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Matthias Jecker Eselsohr
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Beiträge: 328
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Tula Klammeraffe
Beiträge: 905 Wohnort: die alte Stadt
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17.06.2017 00:53
von Tula
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Hallo Matthias
da sich niemand meldet, will ich mal den Kommentarauftakt geben.
Das Gedicht gefällt mir so stimmungsmäßig sehr gut, d.h. du hast die Begeisterung und das 'himmelhochjauchzend' im Tanz schön umgesetzt.
Auch die Pointe des nur kurz währenden Glücks finde ich gut getroffen.
In der Wortwahl kommt mir allerdings an einigen Stellen ein leiser Zweifel:
- zertanz - d.h. der Rasen ist nach dem Tanz sicher platt (?)
- federnder Rasen vs. bestreichen der Füße - beim Hüpfen würde der Rasen eventuell federn, aber beim Bestreichen wohl weniger (?)
- äufnen - für mich ein ungewöhnlicher Begriff, der sich auch nicht auf Läufen reimt, wobei aber auch andere Halbreime im Gedicht stecken und eigentlich nicht weiter stören
Der Titel "unter Zeitdruck" scheint mir irgendwie irreführend. Wer vergnügt sich schon unter Zeitdruck ?
LG
Tula
_________________ aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser) |
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menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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17.06.2017 07:35
von menetekel
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Zitat: | Den federnden Rasen bestreich mit den Füßen |
Die Tänzerin ist Maler- und Lackiererin?
Das Gedicht strotzt leider vor unpassenden Metaphern.
Die Krone:
Zitat: | und schraub dich verwegen zu luftigem Reigen |
Das möcht ich sehen! Sich selbst zum luftigen Reigen zu schrauben, ist eine so hohe Kunst, dass schon deine Leserin daran verzweifelt ...
m.
_________________ Alles Amok! (Anita Augustin) |
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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17.06.2017 08:11 Re: Unter Zeitdruck von Stimmgabel
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Unter Zeitdruck
Zertanze, du Schöne, die duftende Wiese!
Den federnden Rasen bestreich mit den Füßen
vibrierenden Schrittes! Zertanz und genieße,
wenn wenige Tage dein Glück sein müssen!
Durchflieg ohne Zaudern die blühenden Stunden
und schraub dich verwegen zu luftigem Reigen
in schwindlige Höhen! Dann lass mich von unten
den Himmel behängt sehn mit jubelnden Geigen!
Beeil dich, die Winde drehn plötzlich nach Norden,
verwirble die Hüften zu rauschenden Läufen!
Mach schnell, denn das Glück ist nicht einfach zu horten,
ist leicht und vergänglich, unmöglich zu äufnen!
--------------------------------------------------------------------
Hallo Matthias Jecker,
mal wieder meine Reduktion [ als wär ich so'n Wortkarger ]
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Unter Zeitdruck
Zertanze, du Schöne
dein 'lück
ohne Zaudern.
Geigen drehn plötzlich / unmöglich zu äufnen
----------------------------
gerne hier mitge _äuft , Gruß Stimmgabel ...
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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James Blond Eselsohr
Alter: 71 Beiträge: 448 Wohnort: HAMBURG
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21.06.2017 11:27 ungeäufnete Zeit von James Blond
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Also ich weiß auch nicht, was die Leute immer haben ...
Ist doch'n schönes Gedicht, wenn auch unter Zeitdruck entstanden, wie der Titel verrät. Den sollte die tanzende Schöne aber besser fallen lassen, denn was unter Zeitdruck geschieht, verliert seinen Reiz und macht den Zeitbedrückten reizbar.
Wer lustvoll tanzen möchte, wie es der Amphibrachys hier so schön suggeriert, der stößt sich weder an der Zeit noch an den überdrehten Metaphern, sondern dreht sich lustvoll mit. bis am Morgen das Gras platt und die Schuhe zertanzt sind. Mit rauschenden Hüften geht's dann geschwind heimwärts, damit Papa König nichts merkt und sich wieder über die zertanzten Schuhe seiner Töchter wundert.
Ob Ver- oder Gebot, der Tanz bleibt nun mal der Traum jeder Prinzessin. Sich für eine Frist aus den irdischen Verstrickungen befreien, von der Schwerkraft lösen und ohne Zeitdruck noch -gefühl dem Rausch des Lebens hingeben - wer möchte das nicht?
