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Lacandonia


 
 
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Pelik4n
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 60
Beiträge: 6
Wohnort: Cuernavaca


Beitrag24.10.2015 02:15
Lacandonia
von Pelik4n
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Lacandonia

(Zwei Indianerjungen. Mayagebiet, drei Stunden Fußmarsch von der vor langer Zeit verlassenen Fürstenstadt Yaxchilan entfernt. Im Urwald der Lacandonia im Jahr 1523 n.C., kurz vor dem Erscheinen der spanischen Konquistadoren in diesen Gebieten.)

Übung. Romananfang (könnte sein).

(Die Namen und Vokabeln und Götter in der Mayasprache existieren. Hurakan ist der Sturmgott, Kukulkan die Gefiederte Schlange und Chaac der Regengott.)
(Die etwas gestelzte Sprache der Jungen ist gewollt: das Wesen der Maya, in Gesten und Tonfall, ihre Art zu denken, ist so - in etwa. - Gelungen? Wer weiss.)
(Im weiteren Verlauf, werden die Jungen aufwachsen, sich verändern und sie werden Jahre später die spanischen Eroberer kennenlernen. Ihre Freundschaft wird auf die Probe gestellt. Sie werden den Zusammenstoß der Kulturen erleben und ihr Weltbild wird sich für immer verändern… das wäre die Grundsätzliche Idee.)

ca. 1000 Worte. Danke fürs Lesen. Danke für Anregungen und Verbesserungen.

------



"Das Wasser fiel mächtig, gestern zur Nacht”, sagte der junge Canek ('Schwarze Schlange') zu seinem Freund Iktan ('Geist der Erfindung').
"Hurakan zürnt”, meinte der jüngere Iktan lakonisch, streckte sich, um größer zu wirken und hob seine rechte ebenmäßige Schulter und neigte dabei seinen Kopf. Eine leuchtend grüne Kolibrifeder schmückte eine schmal geflochtene Strähne. Schwarze Wimpern blinzelten unsicher.

Sie stapften seit geraumer Zeit am Flussufer entlang. Die kleinen Buchten am Ufer, von Urgestein gesäumt, waren so transparent, dass Licht und Schatten den Grund bemalten. Winzige Fischlein kühlten sich darin. Der Tag brach an, wie der Mythos des ewigen Werdens: —-“Erde!”, sagten die Erzeuger, und im Augenblick war sie geschaffen.—- Dunkle Philodendron-blätter, groß wie die Jaguarfelle, die ihre Hütten schmückten, wechselten sich ab mit Gummibäumen, deren Luftwurzeln vom Himmel fielen, mit Farnen und Schachtelhalmen, Natternzungen und Gabelblattgewächsen. An den bemoosten Baumstämmen wucherten urwüchsige Bromeliaceae mit rötlichen Säbel-blättern. Glasklare Tautropfen hingen unzählig am Laub und spiegelten das Licht und brachen es wie winzige Linsen aus Kristall.

"Die Kiesel müssen klein und bunt sein. Wenn Bernstein dabei ist, gibst du es mir”, wies Canek den unerfahreneren Iktan zurecht, der einen größeren, ovalen, hellen Stein aus dem Wasser fischte.
"Das ist kein Stein”, trotzte Iktan, “Er ist viel zu leicht... und er zittert und klopft - umph, umph, umph - Hör!”. Grad als er's sagte und Canek ‘Lügner!’ rufen wollte, begann es zu brechen. Dünne Risse durchzogen die fragile Kalkschale. Augenblicke später, lugte aus der gebrochenen Schale ein kleiner schwarzer länglicher Kopf mit winzigen blinzelnden Augen, dunkel wie Schlamm. Als die staunenden Jungen ein lautes Platschen hinter sich hörten, rissen beide ihre Oberkörper herum. Ein baumstammgrosser Alligator preschte auf sie zu. "Die Mutter”, schrie Canek, "Lauf, Iktan, lauf!”, rief er in Todesangst.

