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Gaslighting Romanausschnitt


 
 
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Patina
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Beiträge: 12



P
Beitrag15.12.2016 18:15
Gaslighting Romanausschnitt
von Patina
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Aus Wikipedia: Als Gaslighting (dt.: „Gaslichtern“) wird eine Form von psychischer Gewalt bezeichnet, mit der ein Opfer gezielt desorientiert werden soll. Der Begriff leitet sich von dem Theaterstück Gaslight ab, in dem diese Vorgehensweise erstmals beschrieben worden ist.
Beim Opfer wird von einer oder mehreren Personen über einen langen Zeitraum wiederholt, aber nicht permanent, die Wahrnehmung der Realität in Frage gestellt. Das kann durch Verleugnung von real existierenden Dingen oder Ereignissen geschehen, seltener auch durch die bewusste Inszenierung derselben. Dabei ist eine Grundvoraussetzung, dass sich Täter und Opfer in einem Vertrauensverhältnis befinden, also dass das Opfer dem Täter und seinen manipulierenden Aussagen vertraut. Mit der Zeit beginnen die Opfer, an ihrem Gedächtnis, ihrer Wahrnehmung und an ihrem Verstand zu zweifeln. Einen Grund, die manipulativen Aussagen durch einen Dritten überprüfen zu lassen, gibt es nicht, weil das Opfer dem Täter ja vertraut.
Den Tätern selbst sind die Methode und die Bezeichnung des Gaslighting vor Ausübung ihrer Taten häufig unbekannt. Dennoch wird in den meisten Fällen von einer gezielten Anwendung ausgegangen. Das Motiv der Täter ist eine Machtausübung über das Opfer.
Die Opfer von Gaslighting erleiden häufig komplexe, schwergradige psychische Erkrankungen. Sie verfallen vordergründig in eine tiefe Depression, können zudem aber auch eine Posttraumatische Belastungsstörung oder Dissoziative Störung entwickeln und/oder ihre gesamte Persönlichkeit verändert sich durch eine selbstunsicher-vermeidende Persönlichkeitsstörung wegen der vom Täter wiederholt genährten Selbstzweifel. Dabei kann es sogar dazu kommen, dass das Opfer denkt „Ich bin völlig wahnsinnig geworden“ und das Gefühl hat, sein eigenes Leben nicht mehr in der Hand zu haben.[3] Weitere Begleiterkrankungen, auch körperlicher, psychosomatischer Art sind möglich. Grundsätzlich können Menschen beiderlei Geschlechts und jeder Altersklasse zum Opfer von Gaslighting werden. Erwachsene Frauen sind am häufigsten betroffen.[3]
Eine besondere Herausforderung in der Therapie der Opfer ist, dass sich das Manipulationsmuster des Gaslightings erst mit einem gewissen Abstand erkennen lässt. Es kann Jahrzehnte dauern, bis ein Opfer versteht, dass es nicht die Person ist, die etwas verkehrt macht, sondern dass es von einer anderen Person manipuliert wird oder wurde.[3] In einer akuten Situation ist das Opfer nicht in der Lage, das Ausmaß der Manipulation zu begreifen.



Ich würde von euch gerne wissen, ob der Text genug "Gaslighting" enthält, damit das Opfer wahnsinnig wird.
Der Text ist immer noch im Rohbau, obwohl schon ein paarmal überarbeitet. Die psychologischen Erklärungen sollten wohl rausfallen, aber ich habe sie für mich jetzt mal dringelassen...





„Für die Psychologen ist ein Schriftsteller eine Auster, man füttere sie mit sandigen Tatsachen, ärgere sie mit Hässlichkeit, so wird sie auf dem Wege der Kompensation, wie sie es nennen, eine Perle produzieren.“ Virginia Woolf

Die Bar oder Gaslighting

Die Bar befand sich in einem öden 70er Jahre Betonbau, der frei zum Abriss gegeben war. Monotone gleiche Stockwerke reihten sich aufeinander. Der Bau war rundum verglast. Die Gäste darin bewegten sich wie auf einem Präsentierteller. Auf den Monitoren über der langen Theke flimmerten Aufnahmen, die die Landschaft der Schwäbischen Alb zeigten. Nichts bewegte sich. Standbilder. Sie stand an der Bar, einen Caipirinha in der Hand, und wartete auf eine Freundin. Typisch, sie wird mich sitzen lassen, dachte sie. Um sich abzulenken, begann sie, die Gäste zu beobachten, während sie eine Zigarette rauchte. Nur langweilige Pärchen. Sie hörte sich selbst sagen: Was willst du bloss hier, du bist doch verheiratet und hast ein Kind. Sie starrte wieder auf die Monitore. Sie waren interessanter, als die langweiligen Pärchen. Plötzlich durchquerte ein Reiter die Hügel. Die einzige Bewegung im Standbild. Sie wandte sich wieder den Gästen zu, bereit sich ganz ihrer Langeweile zu ergeben - als sich ihr Blick an ihn heftete.

Sie hatte zwei Wochen vergeblich auf ihn gewartet, ohne dass er auftauchte. Fast jeden Abend ging sie in die Bar und nippte dort an einem Drink, ohne sich selbst recht erklären zu können, was sie eigentlich von ihm wollte. Ausserdem genierte sie sich, jeden Abend herzukommen, ganz ohne Begleitung. Sie rauchte eine Zigarette nach der anderen. Kaute an der Haut neben den Fingernägeln herum. Wischte sich dann und wann die Schweißperlen ab, die sich in der Hitze hier drin auf ihrer Stirn sammelten. Sie wagte es nicht zu gehen, weil sie sich sagte, er komme vielleicht im nächsten Augenblick, und sie wollte ihn schliesslich nicht verpassen, desto weniger, je länger sie ihr Warten andauerte. Aber er tauchte nicht auf, und täglich steigerten sich ihre Phantasien, wenn sie sich vorstellte, was geschehen wäre, wenn sie mit ihm in das Taxi gestiegen wäre an jenem frühen Morgen vor zwei Wochen... Einmal rief sie ihn sogar an. Aber als sie nach ihm verlangte, entgegnete eine Frauenstimme, dass er nicht daheim sei. Er ließ sich verleugnen. Das machte sie rasend. Sie war nun halb verrückt nach ihm und wusste es.

