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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5448 Wohnort: OWL
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06.02.2017 23:36
von Willebroer
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Corydoras hat Folgendes geschrieben: | es war der Debütroman von Andy Weir, wurde ein Bestseller und sogar schon verfilmt.
Auch das gibt es. |
Der Marsianer erschien ja zuerst im Selbstverlag und wurde dann "entdeckt".
Und Christopher Paolini hat zuerst "im kleinen Verlag seiner Eltern veröffentlicht". http://www.eragon.de/die_erfolgsstory.html
Also auch nicht ganz aus dem Stand.
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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07.02.2017 08:46
von nothingisreal
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Corydoras hat Folgendes geschrieben: | Nr. 5 hat Folgendes geschrieben: |
Viel peinlicher finde ich es, wenn in einem Bestseller Autor, Korrektorat und Lektorat anscheinend dermaßen gepennt haben, dass ich es schon als Frechheit empfinde. |
Ich habe im letzten Jahr zwei Bücher (ich nenne keine Namen, aber große, die sich gut verkaufen) in der Hand, wo folgendes passiert ist:
Buch 1: in einem Gespräch meldet sich plötzlich jemand zu Wort, der gar nicht anwesend ist.
Buch 2: In einer Dialogzeile wird abfällig über XY geredet, und die Dialogzeile endet mit "sagte XY" (also derselbe Name)
Das sind beides so offensichtliche Dinge, wo es mich wundert, wie das bei so vielen Händen, durch die es bis zur Veröffentlichung ging, nicht EINEM aufgefallen ist.
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Vielleicht ist genau das das Problem. Es ging durch zu viele Hände.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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07.02.2017 15:53
von Murmel
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nothingisreal hat Folgendes geschrieben: | Corydoras hat Folgendes geschrieben: | Nr. 5 hat Folgendes geschrieben: |
Viel peinlicher finde ich es, wenn in einem Bestseller Autor, Korrektorat und Lektorat anscheinend dermaßen gepennt haben, dass ich es schon als Frechheit empfinde. |
Ich habe im letzten Jahr zwei Bücher (ich nenne keine Namen, aber große, die sich gut verkaufen) in der Hand, wo folgendes passiert ist:
Buch 1: in einem Gespräch meldet sich plötzlich jemand zu Wort, der gar nicht anwesend ist.
Buch 2: In einer Dialogzeile wird abfällig über XY geredet, und die Dialogzeile endet mit "sagte XY" (also derselbe Name)
Das sind beides so offensichtliche Dinge, wo es mich wundert, wie das bei so vielen Händen, durch die es bis zur Veröffentlichung ging, nicht EINEM aufgefallen ist.
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Vielleicht ist genau das das Problem. Es ging durch zu viele Hände. |
Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten:
Der Zeitplan kam durcheinander und alles musste huschhusch gehen.
Der Roman war nie als Bestseller geplant und hat daher nicht so viele Korrekturdurchgänge durchlaufen wie es vielleicht nötig gewesen wäre.
Der Autor hat seine Verantwortung, die "Druckfahnen" durchzuflöhen nicht ernst genug genommen.
Ansonsten kann das Beispiel "wer sagt was" leicht zu Fehlern führen. Da nimmt das Lektorat einen Satz heraus, die Dialogabfolge stimmt nicht mehr, aber wenn du als Autor das liest, ergänzt dein Gehirn nur allzu willig das Fehlende. Die dem Lektorat nachgeschalteten Korrektoren lesen nicht auf Sinn, sondern auf Grammatik und Rechtschreibung. Wenn ein MS durchlektoriert ist - dann ist der Zug in Hinblick auf Logikfehler ab. Daher ist es immens wichtig, als Autor, der die Druckfahnen absegnen muss, diese Möglichkeit auch zu nutzen.
Ich habe früher auch gedacht, das läuft alles automatisch, "die werden das schon alles finden", aber dem ist nicht so. Je mehr Seiten, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass etwas übersehen wird.
_________________
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Niederrheiner Klammeraffe
N
Beiträge: 821
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N 07.02.2017 16:25
von Niederrheiner
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Die genannten Beispiele sind ganz klassische Beispiele dafür, wenn es zu viele Lektoratsrunden gibt und da zu viele mitmischen.
Dann fehlt die Distanz zum Text, es entstehen Flüchtigkeitsfehler, und die anderen sehen es nicht, weil sie die Stelle schon zigmal gelesen haben und dort niemals mit so einem Fehler rechnen.
Je öfter man einen Text gelesen hat, desto schwieriger ist es, dort noch neue Logikfehler zu erkennen, weil man die Distanz zum Text gar nicht mehr hat.
Wie man das mit wackeliger Perspektive z.B. vergleichen kann, ist mir nicht klar.
Das eine passiert bei der Überarbeitung - das andere ist eine grundlegene Schwäche beim Autor.
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Niederrheiner Klammeraffe
N
Beiträge: 821
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N 07.02.2017 16:38 Re: Was ich gerne loswerden möchte ... von Niederrheiner
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Murmel hat Folgendes geschrieben: | Agenturen allerdings setzen die Latte schon hoch, das stimmt, aber trotzdem vertreten sie nicht nur hohe Literatur sondern was sie meinen, verkaufen zu können. |
Was hat denn eine wackelige/nicht wackelige Perspektive mit hoher/nicht hoher Literatur zu tun?
Die Perspektive ist ein Basic, das in der Unterhaltungsliteratur genauso wichtig ist wie in der E-Literatur.