Die enorme Geschwindigkeit und die panzerhafte Präzision des Reptils hatten eine lethargische Wirkung auf Iktan. Es hatte unbewegliche, stierende Augen und er war die Beute. Er wollte unbedingt fliehen, spürte statt dessen, wie heiße Flüssigkeit an seinen  Beinen herunterlief. Er glitt in der Mischung aus Matsch und Urin ungeschickt vor der Böschung aus. Verzweifelt schnappte Iktan nach einem Wurzelende, einem Farn, wollte etwas Festes greifen. Erst als Canek ihn an den Armen packte, hochriss und ihn wie einen kleinen Bengel schulterte, wich ein Angstschrei aus seiner Lunge. Canek setzte ihn dreißig Schritt weiter ab und sie rannten los, ohne noch einmal den Blick nach hinten zu werfen. Nur Canek hatte gesehen, wie Iktans Fersen den Fängen des Alligators nur ganz knapp entgangen waren.

Sie waren einem Pfad reflexartig, flink, blind immer weiter bergauf gefolgt, dabei peitschten Blätter und Äste unentwegt ihre Körper, bis sie nicht mehr konnten. Iktan wischte sich schließlich den Schweiß von den Schläfen, rückte das Lederband am Oberarm zurecht, lauschte dem bumm, bumm, bumm seines klopfenden Herzens. Dann übergab er sich. Er keuchte, Wasser in den Augen, säuerlicher Geschmack im Mund. Speichel dehnte sich wie ein Gummiband vom Mundwinkel gen Boden, bis er mit dem Handrücken darüber wischte. Canek stützte seine Arme langgestreckt auf die Schenkel, schnaufte gebeugt und starrte luftholend auf die Erde. Der Schweiss auf seinem ganzen breiten Rücken glänzte wie Cacaobutter. “Der Regen gestern Nacht”, überlegte er immer noch kurzatmig “muss das Ei aus dem Nist-Sand am Ufer in den Fluss gespült haben.”
Danach verstummten sie und atmeten ein und atmeten aus.
“Es kommt aus Eiern, das Leben der Reptilien!”, erkannte Iktan, als er seine Sprache wiederfand.
“Wie das der Vögel auch, du Dummkopf.” Canek lachte freundlich.
“Aber Vögel werden niemals so groß”, verteidigte sich Iktan schaudernd, “und sie sind nicht so furchterregend. Dieser ‘Aayin’ hätte mich zerrissen!”
“Wenn wir sterben”, sagte Canek, “endet lediglich unsere Wanderung auf der Erde. Unser Geist wächst, von Feuer umgeben, und so wandern wir auf anderen Pfaden umher.” Er schaute Iktan vertrauensvoll an, “Die Erde steht seit Anbeginn auf dem Rücken eines solchen ‘Aayin’, weil es so stark ist. Verstehst du das?”

Canek schaute hinauf zu den Baumkronen, schob dabei den schwarzen Haarschopf, der mit drei edlen Federn verflochten war, etwas eitel zurecht und suchte zur eigenen Zeitorientierung nach einer Spur der Sonne, die schon seit längerem den Zenit überschritten haben musste. “Wie viel Kiesel hast du?” fragte er dabei. Iktan schaute immer wieder zurück in den dunklen Schlund des Pfades, als könne die Alligatormutter dort doch noch plötzlich auftauchen. “Sag? Wie viele? Etwas aus Bernstein?” Iktan wog seinen Sisalbeutel abschätzend. “Kein Bernstein und weniger, als ich wünschte, und du?”
“Wir haben uns sehr weit entfernt. Wir werden unser ‘Kaaj’ im tiefsten Dunkel erreichen und der Mond scheint nur halb”, sagte Canek etwas besorgt.

Krächzende und flatternde grüne Lori flogen von einer Baumkrone zur nächsten. In weiter Ferne, jenseits des Flusses, hörte man in Abständen Brüllaffen. Hier und dort raschelte es. Insekten summten und Zikaden riefen den Regen herbei, wie an jedem Spätnachmittag der Regenmonde, die ‘Chaac’ allein beherrschte. Der dumpfe feuchte Moder des Waldes drängte sich in ihre Nasen bis hoch in die Stirn, während sie den Schrecken der Flussniederung nach und nach vergaßen.