Ihre Freundin Carina hatte sie in die Bar geschleppt. Anna kannte diese Bar noch nicht. Er trug damals vor zwei Wochen ein weißes labberiges T-Shirt mit dem Aufdruck "Chef". Er war vor sechs Jahren ihr Kunstlehrer gewesen. Schon damals fand sie ihn anziehend. Sein Kopf mit den dunklen Haaren war zu groß im Verhältnis zu der kleinen Statur. Umringt von einem Schwarm junger Mädchen führte er sich als Alleinunterhalter auf. Wenn er lachte, warf er den Kopf zurück. Er amüsierte sich ohne Frage. Plötzlich spürte sie, wie sein dunkler Blick auf sie fiel. Er schaute ihr mit einem Widerhakenblick direkt in die Augen. Sie wurde verschlungen von diesem Blick. Mit einer Handbewegung fuhr sie sich durch das strähnige Haar, um den Blick abzulenken. Eines der Mädchen trat dazwischen und versperrte den Blick. Er reckte den Kopf, bis ihre Augen wieder aufeinander trafen. Sie konnte seinem Blick nicht länger stand halten und flüchtete aufs Klo. Sie stellte sich vor den Spiegel und malte die Lippen nach. Dabei dachte sie, welch gefährliches Spiel sie trieb. Er hatte etwas Unheimliches an sich. Dieses Spiel gefiel ihr nicht. Es war riskant. Sie atmete tief durch. Dann trat sie aus der Tür, entschlossen, in keine Falle zu gehen, als seine dunklen Augen sie bereits erwarteten. Sie zögerte eine Sekunde lang, bevor sie auf ihn zuging. Er war für kurze Zeit ihr Lehrer gewesen. Er war immerhin kein Fremder. Sie spürte ein vertrautes Band, wenn sie an ihn dachte. Sie stellte sich also vor ihn hin und sah ihn einfach nur an, bis er das Gespräch begann: "Was ist mit deinem Knie? Wurde die schöne Sportlerin gebrochen? Du hast da eine Narbe an der Stirn. Die habe ich auch. Weißt du, ich habe ihn damals gesehen, deinen Mann. Er kam in den Raum und seine stechenden blauen Augen hingen auf mir. Er fährt doch einen Ferrari, oder?" Er bestellte ihr einen Whisky. Sie stießen an. Er kippte sein Glas hinunter. Sie tat es ihm gleich. Der konzentrierte Alkohol schoss ihr in den Kopf wie eine Pistolenkugel. "Yeah Baby," sagte er "das ist wie Heroin, fließt direkt ins Blut." Er rief nach einem weiteren Whisky. Die Farmer Boys spielten gerade: "Here comes the pain." Er fasste sich auf den Bauch. "Spürst du die Vibration? Hörst du den Bass? Der geht in den Bauch, was?" Wenn er vor ihr stand, berührte er manchmal, wie zufällig, ihre Brust mit seinem Arm. Ein riskantes Spiel, aber es fing an, ihr zu gefallen. Er war ein amüsanter Erzähler. Sie schüttelte sich vor Lachen. Sie tranken und tranken. Er erzählte, dass er eine Party plane in seiner Schule. Unter der Schule sei ein Tunnel, der im Nichts endete. Kurz nippte er an seinem Whisky. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem spöttischen Lachen, als er sagte: "Was, wenn ich meine besoffenen Schüler dort unten einsperre?" Sie zog sich etwas zurück. Sie fand das überhaupt nicht lustig. Seine Ausstrahlung hatte etwas teuflisches. Er lachte sie an und prostete ihr zu. Sie fing sich wieder ein und stellte sich nahe zu ihm. Er strich ihr über den Arm. Sie merkten nicht, wie die Zeit verflog, bis plötzlich das Licht anging. Es war vier Uhr morgens und sie beide stinkbesoffen.

Sie traten an die frische Luft. Er torkelte leicht und hängte sich an ihren Arm. Ihr fiel auf, dass er gar nicht so klein war. Er war ungefähr gleich groß. Vielleicht wirkte er nur so klein, da er etwas stämmig und untersetzt war. Er hatte sich seine Jeansjacke angezogen. Darin wirkte er wie ein x-beliebiger Zeitgenosse. Er lallte, als er sagte: "Die Kleidung kauft mir meine Freundin. Und die muss unauffällig sein. Auffällig bin ich auch ohne extravagante Kleidung." Er grinste bei diesem Satz. "Ich trau mich in keinen Laden. Ich gehe nicht gerne in die Stadt. Ich bin nur nachts unterwegs." Sie nickte kurz. Dann fuhr er fort: "Unsere Zeitläufe überschneiden sich nicht." Kurz dachte sie, sie hätte ein Bedauern in seinem Gesicht gesehen.   

Zu dir oder zu mir, dachte sie. Er sagte: "Ich kenn einen Laden, der noch offen hat, das Soho." Sie mussten nur die Straße überqueren. Er hing an ihr wie Tapetenkleister. "Du hast doch einen Mann. Bist du, bist du glücklich mit ihm?" "Wäre ich sonst hier an diesem Abend? Er ist ein Korinthenkacker." "Aber er verdient viel Geld. Und ich, ich bin nur ein kleines Licht. Was willst du von mir? Ich möchte, dass ihr eine eine Familie seid." lallte er. "Aber, es läuft alles schief."
"Denk an das Geld. Es ist wichtig. Wo warst du das letzte Mal essen." Diese Antwort blieb sie ihm schuldig, denn sie waren angelangt vor dem Soho.

Sie merkte jetzt ihre Müdigkeit. Und vergass sie wieder, sobald sie in seinen Armen lag und tanzte, an ihn geschmiegt. Er roch leicht nach Knoblauch. Vielleicht hatte er am Abend einen Döner verdrückt. Seine dunklen Haare glänzten ein wenig wie Schuhwichse. Plötzlich standen Bekannte von ihm in dem Laden. Ein Dicker und ein Schlanker. Perfekt gekleidet in langen Wintermänteln. Die Glatze des Dicken leuchtete. Er erinnerte sie an ein Schwein von der Visage her. Der Schlanke war ihr etwas sympathischer. Er verhandelte mit diesen Bekannten. Es sah nicht aus wie ein persönliches Gespräch. Es hatte etwas Geschäftliches. Sie schaute immer wieder auf ihre Schuhe, während er verhandelte. Sein Gesicht wurde auf einmal fies, wie sie aus dem Augenwinkel erhaschte. Sie stand verloren auf der Tanzfläche und hatte aufgehört, sich zu bewegen. Sie wollte nur wissen, was dieses Schwein und sein Adjutant von ihm wollte.        

