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(Der erste Satz) Toast

 
 
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Lenny
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 27
Beiträge: 80
Wohnort: Wien


Beitrag18.12.2016 13:38
(Der erste Satz) Toast
von Lenny
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Als ich das Haus verließ, ahnte ich noch nicht, welchen schrecklichen Fehler ich begangen hatte. Jeden Tag aß ich im Normalfall eine Semmel zum Frühstück, dazu meinen schwarzen Kaffee und ein paar Scheiben Wurst, die ich fein säuberlich auf meinem Gebäck platzierte.
Doch an diesem Morgen waren mit die Semmeln ausgegangen. Zum Bäcker ein paar Straßen weiter zu laufen war nicht möglich, da ich chronischer Langschläfer war und mich so auf jeden Fall zur Arbeit verspätet hätte.
Es blieb also nur eine Lösung: Mir ein eine Scheibe Toastbrot von meiner Nachbarin zu holen. Die alte Lewig machte die Tür auf und grüßte mich genauso unfreundlich, wie sie es an allen anderen Tagen im Stiegenhaus tat. Ich bat sie um eine Scheibe Toast, sie verschwand grummelnd in der Küche. Ohne Bitte und Danke vollzog sich der Tausch - Toast gegen einen zukünftigen Gefallen.
Zurück in meiner Wohnung trank ich, inzwischen schon leicht unter Zeitdruck stehend meinen Kaffee während der Toaster seine Arbeit machte. Als der nur knusprige Semmel-Ersatz auf meinem Teller lag und die Wurst darauf, war ich bereits zwei Minuten hinter meinem üblichen Zeitplan im Verzug.
Ich nahm meine Jacke, den Autoschlüssel und huschte aus der Tür. Gerade als ich sie zuschlagen wollte erinnerte ich mich daran auch meinen Wohnungsschlüssel aus dem kleinen Schlüsselkasten zu nehmen.
Auf der Straße angelangt sah ich, dass mein Bus, der an der Haltestelle auf der anderen Straßenseite stand, bereits den Blinker gesetzt hatte.
Er wollte abfahren.
Mich hier zurücklassen.
Der nächste kam in zehn Minuten und heute war obendrein eine wichtige Konferenz angesetzt. Daher begannen meine Beine mich im Laufschritt zu tragen. Über den Gehweg, den Randstein, auf die Straße und direkt vor den Kühlergrill eines alten Porsche.
Ich erwachte vor einer Stunde im Krankenhaus. Der Arzt meinte, es wären zwei Rippen geprellt und mein Oberschenkel gebrochen.
Es war meine Schuld, ganz allein meine Schuld. Ich sturer, festgefahrener Esel.
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Muskat
Eselsohr


Beiträge: 343



Beitrag20.12.2016 16:01
Lenny
von Muskat
Antworten mit Zitat

Hallo Lenny,

du beginnst damit, dass dein Prota das Haus verließ. Folglich befinde ich mich mit ihm draußen auf der Straße. Danach leiht er sich aber von der Nachbarin, die er ansonsten im Treppenhaus antrifft, eine Scheibe Toast.

Später dann nimmt er sich den Autoschlüssel, vergisst beinahe den Haustürschlüssel und rennt dem Bus hinterher. Wozu der Autoschlüssel. Und wieso fährt er nicht damit? Das passt so noch nicht.

Nebenbei fragte ich mich die Zeit über, welchen Fehler der Prota nun begangen hatte, als er das Haus verließ, das er nun doch erst am Ende der Geschichte verließ.

Ich verstehe auch nicht, wieso sich der Prota für einen festgefahrenen Esel hält. Weil er frühstückt?

Ansonsten achte darauf, dass sich der Aufbau der Sätze nicht so stark gleicht. Sorry, aber so klingt es aufzählend, der Prota tut dies und das.

Zum Aufbau: Du erzählst die Frühstücksvorbereitungen bis ins Detail. Das Spannende, als er den Bus verpasst, wird hingegen schnell abgehandelt, aber da steckt die eigentliche Dramatik drin. Ich meine, spannend ist ja das Frühstück mit dem Prota nicht gerade.