Sie erreichten ihr ‘Kaaj’ in finsterster Nacht, denn der Umweg hatte sie auf einen weiten Weg geführt. Ihre Füße und Waden schmerzten. Der Hunger knurrte im Gedärm und ein Wolkenbruch entlud sich über den Köpfen der erschöpften Jungen. Kleine funzelige Leuchten schimmerten vereinzelt durch die Hütten. Der Regen prasselte, die Pfützen durchweichten den lehmigen Grund und die Hüttensammlung versumpfte einsam im kühlen Plitschen und Platschen des Wassers, das fiel und fiel, als würde es erst an dem Tag aufhören, an dem das wahre Antlitz Hurakans für die Menschen sichtbar würde.

Ihre Wege trennten sich. “Möge Kukulkan dir eine erholsame Nacht schenken, Iktan”, rief Canek noch aus der Entfernung. “Sobald der Tag anbricht, werden wir sehen, wo wir die weiteren Kiesel herbekommen.”
“Gut Nacht,” rief Iktan gedämpft zurück, als er schon halb in seiner Familienhütte verschwunden war.



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Rodge
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Beiträge: 845
Wohnort: Hamburg


Beitrag24.10.2015 09:05
Re: Lacandonia
von Rodge
Antworten mit Zitat

Pelik4n hat Folgendes geschrieben:
Lacandonia

Dunkle Philodendron-blätter, groß wie die Jaguarfelle, die ihre Hütten schmückten, wechselten sich ab mit Gummibäumen, deren Luftwurzeln vom Himmel fielen, mit Farnen und Schachtelhalmen, Natternzungen und Gabelblattgewächsen. An den bemoosten Baumstämmen wucherten urwüchsige Bromeliaceae mit rötlichen Säbel-blättern.


Moin,

hmm, also mir ist das zuviel Sprache. Bei den meisten Pflanzen, weiß ich nicht mal, was das ist und kann mir so nix darunter vorstellen.
Auch mag die Sprache authentisch sein und es ist auch nicht schlecht geschrieben, aber ich habe nicht zu Ende gelesen, weil mich dieser etwas altbacken anmutende Ton nicht anspricht. Wie gesagt, nicht schlecht geschrieben, ist auch nur ne Einzelmeinung.

Grüße
Rodge
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Beka
Geschlecht:weiblichExposéadler


Beiträge: 2374



Beitrag24.10.2015 10:31
Re: Lacandonia
von Beka
Antworten mit Zitat

Hi,

Mayas, Abenteuer - als Fan von Gary Jennings "Azteken" musste ich doch gleich reinlesen.

Interessantes Thema, und an deinen Landschaftsbeschreibungen merkt man, dass du dort lebst (oder dich jedenfalls im Regenwald auskennst).
Allerdings fühle ich mich auch von der Masse der Beschreibungen ein wenig erschlagen.
Manche Formulierungen hinken und manchmal hast du Probleme mit dem zeitlichen Ablauf. Zeige ich dir gleich im Text.

Als Romananfang taugt es nur bedingt. Du gibst mir nämlich keinen Grund, weiterlesen zu wollen. Zwei Jungs erleben ein Abenteuer, es geht gut aus, sie kommen nach Hause. Ende der Geschichte.
Mir fehlt ein Konflikt, irgendetwas, wo ich mich frage, "wie geht es weiter?"

Pelik4n hat Folgendes geschrieben:

Übung. Romananfang (könnte sein).



ca. 1000 Worte. Danke fürs Lesen. Danke für Anregungen und Verbesserungen.

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"Das Wasser fiel mächtig, gestern zur Nacht”, sagte der junge Canek ('Schwarze Schlange') zu seinem Freund Iktan ('Geist der Erfindung').
"Hurakan zürnt”, meinte der jüngere Iktan lakonisch, streckte sich, um größer zu wirken und hob seine rechte ebenmäßige Schulter und neigte dabei seinen Kopf. Eine leuchtend grüne Kolibrifeder schmückte eine schmal geflochtene Strähne. Schwarze Wimpern blinzelten unsicher.