Er stellte sie ihr vor. Sie seien Galeristen. Sie wurde ganz aufgeregt. "Vielleicht gab es ja hier eine Möglichkeit, ihre Kunst zu vermarkten." schoss es ihr durch den Kopf, und ohne länger darüber nachzudenken, wollte sie danach fragen, einfach so, frei heraus. Aber: Er zog sie von den Galeristen weg und fragte: "Dein Mann hat doch Geld, oder? Wäre er nicht bereit dazu, in eine Galerie zu investieren?" Etwas verwirrt starrte sie ihn an. Was sollte jetzt diese Frage? Aber da lachte er schon wieder, hakte sich bei ihr unter und zwinkerte ihr zu. Er kam wieder zu ihr herüber, zog sie an sich und tanzte mit ihr. Sie dachte an ihre Bilder. Wie sie sich wohl in einer Galerie machen würden? Sie beobachtete, wie sich das Schwein mit seinem Adjutant zurückzog.  

Sie fanden sich im Tageslicht wieder. Sie küssten sich. Einfach so. Als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Sie knickte ein. Ihre Beine wollten ihr Körpergewicht nicht mehr tragen. Sie hielt sich an ihm fest, aber er war zu betrunken, um ihren Fall zu verhindern. Eng umschlungen sanken sie beide auf die Pflastersteine. Eine Straßenreinigungsmaschine fuhr mit einem zischenden Geräusch vorüber. Dann verlor sich der Lärm langsam, bis nur noch Tauben gurrten von den Dächern. Er winkte ein Taxi heran. Da verspürte sie ohne eigentlichen Grund den unwiderstehlichen Drang, ihn los zu sein.
Und ohne noch einen weiteren Augenblick zu zögern, drehte sie sich von ihm weg und begann zu laufen. Sie stolperte, fiel aber nicht hin, musste sich zwei oder dreimal von Wänden abstossen, gegen die sie fast gerannt wäre, und lief dann weiter. Sie hörte, dass er ihr etwas hinterherrief, aber sie verstand es nicht oder wollte es nicht verstehen. Sie hatte Angst, dass sie dann stehen bleiben könnte. Stattdessen rannte sie nur noch schneller. Ihr Kopf hämmerte. "Ich muss heim, ich muss heim." Sie konnte an nichts anderes denken, wenn sie es versuchte, wurde der entstehende Gedanke sofort durchbrochen von einem Bild, das grösser und grösser wurde: In ihrem Kopf bauten sich die schwäbischen Landschaften auf, bis sie sich zu Himalaya-Gebirgen auftürmten.

Sie hatte zwei Wochen auf ihn gewartet, als er wieder auftauchte. Sie bemühte sich verzweifelt, nur auf die Monitore zu schauen. Die Katze auf dem heißen Blechdach. Sie kannte den Film. Paul Newmann stritt mit Anna Taylor. Die Spannung drohte, sie zu zerreissen. Es war kaum auszuhalten. Er stand wieder in einem Pulk junger Mädchen. Ein Déjàvu zum Abend vor zwei Wochen. Er trug diesmal ein T-Shirt mit der Aufschrift: "Me, myself and I." Kurz konnte sie einmal seinen Blick erhaschen. Er hatte seinen Kopf nach ihr gereckt. Also schien er sich wohl doch noch für sie zu interessieren.
Schließlich kam er zu ihr hinüber. Er sprach nur einen Satz: "Jetzt werden wir sehen, wie fies du werden kannst." Er ging an die Bar und holte ihr einen Aperol Sour. Das Getränk leuchtete knallrot in ihren Augen. Er kehrte ihr den Rücken zu und ging zu einem blonden hübschen Mädchen, legte ihr die Hand auf den Hintern und begann mit ihr herum zu knutschen. Sie schaute weg und starrte auf den Monitor. Sie sah noch, wie Liz Taylor den Raum verließ. Der Film war zu Ende, da war nichts, nur ein Störbild, endlose schwarze Zeilen, die sich mit weißen abwechselten. Die Bar mit ihren Gästen war plötzlich weit weg. Sie saß wie unter einer Glashaube. Dumpfes Gemurmel drang an sie heran. Sie hörte nur einen Satz, laut und deutlich, immer wieder. "Jetzt werden wir sehen, wie fies du werden kannst."
Ihre Augen durchlöcherten den Monitor, aber sie sah ihn gar nicht. Ihre Glieder erstarrten. Sie drohte, hinweg zu kippen in die Menge, die sie nurmehr mit einem Raunen wahrnahm. "Hey, du, was ist mit dir?" Carinas Augen schauten sorgenvoll. Ein Rettungsanker. Anna fiel in ihre Arme und begann loszuheulen. Irgendwo musste es doch Trost geben! Langsam kam sie wieder zu Sinnen. Sie warf erneut einen Blick auf ihn. Er knutschte immer noch mit der Blondine herum.  Sie wimmerte: "Es ist er!" "Wer?" "Na, Holger! Vor zwei Wochen hat er mich angemacht und jetzt knutscht er mit dieser Blondine herum." Carina sagte: "Es ist das ewige Spiel. Zuerst hinhalten und dann zurückziehen oder... das ist wie mit einem Kind, du öffnest die Arme, das Kind kommt näher, du fängst es auf und lässt es danach fallen." Sie schwieg eine Sekunde. "Wusstest du, dass er in der Scientology ist?" "Wer?" "Na eben er, Holger." "Und? Du auch?" Carina lachte. Ihr fiel ein, dass Carina während der Kunstschulzeit etwas mit Holger gehabt hatte. Außerdem war Carina immer eifersüchtig auf sie gewesen. Wegen ihrer Kreativität und ihrem Fleiß. Sie hatte eine 1,0 in ihrem Diplom gehabt, Carina wegen Faulheit nur eine 3. Sie schaute Carina schräg von der Seite an. Eigentlich war sie schon immer etwas komisch gewesen.

Holger kam zu ihr herüber und machte eine Geste. Er setzte die Hand über dem Kopf an und fuhr damit über sein Gesicht. Dazu sagte er: "Geteilt." Sie starrte ihn verständnislos an und konnte nicht erreaten nicht, auf was er hinauswollte. Der Alkohol verbrannte ihr das Gehirn und sie wußte nicht mehr, wo oben und unten war. Die Musik wurde immer lauter und sie fand sich in einem wogenden Gemenge von Stimmengemurmel und schlechten Beats. Sie sagte zu Carina: "Ich muß mal." Sie hörte noch, wie Carina ihr hinterherrief: "Anna, aber du läufst in die falsche Richtung." Sie winkte ab, ging eiliger, immer schneller bis sie entkommen war.

In dieser Nacht träumte sie, jemand habe ihr die Schädeldecke abgetrennt, dass die Gehirnmasse zu sehen war. Eine weisse, gallertartige Flüssigkeit lief ihr übers Gesicht.

