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Amadeas - Talente der Magie - Band 1: Die Bande (erste Hälfte des ersten Kapitels)


 
 
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Lillie
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Alter: 59
Beiträge: 41
Wohnort: Welt


L
Beitrag25.03.2017 14:50
Amadeas - Talente der Magie - Band 1: Die Bande (erste Hälfte des ersten Kapitels)
von Lillie
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Ich möchte euch heute den Anfang meines Fantasy-/Abenteuerromans vorstellen und bin schon sehr gespannt auf eure Kommentare. Ich habe mit keinem Teil meines Buches so viel Mühe gehabt wie mit dem Anfang. Es hat ewig gedauert, bis ich so weit zufrieden gewesen bin, dass ich es nun wage, ihn hier einzustellen.
Dann mal los, stürzt euch drauf. Smile



Ein neuer Lebensabschnitt                                                          

Amadeas sitzt seit über drei Stunden im Gasthaus „Zur purpurnen Sonne“ in Andergast und wartet. Der Wirt schaut immer wieder mit verkniffenem Mund zu ihm rüber, weil es ihn ärgert, dass Amadeas in der langen Zeit nicht mehr als ein Glas Bier bestellt hat.
Doch Amadeas ist viel zu aufgeregt, um essen zu können und das Glas Bier hat er nur bestellt, weil er sonst längst zum Gehen aufgefordert worden wäre. Aber er kann jetzt nicht weg. Er würde hier so lange sitzen bleiben, bis Anando Vendaphor da ist. Oder das Lokal wegen der nächtlichen Sperrstunde geschlossen wird.
Amadeas Blick geht zur Tür. Ein paar Gäste verlassen das Lokal. Wieder nichts. Er stützt den rechten Ellbogen auf die Tischplatte, das Kinn in die rechte Hand und starrt vor sich hin. Und wenn jetzt alles umsonst gewesen ist, oder Vendaphor doch in einem anderen Gasthaus eingekehrt ist?
Nein, sicher nicht. Wenn der berühmte Weltreisende, Forscher und Schriftsteller Anando Vendaphor länger in einer Stadt weilt und nicht auf seinem Schiff die Weltmeere von Teidera bereist, finden stets ein paar pfiffige Anhänger heraus, wo er zu Mittag oder Abend speist. Den Wirten gefällt das, haben sie doch an diesen Tagen deutlich mehr Taler am Ende eines Tages zu zählen.
Auch die ‚Sonne‘ ist heute voll bis auf einen Tisch ganz hinten in der Ecke. Amadeas hätte es lieber gesehen, wenn nicht so viele Leute dagewesen wären. Bestimmt werden viele der Gäste mit Vendaphor sprechen wollen. Ob er es dann noch schafft, dem Mann sein Anliegen vorzutragen? Aber vielleicht braucht er sich darüber auch keine Gedanken mehr zu machen. Die Chance, dass Vendaphor noch kommt, wird immer geringer.
Trotzdem, und wohl auch, um den Wirt zu besänftigen, bestellt Amadeas sich noch einen Kaloka. Der heiße Wachmacher sorgt dafür, dass sich sein Hungergefühl meldet. Erneut wird seine Aufmerksamkeit auf die Eingangstür gelenkt. Jemand betritt das Lokal. Amadeas kann nicht sehen, wer hereinkommt, doch das eilfertige Getue des Wirts kann nur eines bedeuten: Anando Vendaphor ist da. Sofort setzt Amadeas sich aufrecht hin, bereit, sein Idol anzusprechen, wenn es an seinem Tisch vorbeikommt. Auch die anderen Gäste drehen sich zur Tür und man hört Sätze wie  ‚schau mal, da ist Vendaphor‘ oder ‚der ist aber klein‘.
In der Tat ist das Auffälligste an Vendaphors Aussehen seine Körpergröße oder besser gesagt, die nicht vorhandene. Selbst bei dem zwar stattlichen, aber nicht gerade riesig zu nennenden Wirt muss Vendaphor den Kopf in den Nacken legen, um diesem ins Gesicht sehen zu können. Dies tut seinem Selbstbewusstsein allerdings keinen Abbruch. Nachdem er seine Wünsche geäußert hat, steuert er festen Schrittes den für ihn reservierten Platz hinten im Lokal an. Als er sich Amadeas Tisch nähert, schluckt dieser den Speichel herunter, der sich in seinem Mund gebildet hat und … bekommt keinen Ton heraus. Stattdessen werden seine Wangen heiß, sein Lippen sind verklebt, seine Füße am Boden festgenagelt und Amadeas Augen einzig in der Lage, die Tischplatte anzustarren.  
„Geht es dir gut?“
Amadeas braucht eine Weile, bis er begreift, dass die Frage ihm gilt. Und das Anando Vendaphor sie gestellt hat, der vor seinem Tisch stehen geblieben ist. Immerhin schafft Amadeas es, den Kopf zu heben.  
„Ja, danke.“
„Dann ist ja gut, also bis später.“
Amadeas schaut dem Mastro nach. Bis später?
Als die Bedienung vorbei kommt, bestellt Amadeas die Suppe. Doch der Wirt hält wenig später keinen Teller in der Hand, sondern weist mit dem Finger nach hinten in die Ecke.  
„Mastro Vendaphor lädt sie ein, gemeinsam mit ihm zu speisen.“
Amadeas starrt den Wirt an.
„Mich?“
„Ja, Mastro Vendaphor hat gesagt, den jungen Mann, der allein sitzt.“
Damit kann tatsächlich nur er gemeint sein. Ob Vendaphor das vorhin mit später gemeint hat? Hat er da schon vorgehabt, ihn einzuladen?   
„Und was soll ich Mastro Vendaphor nun sagen?“  
Amadeas schreckt auf.
„Sagen sie, ich komme gerne.“
Der Wirt verschwindet kopfschüttelnd nach hinten. Als Amadeas kurz danach vor Vendaphors Tisch steht, erhebt sich dieser.
„Bitte nimm Platz.“
Amadeas setzt sich.
„Mein Name ist Anando Vendaphor, darf ich fragen, wie du heißt?“
„Amadeas Andersso.“
Amadeas hofft, dass sich seine Stimme nicht allzu zittrig anhört.
„Und danke für die Einladung“, fügt er noch rasch hinzu.
Vendaphor lächelt.
Der Wirt bringt das Essen und eine Weile lang löffeln beide schweigend ihre Suppe. Schließlich wischt Vendaphor sich den Mund ab und legt den Löffel beiseite.
„Du wolltest mich etwas fragen, richtig?“
Amadeas Augen werden größer.
„Aber ich habe doch gar nichts gesagt.“
„Das brauchtest du auch nicht.“
Vendaphor sieht ihn an. Es liegt so viel Freundlichkeit und Wärme in seinem Blick, dass Amadeas auf einmal jegliche Scheu verliert. Und dann erzählt er alles, was ihm auf dem Herzen liegt.   
„Und deshalb möchte ich sie fragen“, beendet er schließlich seine Rede, „ob ich bei ihnen mitfahren darf?“
Vendaphor runzelt die Stirn und reibt mit dem Zeigefinger an seinem Kinn entlang. Es vergehen Sekunden, die Amadeas wie eine Ewigkeit vorkommen. Vendaphor räuspert sich. Amadeas hält die Luft an.
„Ja, ich denke, wir sollten es probieren.“
Amadeas lässt die Luft langsam wieder entweichen. Heißt das ja?
„Wolltest du mir noch etwas sagen?“
„Ja, ich meine nein, doch ...“
Amadeas atmet tief ein und aus.
„Danke, vielen Dank, nein, nichts mehr. Ich freue mich sehr.“
Wieder lächelt Vendaphor.
„Sehr schön. Wir wollen heute noch losfahren. Meinst du, du schaffst das, in einer Stunde am Hafen zu sein?“
„Auf jeden Fall.“
„Dann komm zu den kleinen Anlege-Stegen.“
Etwas weniger als eine Stunde später steht Amadeas am genannten Ort.    
„Schön, dass du da bist, Amadeas.“
Der Mastro weist auf ein kleines Ruderboot und fordert ihn auf, einzusteigen.  Im Boot sitzend schaut Amadeas zurück zu den Häusern von Andergast, seiner Heimatstadt. Wann er wohl wieder hier sein wird? Dann dreht er sich um. Vor ihm liegt die Eumerische See. Mehrere große Segelschiffe liegen draußen vor Anker. Eines davon ist die Doriana, das Schiff, mit dem Vendaphor und Jono Stavo, der Kapiano, seit vielen Jahren zusammen die Meere von Teidera befahren.
Vendaphor zeigt auf einen, von den anderen Schiffen etwas abseits liegenden, Drei-Master.
„Siehst du dort, das ist sie.“
Amadeas betrachtet den großen Segler. Der würde nun für die nächste Zeit sein Zuhause sein.  
Und dann sind sie da. Amadeas Aufregung ist in den letzten Minuten wieder größer geworden. Was wird ihn erwarten? Wird man ihn freundlich empfangen? Immerhin muss er nicht nur mit Vendaphor klar kommen, sondern auch mit dem Rest der Mannschaft. Er schaut die Bordwand hinauf, an der zwei Seile mit Haken mittels Seilwinden nach unten  gelassen werden, um das Boot nach oben zu ziehen.  
„Kann ich ihnen helfen, Mastro?“, fragt ein Matriano und streckt Amadeas seine Hand hin.
Und dann steht er auf dem Oberdeck der Doriana. Amadeas kann es noch nicht richtig fassen. Er kneift sich in den Arm. Es tut weh. Nein, es ist nicht nur ein Traum.