Erst mal zum ersten Abschnitt.
Die deutschen Namen in Klammern lesen sich nicht schön.  Ich würde versuchen, die Bedeutung der Namen später einfließen zu lassen, dass es Jungs sind und keine Männer ebenfalls, das "junge" und "jüngere" liest sich holprig.
Die "ebenmäßige rechte Schulter" ist eine seltsame Formulierung. Ich frage mich, ist nur die rechte Schulter ebenmäßig, die linke nicht?
Dann frage ich mich, warum blinzelt er unsicher (man kann nur mit den Augen blinzeln, nicht mit den Wimpern), wenn er doch lakonisch antwortet. Das passt nicht zusammen.




Sie stapften seit geraumer Zeit am Flussufer entlang. Die kleinen Buchten am Ufer, von Urgestein gesäumt, waren so transparent, dass Licht und Schatten den Grund bemalten. Winzige Fischlein kühlten sich darin. Der Tag brach an, wie der Mythos des ewigen Werdens: —-“Erde!”, sagten die Erzeuger, und im Augenblick war sie geschaffen.—- Dunkle Philodendron-blätter, groß wie die Jaguarfelle, die ihre Hütten schmückten, das ist ein Bezugsfehler. Du sprichst von "den Erzeugnern" und dann von "ihrn Hütten" Der leser denkt dann an die Hüttern der Erzeugerwechselten sich ab mit Gummibäumen, deren Luftwurzeln vom Himmel fielen, mit Farnen und Schachtelhalmen, Natternzungen und Gabelblattgewächsen. An den bemoosten Baumstämmen wucherten urwüchsige Bromeliaceae mit rötlichen Säbel-blättern. Glasklare Tautropfen hingen unzählig am Laub und spiegelten das Licht und brachen es wie winzige Linsen aus Kristall.

"Die Kiesel müssen klein und bunt sein. Wenn Bernstein dabei ist, gibst du es mir”, wies Canek den unerfahreneren Iktan zurecht, der einen größeren, ovalen, hellen Stein aus dem Wasser fischte.
"Das ist kein Stein”, trotzte Iktan, “Er ist viel zu leicht... und er zittert und klopft - umph, umph, umph - Hör!”. Grad als er's sagte und Canek ‘Lügner!’ rufen wollte, begann es zu brechen.

Dünne Risse durchzogen die fragile Kalkschale. Augenblicke später, lugte aus der gebrochenen Schale ein kleiner schwarzer länglicher Kopf mit winzigen blinzelnden Augen, dunkel wie Schlamm. Als die staunenden Jungen ein lautes Platschen hinter sich hörten, rissen beide ihre Oberkörper herum. Ein baumstammgrosser Alligator preschte auf sie zu.
Hier finde ich die Konstruktion mit "als" nicht gut. Es nimmt die Spannung heraus und ist zu beschreibend. Der Ablauf ist:  Sie hören ein Platschen, sie fahren herum, sie erschrecken. Das meinte ich mit den zeitliche Abläufen.
"Die Mutter”, schrie Canek, "Lauf, Iktan, lauf!”, rief er in Todesangst.

Die enorme Geschwindigkeit und die panzerhafte Präzision des Reptils hatten eine lethargische Wirkung auf Iktan. Es hatte unbewegliche, stierende Augen und er war die Beute. Er wollte unbedingt fliehen, spürte statt dessen, wie heiße Flüssigkeit an seinen  Beinen herunterlief. Er glitt in der Mischung aus Matsch und Urin ungeschickt vor der Böschung aus. Verzweifelt schnappte Iktan nach einem Wurzelende, einem Farn, wollte etwas Festes greifen.
Erst erzählst du, das Reptil habe eine lähmende ( nicht lethargische) Wirkung, er kann sich nicht rühren - dann rutscht er aber aus, also bewegt er sich doch.
 Erst als Canek ihn an den Armen packte, hochriss und ihn wie einen kleinen Bengel schulterte, wich ein Angstschrei aus seiner Lunge. Canek setzte ihn dreißig Schritt zählt er in dieser Situation wirlich die Schritte? weiter ab und sie rannten los, ohne noch einmal den Blick nach hinten zu werfen. Nur Canek hatte gesehen, wie Iktans Fersen den Fängen des Alligators nur ganz knapp entgangen waren.

