18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Einstand
Der Mann mit dem Hund


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Knuff
Geschlecht:männlichSchneckenpost


Beiträge: 5
Wohnort: Stuttgart


Beitrag18.01.2016 13:33
Der Mann mit dem Hund
von Knuff
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich habe mich für den Anfang des 1. Kapitels als Einstand entschieden.
Jetzt warte ich gespannt auf Kritik und Fragen.
Natürlich wird hier noch nicht verraten, wohin die Reise in diesem Buch führt Very Happy



Kapitel 1

Der tote Baum

   Es war einer dieser seltenen warmen Tage Ende Oktober. Jeder, der Zeit hatte, nutzte diesen Sonntag um noch einmal vor dem kommenden Winter die letzten warmen Sonnenstrahlen zu genießen. Mein Spaziergang führte mich durch einen alten Park. Ich beobachtete Eltern, die mit ihren Kindern spielten, Menschen, die mit ihren Hunden spazieren gingen und betrachtete die herrlichen Farben der Bäume. Der Herbst hat mit allen seinen prachtvollen Farben etwas Wunderbares und doch gleichzeitig Morbides. Er kündigt den Winter an, ein letztes Aufbäumen des Lebens, bevor sich der Schnee wie ein Leichentuch über die Natur legt. Trotzdem war es immer meine Lieblingsjahrzeit. Ich ging vorbei an vielen alten Bäumen, bis ich eine kleine Wiese erreichte, in deren Mitte ein einzelner, mächtiger, innen ausgebrannter Baumstamm stand. Daneben lag ein riesiger Ast, der während des Brandes abgefallen sein musste. Um mir das genauer anzusehen ging ich weiter auf diesen Baumstamm zu. Als ich näherkam, bemerkte ich einen Mann hinter dem herabgefallenen Ast und einen einzelnen, karamellfarbenen Hund auf der Wiese dahinter umhertollen, der dem Mann zu gehören schien. Ich schaute mir den Stamm genauer an. Er war innen komplett hohl, das Feuer hatte seine ganze zerstörerische Arbeit geleistet. Wie alt der Baum gewesen sein musste, fragte ich mich, als der Mann zu mir sagte:
„Das war kein Blitz, das waren irgendwelche Jugendliche. Der Baum steht schon so lange hier, wie ich denken kann. Er hatte direkt oberhalb der Wurzeln einen großen Hohlraum mit zwei Öffnungen, durch die kleine Kinder hindurchkriechen konnten. Deshalb wurde er von allen hier der hohle Baum genannt. In dieser Öffnung hatten sie Feuer gelegt und der Baum brannte aus. Heute ist er der tote Baum.“
Ich drehte mich zu dem Mann, der immer noch den abgefallenen Ast untersuchte und sagte:
„So etwas ist sehr schade. Warum muss so etwas Wunderbares, wie ein Baum zerstört werden?“
Der Mann unterbrach seine Suche und blickte mich an.
„Das ist der Gang der Zeit, alles ist auf die eine oder andere Art vergänglich. Fast alles.“
Ohne mir weiter Beachtung zu schenken, setzte er seine Suche fort. Ich war neugierig geworden und weil ich mir nicht erklären konnte, was der Mann an dem Ast suchte, beschloss ich ihn zu fragen.
„Darf ich fragen, was Sie suchen?“
Ich erwartete keine, höchstens eine belanglose Antwort.
„Eine etwa anderthalb Jahre alte Inschrift“, gab er mir zur Antwort.
„Ich will wissen, ob sie noch da ist.“
Es klang so, als sei diese Inschrift dem Mann sehr wichtig. Ich schaute mir den Mann genauer an. Er war etwa Mitte Vierzig, wirkte aber jünger. Im Allgemeinen ist das aber kein Alter mehr, in dem man etwas in einen Ast ritzt. Um meine Neugier zu befriedigen, versuchte ich mit einer scherzhaften Bemerkung das Gespräch wiederaufzunehmen.
„Als Jugendlicher habe ich auch mal Dinge in Bäume geritzt. Sie wissen schon, das übliche in diesem Alter.“
„Das ist keine Frage des Alters, sondern eine Frage der Gefühle“, erwiderte der Mann.
„Es ist ein Zeichen, ein Symbol für eine lange Zeit.“
Mittlerweile war sein Hund wieder zu seinem Herrn zurückgekehrt. Es war einer dieser mittelgroßen Hunde, wie man sie auf den Straßen Südeuropas häufig sieht. Freundlich kam er auf mich zu und beschnupperte mich.
„Sie müssen keine Angst vor ihr haben, sie will nur wissen, ob Sie nicht etwas Wurst oder besser noch Käse bei sich haben“,
bemerkte der Mann beiläufig.
Ich überging seine Bemerkung und erkundigte mich, ob er die Inschrift gefunden habe.
„Ja, sie ist noch da.“
Er schien über seinen Fund erleichtert zu sein.
„Ist die Inschrift für ihre Frau?“
„Nein, für meine Freundin“, entgegnete er.
Nach meiner Erfahrung sind Männer in diesem Alter zumeist verheiratet, wenn sie einen Hund haben, oder sie sind geschieden, wollen sich dann aber zumindest für eine Zeit an nichts dauerhaft binden und ein Hund zu haben ist eine feste Bindung, eine Verantwortung.
„Wenn die Frage nicht zu indiskret ist, sind sie schon lange zusammen?“
„Nein, sind wir nicht“, sagte der Mann ohne seine Stimmlage zu verändern. „Etwa eineinhalb Jahre. Aber das Leben wird die Beziehung in absehbarer Zeit beenden. Davon ahnt sie aber nichts.“
Mir fehlten die Worte. Mit einer solchen Antwort hatte ich nicht gerechnet. Noch während ich nach einer passenden Antwort suchte, verabschiedete sich der Mann von mir.
„Es wird bald dunkel und meine Katze zuhause hat bestimmt schon Hunger. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.“
„Ich Ihnen auch, erwiderte ich.“
Eine ganze Weile schaute ich dem Mann und seinem Hund noch nach und begann darüber nachzudenken, wie er auf eine derart ungewöhnliche Aussage gekommen sein mag.
Langsam begann die Sonne am Horizont zu versinken und die Wärme des Nachmittags wich der Kühle der Dämmerung. Gerade als ich losgehen wollte fiel mir die Inschrift wieder ein, die der Mann gesucht hatte. Noch war es hell genug und ich wusste etwa an welcher Stelle der Mann gestanden hatte, als er sie fand. Ich brauchte nicht lange um sie zu finden. Die Witterungseinflüsse haben sie schwach werden lassen, aber sie war noch gut zu erkennen. Es war ein Herz mit einem I und einem C. Ziemlich kitschig, dachte ich, während ich meine Jacke zuknöpfte und mich auf den Weg nach Hause machte.