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Tarrantio
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Beitrag25.03.2017 22:54

von Tarrantio
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Hallo Lillie, erstmal vielen Dank für den Einblick in deinen Schreibstiel smile Ob ich als Kritiker gut bin, wird sich zeigen, denn ich verfüge selber über keine Erfahrung im veröffentlichen, hihi. Wird also manch einer hier besser beurteilen können wink

Was mir bei dir jedoch sofort am ersten Satz auffällt:

Amadeas
Gasthaus
Andergast

Diese 3 Worte klingen sich schon sehr ähnlich und stören mich etwas im Lesefluss. Vielleicht ist er ja in eine Taverne eingekehrt smile Das würde es meiner Meinung nach etwas auflockern.

Zudem schreibst du sehr detailliert, also den rechten Arm aufstützen und das Kinn in die rechte Hand legen. Vielleicht stüzt er sich mit dem Ellenborgen ab und bettet den Kopf in seine Hand? smile Das entschlackt den Perfektionismus des detaillierten Beschreibens etwas und würde es aus meiner Sicht flüssiger machen Smile Wie gesagt, nur ein Rat.
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V.K.B.
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Beitrag25.03.2017 23:12

von V.K.B.
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Hallo und danke für deinen Einstand.

Zitat:
Amadeas sitzt seit über drei Stunden im Gasthaus „Zur purpurnen Sonne“ in Andergast und wartet.
Wenn sich der Protagonistenname UND der Ortsname so gleich anhören wirft mich das raus. Ohne dass ich genau sagen kann warum. Vielleicht kommt es mir einfallslos vor, keine Ahnung. Den Namen des Gasthauses finde ich irgendwie auch abgedroschen.

Und tatsächlich, ich finde in dieser Geschichte nichts, was mich zum Weiterlesen motiviert. Schade, denn es ist gar nicht so schlecht geschrieben. Was mir nur völlig fehlt ist irgendein zusammenhängender Sinn. Das sitzt dieser Fanboy-Typ im Gasthaus (neben vielen anderen) und sein Idol geht vorbei. Spricht ihn auch noch an (warum?) und lädt ihn dann zum Essen ein (noch größeres warum) und sagt dann auch noch ja, ihn mitzunehmen. Riesen-hä?!

Wenn das damit zu tun haben sollte, was er dem Typen erzählt hat, dann sollte man es auch nennen. Sonst denke ich nämlich, es ist unwichtig und geht nur ums Mitfahren. Den völlig billigen Trick, Teile von in der Handlung stattfindenden Dialogen für den Leser zu zensieren um damit künstlich die Spannung zu erhöhen will ich ja nicht gleich unterstellen. Denn dann würde ich nur denken "Wer das schon im ersten Kapitel nötig hat…" und das Buch weglegen und nicht wieder anschauen.

Andererseits, weiterlesen werde ich ehrlich gesagt auch so eher nicht. Hier fangen die Namen fast aller Charaktere mit "An" an. Was soll das? Und wenn dann auch noch einer Andersso mit Nachnamen heißt und aus Andergast kommt, fühle ich mich auf deutsch gesagt verarscht oder denke eine Parodie zu lesen. Vielleicht soll es ja eine sein, aber da zündet bei mir der Humor irgendwie nicht so richtig.

Zitat:
Eines davon ist die Doriana, das Schiff, mit dem Vendaphor und Jono Stavo, der Kapiano, seit vielen Jahren zusammen die Meere von Teidera befahren.
Teidera ist die Welt nehme ich an? Oder zumindest der Kontinent oder das Land? Abgesehen davon, dass ich jetzt wenigstens weiß, dass das nicht auch mit "An" anfängt oder "Andersswo" oder ähnlich heißt, macht die Info hier wenig Sinn. Ich nehme an, wir sind in einer personalen Erzählsituation, oder? Warum denkt er dann an "die Meere von Teidera befahren"? Denkst du, wenn du mit dem Auto unterwegs bist, "oh, wie schön, mal wieder die Straßen der Erde zu befahren?" oder wenn dir jemand erzählt, er habe eine Bahncard gekauft, dass er "das Schienennetz Europas bereise"? Verstehst du, was ich meine?

Zitat:
Er kneift sich in den Arm. Es tut weh. Nein, es ist nicht nur ein Traum.
Dieses Klischee ist übrigens Unsinn. Man kann in Träumen sehr wohl Schmerz fühlen. Dieser Reality-Check taugt also nichts, außer alles noch abgegriffener zu machen.

Nee, sorry, das ist nicht meins. Oder du musst noch viel lernen.
Keine Sorge, das ging mir auch so, als ich herkam. Und ja, es tut weh, wenn ein Text durchfällt, auch das weiß ich (und kenne es aus meiner Anfangszeit hier). Aber mit Seele-Streicheln ist niemandem geholfen, ich nehme an, du bist hier, um dich zu verbessern, und das kann man nur, wenn der Testleser auch mal den Finger in die Wunde legt. Meine Kritik ist keineswegs böse gemeint, nur ehrlich. Und vergiss nicht, es ist nur meine persönliche Meinung und bedeutet erstmal nichts. Vielleicht gefällt es anderen ja besser als mir.