Am Morgen leerte sie den Briefkasten. Ein Päckchen fiel ihr entgegen. In Carinas Handschrift stand dort: "Viel Spaß bei der Lektüre. Liebe Grüße Carina. Eilig riss sie das Päckchen auf. "Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten". Oben in der Wohnung legte sie das Buch auf den Küchentisch. Sie goss sich einen Kaffee ein, zündete sich eine Zigarette an und schaute aus dem Fenster. In ihrem Rücken lag das Buch. Es schien zu sagen, jetzt nimm mich schon auf und lies mich. Den ganzen Morgen verbrachte sie mit dem Buch. Sie nahm es sogar mit auf das Klo. Sie kämpfte sich durch die Gedanken des Ich-Erzählers. Am Anfang sprach er von einer Teilung der Menschheit in zwei Hälften. Den Techniker und den Romantiker. Diese Gedanken wurden unterbrochen durch eine lange Reise auf dem Motorrad durch Montana in den USA. Gegen Ende des Buchs wurde es mythologisch. Er sprach von einem schwarzen und einem weißen Pferd. Ständig ging es um Teilungen oder um das auseinander fallen, was philosophisch untermauert wurde. Sie hatte keine Ahnung von Philosophie und überlas diese Passagen schneller. Gegen Ende wurde es wieder interessant. Der Ich-Erzähler sah sich selbst hinter einer Glasscheibe in der Psychiatrie wieder. Sie rätselte. Diese zwei entgegengesetzten Pole… arbeitete nicht auch die Scientology damit? Sie musste mehr über diese Verbrecherorganisation. Also machte sie sich auf in den Buchladen. Tatsächlich, dort gab es einen Erfahrungsbericht. Sie kaufte das Buch. Und noch eines für Alexander, eine Bibel.

Während sie in ihrem Arbeitszimmer am Schreibtisch in dem soeben erstandenen Buch "Im Labyrinth der Scientology" las, quengelte Alexander nach dem Essen. "Im Labyrinth der Scientology" war ein Erfahrungsbericht über jemanden, der versucht hatte dort auszusteigen. Wie die Scientologen zuerst immer wieder anriefen, um dann tätlich zu werden und in seine Wohnung einbrachen. Eiskalte Schauer liefen ihr über den Rücken, als sie das Buch las. Ihr kam in den Sinn, wie Holger gesagt hatte: "Dein Mann hat doch Geld. Will er nicht in eine Galerie investieren?" Sie stellte sich vor, Robert investierte in die Galerie, landete arglos bei den Scientologen und ihre kleine Familie würde bombardiert werden mit seltsamen Anrufen. Als Alexander immer lauter nach dem Essen rief, klingelte das Telefon. Alexander ging ihr auf die Nerven. Sie hastete die Metalltreppe hinunter und wäre auf den Socken fast ausgerutscht. Sie verfluchte innerlich Robert für diese dumme Designertreppe. Zuerst schnauzte sie Alexander an, dann angelte sie nach dem Telefon. Carina piepste in das Telefon:
"Und hast du das Buch bekommen?"
Sie antwortete kurz angebunden:
"Ja, ich kann jetzt nicht Carina. Ich muss jetzt kochen. Lass uns heute Abend weiterreden."
"Nicht auflegen, Anna, es ist wichtig."
"Ja, es ist wichtig, aber lass uns heute Abend darüber reden. Ich kann jetzt nicht. Wirklich." Sie legte auf. Sie war am Ende. Ihre Handgelenke schmerzten, dazu ein Stechen im Kopf. Da sie keine Chance mehr sah, das Buch fertig zu lesen, begann sie zu kochen. Warum ging sie ständig in diese Bar? Sie suchte nach etwas. Aber ihr war nicht klar, was es war. Unter Anstrengung schälte sie den Spargel auf dem Wohnzimmertisch. Die Schalen, die hinuntergefallen waren, ließ sie auf dem Boden liegen. Sie hatte keine Kraft mehr, sie wegzuräumen. Der Müll stank. Nach ihren Zigaretten. Sie band die Mülltüte zu und stellte sie vor die Tür. Wie sollte sie jetzt vier Stockwerke nach unten laufen und den Müll in die Tonne werfen? Also, ließ sie die Tüte stehen.