   Nach dem Abendessen wollte ich das Buch weiterlesen, das ich vor einigen Tagen angefangen hatte. Aber ich konnte mich nicht auf die Handlung konzentrieren. Der Mann und sein merkwürdiger Satz gingen mir nicht aus dem Kopf. Normalerweise sagte man, ich werde die Beziehung bald beenden oder, wenn man einen bestimmten Verdacht hatte, sie wird die Beziehung bald beenden, aber niemand wählt so eine Formulierung. Der Mann hatte auf mich nicht den Eindruck gemacht, dass er sich versehentlich so ausgedrückt hatte. Diesen verklausulierten Satz musste er mit Absicht gewählt haben. Konnte das die Geschichte sein, die ich schon seit Monaten suchte? In meinem zweiten Leben hatte ich schon einige, sehr erfolgreiche Bücher geschrieben, die sich weitestgehend, an den sensiblen Stellen aber fiktiv, mit dem Erlebten meines ersten Lebens auseinandersetzten, wie ich diesen Abschnitt meines Lebens, den ich im Dienste der Firma zugebracht hatte, zu nennen pflegte. Anders als die meisten der unzähligen Spionage- und Agentenromane schildern meine Bücher schonungslos die Realität dieses für viele Menschen höchst fragwürdigen Geschäfts. In ihnen gibt es keine Superhelden mit Superwaffen und unzähligen schönen Frauen an ihrer Seite, wie zum Beispiel in Ian Flemmings James Bond, sondern nur normale Menschen, die versuchen die zum Teil widersinnigen Aufgaben, die Ihnen übertragen wurden zu lösen und dabei zu überleben. Ihr Erfolg ermöglichte mir, das Leben zu führen, das ich jetzt hatte.

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Dave
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
D

Alter: 36
Beiträge: 29



D
Beitrag18.01.2016 16:25
Re: Der Mann mit dem Hund
von Dave
Antworten mit Zitat

Hallo Knuff!

Na, dann will ich mal meinen Senf dazugeben.

Knuff hat Folgendes geschrieben:

   Es war einer dieser seltenen warmen Tage Ende Oktober. Jeder, der Zeit hatte, nutzte diesen Sonntag um noch einmal vor dem kommenden Winter die letzten warmen Sonnenstrahlen zu genießen. Mein Spaziergang führte mich durch einen alten Park. Ich beobachtete Eltern, die mit ihren Kindern spielten, Menschen, die mit ihren Hunden spazieren gingen und betrachtete die herrlichen Farben der Bäume. Der Herbst hat mit allen seinen prachtvollen Farben etwas Wunderbares und doch gleichzeitig Morbides. Er kündigt den Winter an, ein letztes Aufbäumen des Lebens, bevor sich der Schnee wie ein Leichentuch über die Natur legt. Trotzdem war es immer meine Lieblingsjahrzeit [Lieblingsjahreszeit].

Der Beginn ist wenig aussagekräftig und nicht spannend. Der interessante Teil beginnt ab hier mit dem innen ausgebrannten Baumstamm. Das ist ein kraftvolles Bild, das viel eher zum Weiterlesen animiert. Den oberen Abschnitt kann man eventuell an eine andere Stelle versetzen, aber zu Beginn der Geschichte taugt er nichts.