Danke für deinen Einstand und willkommen im Forum,
Veith


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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1735



Beitrag26.03.2017 00:18

von Stefanie
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Also mir fehlt da ein Konflikt und ein Versprechen, was da kommen wird.
Es geht viel zu einfach, dass er seine Mitreisegelegenheit bekommt.
Und auf für eine Reise soll es gehen? Geht es um Forschung, in den Krieg, eine Vergnügungsreise?

Da ist noch nichts, was mich neugierig macht weiterzulesen.
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Pit63
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Beiträge: 7



P
Beitrag26.03.2017 06:46

von Pit63
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Ich finde den Stil interessant und angenehm- wie ein langer ruhiger Fluss. Allerdings vermisse ich die Höhen und Tiefen. Inhaltlich ist mir das Geschriebene zu unklar und belanglos. Die gelieferten Informationen bauen weder eine Erwartungshaltung auf, noch erzeugen sie Spannung. Die Tatsache, dass der "Kapitän" den Reisewilligen von sich aus anspricht und mitnimmt, ist an sich unglaubwürdig. Wahrscheinlich verbirgt sich dahinter ein Geheimnis, doch auf dieses Geheimnis müsste mEn hingewiesen werden, wenn auch nur von hinten durch die Brust.

Gruss, Pit
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Moonbow
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Wohnort: Marburg / Hessen


Beitrag26.03.2017 14:01

von Moonbow
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Hallo Lillie,

zuallererst, du schreibst im Präsens. Da kann es dir passieren, dass du viele Leute (mich eingeschlossen) verwirrst. Die "normale" Zeitform, die verwendet wird, ist Präteritum, also einfache Vergangenheit. Eine Fantasy Geschichte im Präsens zu lesen, erscheint mir jedenfalls völlig "fremd". Ich kann irgendwie nicht in den Text abtauchen, mich auf die Geschichte einlassen. Ob das allerdings wirklich schlimm ist, dazu brauchst du mehrere Meinungen, nicht nur meine.

Bei den Namen ist es niemanden aufgefallen, dass Andergast eine der bekanntesten Städte des DSA-Universums ist. Du könntest also damit durchkommen. Ich glaubte aber sofort an DSA-Fan-Fiktion. Um auf Nummer sicher zu gehen, würde ich sie umbenennen, denn sie spielt wahrscheinlich eh keine Rolle mehr.

Handwerklich gesehen hast du noch viel zu viele Wortwiederholungen drin. Du solltest also (gerade bei Namen) mal hier und da Synonyme finden.

Auch das Wort sein/seine/seinem hat es dir sichtlich angetan.

Ich könnte dir jetzt Stelle für Stelle aufzeigen, wo du Worte binnen kurzer Zeit wiederholst, aber der Lerneffekt ist größer, wenn du sie selbst findest. Dennoch mal ein Beispiel:

Zitat:
nicht mehr als ein Glas Bier bestellt hat.


Zitat:
und das Glas Bier hat er nur bestellt


Glas Bier ; Glas Bier. Mache beim zweiten mal ein Getränk, oder was zu trinken und gut is Wink

Mal ganz davon abgesehen, dass Glas verdammt teuer sein sollte. Tonkrüge, oder irdene Krüge, oder einfach nur aus Holz. Glas Bier bestellt man in der Kneipe um die Ecke, heute am 26.03.2017.

Zitat:
Vendaphor runzelt die Stirn und reibt mit dem Zeigefinger an seinem Kinn entlang. Es vergehen Sekunden, die Amadeas wie eine Ewigkeit vorkommen. Vendaphor räuspert sich. Amadeas hält die Luft an.


Hier werde ich unweigerlich an lieblos geführte Praktikumsberichtshefte erinnert, das bekommst du besser hin.


Ich finde es auch komisch, dass Vendophor einen völlig unbekannten mit du anredet. Da Amadeas Bier und Schnaps bestellt, ist er wahrscheinlich kein Jüngling mehr, warum wird er also wie ein Kind behandelt? Der gesamte Dialog der beiden kommt mir übrigens so vor.

So genug zum Handwerk.

Erstmal: Ich beurteile ein Buch nicht nach 2,5 Seiten. Wenn ich in dein Buch rein lesen würde, hätte ich vorher den Klappentext gelesen, der mir einen Einblick in das "wohin gehts" gibt. Du brauchst also mMn nicht zu versuchen, auf 2,5 Seiten ein "das ist die geilste Geschichte aller Zeiten Gefühl" bei mir zu erzeugen. Und mal ganz ehrlich, ich kenne kein Buch, das dies geschafft hätte. Wenn das möglich wäre, bräuchte man keine Klappentexte.

Nichts desto trotz bin auch ich der Meinung, dass dein Anfang nicht "funktioniert".
Ich erkenne die Absichten, die du verfolgt hast, aber alles wirkt zu surreal auf mich.
Du könntest die Geschichte auf dem weiten Meer, unter blauem Himmel, mit zwitschernden Möwen.....
oder vielleicht doch besser auf der tosenden See, mit schaukeln und Seekrankheit, beginnen lassen. Amadeas erinnert sich in zwei drei Sätzen an die Taverne, wo er den berühmten Vendaphor davon überzeugte, ihn mitzunehmen. (was er in letzterem Fall gerade natürlich bereut. Gott ist ihm schlecht. Nochmal erbrechen und ihm kommt die Galle hoch. So schlimm ging es ihm in seinem ganzen Leben noch nicht)

Um deinen Einstieg mal kurz zusammen zu fassen:

Eine Normseite Informationen (teils wohl unnötige).
Eine Normseite Dialog. (der irgendwie surreal wirkt)
Eine halbe Normseite Boarding.
Damit fängst du keine Fische.

Du sagtest ja, dass dir nichts schwerer gefallen ist, wie der Anfang. Lass dich also nicht entmutigen. Aller Anfang ist schwer heißt es ja so schön.
Und ich sehe auf jeden Fall Potential in deiner Schreibe, da geht noch was Very Happy

LG
Moonbow


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Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
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Lillie
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Alter: 59
Beiträge: 41
Wohnort: Welt


L
Beitrag26.03.2017 15:41

von Lillie
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Erst einmal vielen Dank für eure Kommentare. Leider scheint auch hier im Forum das zuzutreffen, was von Verlags-Reaktionen gesagt wird. Alles, was schnell kommt, ist eine Absage. Aber keine Angst, so schnell lass ich mich davon nicht entmutigen. Ich möchte allerdings noch auf einzelne Punkte in euren Postings eingehen:


@Tarrantio
gute Idee mit der Taverne, habe ich gleich geändert. Warum bin ich da nicht selbst drauf gekommen? Passt sowieso besser. In der Zeit, die ich damit zugebracht habe, mir zu überlegen, wie ich jemanden beschreibe, der – na du weißt schon wie – am Tisch sitzt, hätte ich mindestens drei Seiten schreiben können. Ich hatte das Bild meines Protagonisten genau vor Augen, und dachte dabei immer nur ‚show, don‘t tell‘. Nur war das Problem dann: wie ‚show‘? Vielleicht hätte an dieser Stelle doch ein einfaches ‚tell‘ ausgereicht.



