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer.
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ckmoises
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Beiträge: 5
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Beitrag24.01.2018 11:27

von ckmoises
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Zitat:
ups, ninja'd by ckmoises Laughing Laughing Laughing


 Razz Laughing

Fast wie zwei Doofe ein Gedanke^^

Wenn so viele Leute so "schlecht" über Prolog denken, wieso gibt es so viele Bücher mit einem? Confused
Das habe ich noch nie so wirklich verstanden.


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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1735



Beitrag24.01.2018 14:20

von Stefanie
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ckmoises hat Folgendes geschrieben:
Wenn so viele Leute so "schlecht" über Prolog denken, wieso gibt es so viele Bücher mit einem? Confused
Das habe ich noch nie so wirklich verstanden.


Ich habe den Verdacht, dass die Autoren glauben, das würde ihr Werk epischer wirken lassen.
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Slaavik
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Beiträge: 509



Beitrag24.01.2018 14:58

von Slaavik
Antworten mit Zitat

BrianG hat Folgendes geschrieben:
Weil Tolkien erwähnt wurde - Okay, der hat's in der zweiten Hälfte von "Rückkehr des Königs" ein bisschen übertrieben Laughing

Ach. Nur ein bisschen? Laughing


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Murmel
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Beiträge: 6367
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Beitrag24.01.2018 15:04

von Murmel
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Ich sage mal knallhart: Die meisten Prologe entstehen nur aus der Unfähigkeit des Autors, mit Backstory umzugehen.

Die meisten. Daneben gibt es auch die wenigen, die vom Geschick des Autors zeugen, bestimmte Dinge vorneweg so darzulegen, dass sie den Leser in die Geschichte hineinziehen.

Bei Epilogen sehe ich das anders, die machen oft viel Sinn, wenn der Autor keine Fortsetzung und trotzdem noch Informationen unterbringen möchte, die nicht in dem Romanzeitrahmen passen aber dennoch die Story abrunden.

Murmels two cents.
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RememberDecember59
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Beiträge: 507
Wohnort: Franken


Beitrag24.01.2018 15:22

von RememberDecember59
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Zitat:

Pahlke sagt weiterhin, »... Man braucht nur in einigen Foren und Gruppen von Selfpublishing-Autorinnen und -Autoren mitzulesen, um zu wissen, wie beliebt in diesen Kreisen Prologe und Epiloge sind ...«

Gefühlt lese ich hier in den Werkboards schon mehr Prologe als sonst (ich gehe jetzt aber nicht nachzählen). Ich habe beim Lesen der Prologe hier oft den Eindruck, dass der Autor selbst bereits Angst hat, das erste Kapitel wäre nicht spannend oder interessant genug und deshalb müsse man dem Ganzen einen Appetitmacher voranstellen. Das wirkt dann irgendwie ein bisschen plump. Gerade bei Genres wie Thriller oder Krimi sollte man meiner Meinung nach auch ohne sowas auskommen und den Leser lieber mit interessanter Handlung, Charakteren und Schreibstil zum Weiterlesen bewegen.
Aber alles in allem sehe ich es so: Ein gutes Buch wird durch das Vorhandensein eines Prologs nicht schlecht und umgekehrt funktioniert das schon mal gleich gar nicht.

Zitat:

Und in meinem Fall: Schreibt man einen Epilog, wenn es sich um den ersten Band einer Dilogie handelt?
 

Wenn eh schon klar ist, dass es noch einen zweiten Teil geben wird, würde ich mir den Epilog wahrscheinlich sparen.


_________________
Bartimäus: "...-was ist das?"
Kobold: "Hätte mich das jemand anders gefragt, o Herr, der ihr Schrecklich und Unübertrefflich seid, hätte ich ihn einen Dummkopf genannt, bei Euch jedoch ist diese Frage ein Zeichen jener entwaffnenden Schlichtheit, welche der Born aller Tugend ist. ..."

Bartimäus I (Jonathan Stroud)
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Gast







Beitrag24.01.2018 17:06

von Gast
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Herzlichen Dank an alle für die vielen Kommentare smile extra !

Der Beitrag von Herrn Pahlke impliziert aus meiner Sicht, dass die Qualität von Texten vieler Selfpublishing-Autoren schlechter ist, und zwar vor allen Dingen dann, wenn sie auf einen Prolog und/ oder Epilog zurückgreifen müssen.

Seine »Untersuchung« erweckt den Anschein, Selfpublishing-Autoren seien oftmals nicht in der Lage, die Informationen von Prolog/ Epilog in der eigentlichen Handlung unterzubringen. Man hindere den Leser gewissermaßen daran, direkt in die Geschichte einzusteigen, indem sich der Autor, aus welchen Gründen auch immer, dazu gezwungen sieht, sich eines solchen »Notbehelfs« zu bedienen.