Ich ging vorbei an vielen alten Bäumen, bis ich eine kleine Wiese erreichte, in deren Mitte ein einzelner, mächtiger, innen ausgebrannter Baumstamm stand. Daneben lag ein riesiger Ast, der während des Brandes abgefallen sein musste. Um mir das genauer anzusehen ging ich weiter auf diesen Baumstamm zu. Als ich näherkam, bemerkte ich einen Mann hinter dem herabgefallenen Ast und einen einzelnen, karamellfarbenen Hund auf der Wiese dahinter umhertollen, der dem Mann zu gehören schien. Ich schaute mir den Stamm genauer an. [Die Geschichte spielt aus der Ich-Perspektive. Es muss nicht erwähnt werden, dass er sich den Stamm genauer ansieht. Der nächste Satz suggeriert das.] Er war innen komplett hohl, das Feuer hatte seine ganze zerstörerische Arbeit geleistet. Wie alt der Baum gewesen sein musste [?], fragte ich mich, als der Mann zu mir sagte:
„Das war kein Blitz, das waren irgendwelche Jugendliche. Der Baum steht schon so lange hier, wie ich denken kann. Er hatte direkt oberhalb der Wurzeln einen großen Hohlraum mit zwei Öffnungen, durch die kleine Kinder hindurchkriechen konnten. Deshalb wurde er von allen hier der hohle Baum [Ist dann ein Titel und muss dann Der Hohle Baum geschrieben werden.] genannt. In dieser Öffnung hatten sie Feuer gelegt und der Baum brannte aus. Heute ist er der tote Baum.“
Ich drehte mich zu dem Mann, der immer noch den abgefallenen Ast untersuchte und sagte:
„So etwas ist sehr schade. Warum muss so etwas Wunderbares, wie ein Baum zerstört werden?“
Der Mann unterbrach seine Suche und blickte mich an.
„Das ist der Gang der Zeit, alles ist auf die eine oder andere Art vergänglich. Fast alles.“
Ohne mir weiter Beachtung zu schenken [Klingt komisch. Besser: Ohne mich zu beachten. Aber man kann es vielleicht ganz rauslassen.] setzte er seine Suche fort. Ich war neugierig geworden und weil ich mir nicht erklären konnte, was der Mann an dem Ast suchte, beschloss ich ihn zu fragen. [Zunächst: Ich wurde neugierig und nicht ich war neugierig geworden. Zweitens: Es muss nicht erwähnt werden, dass er ihn fragte, denn er fragt ihn doch einen Satz später.]
„Darf ich fragen, was Sie suchen?“
Ich erwartete keine, höchstens eine belanglose Antwort.
„Eine etwa anderthalb Jahre alte Inschrift“, gab er mir zur Antwort.
„Ich will wissen, ob sie noch da ist.“
Es klang so, als sei diese Inschrift dem Mann sehr wichtig. Ich schaute mir den Mann genauer an. Er war etwa Mitte Vierzig, wirkte aber jünger. Im Allgemeinen ist das aber kein Alter mehr, in dem man etwas in einen Ast ritzt. Um meine Neugier zu befriedigen, versuchte ich mit einer scherzhaften Bemerkung das Gespräch wiederaufzunehmen.
„Als Jugendlicher habe ich auch mal Dinge in Bäume geritzt. Sie wissen schon, das übliche in diesem Alter.“
„Das ist keine Frage des Alters, sondern eine Frage der Gefühle“, erwiderte der Mann.
„Es ist ein Zeichen, ein Symbol für eine lange Zeit.“
Mittlerweile war sein Hund wieder zu seinem Herrn [Herrchen] zurückgekehrt. Es war einer dieser mittelgroßen [Sehr unspezifische Beschreibung. Lässt nicht gerade ein Bild entstehen.] Hunde, wie man sie auf den Straßen Südeuropas häufig sieht. Freundlich kam er auf mich zu und beschnupperte mich.
„Sie müssen keine Angst vor ihr haben, sie will nur wissen, ob Sie nicht etwas Wurst oder besser noch Käse bei sich haben“,
bemerkte der Mann beiläufig.
Ich überging seine Bemerkung und erkundigte mich, ob er die Inschrift gefunden habe.
„Ja, sie ist noch da.“
Er schien über seinen Fund erleichtert zu sein.
„Ist die Inschrift für ihre Frau?“
„Nein, für meine Freundin“, entgegnete er.
Nach meiner Erfahrung sind Männer in diesem Alter zumeist verheiratet, wenn sie einen Hund haben, oder sie sind geschieden, wollen sich dann aber zumindest für eine Zeit an nichts dauerhaft binden und ein Hund zu haben ist eine feste Bindung, eine Verantwortung.
„Wenn die Frage nicht zu indiskret ist, sind sie schon lange zusammen?“
„Nein, sind wir nicht“, sagte der Mann ohne seine Stimmlage zu verändern. „Etwa eineinhalb Jahre. Aber das Leben wird die Beziehung in absehbarer Zeit beenden. Davon ahnt sie aber nichts.“
Mir fehlten die Worte. Mit einer solchen Antwort hatte ich nicht gerechnet. Noch während ich nach einer passenden Antwort suchte, verabschiedete sich der Mann von mir.
„Es wird bald dunkel und meine Katze zuhause hat bestimmt schon Hunger. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.“
„Ich Ihnen auch", erwiderte ich.“
Eine ganze Weile schaute ich dem Mann und seinem Hund noch nach und begann darüber nachzudenken, wie er auf eine derart ungewöhnliche Aussage gekommen sein mag.
Langsam begann die Sonne am Horizont zu versinken und die Wärme des Nachmittags wich der Kühle der Dämmerung. Gerade als ich losgehen wollte fiel mir die Inschrift wieder ein, die der Mann gesucht hatte. Noch war es hell genug und ich wusste etwa an welcher Stelle der Mann gestanden hatte, als er sie fand. Ich brauchte nicht lange um sie zu finden. Die Witterungseinflüsse haben sie schwach werden lassen, aber sie war noch gut zu erkennen. Es war ein Herz mit einem I und einem C. Ziemlich kitschig, dachte ich, während ich meine Jacke zuknöpfte und mich auf den Weg nach Hause machte.