Das Ende reißt auch nicht vom Hocker. Er rennt vor ein Auto. Da fällt dir bestimmt etwas Besseres ein, oder?

Soweit erstmal.

Liebe Grüße

Muskat
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Lenny
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 27
Beiträge: 80
Wohnort: Wien


Beitrag21.12.2016 01:00

von Lenny
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Den oberen Teil deiner Argumente kann ich gut verstehen und nachvollziehen - du hast recht, hätte ich das nicht in 20 Minuten geschrieben wäre wohl was besseres rausgekommen. Vor allem im Bezug auf die Logikfehler. Für die muss ich mich zehn Mal entschuldigen! Hab mir leider vorher kein Expose angefertigt, einfach geschrieben und nur einmal korrekturgelesen.

Doch was das Verpassen des Busses angehet: Wenn ich da 3 Absätze drüber schreibe wäre der Bus längst über alle Berge.
Ich würde gerne von dir wissen, wie ich die Situation mehr hätte ausbauen können. Er sieht den Bus, denkt sich dass er abfährt und in zurücklässt, reflektiert über die Konsequenzen und setzt Handlung dagegen. Was soll ich noch schreiben? Dass seine Schuhe einen ungewöhnlich geformten Kieselstein dabei über den Bordstein kicken?

Und das Ende fand ich so eigentlich ganz gut, es geht hier weniger um das Auto und die Verletzung als die Selbstreflektion des Prota.


_________________
Das wichtigste an einer Geschichte ist, dass sie sich selbst treu bleibt.
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Muskat
Eselsohr


Beiträge: 343



Beitrag21.12.2016 10:30
Lenny
von Muskat
Antworten mit Zitat

Hallo Lenny,

grundsätzlich bitte ich darum, dass du dich mit deinem Text länger beschäftigst als 20 Minuten. Denn das verlangst du von uns Kommentatoren auch. Überlege dir vor dem Schreiben, worauf du hinauswillst, schreibe dann. Den Text lässt du danach liegen. Nach Tagen nimmst du ihn wieder zur Hand. Dann werden dir Logikfehler auffallen. Erst, wenn du mit allem zufrieden bist, stellst du ihn hier ein. Soweit mein Rat dazu.

Zu deiner Frage : Es macht Sinn beim spannenden Teil zu verweilen und nicht bei einem Prozedere, das jeder kennt.  
Verweilen kannst du, indem du die Szene dehnst, aber sinnig. Hat es jemand eilig, kickt er keinen Stein von sich. Und wenn, dann er, nicht seine Schuhe.
Versetz dich in deinen Protagonisten, er hetzt die Treppe hinab, vielleicht ist es möglich, dass er von dort aus einem Fenster die Lichter der Bus-Scheinwerfer sieht. Er rennt zum Haus hinaus, die Schlüssel fallen hinunter, während er sich nach ihnen bückt, vernimmt er das Öffnen der Bustüren, usw.

Verstehst du, was ich meine?

Den Schluss finde ich nicht gut, weil er vorauszusehen ist. Schreib etwas Überraschendes.
Bsp. Er erreicht den Bus, merkt dort, dass er zwei unterschiedliche Schuhe trägt, um mal bei den Schuhen zu bleiben.

Eben bei der Selbsterkenntnis wurde ich stutzig. Der Prota ist ja nicht festgefahren in seinen Ritualen. Die Semmeln fehlen, also weiß er sich zu helfen.

Liebe Grüße

Muskat
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Pickman
Geschlecht:männlichPlottdrossel


Beiträge: 2293
Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag05.03.2017 23:27

von Pickman
Antworten mit Zitat

Lieber Lenny,

hast Du hier wirklich einen Text gepostet, denn Du innerhalb von zwanzig Minuten geschrieben hast? Dazu fällt mir fast nur Polemik ein.

Sei's drum. Jetzt hab ich ihn gelesen. Dass der Inhalt banal ist, hat Muskat Dir schon verraten. Ich lege noch zwei unnütze Redundanzen obendrauf: "Jeden Tag (...) im Normalfall" und "hinter meinem üblichen Zeitplan im Verzug".

So long

Pickman
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