Sie waren einem Pfad reflexartig, flink, blind immer weiter bergauf gefolgt, dabei peitschten Blätter und Äste unentwegt ihre Körper, bis sie nicht mehr konnten.
Wieder die Zeit. "sie waren einem Pfad gefolgt- Warum nicht: Sie folgten einem Pfad ...
 Iktan wischte sich schließlich den Schweiß von den Schläfen, rückte das Lederband am Oberarm zurecht, lauschte dem bumm, bumm, bumm seines klopfenden Herzens. Dann übergab er sich. Er keuchte, Wasser in den Augen, säuerlicher Geschmack im Mund. Speichel dehnte sich wie ein Gummiband vom Mundwinkel gen Boden, bis er mit dem Handrücken darüber wischte. Canek stützte seine Arme langgestreckt auf die Schenkel, schnaufte gebeugt und starrte luftholend auf die Erde. Der Schweiss auf seinem ganzen breiten Rücken glänzte wie Cacaobutter. “Der Regen gestern Nacht”, überlegte er immer noch kurzatmig “muss das Ei aus dem Nist-Sand am Ufer in den Fluss gespült haben.”
Danach verstummten sie und atmeten ein und atmeten aus.



Bis hierher erst mal. Ich mag die Landschaftsbeschreibungen und auch den blumigen Stil, nur wäre etwas weniger  hier besser. Manchmal  verlierst du dich in überflüssigen Details: z.B: Warum rückt er das Lederband an seinem Oberarm zurecht, bevor er sich übergibt?
Und es ist sehr adjektivlastig. Ich habe mal alle Adjektive rot markiert. Du hast in fast jedem Satz mindestens drei Adjektive, in vielen noch mehr. Ein paar brauchst du, aber nicht alle.
Zitat:


"Das Wasser fiel mächtig, gestern zur Nacht”, sagte der junge Canek ('Schwarze Schlange') zu seinem Freund Iktan ('Geist der Erfindung').
"Hurakan zürnt”, meinte der jüngere Iktan lakonisch, streckte sich, um größer zu wirken und hob seine rechte ebenmäßige Schulter und neigte dabei seinen Kopf. Eine leuchtend grüne Kolibrifeder schmückte eine schmal geflochtene Strähne. Schwarze Wimpern blinzelten unsicher.

Sie stapften seit geraumer Zeit am Flussufer entlang. Die kleinen Buchten am Ufer, von Urgestein gesäumt, waren so transparent, dass Licht und Schatten den Grund bemalten. Winzige Fischlein das ist übrigens doppelt.  Fischlein sagt schon aus, dass sie klein sind. Große Fischlein gibt es nicht.kühlten sich darin. Der Tag brach an, wie der Mythos des ewigen Werdens: —-“Erde!”, sagten die Erzeuger, und im Augenblick war sie geschaffen.—- Dunkle Philodendron-blätter, groß wie die Jaguarfelle, die ihre Hütten schmückten, wechselten sich ab mit Gummibäumen, deren Luftwurzeln vom Himmel fielen, mit Farnen und Schachtelhalmen, Natternzungen und Gabelblattgewächsen. An den bemoosten Baumstämmen wucherten urwüchsige Bromeliaceae mit rötlichen Säbel-blättern. Glasklare Tautropfen hingen unzählig am Laub und spiegelten das Licht und brachen es wie winzige Linsen aus Kristall.