   Nach dem Abendessen wollte ich das Buch weiterlesen, das ich vor einigen Tagen angefangen hatte. Aber ich konnte mich nicht auf die Handlung konzentrieren. Der Mann und sein merkwürdiger Satz gingen mir nicht aus dem Kopf. Normalerweise sagte man, ich werde die Beziehung bald beenden oder, wenn man einen bestimmten Verdacht hatte, sie wird die Beziehung bald beenden, aber niemand wählt so eine Formulierung. Der Mann hatte auf mich nicht den Eindruck gemacht, dass er sich versehentlich so ausgedrückt hatte. Diesen verklausulierten Satz musste er mit Absicht gewählt haben. Konnte das die Geschichte sein, die ich schon seit Monaten suchte? In meinem zweiten Leben hatte ich schon einige, sehr erfolgreiche Bücher geschrieben, die sich weitestgehend, an den sensiblen Stellen aber fiktiv, mit dem Erlebten meines ersten Lebens auseinandersetzten, wie ich diesen Abschnitt meines Lebens, den ich im Dienste der Firma zugebracht hatte, zu nennen pflegte. Anders als die meisten der unzähligen Spionage- und Agentenromane schildern meine Bücher schonungslos die Realität dieses für viele Menschen höchst fragwürdigen Geschäfts. In ihnen gibt es keine Superhelden mit Superwaffen und unzähligen schönen Frauen an ihrer Seite, wie zum Beispiel in Ian Flemmings James Bond, sondern nur normale Menschen, die versuchen die zum Teil widersinnigen Aufgaben, die Ihnen übertragen wurden zu lösen und dabei zu überleben. Ihr Erfolg ermöglichte mir, das Leben zu führen, das ich jetzt hatte.


Zur Erklärung:

Rot = Streichen
Grün = Erklärungen/Verbesserungsvorschläge

Eine solide Geschichte. Allerdings taucht im zweiten Textabschnitt das übliche Klischee von einer Person auf, die etwas lesen möchte, aber sich mit den Gedanken noch immer in einer anderen Situation befindet.
Die Geschichte ist nicht wirklich spannend; um ehrlich zu sein haben mich die Charaktere nicht angesprochen.

Tut mir leid, aber das ist nun mal meine subjektive Meinung.
Ich bin sicher, daraus ließe sich eine gute Geschichte machen, allerdings ist da noch einiges an Arbeit von Nöten.

Gruß,

Dave


_________________
“Write the book the way it should be written, then give it to somebody to put in the commas and shit.”
Elmore Leonard
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Seraiya
Geschlecht:weiblichMondsüchtig