@V.K.B.
Namenswahl hat viel mit persönlichen Vorlieben zu tun. Es tut mir leid, dass dir der Name nicht gefällt. Deshalb gleich ein Buch wegzulegen, finde ich seltsam. Selber hätte ich dann wohl nicht ein einziges Harry Potter-Buch gelesen, da ich lange Zeit mit dem Namen Hermine haderte. Ich fand den Namen nicht schön, stellte aber beim Weiterlesen fest, dass er durchaus zum Charakter passt. Im übrigen mag ich Vor- und Nachnamen, die mit dem gleichen Buchstaben anfangen. Oder findest du Namen wie Rudi Rüssel oder Bibi Blocksberg nicht schön?^^
Was die Sache mit dem Traum angeht, hast du vollkommen recht. Einfach abgedroschen. Wird gestrichen. Auch die Sache mit dem Schiff, dass Teidera befährt (ja, das ist tatsächlich der Name meiner fiktiven Welt), leuchtet mir ein. Ich muss noch mehr darauf achten, dass ich nicht aus der personellen Erzählschiene entgleise.


@all
Was ich als Hauptkritikpunkt hier lese, ist, dass euch alles zu schnell und zu einfach geht. Ihr habt recht. Das ist dann wohl auch eine Form von Betriebsblindheit, denn ich weiß ja, warum Vendaphor so schnell ja sagt. Nur wollte ich das nicht schon in den ersten Absätzen verraten. Ich habe das jetzt dahingehend geändert, dass ich zwar immer noch nicht verrate, um was es genau geht, jedoch mehr auf Vendaphors Gedanken und Überlegungen eingehe, dass er eben nicht einfach nur so ja sagt, sondern, weil er der Meinung ist, dass es seine Aufgabe ist, sich meines Protagonisten anzunehmen. In den nächsten Kapiteln wird dann die Auflösung der Fragen kommen, die sich der Leser nach dem ersten Kapitel sicher stellt. Und es wird sich herausstellen, dass nicht nur in Amadeas etwas Besonderes steckt, sondern dass auch Vendaphor mehr ist, als es den Anschein hat.
Ich persönlich mag Bücher, in denen am Anfang nur angedeutet wird, und ich mit dem Held zusammen erst alles nach und nach erfahre. Gleich zu Beginn dem Leser zu sagen: übrigens, es geht um xy,  aber das weiß der Held noch gar nicht, also nicht wundern, wenn ich zwei Seiten später erst mal lang und breit berichte, wie der Protagonist das herausfindet, hoffe, ihr langweilt euch nicht zu sehr. Der Leser soll genauso überrascht sein wie der Held, wenn er auch vielleicht schon einige Ideen hat.   

@moonbow
der Name Andergast ist geändert, muss nur noch schauen, ob der jetzige Name nicht schon irgendwo zu finden ist. Was das du angeht, so ist das in meiner Welt durchaus üblich, dass Menschen in Amadeas Alter noch mit du angeredet werden, da dort eine sehr viel größere Distanz zwischen Jungen und Alten besteht. Vendaphor käme überhaupt nicht auf die Idee, Amadeas mit sie anzureden. Auch Lehrlinge  und Gesellen werden dort von ihrem Lehrmeister mit du angeredet, selbst wenn sie lange das Erwachsenenalter erreicht haben.
Auf die Idee, das Buch damit anfangen zu lassen, dass sich Amadeas schon auf dem Schiff von Vendaphor befindet und an das Erlebte in der Taverne zurückdenkt, bin ich gestern Nacht gekommen, habe sie dann allerdings wieder verworfen, als ich irgendwo las, dass Rückblenden Verlage und Lektoren eher abschrecken.
Alles im Präsens zu schreiben, ist mir erst nach vielen Seiten eingefallen. Ich hatte beim Schreiben das Gefühl, gerade dadurch besser mit den Helden mitfiebern zu können. Bin da wohl auch ein bisschen durch meine Krimi-Leidenschaft geprägt, bei denen es ja durchaus einige gibt, die im Präsens geschrieben sind. Ich musste allerdings auch feststellen, dass vieles im Präsens gar nicht so leicht auszudrücken ist.  Ach ja, das mit dem Glas wird geändert, du hast recht und Krug passt auch besser.


Nun denn, ich bin inzwischen dabei, meinen Anfang nach euren Tipps und Anmerkungen neu zu schreiben und werde ihn dann einstellen. Jetzt werde ich allerdings erst einmal das schöne Wetter genießen.

LG Lillie


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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1735



Beitrag26.03.2017 20:20

von Stefanie
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Lillie hat Folgendes geschrieben:
@all
Was ich als Hauptkritikpunkt hier lese, ist, dass euch alles zu schnell und zu einfach geht. Ihr habt recht. Das ist dann wohl auch eine Form von Betriebsblindheit, denn ich weiß ja, warum Vendaphor so schnell ja sagt. Nur wollte ich das nicht schon in den ersten Absätzen verraten. Ich habe das jetzt dahingehend geändert, dass ich zwar immer noch nicht verrate, um was es genau geht, jedoch mehr auf Vendaphors Gedanken und Überlegungen eingehe, dass er eben nicht einfach nur so ja sagt, sondern, weil er der Meinung ist, dass es seine Aufgabe ist, sich meines Protagonisten anzunehmen. In den nächsten Kapiteln wird dann die Auflösung der Fragen kommen, die sich der Leser nach dem ersten Kapitel sicher stellt. Und es wird sich herausstellen, dass nicht nur in Amadeas etwas Besonderes steckt, sondern dass auch Vendaphor mehr ist, als es den Anschein hat.
Ich persönlich mag Bücher, in denen am Anfang nur angedeutet wird, und ich mit dem Held zusammen erst alles nach und nach erfahre. Gleich zu Beginn dem Leser zu sagen: übrigens, es geht um xy,  aber das weiß der Held noch gar nicht, also nicht wundern, wenn ich zwei Seiten später erst mal lang und breit berichte, wie der Protagonist das herausfindet, hoffe, ihr langweilt euch nicht zu sehr. Der Leser soll genauso überrascht sein wie der Held, wenn er auch vielleicht schon einige Ideen hat.   

LG Lillie

Da hast du schon Recht, dass Geheimnisse nur allmählich gelüftet werden sollten, um Spannung aufzubauen. Allerdings muss dafür am Anfang zumindest eine Andeutung sein, dass es da ein Geheimnis gibt.
Wen schon die ersten Zeilen langweilen, der liest die nächsten Seiten  nicht mehr.
Vendapor kennt Amadeas nicht, aber ist sofort superfreundlich und offen.
Mein erster Gedanke war, dass Amadeas sehr attraktiv ist und Vendapor deshalb Interesse hat. Dass er noch ungenannte Gründe hat, mitreisen zu wollen, reicht nicht als großes Geheimnis, da jeder Kleinstadtjunge am Anfang eines Buches von der großen, weiten Welt träumt.
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Corydoras
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Beitrag26.03.2017 20:53

von Corydoras
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Für mich liest sich das vom Stil her so, als richtet es sich an Kinder bis Jugendliche, liege ich da richtig? Dann ist es ok, für Erwachsene jedenfalls wäre mir der Stil viel zu unsauber, umgangssprachlich und mit "zu einfachem Vokabular".
(Edit: habe erst nach Verfassen dieses Textes gesehen, dass dem tatsächlich so ist. Also bitte ignorieren wink )

Im Endeffekt aber dient dein erstes Kapitel vor allem dem Infodump. Beim Schreiben ist das erste Kapitel immer so eine Art "Warmschreiben", um selber erst in die Geschichte, in die Welt, in die Charaktere und in den Stil abzutauchen, bzw. sich daran zu gewöhnen. Nach Vollendung des Manuskripts aber bemerkt man oft, dass es genau dieses erste Kapitel oft nicht gebraucht hätte.

