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Die Miserablen


 
 
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Erman
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 486
Wohnort: Erde


Beitrag17.06.2016 06:52
Die Miserablen
von Erman
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

.











Endlos währt Dein Hunger, leer sind meine Hände.
Nachts, entlang der Straßen durch die Stadt, trage wir auf den Fingern den Mond
und lassen die Trauer unter den Fenstern der verlorenen Züge.
Alles würdest Du geben, doch ich habe nichts.

In Aprilnächten bin ich der Mondsüchtige, betrunken
vom Vollmond, Deine Seele wird gelb
und quält sich in Sehnsucht nach frühen Düften.
Wenn ich träume, habe ich Angst, dass mich
Deine Vision und der Winkel eines dunklen Zimmers begraben.
… Seltsam sind die Apriltage ...

Verloren haben wir den Sinn für die Zeit auf dem blauen Kreis des Himmels,
die Furchen auf der Innenhand zeichnen die bereits gegangenen Wege.
Am Bahnhof bemerkten wir den Herbst und die Blätter im See der Augen.
Weine nicht:
Um uns die Wälder, unsterbliche Strophen der Liebe.
Noch ein Lied,
Morgen wird Dich ein junges Vöglein übersingen
und ich werde in den schwarzen Wäldern der Vergänglichkeit versinken.










.



_________________
Ein Lächeln zeigt die einzig ungerade Linie,
die viele Dinge gerade biegen kann. - Erman
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Quadratschädel
Geschlecht:männlichLeseratte
Q

Alter: 70
Beiträge: 159
Wohnort: Berlin-Ost


Q
Beitrag12.07.2016 20:01

von Quadratschädel
Antworten mit Zitat

Hallo Erman

erstaunlich, dass ich das Gedicht erst jetzt gefunden habe. Es hat eine so deutliche persönliche Handschrift, dass sie mich beim Lesen gefangen hielt.
Ein eher jugendliches Liebesgedicht, wie ich es mag, auch wenn ich selbst zurückhaltender schreibe, aber das ist sicher eine Alterserfahrung. Vielleicht aber auch spricht es von der Begegnung mit einem "Miserablen", einem Elenden der Straße, du lässt es offen, es wird nicht ganz deutlich. Es ist einfach wunderschön, ich würde nicht eine Silbe daran ändern wollen. Der Leser fühlt sich in die Situation ein, vielleicht aber denkt mancher, die Worte sind zu groß, alles zu dick, zu weitschweifig kann sein; ich nehme sie dem Ich ab, das weiß, morgen wird es in den schwarzen Wäldern der Vergänglichkeit versinken. Vielleicht ist dieses Bild ein wenig schief, was soll es, ich spüre den Schmerz. Das Gedicht hat den Vorzug, wahr zu sein, es ist ein Liebesgedicht, egal.

Füg mal in der 2. Zeile ein "n" (tragen) hinzu. Das einzige, was mir nicht so gefällt, ist die Mittelstellung, die ein wenig antiquiert wirkt.

Gruß, Quadratschädel
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Erman
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 486
Wohnort: Erde


Beitrag13.07.2016 20:29

von Erman
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Lieber Quadratschädel,

hab Dank fürs Lesen und den Kommentar!

Ja, bei den Gedichten neige ich sehr zur Romantik (ist das Renaissance?) oder auch mal zur Barockdichtung, die Moderne gibt mir nichts, sie hat wenig Menschliches.
Das Gedicht entstand in d e m Moment, in dem bewusst ward, dass Vergänglichkeit akzeptiert werden muss.

Das Zentrieren, die Mittelstellung meiner Gedichte (nicht jedes) kommt davon, wie ich mich gerade fühle. smile


Lieben Gruß
Erman

PS:Vielen Dank für dein scharfes Auge; ''n''.




Endlos währt Dein Hunger, leer sind meine Hände.
Nachts, entlang der Straßen durch die Stadt, tragen wir auf den Fingern den Mond
und lassen die Trauer unter den Fenstern der verlorenen Züge.
Alles würdest Du geben, doch ich habe nichts.

In Aprilnächten bin ich der Mondsüchtige, betrunken
vom Vollmond, Deine Seele wird gelb
und quält sich in Sehnsucht nach frühen Düften.
Wenn ich träume, habe ich Angst, dass mich
Deine Vision und der Winkel eines dunklen Zimmers begraben.
… Seltsam sind die Apriltage ...

Verloren haben wir den Sinn für die Zeit auf dem blauen Kreis des Himmels,
die Furchen auf der Innenhand zeichnen die bereits gegangenen Wege.
Am Bahnhof bemerkten wir den Herbst und die Blätter im See der Augen.
Weine nicht:
Um uns die Wälder, unsterbliche Strophen der Liebe.
Noch ein Lied,
Morgen wird Dich ein junges Vöglein übersingen
und ich werde in den schwarzen Wäldern der Vergänglichkeit versinken.


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