Beiträge: 924



Beitrag18.01.2016 21:53

von Seraiya
Antworten mit Zitat

Hallo Knuff,



Zitat:
     Es war einer dieser seltenen warmen Tage Ende Oktober. Jeder, der Zeit hatte, <- könnte raus nutzte diesen Sonntag um noch einmal vor dem kommenden Winter die letzten warmen Sonnenstrahlen zu genießen. <- hm ... das ginge knapper Mein Spaziergang führte mich durch einen alten Park. Ich beobachtete Eltern, die mit ihren Kindern spielten, Menschen, die mit ihren Hunden spazieren gingen und betrachtete die herrlichen Farben der Bäume. Der Herbst hat mit allen seinen prachtvollen Farben etwas Wunderbares und doch gleichzeitig Morbides. Er kündigt den Winter an, ein letztes Aufbäumen des Lebens, bevor sich der Schnee wie ein Leichentuch über die Natur legt. <- hört sich schön an, ist aber Unfug. Die Blätter färben sich, fallen von den Bäumen, um sich ein letztes Mal aufzubäumen? Die Natur ist ein Kreislauf. Trotzdem war es immer meine Lieblingsjahrzeit. Ich ging vorbei an vielen alten <- der Park ist alt, habs verstanden Bäumen, bis ich eine kleine Wiese erreichte, in deren Mitte ein einzelner, mächtiger, innen ausgebrannter <- zu viele Adjektive für einen Satz Baumstamm stand. Daneben lag ein riesiger Ast, der während des Brandes abgefallen sein musste. <- kann raus Um mir das genauer anzusehen Komma ging ich weiter auf diesen Baumstamm zu. Als ich näherkam, bemerkte ich einen Mann hinter dem herabgefallenen Ast <- ebenfalls überlüssig und einen einzelnen, <- kann raus  karamellfarbenen Hund auf der Wiese dahinter <- der Leser ist kein Idiot, beschreibe nicht jedes Detail umhertollen, der dem Mann zu gehören schien. Ich schaute mir den Stamm genauer an. Er war innen komplett <- überflüssig  hohl, das Feuer hatte seine ganze zerstörerische Arbeit geleistet. <- dann gäbe es den Baum nicht mehr Wie alt der Baum gewesen sein musste, fragte ich mich, als der Mann zu mir sagte:
„Das war kein Blitz, das waren irgendwelche Jugendliche. Der Baum steht schon so lange hier, wie ich denken kann. Er hatte direkt oberhalb der Wurzeln einen großen Hohlraum mit zwei Öffnungen, durch die kleine Kinder hindurchkriechen konnten. Deshalb wurde er von allen hier der hohle Baum genannt. In dieser Öffnung hatten sie Feuer gelegt und der Baum brannte aus. Heute ist er der tote Baum.“ <- hier höre ich nicht den Mann, sondern den Autor, der mir haarklein etwas über den Baum erzählt, das ich nicht wissen möchte/muss
Ich drehte mich zu dem Mann, der immer noch den abgefallenen Ast untersuchte und sagte:
„So etwas ist sehr schade. Warum muss so etwas Wunderbares, wie ein Baum zerstört werden?“ <- tiefsinnig ...
Der Mann unterbrach seine Suche und blickte mich an.
Das ist der Gang der Zeit, alles ist auf die eine oder andere Art vergänglich. Fast alles.“ <- jetzt wirds noch tiefsinniger ...
Ohne mir weiter Beachtung zu schenken, setzte er seine Suche fort <- musst du nicht erwähnen. Ich war neugierig geworden und weil ich mir nicht erklären konnte, was der Mann an dem Ast suchte, beschloss ich ihn zu fragen.
„Darf ich fragen, was Sie suchen?“
Ich erwartete keine, höchstens eine belanglose Antwort. <- weswegen? Wenn man bedenkt, welche Erklärung es zu dem Baum gab, würde ich jetzt mit einer Lebensgeschichte rechnen
„Eine etwa anderthalb Jahre alte Inschrift“, gab er mir zur Antwort.
„Ich will wissen, ob sie noch da ist.“
Es klang so, als sei diese Inschrift dem Mann sehr wichtig. <- schon klar, wenn er sie sucht ...Ich schaute mir den Mann genauer an. Er war etwa Mitte Vierzig, wirkte aber jünger. <- Confused  Er schätzt den Unbekannten auf Mitte 40 obwohl dieser jünger aussieht ...? Unlogisch. Im Allgemeinen ist das aber kein Alter mehr, in dem man etwas in einen Ast ritzt. <- Oje ... das ist mal eine pauschale Aussage und der Tod eines jeden inneren Kindes. Um meine Neugier zu befriedigen, versuchte ich mit einer scherzhaften Bemerkung das Gespräch wiederaufzunehmen.
„Als Jugendlicher habe ich auch mal Dinge in Bäume geritzt. Sie wissen schon, das übliche in diesem Alter.“
„Das ist keine Frage des Alters, sondern eine Frage der Gefühle“, <- wie wahr erwiderte der Mann.
„Es ist ein Zeichen, ein Symbol für eine lange Zeit.“
Mittlerweile war sein Hund wieder zu seinem Herrn zurückgekehrt. Es war einer dieser mittelgroßen Hunde, wie man sie auf den Straßen Südeuropas häufig sieht. Freundlich <- braucht es nicht, schnuppern reicht. Eine bissige Töle schnuppert wohl nicht zuerst kam er auf mich zu und beschnupperte mich.
„Sie müssen keine Angst vor ihr haben, sie will nur wissen, ob Sie nicht etwas Wurst oder besser noch Käse <- kann raus bei sich haben“,
bemerkte der Mann beiläufig.
Ich überging seine Bemerkung und erkundigte mich, ob er die Inschrift gefunden habe.
„Ja, sie ist noch da.“
Er schien über seinen Fund erleichtert zu sein.
„Ist die Inschrift für ihre Frau?“
„Nein, für meine Freundin“, entgegnete er.
Nach meiner Erfahrung sind Männer in diesem Alter zumeist verheiratet, wenn sie einen Hund haben, <- was ein Unsinn ... / Verheiratet wenn sie einen Hund haben? oder sie sind geschieden, wollen sich dann aber zumindest für eine Zeit an nichts dauerhaft binden und ein Hund zu haben ist eine feste Bindung, eine Verantwortung. <- Shocked
„Wenn die Frage nicht zu indiskret ist, sind sie schon lange zusammen?“
„Nein, sind wir nicht“, sagte der Mann ohne seine Stimmlage zu verändern. „Etwa eineinhalb Jahre. Aber das Leben wird die Beziehung in absehbarer Zeit beenden. Davon ahnt sie aber nichts.“ <- Uff ... ok, hier steige ich aus.
Mir fehlten die Worte. Mit einer solchen Antwort hatte ich nicht gerechnet. Noch während ich nach einer passenden Antwort suchte, verabschiedete sich der Mann von mir.
„Es wird bald dunkel und meine Katze zuhause hat bestimmt schon Hunger. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.“
„Ich Ihnen auch, erwiderte ich.“
Eine ganze Weile schaute ich dem Mann und seinem Hund noch nach und begann darüber nachzudenken, wie er auf eine derart ungewöhnliche Aussage gekommen sein mag.
Langsam begann die Sonne am Horizont zu versinken und die Wärme des Nachmittags wich der Kühle der Dämmerung. Gerade als ich losgehen wollte Komma fiel mir die Inschrift wieder ein, die der Mann gesucht hatte. Noch war es hell genug und ich wusste etwa an welcher Stelle der Mann gestanden hatte, als er sie fand. Ich brauchte nicht lange um sie zu finden. Die Witterungseinflüsse haben sie schwach werden lassen, aber sie war noch gut zu erkennen. Es war ein Herz mit einem I und einem C. Ziemlich kitschig, dachte ich, während ich meine Jacke zuknöpfte und mich auf den Weg nach Hause machte.
 