Als der Schlüssel ins Schloss fiel, lauschte sie angespannt. Alarmbereitschaft. Alexander spielte an seinem Computer. Sie stellte sich vor seine Tür, so als wollte sie Alexander schützen und sah Robert die Wohnung betreten. Roberts Gesichtsausdruck war gehetzt. Sie wagte ein schwaches "Hallo!" Er stellte seine Bürotasche ab und hängte seinen Mantel auf. Er wendete sich zu ihr und setzte ein fieses Lächeln auf. Zu Anfang ihrer Beziehung hatte sie sein schüchternes Lächeln geliebt. Heute war nurmehr eine Verzerrung davon übrig. Er spielte falsch in ihren Augen.  
"Das vor der Tür da, das ist wohl nicht dein Ernst? Der Müll stinkt."
"Kannst ihn ja wegbringen, schließlich sind da auch deine Essensabfälle drin." antwortete sie gereizt.
Er wandte sich beleidigt ab und begrüßte Alexander. Es klang euphorisch.
"Heuchler." dachte sie.
Sie ging nach oben und betrat die Küche. Am Anfang hatte sie die Küche geliebt. Eine Bulthaup-Küche, damals der letzte Schrei. Heute würde sie die Küche am liebsten auf dem Sperrmüll werfen, da er jede ihrer Aktionen in der Küche überwachte wie ein FBI-Mann. Er hatte ihr die Küche gründlich vermiest und zur Hölle gemacht. Sie goss den Spargel ab und wartete darauf, dass Robert kam. Als sich nichts rührte, schrie sie: "Essen!"
Er kam nach oben und zuerst sah er natürlich die Spargelschalen. Sie amüsierte sich innerlich. Jetzt wird er gleich losschreien. Aber er schrie nicht. Er öffnete die Tür zur Küche mit einem roten Kopf und sagte mit seiner leisen Stimme:
"Da sind Spargelschalen auf dem Wohnzimmerteppich."
Sie drehte sich um und entgegnete gespielt überrascht:
"Ach was."
"Kannst du die nicht wegräumen?" sagte er vorwurfsvoll. Sie wollte es nicht, sie hatte versucht, sich dagegen zu wappnen, sie wollte ihm die kalte Schulter zeigen, wie sie es so oft versuchte. Stattdessen fiel sie in ihre Opferrolle zurück.
"Immer ich, immer ich!" versuchte sie kläglich zu kontern.
"Tu mal was." war seine Aufforderung, und gleichzeitig ein weiterer Vorwurf. Es ging nicht mehr um den Einzelfall der Spargeln, sondern er weitete seine Aussage aus, es wurde allgemeingültig was er sagte. Wenn er sagt, tu mal was, dann hieß das eigentlich, sie sei ein faules Ding und er füttere sie durch und sie hätte ihn gar nicht verdient.
Sie wehrte sich:"Ich mache genug." sie sagte es wie ein Boxer, der zu Boden gegangen ist, sich jetzt wieder aufzurappeln versuchte. Aber ehe sie stand, hatte er seine Rolle als ihr Gegner gewechselt und war in die Rolle des Schiedsrichters geschlüpft. Sie hatte verloren, als er sagte:
"Schluss jetzt, das Essen ist fertig."
Er setzte sich und sie trug mit Tränen in den Augen das Essen auf. Spargel mit Kartoffeln und Schinken.
"Und zufrieden?" Sie wollte von ihm eine klitzekleine Anerkennung. Sie hechelte geradezu danach.
Er schmatzte laut.
Zuerst schaute sie auf das rote Würmchenmuster auf dem Tisch. Memphis Design. Sie nahm die Gabel hoch, blickte ihn an, während sie die Gabel in den Mund schob. Er erwiderte ihren Blick. Sie hatte sofort die Augen gesenkt, aber zu spät. Er sagte eisig:
"Wie oft soll ich dir noch sagen, dass man beim Essen die Gabel anschaut! Außerdem wird Spargel geschlürft." Er schüttelte leicht den Kopf.
Sie sagte nichts. Aber innerlich fühlte sie einen dicken Klumpen im Magen. Sie schob den Teller vor sich her. Das Essen machte keinerlei Spaß mehr.
"Er ist trocken wie ein alter Zwieback." dachte sie, während sie im Essen herumstocherte. Ihr war das Essen vergangen. Die Kilos purzelten nur so von ihr herunter. Nun war sie dünn, wie ein Spargel.
"Und?" fragte er. Seine stechenden blauen Augen waren auf sie gerichtet.
Sie dachte nur voller Hass: "Er war auch einmal schöner, als er noch volles Haar hatte."
Sie versuchte, den Spargel zu schlürfen. Immer wieder glitschte ihr einer vom Teller, wenn sie ihn mit der Gabel versuchte aufzuspießen. Geschickt schnappte er sich einen Spargel von ihrem Teller und schlürfte ihn herunter.
"So geht das!"
"Und? Dann werde ich eben noch dünner. Mir doch egal!" dachte sie voller Protest. Sie zwang noch eine Kartoffel in sich hinein. Es ging ans Aufräumen. Als sie aufstand, bemerkte er ironisch:
"Dein Hintern war auch schon mal mehr." Dabei bückte er sich nach einem Krümmel, der unter den Tisch gefallen war.

Nach dem Essen rief sie Carina an. Sie war tatsächlich zu Hause.
"Hi, ich konnte vorher schlecht reden. Wegen dem Essen."
"Hast du schon in dem Buch gelesen?"
"Ja, ich kann mir vorstellen auf was es hinausläuft. Am Schluss steht er an einer Glasscheibe und kann seinen Sohn nicht mehr erreichen, da er in der Psychiatrie ist. Was wollt ihr von mir?"
"Langsam, Anna, du sollst das Buch langsam lesen."
"Stimmt es, dass Holger in der Scientology ist?"
"Er ist Buddhist. So, wie ich auch."
Diese Bemerkung traf sie wie ein Schlag. Warum war er plötzlich Buddhist? Sie überlegte, was sie darauf antworten könnte.
"Anna, bist du noch da? Wie geht es in deiner Ehe?"
"Schlecht, er macht mich fertig mit seiner Ordnung."
"Aber du hast alles, was du dir je erträumen konntest. Ein gesundes Kind, Geld..."
Anna fauchte plötzlich: "Geld, ist es das, dem ihr hinterher seit?"
"Langsam, Anna, wir machen das ganz langsam."
Plötzlich kamen Anna die Tränen und sie gestand:
"Ich war noch nie so verliebt in jemanden."
"Was willst du von ihm, er ist ein kleiner Scheißer. Dein Mann hat doch Geld. Wir sind gespannt, welche Lösung du uns bieten wirst. Im Moment ist in der Kunstszene Kochen angesagt."
Wen sie wohl mit „wir“ meinte?
Anna wurde pampig:
"Natürlich, der ganze erste Abend, war ein Mittel gewesen, um mich mit der Galerie zu ködern und nun lässt er mich schmachten, um ihn für sein System zu gewinnen. Aber damit ist er falsch gewickelt." Ihre Freundin war an dem Spiel mit beteiligt. Carina hatte sie schließlich in Holgers Arme geschickt.
Carina schnappte am anderen Ende der Leitung nach Luft.
"Du spinnst Anna, es gibt kein System."
"Und was, wenn ich dich während der Kunstschulzeit ins Klo reihern hörte. Das war doch nicht normal. Du warst mit ihm damals zusammen. Du sahst aus wie eine alternde Diva. Ausgemergelt. Abgemagert."
"Aber jetzt gehe ich jeden Tag joggen. Er hat mich einiges gelehrt. Bist du nicht bereit?"
"Ich bin zu gar nichts bereit. Ich bereue es schon jetzt, aus der Kirche ausgetreten zu sein."
"Na, dann wird doch alles gut."
"Gar nichts wird gut. Der Pfarrer hat mich eine Pfeife genannt. Er hat sogar eine mitgeschickt. Und dazu eine DIN A 4 - Seite Text, ich sei eine Pfeife." Sie lachte höhnisch. "Mein Mann hat mich damals dazu gezwungen wegen den Steuern."
Carina lachte am anderen Ende der Leitung: "Dann ist Alexander also Atheist?"
"Nein, ich habe heute morgen eine Bibel gekauft. Ich werde ihm die Religion einprügeln."
Dass sie auch im "Labyrinth der Scientology" gekauft hatte, verschwieg sie.

Trotzdem, das konnte sie nicht davon abhalten, erneut in die Bar zu gehen. Ihre Freundin hatte angerufen, dass sich heute Abend alle versammeln würden.