Aus manchen Kommentaren lese ich heraus, dass diese Meinung – Vorhandensein eines Prologs/ Epilogs nur mangels schriftstellerischem Können, bzw. sie werden einfach als überflüssig betrachtet – ein Stück weit geteilt wird.

Ich selbst stehe dem als Leser neutral gegenüber und habe nichts dagegen, sofort in das erste Kapitel einzutauchen. Andererseits stört es mich aber auch nicht, zunächst über einen Prolog zu gehen. Ich finde, es kommt dabei auf den Inhalt an. Spannung kann man auch hier erzeugen, sodass der Leser gewillt ist, weiter zu lesen.

Einen Epilog sehe ich als ein Bonuskapitel, das zwar unnötig ist, aber in manchen Fällen den Leser am Ende zufriedener entlässt. Vielleicht ist es tatsächlich so und es zeigt sich beim Prolog bzw. Epilog, wer ein wahrer Meister seines Fachs ist (und die ganzen namhaften Autoren haben einfach nicht gewusst wie Laughing ).

Um noch mal auf meinen konkreten Fall zurückzukommen (danke an RememberDecember59, die schon darauf eingegangen ist): Wie verhält es sich bei dem ersten Band einer Fantasy-Dilogie? Das letzte Kapitel endet mit einem Cliffhanger und es tritt zum ersten Mal eine Person in Erscheinung, über die vorher nur gesprochen wurde, beschreibt also einen Ausblick auf den Folgeband. Betitelt man das nun als Epilog und ist eine beschränkte Seitenanzahl üblich (alle Kapitel zählen zwischen 15 und 20 Seiten)? Gibt es hier überhaupt so etwas wie eine Regel?

LG Katinka
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Nordlicht
Geschlecht:weiblichWaldschrätin


Beiträge: 3755



Beitrag24.01.2018 17:19

von Nordlicht
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Zitat:
Um noch mal auf meinen konkreten Fall zurückzukommen (danke an RememberDecember59, die schon darauf eingegangen ist): Wie verhält es sich bei dem ersten Band einer Fantasy-Dilogie? Das letzte Kapitel endet mit einem Cliffhanger und es tritt zum ersten Mal eine Person in Erscheinung, über die vorher nur gesprochen wurde, beschreibt also einen Ausblick auf den Folgeband. Betitelt man das nun als Epilog und ist eine beschränkte Seitenanzahl üblich (alle Kapitel zählen zwischen 15 und 20 Seiten)? Gibt es hier überhaupt so etwas wie eine Regel?


Nach meinem Verständnis erzählt ein Epilog genau wie ein Prolog Ereignisse, die zeitlich von denen in der eigentlichen Geschichte distanziert sind. Mir scheint der Epilog oft eine Art Zusammenfassung zu sein, die erzählt, wie am Schlusspunkt der eigentlichen Geschichte noch offengebliebene Fragen für den Leser zufriedenstellend gelöst werden.

Ein Cilffhanger gehört da meiner Meinung nicht rein, weil der ja neue Fragen aufwirft. Ein Epilog wäre es mM nach nur, wenn in dem Kapitel zusammengefasst wird, wo die Charaktere der Geschichte x Wochen, Monate, Jahre später sind.


_________________
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Weltenbastler
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Beiträge: 152



W
Beitrag24.01.2018 18:55

von Weltenbastler
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meerenblau hat Folgendes geschrieben:
Weltenbastler hat Folgendes geschrieben:
meerenblau hat Folgendes geschrieben:

Ein guter Prolog ist wie ein Intro bei einem Film - er führt den Betrachter an die Handlung heran, wirft ein paar Fragen auf, macht neugierig auf das, was nach dem Vorspann kommt.


Das klingt so, als wäre der Prolog ein Teaser.
Ein Trailer wie beim Film, der oft nicht hält was er verspricht ...

Einen packenden Start, kann man auch im 1. Kapitel unterbringen.
Ich glaube da trennt sich die Spreu vom Weizen.


Nein, ein Prolog ist kein Trailer und kein Teaser. Das sind Werbefilmchen, die auf den Film neugierig machen sollen und lediglich Zusammenschnitte sind.


Sicher, nur haben Prologe zum Teil die gleiche Wirkung wie ein Teaser.
Wer es im 1. Kapitel nicht schafft, den Leser an die Handlung heranzuführen, braucht nicht versuchen für eine langweilige Geschichte im Prolog zu "werben".
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