Ich habe nicht bis zum Ende gelesen. Zu viele Adjektive, unnötige Details und diese seltsamen Weisheiten haben mich gestört und immer wieder rausgehauen. Der Inhalt ist für meinen Geschmack ziemlich öde. Eine Kürzung würde dem Text gut tun. Teilweise sehr schöne Wortwahl und interessante Bilder, aber durch die Fülle an Wörtern irgendwie auch getötet.
Gib dem Leser bisschen Raum, du musst nicht immer wieder erwähnen, wie der Hundebesitzer sucht, spricht, guckt, wieder sucht, wieder spricht und wieder sucht. So kam es mir vor.
Die Gedanken deines Protas ... naja. Menschen sind verschieden, trotzdem kommt er mir nicht wirklich authentisch vor.

Nur meine subjektive Meinung.

Vielleicht ist etwas Hilfreiches dabei.


LG,
Seraiya


_________________
"Some people leave footprints on our hearts. Others make us want to leave footprints on their faces."
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Knuff
Geschlecht:männlichSchneckenpost


Beiträge: 5
Wohnort: Stuttgart


Beitrag18.01.2016 23:35

von Knuff
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zuerst vielen Dank für die Hinweise. Handwerklich hat es bestimmt noch einige Fehler. Embarassed

Ich denke, dass ich zu dem Buch etwas sagen muss, denn dieser kleine Abschnitt ist wenig aussagekräftig.

Es erzählt eine Geschichte, die sich genauso zugetragen hat. Im Laufe der letzten zwei Jahre hat sich herausgestellt, dass jedes noch so winzige Detail, dem ich zunächst wenig bis keine Bedeutung zugemessen habe, wichtig war.

In diesem Tag hatte ich einen Fremden kennengelernt und er sprach tatsächlich so. In Rätseln, wie er es in seinen Briefen und seinem Tagebuch später noch häufig tat.

Zitat:
„Nein, sind wir nicht“, sagte der Mann ohne seine Stimmlage zu verändern. „Etwa eineinhalb Jahre. Aber das Leben wird die Beziehung in absehbarer Zeit beenden. Davon ahnt sie aber nichts.“ <- Uff ... ok, hier steige ich aus.


-> Hat er genauso gesagt... und ich verstehe, wenn Du hier aussteigst. Das war aber nur eines seiner kleineren Rätsel.

Später wurden wir Freunde, sehr gute Freunde. Aber nicht für lange Zeit.
Er starb letzten Januar.

Diese Geschichte handelt nicht nur von Krebs, sondern vor allem vom Umgang mancher Menschen mit dieser Krankheit.
Sie handelt vom Lügen und Betrügen, von Werten und Moral.

"Diese Geschichte ist eine Warnung des Lebens an die Art, wie wir leben. Du musst sie schreiben!". Das sagte seine beste Freundin nach seinem Tod zu mir. Ich habe mich lange innerlich gesträubt sie so aufzuschreiben, wie sie passiert ist. Am Ende wurde das Buch aber zu einer Herzensangelegenheit.

Vieles kann man nur verstehen wenn man dabei war. Vielleicht erzähle ich deshalb in aller Ausführlichkeit. Manche werden sagen: Das kann so nie passiert sein. Ist es aber. Leider. Manchmal ist die Realität brutaler, als alles, was sich irgendjemand ausdenken kann.

In einigen Punkten erinnerte mich seine Lebensgeschichte an meine. An Dinge, die längst vergessen hatte. Wahrscheinlich weil ich sie auf die eine oder andere Art vergessen wollte.

Im November 2013 zeigte er mir den Anhänger seiner Halskette. Als ich die Gravur las, fing ich mich an zu erinnern, wer ich einmal war.

Von diesem an Tag begleitete ich ihn.

Der tote Baum ist  wichtig, weil vieles an eben dieser Stelle geschah.

Heute bin ich "Der Mann mit dem Hund" und Mable, so heißt der Hund, liebt Käse noch viel mehr als Wurst. Very Happy

Ach ja, auf dem Anhänger seiner Halskette stand "Semper Fi".
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Seraiya
Geschlecht:weiblichMondsüchtig


Beiträge: 924



Beitrag19.01.2016 00:00

von Seraiya
Antworten mit Zitat

Das sind schöne Gedanken, die bewegen.

Aber ... du solltest dir vlt. überlegen, ob du die Geschichte einfach nur eins zu eins aufschreiben oder ob du Literatur daraus machen willst.
Ich persönlich würde nicht weiter lesen und dadurch den Kern der Geschichte gar nicht erst erreichen.

Nur meine persönliche Meinung, auf die du keine Rücksicht nehmen musst.
Melden sich sicher noch andere, denen die Geschichte so sehr gut gefällt.


LG,
Seraiya


_________________
"Some people leave footprints on our hearts. Others make us want to leave footprints on their faces."
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Knuff
Geschlecht:männlichSchneckenpost


Beiträge: 5
Wohnort: Stuttgart


Beitrag19.01.2016 00:26

von Knuff
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wie kann ich die Geschichte aufschreiben, ohne Literatur daraus zu machen?
Eine Frage, die ich mir oft gestellt habe.

Eines der Probleme der Geschichte ist, dass sie einen längeren Vorlauf benötigt, damit der Leser versteht, welche Art Mensch der Erzähler am Anfang ist und wie er sich im Laufe der Handlung entwickelt. Zudem müssen die anderen Figuren eingeführt werden, die ebenfalls alles andere als eindimensional sind

Diese Bücher sind sicher nicht jedermanns Sache. Sie sollen  nicht unbedingt unterhalten, auch wenn es einige lustige Stellen gibt. Dazu ist das Thema viel zu ernst. Sie sollen zur Reflektion über unser Verhalten anregen, anhand einer wahren Geschichte.