Der Abend war ein einziger Rausch. Holger war wieder der alte Charmeur und versuchte sie einzuwickeln mit seiner Stimme, seinem Gerede. Die Scheinwerfer fluktuierten. Sie amüsierten sich köstlich. Als die Lichter in der Bar angingen, schleppte er sie in ein Taxi. Diesmal wehrte sie sich nicht. Sie fuhren zu ihm nach Hause. Ein Fabrikgebäude, eine Art Loft. In einem Trakt schliefen seine Freundinnen, er hatte zwei. Der andere Trakt war für ihn allein bestimmt. Er war stinkbesoffen und lief mit seiner großen Plastikwasserflasche in dem riesigen Raum herum. Dann legte er sie auf den Boden und leckte ihre Scham. Es berührte sie nicht. Wenn sie jemand leckte, konnte sie nicht. Als er fertig war, ging sie aufs Klo. Er folgte ihr. Die Wasserflasche ständig am Mund. Er drängte sich mit ihr in den engen Raum. Sie jammerte, dass sie so nicht pinkeln könne. Er zog ihr die Hosen herunter und setzte sie auf die Klobrille. Dann fuhr er mit der Hand unter ihre Vagina und sagte: "So jetzt pinkle." Sie konnte nicht. Er wurde etwas wütend. "Pinkelst du jetzt?" Ihr entfuhr ein kleiner Pissstrahl. Er starrte verwundert auf seine Hand. "Du hast mich angepinkelt! Ich werde meine Hand nicht waschen."

Sie gingen in sein Büro. Er setzte sich auf seinen Stuhl und zog sie zu sich auf seinen Schoß. Die Sonne fiel schon durch die hohen Scheiben. "Ein Taxi. Ich muss gehen." Jetzt, sein Penis steil in ihrem Gesäß unter der Jeans. Er wählte die Nummer und sagte monoton: "Ein Taxi bitte in die Jörgstraße."

Als das Taxi endlich kam, dachte sie nur: "Ich muss heim. Zu meinem Sohn meinem Mann. Es ist schon spät, zu spät am Morgen, um eine Entschuldigung zu haben." Sie stand an der Tür vor ihrer Wohnung. Er schon angezogen. "Entschuldige, aber ich bin im Chill-out-Room eingeschlafen." Gab es eine bessere Erklärung für das Erlebte? Sie setzte sich an den gemachten Frühstückstisch. Die Farben sprangen ihr entgegen. Sie hatte keine Sekunde geschlafen. Das war kein Morgen. Dies war ein Fiasko.

Sie ging erneut in die Bar. Holger zeigte sich fremd. In der ganzen Gruppe um ihn herum konnte man eine unterschwellige Aggressivität spüren. Es gab einen Moment, wo er ihr die vergessenen Handschuhe übergab. "Das sind Reiterhandschuhe. Geh nach Montana. Gehe reiten." Sie dachte an "Die Kunst, ein Motorrad zu warten."  Warum er immer diese Pferdebilder benützte? Es war wie eine Art Geheimsprache. Er sprach nur in Bildern. An diesem Abend schien er unerreichbar, zeigte ihr die kalte Schulter. Sie stand verloren an der Bar. Irgendwann tauchte er mit einem Psychologen auf, der neuerdings öfters in der Bar mit dabei war, und sagte zu ihm, während er auf sie zeigte: „Schau, wie sie dasteht, das ist Schizophrenie. Sie ist wie ich, aber das will ich doch gar nicht.“ Sie wunderte sich. Was das jetzt sollte? War er schizophren? Sie war es jedenfalls nicht.

Erst später viel ihr auf, dass auf den Handschuhen ein winziger Pegasus eingeprägt war. In jenem Moment dachte sie an das schwarz-weiße Gespann des Himmels. Er musste sich die Handschuhe sehr genau angeschaut haben.  

Nach diesem Ereignis zog sie sich zurück und versuchte, die friedliche Ehefrau zu spielen, aber das Ereignis mit Holger nagte an ihr. Sie setzte sich nachts an den Schreibtisch und schrieb eine Geschichte. Die Story nannte sie Gemini, Zwillinge, die Geschichte von einem schwarzen und weißen Hengst. Der schwarze Hengst war Holger, der weiße Hengst war ihr Mann und sie dazwischen in einem roten Mantel. Aus "Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten" und aus „Ich habe dir nie einen Rosengarten versprochen“ setzte sie Zitate. Ihre Mutter und ihre psychische Krankheit tauchten darin ebenfalls auf.

Am nächsten Morgen ging sie in die Bibliothek und lieh sich ein Buch über Pferde. Jene scannte sie ein und benützte sie als Abbildungen für das kleines Büchlein, das sie an dem Computer gestaltete. Sie suchte sich elfenbeinfarbiges Papier aus und druckte das Geschichtlein aus. Nachmittags brachte sie sieben Exemplare von dem Büchlein zum Buchbinder.

Als sie drei Tage später das Büchlein in den Händen hielt, war sie stolz. Die Geschichte und auch die Gestaltung war gelungen. Sie kaufte sich ein Haushaltsgerät und schweißte die Büchlein in Plastik ein. Eins der Büchlein schickte sie an Holger, eins gab sie Carina. Die restlichen behielt sie für sich selbst.

Am Samstag darauf ging sie noch mal in die Bar. Holger war ganz hingerissen von der Geschichte. Er sagte zu ihr: "Wenn du so schön schreibst… ein Freund von mir hat einen Verlag für Philosophie. Wir sollten das Buch drucken lassen. Übrigens, das mit deiner Mutter und ihrer psychischen Krankheit wusste ich nicht. Wir sind gespannt, auf welche Lösung du kommst. Van Gogh zum Beispiel hat sich das Ohr abgeschnitten. Wenn du eine gute Lösung findest, kannst du in der Galerie ausstellen."

Der Abend endete erneut bei ihm. Sie lagen nur auf seinem Bett in seinem kleinen aufgeräumten Zimmer. Er entkleidete sich nicht, während Anna sich sexuell nach ihm verzehrte. Er jammerte nur, wie schlecht es ihm ging. Als gegen vier Uhr morgens die ersten Vögel zwitscherten, verließ sie ihn. Heim zu Mann und Kind. Es war Zeit, an den Urlaub auf Elba zu denken.