Weißt du, ich habe auch monatelang mit dem Anfang meines Romans gehadert, bis ich den Tip gelesen habe, das erste Kapitel zu streichen. In der Tat konnte ich alles, was in jenen 10 Seiten drinstand, in drei, vier klitzekleinen Häppchen woanders unterbringen. Meine Geschichte hat dadurch jedenfalls unglaublich gewonnen.

Und im Endeffekt liest sich dein erstes Kapitel so, als ob man das damit auch machen könnte.
Die Infodump-Dinge wie Namen der Welt und Protagonisten, sowie deren Berufe und Eigenschaften kannst du locker später mal nebenbei erwähnen, und zwar nicht erklärend, wie du das getan hast, sondern so, als ob es eben das normalste der Welt wäre, in der Kneipe xy einzukehren oder dass Person yx von allen geliebt wird. Vendaphor zb... sag mir nicht, dass er ein Promi ist, sondern zeige mir, dass ihm alle zu Füßen liegen. Dann möchte ich gleich wissen "Aha, warum ist das eigentlich so?"
Na und die tatsächliche Handlung - V nimmt A mit - kannst du wirklich in einem Satz am Bord des Schiffes erzählen. Mehr passiert da ja wirklich nicht. Was er dabei bestellt hat, oder dieser nichtssagende Dialog wird ja wohl kaum plotrelevant sein.


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V.K.B.
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Beitrag27.03.2017 10:25

von V.K.B.
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Zitat:
Namenswahl hat viel mit persönlichen Vorlieben zu tun. Es tut mir leid, dass dir der Name nicht gefällt. Deshalb gleich ein Buch wegzulegen, finde ich seltsam
Da hast du mich falsch verstanden. Es ging mir nich darum, dass mir der Name nicht gefällt, sondern um die Kombination. Amadeas (was soll das heißen? Amadeus falsch geschrieben? Sorry, da denke ich an Schüler aus Prekariatsfamilien, die dann Domenik oder Verginia heißen (kein Witz jetzt)). Wenn Fantasy-Namen, dann ganz oder gar nicht. Nicht nur einen Buchstaben ändern, das wirkt einfallslos bis unbeholfen.  

Dann der Nachname Andersso. Also Amadeus, aber anders so. Ob das gewollt ist oder nicht, liest dich für mich wie ein platter Versuch, einen originellen Telling-Name zu vergeben. Unfreiwillig komisch, aber nicht witzig, sondern nur platt.

Alliterationen bei Namen sind ein zweischneidiges Schwert. Rudi Rüssel war ein Tier, und das sollte lustig sein. War es auch. Dein Prota ist ein Mensch, den man ernst nehmen soll, oder? Der will doch nicht mitfahren, um zum Schweinerennen zu gelangen. Und Bibi Blocksberg, aus welcher Zeit stammt das denn? Alliterationen bei Namen waren mal "in", heute vermeidet man sie eher, weil denen immer etwas Entenhausen-haftes anhaftet. Als ich glaubte, einen schönen Namen für meine Tochter gefunden zu haben, war das erste, was meine Frau sagte: Vergiss es, gleicher Anfangsbuchstabe wie Nachname, geht gar nicht. Fiel mir dann auch erst auf, und spontane Reaktion: Ja, schade, aber das können wir dem Kind wirklich nicht antun. Alliterationen sind für Comic-Figuren. Die soll man nicht ernst nehmen. Außerdem habe ich auch den Eindruck, der von dir angepeilte Realitätsgrad liegt auch etwas oberhalb von Bibi Blocksberg, oder? BTW, Bibi Blocksberg lese ich ja auch nicht. Höchstens mal den Kindern vor. Und die älteste ist sieben. Da ist deine Zielgruppe auch älter, oder?

Dann kommt der Kerl noch aus Andergast.  Schon wieder eine Alliteration. Und sogar Anapher, schon wieder was anders. Der Andersheißende aus Anderswo, ein anderer Gast in der Taverne neben vielen. Mann, wie originell!

Wenn das so gebündelt am Anfang kommt, ja, dann lege ich ein Buch weg. Nicht, weil mir die Namen nicht gefallen, sondern weil der erste Eindruck ist, dass das komplett unoriginell und platt ist. Und ich vom Rest des Buchs nichts anderes mehr erwarte. Warum soll ich das dann lesen?

Verstehst du, was ich meine? Einen solchen Eindruck musst du vermeiden. Und ich würde auch mal von einem Denken wie "Verlage mögen keine Rückblenden, also bloß nicht" runterkommen. Schreib, was du schreiben willst, aber verbieg dich nicht gleich mit dogmatischer Regelauslegung. Ich lese gerade "Der Fuchs" von Nis-Momme Stockmann, das besteht fast nur aus ineinander verschachtelten Rückblenden und abstrusen Gedanken des Protagonisten. Hat auch einen Verlag gefunden. Weil es gut ist, richtig gut. Und originell. Darauf kommt es an. Wenn du von Anfang an Dutzendware schreiben willst und deine Regeln nach diesen Maßstäben setzt, steigerst du deine Chance nicht, denn Dutzendware gibt es schon dutzendfach. Lass dir also beim Schreiben keine Fesseln anlegen, nur weil du mal irgendwas gehört hast, was Verlage nicht mögen würden. Ein Mittel muss nur eben stimmig eingesetzt sein, dann hat auch keiner was dagegen.

Hoffe, das hilft dir irgendwie weiter

LG,
Veith


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Terhoven
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Beitrag27.03.2017 11:46

von Terhoven
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Alliterationen sind für Comic-Figuren. Die soll man nicht ernst nehmen.


Hier muss ich widersprechen. Claudia Cardinale, Brigitte Bardot, Marilyn Monroe. Ok, alle weiblich, aber definitiv keine Comic-Figuren. (Wären drei Argumente bei der Kindsnamenfindung gewesen smile )

Männliche Beispiele: Hendrik Höfgen, Gustaf Gründgens und Steven Spielberg.
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Lillie
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Beitrag27.03.2017 13:03

von Lillie
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@V,K.B.
Es hilft mir auf jeden Fall weiter, und übrigens, Rudi Rüssel und Bibi Blocksberg sollten ein kleiner Spaß sein. Hat absolut nichts mit meiner Zielgruppe zu tun. Im übrigen muss ich gestehen, dass ich mit dem Namen meines Protagonisten selber noch zaudere. Komischerweise - oder vielleicht auch nicht - sind mir Namen von anderen Charakteren meiner Geschichte leichter gefallen. Ob die allerdings wirklich besser sind, weiß ich nicht. Nur kurz am Rande: Amadeas als Namen gibt es tatsächlich. Womit du dann natürlich auch recht behältst, dass es nicht gerade ein Fantasy-Name ist.
Ich bin sicher, dass irgendwann beim Schreiben der passende Name vor meinem schriftstellerischen Auge erscheinen wird.
Meine neue Version, dieses Mal probeweise im Präteritum und hoffentlich mit viel weniger Info-Dump (es sei denn, es ist wichtig für das Geschehen), folgt demnächst, bin noch ein wenig am Feilen.

ha, jetzt weiß ich es, ich nenne meinen Protagonisten Nolkonsolknol - wurde mir gerade von einem Namensgenerator für Fantasy vorgeschlagen  -ahhhhh!