"Die Kiesel müssen klein und bunt sein. Wenn Bernstein dabei ist, gibst du es mir”, wies Canek den unerfahreneren Iktan zurecht, der einen größeren, ovalen, hellen Stein aus dem Wasser fischte.
"Das ist kein Stein”, trotzte Iktan, “Er ist viel zu leicht... und er zittert und klopft - umph, umph, umph - Hör!”. Grad als er's sagte und Canek ‘Lügner!’ rufen wollte, begann es zu brechen. Dünne Risse durchzogen die fragile Kalkschale. Augenblicke später, lugte aus der gebrochenen Schale ein kleiner schwarzer länglicher Kopf mit winzigen blinzelnden Augen, dunkel wie Schlamm. Als die staunenden Jungen ein lautes Platschen hinter sich hörten, rissen beide ihre Oberkörper herum. Ein baumstammgrosser Alligator preschte auf sie zu. "Die Mutter”, schrie Canek, "Lauf, Iktan, lauf!”, rief er in Todesangst.



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Beka
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Beiträge: 2374



Beitrag07.11.2015 23:07
Re: Lacandonia
von Beka
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Pelik4n hat Folgendes geschrieben:
Danke fürs Lesen. Danke für Anregungen und Verbesserungen.


Das Fette war wohl ernst gemeint, der Rest nicht. Jedenfalls ärgere ich mich darüber, dass ich meine Zeit, statt zu schreiben, hier für Textarbeit verschwendet habe.
Dann schreib doch lieber gleich dazu: Ich finde meinen Text so toll, dass er nicht verbessert werden kann, klatscht mir bitte alle Beifall.


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Pelik4n
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Beiträge: 6
Wohnort: Cuernavaca


Beitrag10.11.2015 04:26
Re: Lacandonia
von Pelik4n
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Beka hat Folgendes geschrieben:
Pelik4n hat Folgendes geschrieben:
Danke fürs Lesen. Danke für Anregungen und Verbesserungen.


Das Fette war wohl ernst gemeint, der Rest nicht. Jedenfalls ärgere ich mich darüber, dass ich meine Zeit, statt zu schreiben, hier für Textarbeit verschwendet habe.
Dann schreib doch lieber gleich dazu: Ich finde meinen Text so toll, dass er nicht verbessert werden kann, klatscht mir bitte alle Beifall.


Hallo Beka,
ich war im ersten Moment ganz erschrocken ueber diesen boesen Post und die boese Unterstellung.
Dank fuer beides (lesen und Anregungen) war im Voraus ganz ehrlich gemeint. Du kannst auch keine Ahnung haben, welche "Aha"-Momente deine Kritik ausgeloest haben, weil ich nichts dazu schrieb. Meine nicht-Antwort hat komplett andere Gruende, die ich hier nicht erklaeren mag. Oder doch, warum auch nicht. Ich habe einen Alzheimer-Vater. Das bedeutet, was es bedeutet. Leider.
Ich danke dir aber ausdrucklich und nachtraeglich fuer die Zeit, die du dir genommen hast. Ich schaetze sie. Sei nicht also nicht boese. Vielleicht koennen wir ja trotzdem Foren-Freundschaft schliessen, denn deine Buecher interessieren mich!
Eingeschuechterte Gruesse,
Pelic4n.


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Beka
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Beitrag10.11.2015 10:12
Re: Lacandonia
von Beka
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Liebe Pelik4n,

schön, dass du dich meldest. Smile Ich wollte ganz bestimmt niemanden einschüchtern.
Leider ist es oft so, dass neue User hier ganz begeistert ihre Texte einstellen und auf Kritik dann beleidigt reagieren oder sich eben überhaupt nicht mehr melden.
Es tut mir leid, wenn ich dich zu Unrecht zu diesen Leuten gezählt habe.


Pelik4n hat Folgendes geschrieben:
Du kannst auch keine Ahnung haben, welche "Aha"-Momente deine Kritik ausgeloest haben, weil ich nichts dazu schrieb. .


Richtig. Und deshalb hat sich wahrscheinlich auch kein anderer mehr auf deinen Text gemeldet. Weil keiner wusste, ob du an deinem Text arbeiten möchtest.
Jedenfalls freue ich mich, wenn meine Kritik hilfreich war.
Es gibt hier im Forum eigentlich immer sehr viel Hilfe und man kann wirklich viel lernen.

Das mit deinem Vater tut mir sehr leid. Bei so etwas fehlen mir immer die passenden Worte.

Liebe Grüße

Beka


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