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Beitrag15.12.2016 22:43

von Insane
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Nur mal ein paar Gedanken zum ersten Abschnitt. Alles basiert auf meiner persoenlichen Einschaetzung und muss nicht richtig sein:


Die Bar befand sich in einem öden (Warum oede?) 70er Jahre Betonbau, der frei zum Abriss gegeben war. Der Satz ist fuer eine Einleitung nicht schoen geschrieben. Monotone gleiche Stockwerke reihten sich aufeinander. Der Bau war rundum verglast. Monotoner , oeder, Betonbau der rundum verglast ist? Erzeugt irgendwie ein komisches Bild. Gehoeren rundum verglaste Gebaeude in die 70er? Die Gäste darin bewegten sich wie auf einem Präsentierteller. Wie bewegt man sich denn auf einem Praesentierteller? Auf den Monitoren über der langen Theke flimmerten Aufnahmen, die die Landschaft der Schwäbischen Alb zeigten. Nichts bewegte sich. Ich denke, dass ich verstehe, was du hier sagen willst aber es flimmerte und nichts bewegte sich hoert sich einfach gegensaetzlich an. Standbilder. Sie Namen willst du noch nicht enthuellen? stand an der Bar, einen Caipirinha in der Hand, und wartete auf eine Freundin. Ich will auch den Namen der Freundin wissen und warum ises typisch, dass sie nicht kommt? Wuerde ich doch gar nicht erst warten. Typisch, sie wird mich sitzen lassen, Ich mag es wenn der innere Dialog auch so gekennzeichnet wird. Geht sonst irgendwie unter, dachte sie. Um sich abzulenken, begann sie, die Gäste zu beobachten sag doch einfach - Sie beobachtete, während sie eine Zigarette rauchte. Nur langweilige Was machen die alten Langweiler denn so, dass sie so langweilig sind? Show don't tell Pärchen. Sie hörte sich selbst sagen: Was willst du bloss hier, du bist doch verheiratet und hast ein Kind. Selbe Probelm hier: machs halt wenigstens kursiv und spendiere dem Monolog ne extra Zeile. Sie starrte wieder auf die Monitore. Sie waren interessanter, als die langweiligen Pärchen. Plötzlich durchquerte ein Reiter die Hügel. Die einzige Bewegung im Standbild Auch das habe ich schon erwaehnt, Reiter bewegte sich durch das Standbild. Sie wandte sich wieder den Gästen zu, bereit sich ganz ihrer Langeweile zu ergeben - als sich ihr Blick an ihn heftete.

So kurz gesagt: Sie haengt in ner runtergekommenen Bar. Ist angepisst weil ihre Freundin nicht kommt. Alle in der Bar sind langweiliger als der Reiter im Tv ... sie schaut trotzdem die Langweiler wieder an, dann sieht sie ihn?

Vielleicht verstehe ich auch die Philosophie dahinter nicht. Hab ich wenigstens den Kontext richtig verstanden?

Das Thema an sich, finde ich meeeeega gut!!!  Gaslighting is super spannend.

Soweit erst mal.


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Patina
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Beitrag15.12.2016 22:52

von Patina
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Danke zuerst mal Insane, muss noch weiterpfrimmeln... Morgen vielleicht wenn ich Zeit habe. Aber gute Gedanken, danke!
lg Pati
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Insane
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Beitrag16.12.2016 19:39

von Insane
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Falls du den ersten Abschnitt ueberarbeitest, poste ihn doch noch mal wenn er fertig ist smile

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Beitrag17.12.2016 10:22

von Patina
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Ich hab gemalt... Very Happy

https://www.instagram.com/p/BOFX8LcD7Le/?taken-by=pola_polanski

lg p.
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Selanna
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Beitrag18.12.2016 00:56

von Selanna
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Hallo Patina,

Du hast einen ganz eigenen Schreibstil! Und auch die Thematik des Gaslightenings ist sehr interessant gewählt.
Was mir zum Textanfang einfiel, habe ich mal angemerkt:

Zitat:
Die Bar befand sich in einem öden 70er Jahre Betonbau 70er-Jahre-Betonbau?, der frei zum Abriss gegeben war der zum Abriss frei gegeben war – oder meinst Du einfach nur, dass er abrissreif wäre?. Monotone gleiche monoton und gleich sagen hier fast dasselbe aus, finde ich. Du könntest „gleiche“ streichen Stockwerke reihten sich aufeinander. Der Bau war rundum verglast. Die Gäste darin bewegten sich wie auf einem Präsentierteller. Ich schreibe selbst nicht allzu lange Sätze, aber die letzten drei Sätze finde ich sehr kurz. Kannst Du die nicht zu einem Satz verbinden? Sonst liest sich das mE sehr abgehackt. Und ich kann mir keinen Präsentierteller vorstellen, auf dem sich etwas bewegt [color=blue]WW… das Bild funktioniert für mich nicht recht [/color] Auf den Monitoren über der langen Theke flimmerten Aufnahmen, die die Landschaft der Schwäbischen Alb zeigten. Nichts bewegte [color=blue[WW[/color] sich. Standbilder. Sie stand „Standbilder“, im nächsten Satz dann „stand“. Außerdem sind Bilder, auf denen sich nichts bewegt, ja Standbilder, vielleicht lässt Du „Nichts bewegte sich“ weg?[/blue] an der Bar, einen Caipirinha in der Hand, und wartete auf eine Freundin. [color=green] Absatz? Typisch, sie wird mich sitzen lassen, dachte sie. Absatz? Um sich abzulenken, begann sie, die Gäste zu beobachten, während sie eine Zigarette rauchte. Nur langweilige Pärchen. Absatz? Sie hörte sich selbst sagen: Was willst du bloss bloß hier, du bist doch verheiratet und hast ein Kind. Sie starrte wieder auf die Monitore. Sie waren interessanter, als die langweiligen Pärchen. Plötzlich durchquerte ein Reiter die Hügel. Die einzige Bewegung im Standbild. Sie wandte sich wieder den Gästen zu, bereit Komma sich ganz ihrer Langeweile zu ergeben - als sich ihr Blick an ihn heftete wenn sich ein Blick an etwas heftet, ist das mMn so, dass man sich schon vorher bewusst ist, dass dieses etwas vorhanden ist. Meinst Du hier, dass ihr Blick auf ihn fällt? Er ihr quasi jetzt erst auffällt? .