Gerade in der U-Literatur ist die Perspektive seit ein paar Jahren noch wichtiger als zuvor und es wird noch viel mehr damit gemacht.
Was wäre z.B. aus "Gone Girl" oder "Ich darf nicht schlafen" geworden, wenn die Autoren nicht gerade auf die Perspektiven so viel Wert gelegt und das nicht perfekt gemacht hätten? Nichts.
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preusse Reißwolf
Beiträge: 1292 Wohnort: Bayern
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07.02.2017 16:42 Re: Was ich gerne loswerden möchte ... von preusse
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Mal zurück zum Anfang.
Klabauter hat Folgendes geschrieben: | Bei einem Bestseller ist das nur, wenn man wirklich einen Namen hat, .. also mehrere Bestseller geschrieben hat. Geld verdienen kann man mit Bücher eher gaaaaanz selten.
Ich pflege einen tollen Mailverkehr mit einer bekannten Autorin, die schon mehrere umsatzträchtige Romane geschrieben hat. Ich persönlich halte ihre Bücher für Bestseller (wenn ich den Namen nennen würde, hätte ich von vielen die Zustimmung zu meiner Einschätzung).
Sie sagt mir allerdings, dass sie von diesem „Titel“ meilenweit entfernt ist. |
Wann bitte ist denn ein Buch ein Bestseller?
Der Begriff wird meiner Meinung nach ein bisschen inflationär gebraucht.
Ich denke, mit 1000 oder auch mit 10 000 verkauften Büchern ist man da noch nicht dabei.
Da sollte schon der kleine rote Aufkleber auf dem Buchdeckel pappen, bevor man sich so nennen kann.
Der Titel wird einem Autor schnell von seinen Fans angehängt, aber die (unbekannte) geschätzte Kollegin hat sicherlich ganz Recht, wenn sie sich diesbezüglich in Bescheidenheit übt.
_________________ Das Herz des Löwen, 06/2011
Das Blut des Löwen, 11/2012
Die Pranken des Löwen, 03/2014
Das Banner des Löwen, 11/2015
Der Pirat - ein Francis-Drake-Roman, 07/2016
Der Herr der Bogenschützen, 08/2017
Der Sohn des Löwen, 03/2019
Der Herzog von Aquitanien, 11/2019
Die geteilten Jahre, 09/2019
Der englische Löwe, 12/2020
Sie nannten ihn Cid, 11/2021
Jack Bannister - Herr der Karibik, 11/2022 |
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Mika Schachtelkönig
Alter: 42 Beiträge: 1046 Wohnort: NRW
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07.02.2017 16:45
von Mika
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Mich stört sowas nicht. Kleine "Fehler" in Büchern. Solangs minimale Dinge sind und ein Buch nicht vor eklatanten Fehlern wimmelt, find ich das sogar sympathisch irgendwie. Menschlich.
Menschen schreiben Bücher, nicht Maschinen.
Ist für mich auch immer ein Zeichen dafür, die eigene Perfektion nicht bis ins ungesunde Übermaß anzustreben. "Guck Mika, auch berühmte Autoren machen Fehler.
Keiner davon schreibt ein Buch pro Jahr ohne es zu überarbeiten, nahezu fehlerlos. Hör auf, dich fertigzumachen - gibt wichtigeres im Leben."
Ähnliches sagte mir vor ner Weile mein Verleger in spe auch, als ich Panik schob, nicht sämtliche Fehler ausmerzen zu können. Er sagte, er würde sicherlich noch genug finden,keine Sorge. Und die Leser später auch. Ganz normal.
_________________ "If you don't know it's impossible it's easier to do."
- Neil Gaiman |
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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07.02.2017 16:57 Re: Was ich gerne loswerden möchte ... von Murmel
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preusse hat Folgendes geschrieben: |
Wann bitte ist denn ein Buch ein Bestseller?
Der Begriff wird meiner Meinung nach ein bisschen inflationär gebraucht.
Ich denke, mit 1000 oder auch mit 10 000 verkauften Büchern ist man da noch nicht dabei.
Da sollte schon der kleine rote Aufkleber auf dem Buchdeckel pappen, bevor man sich so nennen kann. |
Das rote Plapperl ist schnell draufgepicht, preusse.
Du hast einen Bestseller, wenn dein Buch in der Spiegel- oder GFK Bestsellerliste erscheint.
Bestsellerautor bist du, wenn du dort regelmäßig vertreten bist.
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, du musst mehr als 100.000 Stück eines Titels verkauft haben, um in diese Riege aufsteigen zu können.
20.000 verkaufte Bücher eines Titels sind ein netter Erfolg, aber noch kein Bestseller. Auch 50.000 noch nicht.
_________________
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preusse Reißwolf
Beiträge: 1292 Wohnort: Bayern
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07.02.2017 18:25 Re: Was ich gerne loswerden möchte ... von preusse
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Murmel hat Folgendes geschrieben: |
Du hast einen Bestseller, wenn dein Buch in der Spiegel- oder GFK Bestsellerliste erscheint.
Bestsellerautor bist du, wenn du dort regelmäßig vertreten bist. |
Das meinte ich doch
Aber oft wird mit dem Begriff sehr großzügig umgegangen, und wenn jemand Romane für Bestseller hält, heißt das noch lange nicht, dass sie es auch sind (obwohl sie es vielleicht verdient hätten).
Die Autoren sehen das meist viel realistischer.
_________________ Das Herz des Löwen, 06/2011
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