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Beitrag27.03.2017 17:02

von V.K.B.
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Terhoven hat Folgendes geschrieben:
V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Alliterationen sind für Comic-Figuren. Die soll man nicht ernst nehmen.


Hier muss ich widersprechen. Claudia Cardinale, Brigitte Bardot, Marilyn Monroe. Ok, alle weiblich, aber definitiv keine Comic-Figuren. (Wären drei Argumente bei der Kindsnamenfindung gewesen smile )

Männliche Beispiele: Hendrik Höfgen, Gustaf Gründgens und Steven Spielberg.
Hendrik Höfgen ist eine literarische Figur und keine reale Person wie Gustaf Gründgens, aber geschenkt. Ja, in der Beziehung gebe ich dir recht. Aber was man bedenken sollte: Das war alles vor Entenhausen. Und noch nichtmal die Schuld von Walt Disney, sondern eher Erika Fuchs, die im Deutschen wirklich ÜBERALL ihre Alliterationen hingebastelt hat. Seitdem finde ich: Alliteration bei Namen geht nicht mehr.

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Beitrag03.04.2017 12:58
Talente der Magie
von Lillie
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Hier nun meine neueste Version des ersten Kapitels. Vorweg stelle ich euch noch den Klappentext vor, den ich mir für mein Buch überlegt habe. So wisst ihr schon mal, um was es geht.
Was das erste Kapitel betrifft, habe ich das Ganze auf Vergangenheitsform umgestellt und die ersten drei Kapitel meiner ursprünglichen Fassung in ein Kapitel zusammengefasst. Was soviel heißt wie: da ist jede Menge verschwunden.  Ach ja, den Namen meines Protagonisten habe ich auch geändert.
Ich bin auf eure Meinungen gespannt.

Klappentext


Ferran träumt schon lange davon, einmal den berühmten Entdecker und Forscher Anando Vendaphor auf dessen Reisen zu begleiten. Doch Vendaphor hat noch nie jemanden mitgenommen. Umso größer ist Ferrans Erstaunen, als dieser ihn einlädt, als sein Assistent auf dem Segelschiff Doriana mitzufahren. Als Ferran kurz darauf erfährt, weshalb Vendaphor bei ihm eine Ausnahme gemacht hat, gerät seine ganze Welt ins Wanken. Im Folgenden entdeckt er nicht nur ungeahnte Fähigkeiten in sich, auch Anando Vendaphor ist weit mehr, als der, für den ihn die Menschen halten. Und als wäre das noch nicht genug, gerät Ferran durch seine neuen Fähigkeiten mitten hinein in den Kampf gegen den geheimnisvollen Lord X und seine Bande, die die Bewohner Eumeras terrorisiert.