Dass das ganze Thema höchst problematisch ist, war mir klar. Krebs, speziell im Kopf bedeutet nicht nur physische Veränderung, sondern auch psychische. Kombiniert man das mit einer Liebesgeschichte, die diesse Bezeichnung nicht einmal im Ansatz verdient, wird es noch schwieriger.

Den ganzen Irrsinn ( mir fällt kein besseres Wort ein) der sich hier zugetragen überhaupt so zu erzählen, dass er einigermaßen verständlich bleibt, ist alleine eine Herkules Aufgabe.

Außerdem ist mir jede Meinung willkommen. Sowohl zu dem Buch im handwerklichen, als auch zu der Handlung als solcher.

Zitat:
Das sind schöne Gedanken, die bewegen.


Sind sie wieder...wie ich sagte, ich hatte vieles vergessen. Zu vieles Embarassed
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rainer Prem
Geschlecht:männlichReißwolf
R

Alter: 66
Beiträge: 1270
Wohnort: Wiesbaden


R
Beitrag19.01.2016 09:03

von Rainer Prem
Antworten mit Zitat

Hallo,

Sorry, wenn das jetzt hart klingt:

Knuff hat Folgendes geschrieben:
Wie kann ich die Geschichte aufschreiben, ohne Literatur daraus zu machen?
Eine Frage, die ich mir oft gestellt habe.


vielleicht, indem du alles weglässt, was den Leser langweilt? Das Wetter, die aktuelle Jahreszeit, die nächste Jahreszeit, Schnee als Leichentuch, den Hund auf der Wiese, die Geschichte des toten Baumes. Du weißt vielleicht, dass diese Dinge alle noch eine große, tiefe Bedeutung bekommen werden, ich als Leser bin schon eingeschlafen, bevor der Mann auftaucht, der etwas an einem Ast sucht. Weil das eine Einleitung zu einer x-beliebigen Geschichte sein könnte. Wo beginnt deine Geschichte?

Knuff hat Folgendes geschrieben:

Eines der Probleme der Geschichte ist, dass sie einen längeren Vorlauf benötigt, damit der Leser versteht, welche Art Mensch der Erzähler am Anfang ist und wie er sich im Laufe der Handlung entwickelt. Zudem müssen die anderen Figuren eingeführt werden, die ebenfalls alles andere als eindimensional sind


Du solltest vielleicht versuchen, dich davon zu lösen, was deiner Meinung nach der Leser wissen muss. Lass Personen sprechen und handeln und dadurch den Leser erkennen, was das für Personen sind.

Grüße
Rainer
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Knuff
Geschlecht:männlichSchneckenpost


Beiträge: 5
Wohnort: Stuttgart


Beitrag19.01.2016 09:52

von Knuff
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für deine offenen Worte Rainer.

Zitat:
Du solltest vielleicht versuchen, dich davon zu lösen, was deiner Meinung nach der Leser wissen muss. Lass Personen sprechen und handeln und dadurch den Leser erkennen, was das für Personen sind.


Genau das ist ein Problem. Es wurde lange Zeit über dieses Thema gar nicht gesprochen. Genauer gesagt 8 Monate. Steige ich erst an diessem Punkt mit der Handlung ein, versteht kein Mensch, wie es dazu kam.

Zitat:
Wo beginnt deine Geschichte?


Genau an diesem Tag.

Zitat:
Du solltest vielleicht versuchen, dich davon zu lösen, was deiner Meinung nach der Leser wissen muss


Lasse ich mal alles weg was den Leser nicht interessiert oder langweilt geht die Geschichte so und ist sehr kurz:

Jemand hackt sich in den Computer eines anderen, stellt fest dass diese Person Krebs hat. Liest sein Tagebuch mit, stellt fest, dass er zusätzlich von seiner Freundin belogen und betrogen wird. Die Gründe, warum das passiert sind egal, weil unsere Gesellschaft nun eben einmal so ist. Ebenso die x-fachen Wendungen. Nur unnützes Füllwerk. Dann stirbt der Mann. Auch egal. Der Tod gehört ja zum Leben und Menschen gibt es genug.

Und jetzt lasst uns Dschungel Camp schauen, dass ist wenigstens spannend.

Vielleicht sollte ich das mit dem Buch wirklich lassen, einfach zur Tagesordnung übergehen und unsere egomanische Spaßgesellschaft sich einfach weiter berieseln lassen. Ohne über irgendetwas das sie treibt nachdenken zu müssen.

Sorry für die harten Worte und die Polemik. Aber genau dagegen richtet sich das Buch.

Einer seiner Ärzte sagte mir: Wir sind nicht sicher ob es am Ende der Krebs war oder ob er einfach aufgegeben hatte und an den Menschen verzweifelt war.......
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Seraiya
Geschlecht:weiblichMondsüchtig


Beiträge: 924



Beitrag19.01.2016 14:09

von Seraiya
Antworten mit Zitat

Knuff hat Folgendes geschrieben:

Lasse ich mal alles weg was den Leser nicht interessiert oder langweilt geht die Geschichte so und ist sehr kurz:

Jemand hackt sich in den Computer eines anderen, stellt fest dass diese Person Krebs hat. Liest sein Tagebuch mit, stellt fest, dass er zusätzlich von seiner Freundin belogen und betrogen wird. Die Gründe, warum das passiert sind egal, weil unsere Gesellschaft nun eben einmal so ist. Ebenso die x-fachen Wendungen. Nur unnützes Füllwerk. Dann stirbt der Mann. Auch egal. Der Tod gehört ja zum Leben und Menschen gibt es genug.