Sie hatte zwei Wochen vergeblich auf ihn gewartet, ohne WW dass er auftauchte hier würde ich entweder das „vergeblich“ oder den Nebensatz streichen, da sie dasselbe aussagen. Fast jeden Abend ging sie in die Bar Okay, bis gerade eben dachte ich noch, dass sie in der Bar ist, weil sie sich mit einer Freundin verabredete. Ist die Irreführung gewollt? und nippte dort an einem Drink, ohne WW sich selbst recht erklären zu können, was sie eigentlich von ihm wollte. Ausserdem Deine Tastatur hat kein ß, oder? genierte sie sich, jeden Abend herzukommen Das „Außerdem“ passt hier nicht. Sie ist also nur fast jeden Abend in der Bar, WEIL/DA sie sich geniert, wirklich jeden Abend in die Bar zu kommen, ganz ohne WW Begleitung. Sie rauchte eine Zigarette nach der anderen generell an fast jeden Abend oder speziell jetzt gerade?. Kaute an der Haut neben den Fingernägeln herum. Wischte sich dann und wann die Schweißperlen ab, die sich in der Hitze hier drin auf ihrer Stirn sammelten. Ich würde diese Tätigkeiten mit Kommata statt mit Punkten voneinander abtrennen, dann liest es sich etwas flüssiger - aber das ist nur meine Meinung. Wenn Du das explizit als Stilmittel gewählt hast, ist es natürlich Dein Ding Smile Sie wagte es nicht zu gehen, weil sie sich sagte, er komme vielleicht im nächsten Augenblick, und sie wollte ihn schliesslich nicht verpassen, desto umso weniger, je länger sie ihr Warten andauerte. Aber er tauchte nicht auf, und täglich steigerten sich ihre Phantasien, wenn sie sich vorstellte, was geschehen wäre, wenn sie mit ihm in das Taxi gestiegen wäre an jenem frühen Morgen vor zwei Wochen... Einmal rief sie ihn sogar an. Aber als sie nach ihm verlangte, entgegnete eine Frauenstimme, dass er nicht daheim sei. Er ließ sich verleugnen Das ist ihre erste Vermutung? Wenn eine Frau ans Telefon eines Mannes geht, wäre es nicht logischer, anzunehmen, er hätte eine Freundin?. Das machte sie rasend. Sie war nun halb verrückt nach ihm und wusste es.

Ihre Freundin Carina hatte sie in die Bar geschleppt. Anna kannte diese Bar noch nicht. Er trug damals vor zwei Wochen ein weißes labberiges T-Shirt mit dem Aufdruck "Chef". Er war vor sechs Jahren ihr Kunstlehrer gewesen. Schon damals fand sie ihn anziehend. Sein Kopf mit den dunklen Haaren war zu groß im Verhältnis zu der kleinen Statur. Umringt von einem Schwarm junger Mädchen führte er sich als Alleinunterhalter auf. Wenn er lachte, warf er den Kopf zurück. Er amüsierte sich ohne Frage. Plötzlich spürte sie, wie sein dunkler Blick auf sie fiel. Er schaute ihr mit einem Widerhakenblick direkt in die Augen. Sie wurde verschlungen von diesem Blick. Mit einer Handbewegung fuhr sie sich durch das strähnige HaarDas macht auf mich einen etwas ungepflegten Eindruck. Wenn das gewollt ist, gut. Wenn das nicht gewollt ist, liegt es am Wort oder an mir Wink, um den Blick abzulenken. Eines der Mädchen trat dazwischen und versperrte den Blick Die Sicht? Oder wenigstens den „Blickkontakt“?. Er reckte den Kopf, bis ihre Augen wieder aufeinander trafen. Sie konnte seinem Blick Das ist das 5. Mal „Blick“ hintereinander nicht länger stand halten standhalten und flüchtete aufs Klo. Sie stellte sich vor den Spiegel und malte die Lippen nach Wie gesagt, auch ich bin nicht sehr begabt mit wirklich langen Sätzen, aber die vorangehenden Sätze sind wirklich sehr kurz. Vllt überlegst Du noch einmal, ob Du nicht in längeren Sätzen formulieren möchtest. Dabei dachte sie, welch gefährliches Spiel sie trieb ein gefährliches Spiel, weil sie dem Kunstlehrer längere Zeit in die Augen sah? Findet man das nicht eher komisch oder evtl. aufregend … aber gefährlich???. Er hatte etwas Unheimliches an sich Als Leser habe ich noch nichts Unheimliches an ihm bemerkt, außer dass ein Kopf zu groß für den Rumpf ist. Dieses Spiel gefiel ihr nicht. Es war riskant Was denn? Ich komme mir gerade so vor, als hätte ich irgendetwas nicht mitbekommen. Verstehe ich den Text nicht?. Sie atmete tief durch. Dann trat sie aus der Tür, entschlossen, in keine Falle zu gehen, als seine dunklen Augen sie bereits erwarteten. Sie zögerte eine Sekunde lang, bevor sie auf ihn zuging. Er war für kurze Zeit ihr Lehrer gewesen Oh, ich habe tatsächlich etwas nicht mitbekommen. Das mit dem Lippenstift nachziehen war in der „Jetzt“-Ebene und nicht in der Rückblende. Ich dachte, als seine Schülerin wäre sie auf die Toilette geflüchtet. Vllt kannst Du den Wechsel in die „Jetzt“-Zeit verdeutlichen?. Er war immerhin kein Fremder. Sie spürte ein vertrautes Band, wenn sie an ihn dachte Aber er ist doch auch gefährlich und die Angelegenheit insgesamt riskant. Wenn ich an etwas Unheimliches denke, spüre ich dann ein vertrautes Band? Das schließt sich für mich gegenseitig aus. Sie stellte sich also vor ihn hin und sah ihn einfach nur an, bis er das Gespräch begann:


Ich denke, dass Du so viele sehr kurze Sätze schreibst, ist gewollt. Leider kommt das meinem Lesestil nicht entgegen, denn der Text wirkt auf mich deshalb sehr abgehackt, ich finde ihn nicht flüssig. Vielleicht ist es große Kunst und trifft nur nicht meinen Geschmack, d.h. meine Meinung ist natürlich per se sehr subjektiv, aber Du solltest damit rechnen, dass ich nicht die einzige sein werde, die so empfindet. Auch Deine Dialogführung finde ich schwierig, weil ich sie als unrealistisch einstufe. Wahrscheinlich ist das gewollt, doch als Leser wusste ich damit nichts anzufangen. Ich muss gestehen, dass ich nach dem ersten Gespräch ausstieg und, da ich nicht wusste, was ich dazu sagen sollte, hier auch meine Anmerkungen abbrach. Alles sehr subjektiv, aber vllt gibt es positive Anregungen oder bestätigt Dich auch in Deinem Stil …

Liebe Grüße
Selanna


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Patina
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Beitrag18.12.2016 18:07

von Patina
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Liebe Selanna, danke für die Korrektur. Das mit den kurzen Sätzen ist schon so gewollt. Ich muss mich auch dazu zwingen, aber es macht es einfach prägnanter. Ich werde es nächste Woche, wenn ich Zeit habe, überarbeiten...
Thänks
Pati Rolling Eyes
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Insane
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Beitrag19.12.2016 22:30

von Insane
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Patina hat Folgendes geschrieben:
Ich hab gemalt... Very Happy

https://www.instagram.com/p/BOFX8LcD7Le/?taken-by=pola_polanski

lg p.



Sieht super aus smile


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Patina
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Beitrag20.12.2016 10:42

von Patina
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hihi, danke Very Happy
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