Markttreiben

Warum schwankte das Bett? Ferran blinzelte unter halbgeöffneten Lidern hindurch und versuchte herauszufinden, wo er sich befand. Vor sich konnte er einen Tisch erkennen, dessen Kante nach rechts kippte ... dann nach links ... rechts, links … Hörte das denn gar nicht auf? Ferran zwang sich, die Augen ganz zu öffnen und setzte sich auf die Bettkante. Das Schwanken blieb. Und zu allem Überfluss kroch jetzt auch noch Galle seine Speiseröhre hoch und suchte nach einem Ausgang. Rasch schluckte er runter. Das fühlte sich an, als sei er auf …  Ferran hielt inne. Natürlich, er war auf der Doriana.   
Mit dem Namen kamen auch die Erinnerungen zurück. Die Taverne in Halada gestern, das Gespräch mit Anando Vendaphor und dessen Angebot, Ferran solle ihn begleiten. Natürlich hatte er gleich angenommen, schließlich war es sein größter Wunsch gewesen, einmal mit dem großen Forscher und Entdecker mitzufahren. Seltsam war es ihm allerdings schon vorgekommen, dass Vendaphor ihn eingeladen hatte. Er nahm sonst nie jemanden mit.
Beschwingt stand Ferran auf und ignorierte, so gut es ging, seinen Magen, der immer noch dabei war, Bockspringen zu veranstalten. Er würde sich sicher mit der Zeit an das Schaukeln und Schlingern gewöhnen. Nachdem er sich am Waschtisch gewaschen hatte, nahm er seine letzte saubere Kleidung aus dem Schrank. Gut, dass sie heute die nächste Hafenstadt anliefen. Er brauchte dringend ein paar Sachen. Es klopfte, Ferran öffnete die Tür. Auf dem Gang stand Anando Vendaphor und lächelte zu ihm hoch.  
„Guten Morgen, Ferran, möchtest du mir beim Frühstück Gesellschaft leisten?“
In der Schiffsmesse saß bereits der Kapiano am riesigen Tisch, an dem sonst auch die Mannschaft speiste. Heute waren nur Vendaphor, der Kapiano und er selber da. Der Kapiano erhob sich, um sie zu begrüßen und Ferran erschrak vor der hünenhaften Gestalt des Mannes, der mit einem breiten Grinsen auf ihn zu kam.
„Na, wen haben wir denn da. Unseren Frischling. Guten Morgen!“, rief Jono Stavo mit dröhnender Stimme.
„Guten Morgen, Kapiano“, antwortete Ferran und hoffte, dass ihm der Kapiano nicht noch zur Begrüßung auf die Schulter klopfte.
Beim Essen sprachen Vendaphor und der Kapiano über Dinge, von denen Ferran kaum etwas verstand. Er langweilte sich und war froh, als Vendaphor schließlich das Besteck weglegte, den Mund mit einem Tuch abwischte und aufstand.
„Wir laufen in etwa einer Stunde Toranda an. Bleibt es dabei, dass sie übersetzen?“, fragte der Kapiano.   
„Ja, Kapiano, es bleibt dabei“, antwortete Vendaphor und wandte sich an Ferran.
„Sei pünktlich fertig.“
Weniger als eine Stunde später stand Ferran vor Vendaphors Tür, bereit für die Überfahrt. Er hob die Hand, um anzuklopfen, und hielt mitten in der Bewegung inne. Aus der Kabine waren Stimmen zu hören und im ersten Moment wollte Ferran schon umkehren. Dann aber siegte seine Neugier und er hielt das Ohr dicht an die Tür.
„Ist es nicht riskant, einen Jungen mitzunehmen, den sie überhaupt nicht kennen?“, fragte der Kapiano.
Ferran hielt den Atem an. Da die Stimmen jetzt leiser wurden, als wollten die Sprecher nicht, dass ihnen jemand zuhört, musste er sein Ohr noch dichter an das Holz pressen.    
„Ich musste es tun, Kapiano. In Halada habe ich sofort gespürt, dass der Junge Potential hat.“
„Aber sie haben schon so lange keinen Schüler mehr gehabt. Und der Jüngste sind sie auch nicht mehr.“
„Kennen sie jemand Anderen, der diese Aufgabe übernehmen könnte?“
Die Antwort des Kapiano konnte Ferran nicht verstehen. Überhaupt schien das Gespräch zu Ende zu sein. Da er auf keinen Fall beim Lauschen erwischt werden wollte, rannte er zurück in seine Kabine.
Verwirrt von dem eben Gehörten stand er lange und in sich versunken im Raum. Hatte das eben Gehörte etwas damit zu tun, dass Vendaphor ihn eingeladen hatte? Und von was für einem Potential hatte Vendaphor gesprochen? Und was hatte es damit auf sich, dass Vendaphor ihn unterrichten wollte? Ferran wurde kribbelig. Er ging in der Kabine auf und ab, was ihn jedoch noch nervöser machte. Am liebsten wäre er jetzt rüber gegangen und hätte den Mastro direkt gefragt. Aber dann wüsste er, dass er gelauscht hatte. Es blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als abzuwarten, bis Vendaphor mit ihm sprach. Und wenn er es nicht tat? Unsinn, natürlich würde er es tun, wie sonst sollte er ihn denn unterrichten. Ferran sah auf die Uhr. Es wurde Zeit. Der Mastro wartete. Er öffnete die Tür und sah noch, wie der Kapiano die steile Treppe zum Oberdeck hinaufging. Wenig später kam Vendaphor aus seiner Kabine.
„Da bist du ja, sehr schön“, sagte er, „das Beiboot ist sicher bald fertig.“
Ferran schaute dem Mastro prüfend ins Gesicht. Schaute Vendaphor ihn irgendwie anders an? Nein, er konnte nichts erkennen.
„Stimmt was nicht, Junge?“, fragte dieser, „du siehst so blass aus.“
Ferran öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
„Wolltest du mir etwas sagen?“
Einen kurzen Augenblick lang war Ferran drauf und dran, zu reden.
„Nein, alles in Ordnung, Mastro.“
„Dann lass uns hochgehen.“
Durch eine schmale Tür betraten sie das Oberdeck. Flirrende Hitze empfing sie. Auf den nassen Planken spiegelte sich das Sonnenlicht und am wolkenlosen Himmel kreisten Seevögel und hielten nach Beute Ausschau, die sie sich von den Fängen der Fischerboote schnappen konnten. Ferran ging zur Reling und blickte hinüber zur nahe gelegenen Küste. Er sah den Hafen von Toranda mit seinen roten Ziegelhäusern, den riesigen Docks, aus denen Hammerschläge bis hierher zu hören waren, und mit den Piers, auf denen Menschen hin und her eilten.      
„Bist du schon mal in Toranda gewesen?“
Vendaphor hatte sich neben ihn gestellt.  
„Nein, bisher noch nicht.“
„Dann solltest du dir das Markttreiben ansehen.“
„Was ist das?“
„Ein großes Fest auf dem Marktplatz. Es findet einmal im Monat statt, und die Leute kommen von überall aus Eumera dort hin.“
Als das Beiboot auf dem Wasser lag, war Ferran froh, dass sich der Wind gelegt hatte. Er hatte immer noch mit einer leichten Übelkeit zu kämpfen, und zu viele Wellen hätten es noch verschlimmert. Trotzdem war er froh, als sie endlich den Hafen erreichten, und er wieder festen Boden unter den Füßen spürte. Sie gingen den Steg hinunter, an dessen Ende Vendaphor stehen blieb und auf eine breite Straße zeigte, die im Hintergrund vom Hafen weg Richtung Stadt führte.  
„Wenn du dort weiter gehst, kommst du genau zum Markt. Viel Vergnügen und sei pünktlich zur Mittagsstunde wieder hier.“
Vendaphor ging davon und Ferran folgte der gezeigten Straße. Die Geräusche des Hafens wurden nach und nach leiser und vermischten sich mit den jetzt lauter werdenden Rufen von Marktschreiern, lachenden Menschen und lauter Musik. Als Ferran schließlich vor dem großen Platz stand, auf dem das Markttreiben stattfand, weiteten sich seine Augen. Unzählige Buden und Stände reihten sich aneinander, es gab Fahrgeschäfte verschiedenster Art und Bühnen, auf denen Akrobaten und andere Künstler ihr Können zeigten. Begeistert von dem Angebot stürzte er sich ins Gewühl. An das Gespräch zwischen Vendaphor und dem Kapiano dachte er nicht mehr. Er bewunderte Tänzerinnen mit bunten Schleiern, schaute einem Mann zu, der die Leute mit Kartentricks zum Staunen brachte, und verfolgte fasziniert die schnellen Bewegungen eines Schwerttänzers. Er würde Stunden hier zubringen, wenn er an jeder Bühne stehen blieb, und dann wäre nicht mehr genug Zeit, sich neue Sachen zu besorgen. Also schaute Ferran sich nach Ständen um, die Kleider anboten. Die Stimme eines Händlers erregte seine Aufmerksamkeit.
„Feinste Lederwaren aus Wollonia! Wunderschöne Gürtel und Taschen, Hüte und Jacken, alles handgefertigt.“
Das hört sich gut an, dachte er und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Der Händler hatte nicht zu viel versprochen. Eine der ausgelegten Jacken gefiel ihm besonders gut.
„Was soll die Jacke kosten?“, fragte Ferran.
In Gedanken ging er seine Taler durch. Außer der Jacke brauchte er noch Hosen, Hemden und Unterwäsche. Hoffentlich ließ sich der Händler noch herunterhandeln.
„Nennt mir einen Preis, junger Mann, vielleicht kommen wir ins Geschäft.“
Ferran nannte einen Betrag.  
„Aber, aber, für so ein edles Stück sind sie bestimmt bereit, noch ein kleines Sümmchen mehr zu bezahlen“, säuselte der Händler und schaute Ferran herausfordernd an.
Zähneknirschend nannte Ferran eine neue Summe. Mehr konnte er für die Jacke aber wirklich nicht bezahlen.
„Sehen sie, junger Mastro, ich wusste doch, dass wir ins Geschäft kommen.“
Der Händler nahm die Jacke, um sie einzupacken, und Ferran griff in seine Jackentasche und holte seinen Geldbeutel hervor. Da geschah es. Jemand riss am Beutel, Ferran stolperte und konnte sich gerade noch am Tisch des Lederwarenhändlers festhalten. Er sah einen blonden halbwüchsigen Jungen weglaufen und in der Menge verschwinden.


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Beitrag06.04.2017 00:46

von Aslindor
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Hallo Lillie,

wie versprochen nehme ich mir heute deinen Text vor
Die Textstellen habe ich Rot markiert, meinen Kommentar dazu in Blau