Und jetzt lasst uns Dschungel Camp schauen, dass ist wenigstens spannend.

Vielleicht sollte ich das mit dem Buch wirklich lassen, einfach zur Tagesordnung übergehen und unsere egomanische Spaßgesellschaft sich einfach weiter berieseln lassen. Ohne über irgendetwas das sie treibt nachdenken zu müssen.

Sorry für die harten Worte und die Polemik. Aber genau dagegen richtet sich das Buch.

Einer seiner Ärzte sagte mir: Wir sind nicht sicher ob es am Ende der Krebs war oder ob er einfach aufgegeben hatte und an den Menschen verzweifelt war.......


Na, jetzt überteib mal nicht ... wir sind keine oberflächlichen, herzlosen Menschen, die nach Billigunterhaltung suchen.
Es wäre einfach nur schade, wenn diese Geschichte (subjektive Meinung) gar nicht erst gelesen wird. Manchmal reicht auch ein einziger Satz aus, um etwas Echtes, Berührendes auszudrücken und damit meine ich nicht, dass du das Wertvolle in so kurze Sätze wie möglich packen sollst.

Das ist deine Geschichte, du musst damit zufrieden sein und es liegt an dir, ob und was du mit den Kritiken anfängst. smile

Wenn du den Text nicht verändern möchtest und Detailkritik deswegen unnötig ist - wie es im Moment aussieht - sei so zuvorkommend und schreib das bitte über deine Texte, damit sich niemand die Arbeit macht und wie Dave und ich jeden Satz so durchgeht und markiert, sondern dir stattdessen ein allgemeines Feedback dalässt. Im Einstand und in der Werkstatt wird idR an Texten gearbeitet, wenn man sie einstellt. Weil du hier im Einstand zuerst etwas posten musst, bevor du in den Feedback-Bereich kannst - wo es um das große Ganze geht - wäre das fein, wenn man vorher weiß, dass du dein Werk als gut so ansiehst und nichts verändern möchtest. (Oder nicht das verändern möchtest, was bis jetzt erwähnt wurde)


LG,
Seraiya


_________________
"Some people leave footprints on our hearts. Others make us want to leave footprints on their faces."
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rainer Prem
Geschlecht:männlichReißwolf
R

Alter: 66
Beiträge: 1270
Wohnort: Wiesbaden


R
Beitrag19.01.2016 19:11

von Rainer Prem
Antworten mit Zitat

Hallo,

Knuff hat Folgendes geschrieben:
Danke für deine offenen Worte Rainer.

Zitat:
Du solltest vielleicht versuchen, dich davon zu lösen, was deiner Meinung nach der Leser wissen muss. Lass Personen sprechen und handeln und dadurch den Leser erkennen, was das für Personen sind.


Genau das ist ein Problem. Es wurde lange Zeit über dieses Thema gar nicht gesprochen. Genauer gesagt 8 Monate. Steige ich erst an diessem Punkt mit der Handlung ein, versteht kein Mensch, wie es dazu kam.


Ich versuche es noch einmal so: Wenn dieses Buch nicht für dich geschrieben ist, sondern für andere Menschen, dann nutzt es nichts, wenn du deinen Lesern sagst: Ihr bekommt erst einmal acht Monate Vorspiel, damit ihr das versteht, was später passiert, wenn es interessant wird.

Es ist überhaupt kein Problem, Leser in eine völlig unbekannte Situation zu werfen, in der sie deine Hauptperson durch ihre Taten kennenlernen. Warum dieser Mensch das tut, was seine Beweggründe und sein Hintergrund ist, kannst du deinen Lesern erzählen, sobald diese Person interessant genug geworden ist, um sich auf eine Reise über n mal hundert Seiten einzulassen.

Schau dir doch mal den Anfang von Harry Potter an: Warum da plötzlich Eulen durch London fliegen, werden wir erst viel, viel später verstehen. Aber die Situation und die Figuren sind so skurril und interessant, dass man weiterliest.

Aber wie auch schon Seraiya schrieb: Wenn du von deiner Geschichte und ihrem Aufbau bereits vollständig überzeugt bist, brauchen wir uns hier nicht hineinzuknien.

Grüße
Rainer
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Einstand
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Genre, Stil, Technik, Sprache ...
Wann perfekt in der direkten Rede ein...
von Golovin
Golovin Genre, Stil, Technik, Sprache ... 4 28.04.2024 09:10 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Der Glücksritter
von Peter Hort
Peter Hort Werkstatt 0 22.04.2024 20:39 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Einstand
Der Bandit
von dirkheg
dirkheg Einstand 5 22.04.2024 12:43 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Rechtliches / Urheberrecht / Copyright
Nach Vertragsabschluss wird der Verla...
von Mion
Mion Rechtliches / Urheberrecht / Copyright 34 22.04.2024 12:05 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Rechtliches / Urheberrecht / Copyright
ISBN mit Pseudonym?
von schreiby
schreiby Rechtliches / Urheberrecht / Copyright 10 22.04.2024 10:12 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungBuchEmpfehlung

von Oktoberkatze

von seppman

von nicolailevin

von Epiker

von Constantine

von Fao

von hexsaa

von Gefühlsgier

von fancy

von hexsaa

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!