Anscheinend Einige, denn wer würde hier sonst so bittere Worte über den Tanz der Worte verlieren?
Typisch Jecki übrigens: "äufnen". Gibt es laut Duden wirklich - wer hätte das gedacht?`Wieder was gelernt.
JB
_________________
Was soll ich mit guten Freunden?
Ich bräuchte bessere Feinde! |
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traumLos Eselsohr
Beiträge: 380
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21.06.2017 13:14
von traumLos
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falscher Thrad
_________________ Meine Beiträge geben nur meine Meinung wieder. Jede Einbeziehung realer oder fiktiver Personen wäre nur ein Angebot. Zwinkersmiley |
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purpur Klammeraffe
Beiträge: 964
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24.06.2017 07:59 Einen sonnigen guten Morgen! von purpur
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Lieber Matthias,
mir gefällt Dein Gedicht auch gut, da bin ich ganz
bei James Blond!
Sonniges Wochenende- heute schon getanzt ..., ? Walzer, beidseits kurz.
.
... neg. Substruktionen 7x "weggetanzt"
HerzlicheppGrüße
Pia
_________________ .fallen,aufstehen.
TagfürTag
FarbTöneWort
sammeln
nolimetangere
© auf alle Werke |
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Matthias Jecker Eselsohr
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Beiträge: 328
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M 20.07.2017 09:09 Allen ein heftigstes Zerdankeschönst! von Matthias Jecker
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Hallo Tula
Danke sehr für deine alles in allem aufmunternden Worte.
Wir alle vergnügen uns unter „Zeitdruck“. Kann sein, wir sehen das in jungen Jahren nicht so, aber wer wird denn bis zum Hohen Alter unbekümmert über Wiesen tanzen? Bei Faltern, Fliegen, Libellen usw. ( an die ich beim Lesen eigentlich durchaus auch denken muss) ist die bemessene Zeit zudem viel, viel kürzer als bei uns, da gibt es kein langsames Siechen, kein Humpeln, kein Demenzstadium. Ist der Titel damit gerechtfertigt? Naja, war mir den Versuch wert.
Wer kann im Leben Spuren hinterlassen, ohne dass irgendwas dabei kaputtgeht? „Zertanzen“ ist da eine schon fast euphämistische Wortwahl. Viel netter doch als „schlachten, würzen und auf den grill legen“. Bist du einverstanden? Naja, s.o.
„äufnen“ im Sinne von „anhäufen“, „horten“ ist laut Duden „schweizerisch“. Was mich als Schweizer nicht hindert, sondern motiviert, es zu benützen.
Hallo menetekel
Du erbringst mit deinem Kommentar den Beweis, wie einfach es ist, „sich selbst zum luftigen Reigen zu schrauben“.
Was würdest du einem Cellisten wohl antworten, der dir erklärt, wie man mit dem Bogen über die Saiten streicht? „Was meinst du eigentlich? Ich sei Maler- und Lackiererin?“
Deinen Humor in Ehren, aber wie soll ich deine Bemerkungen ernst nehmen?
P.S. Ich schreibe übrigens nicht immer in diesem Stil. Naja, s.o.
Hallo Stimmgabel
Auch diese, deine Reaktion auf meine Äufnung nehme ich eher zur Aufmunterung, denn wer kann schon von sich sagen, er habe dich zu solch schönem Geigen-Text angeregt? Ich! Deshalb wars unbedingt, naja, s.o.
Hallo Blond
Oh, da kennt einer „Die zertanzten Schuhe“! Das ist doch mal Aufmunterung pur!
Ja, die Prinzessinnen schonen weder der Schuhe noch der Metaphern! Wobei meine Meinung wäre, dass für einen rhythmischen, gereimten Text auch mal oder gerade eben die Metaphern auf einen Haufen geshcmissen, äh geäufnet werden dürfen, wenn es dem tanz denn dient. Tut es das hier? Naja, auch das s.o.
P.S. Besonderen Dank für das Augenmerk auf die Form!
Hallo purpur
Ich bin immer froh, wenn mir jemand die Quintessenz von Blonds Kommentaren errechnet. Danke dir. Nun bin ich aber bei dir etwas ratlos: „neg. Substruktionen 7x weggetanzt“ – da steh ich leider wie der Archäologe vor dem Betonbau.
Euch allen heftigsten Dank, wollet davon nicht zerdankt sein
Im Weiterflattern, Matthias
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