Zitat:
Markttreiben

Warum schwankte das Bett? Ich denke man muss einen Roman nicht mit solch einer Fragestellung eröffnen, das kannst du deutlich besser Lillie, denn es erzeugte im ersten Moment nur die Überlegung -> Wirklich? So beginnt der Roman? Generell würde ich das so Nicht anfangen, und dem Protagonisten zu unterstellen das er nicht mehr weiß wo er ist, solche Szenen halte ich generell für ziemlich verbraucht und unkreativFerran blinzelte unter halbgeöffneten Lidern hindurch und versuchte herauszufinden, wo er sich befand. Vor sich konnte er einen Tisch erkennen, dessen Kante nach rechts kippte ... dann nach links ... rechts, links … Hörte das denn gar nicht auf? Ferran zwang sich, die Augen ganz zu öffnen und setzte sich auf die Bettkante. Das Schwanken blieb. Und zu allem Überfluss kroch jetzt auch noch Galle seine Speiseröhre hoch und suchte nach einem Ausgang. Den Begriff Speiseröhre würde ich in einem High-Fantasy-Setting nicht benutzen (habe einen ähnlichen Fehler in meinem Einstandtext auch gemacht), sag doch einfach das ihm Übel wurde oder ihm die Galle im Hals aufstieg, so wie du es formuliert hast, klingt es ein bisschen umständlich Rasch schluckte er runter. Das fühlte sich an, als sei er auf … Ferran hielt inne. Natürlich, er war auf der Doriana.
Mit dem Namen kamen auch die Erinnerungen zurück. Den Satz verstehe ich so nicht. Die Taverne in Halada gestern, das Gespräch mit Anando Vendaphor und dessen Angebot, Ferran solle ihn begleiten. Natürlich hatte er gleich angenommen, schließlich war es sein größter Wunsch gewesen, einmal mit dem großen Forscher und Entdecker mitzufahren. Seltsam war es ihm allerdings schon vorgekommen, dass Vendaphor ihn eingeladen hatte. [color=blue]Er nahm sonst nie jemanden mit. Woher weiß das denn Ferran? Ich dachte er kennt ihn nicht?[/color]
Beschwingt stand Ferran auf und ignorierte, so gut es ging, seinen Magen, der immer noch dabei war, Bockspringen zu veranstalten. Durch die eingefügten Nebensätze wirkt das Gesamtkonstrukt des Satzgefüges einfach nur aufgebläht. Ich würde sie also eher streichen, auch der Vergleich mit dem Bockspringen wirkt irgendwie daneben für meine Verhältnisse. Er würde sich sicher mit der Zeit an das Schaukeln und Schlingern gewöhnen. Nachdem er sich am Waschtisch gewaschen hatteEin Waschtisch? Ich dachte die Dorian ist ein Segelschiff? Ich stelle mir gerade etwas Piratenschiff-Ähnliches vor und die dazu passende Besatzung ich kann mir schwerlich vorstellen, wie da hinein ein Waschtisch passt... und nebenbei ist diese Beschreibung eigentlich belanglos, nahm er seine letzte saubere Kleidung aus dem Schrank. Gut, dass sie heute die nächste Hafenstadt anliefen. Er brauchte dringend ein paar Sachen. Siehe oben Es klopfte, Ferran öffnete die Tür. Auf dem Gang stand Anando Vendaphor und lächelte zu ihm hoch. Anando Vendaphor lächelt zu ihm hoch? Wie Klein ist denn der besagte Entdecker und Forscher? Ich dachte Ferran ist eher noch Jugendlich?
„Guten Morgen, Ferran, möchtest du mir beim Frühstück Gesellschaft leisten?“
In der Schiffsmesse saß bereits der Kapiano Warum erzeugst du für den Kapitän, den du sicherlich meinst, eine Neubezeichnung?am riesigen Tisch, an dem sonst auch die Mannschaft speiste. Heute waren nur Vendaphor, der Kapiano und er selber da. Die Crew darf wohl nicht Frühstücken? Der Kapiano erhob sich, um sie zu begrüßen und Ferran erschrak vor der hünenhaften Gestalt des Mannes, der mit einem breiten Grinsen auf ihn zu kam.
„Na, wen haben wir denn da. Unseren Frischling. Guten Morgen!“, rief Jono Stavo mit dröhnender Stimme.
„Guten Morgen, Kapiano“, antwortete Ferran und hoffte, dass ihm der Kapiano nicht noch zur Begrüßung auf die Schulter klopfte.
Beim Essen sprachen Vendaphor und der Kapiano über Dinge, von denen Ferran kaum etwas verstand. Er langweilte sich Er hat gestern Erfahren, das er vom tollsten Menschen des Landes mitgenommen wird auf eine spektakuläre Reise und weiß nicht warum und langweilt sich jetzt bei der Unterhaltung der beiden? Sollte er nicht alles aufschnappen wollen was er kann anstatt gelangweilt dazusitzen und darauf zu warten, dass die zwei Erwachsenen fertig werden? und war froh, als Vendaphor schließlich das Besteck weglegte, den Mund mit einem Tuch abwischte und aufstand.
„Wir laufen in etwa einer Stunde Zeitangaben in Fantasy-Romanen sind manchmal eine Schwierige Sache, so auch hier gerade in dieser Szene, da ich jetzt davon ausgehe, dass in deiner Welt dieselbe Zeitmessung stattfindet. Wie wäre es denn zum Beispiel wenn du stattdessen einfach so etwas ähnliches sagst wie: "Wir erreichen den Hafen wenn die Sonne im Zenit steht." Toranda an. Bleibt es dabei, dass sie übersetzen?“, fragte der Kapiano.
„Ja, Kapiano, es bleibt dabei“, antwortete Vendaphor und wandte sich an Ferran.
„Sei pünktlich fertig.“
Weniger als eine Stunde später stand Ferran vor Vendaphors Tür, bereit für die Überfahrt. Er hob die Hand, um anzuklopfen, und hielt mitten in der Bewegung inne. Aus der Kabine waren Stimmen zu hören und im ersten Moment wollte Ferran schon umkehren. Dann aber siegte seine Neugier und er hielt das Ohr dicht an die Tür.
„Ist es nicht riskant, einen Jungen mitzunehmen, den sie überhaupt nicht kennen?“, fragte der Kapiano.
Ferran hielt den Atem an. Da die Stimmen jetzt leiser wurden, als wollten die Sprecher nicht, dass ihnen jemand zuhört, musste er sein Ohr noch dichter an das Holz pressen.
„Ich musste es tun, Kapiano. In Halada habe ich sofort gespürt, dass der Junge Potential hat.“
„Aber sie haben schon so lange keinen Schüler mehr gehabt. Und der Jüngste sind sie auch nicht mehr.“
„Kennen sie jemand Anderen, der diese Aufgabe übernehmen könnte?“
Die Antwort des Kapiano konnte Ferran nicht verstehen. Überhaupt schien das Gespräch zu Ende zu sein. Da er auf keinen Fall beim Lauschen erwischt werden wollte, rannte er zurück in seine Kabine.
Diese Szene ist wie eine unter tausend anderen am Beginn eines Fantasy-Romans in der der Protagonist keine Ahnung hat was eigentlich los ist,... soll heißen, sie macht weder neugierig noch ist sie sonderlich inspirativ weil ich das Gefühl habe, so etwas schon zig fach gelesen zu haben!
Verwirrt von dem eben Gehörten stand er lange und in sich versunken im Raum. Hatte das eben Gehörte etwas damit zu tun, dass Vendaphor ihn eingeladen hatte? Und von was für einem Potential hatte Vendaphor gesprochen? Und was hatte es damit auf sich, dass Vendaphor ihn unterrichten wollte? Ferran wurde kribbelig. Er ging in der Kabine auf und ab, was ihn jedoch noch nervöser machte. Am liebsten wäre er jetzt rüber gegangen und hätte den Mastro direkt gefragt. Aber dann wüsste er, dass er gelauscht hatte. Es blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als abzuwarten, bis Vendaphor mit ihm sprach. Und wenn er es nicht tat? Unsinn, natürlich würde er es tun, wie sonst sollte er ihn denn unterrichten. Ferran sah auf die Uhr. Es wurde Zeit. Der Mastro wartete. Er öffnete die Tür und sah noch, wie der Kapiano die steile Treppe zum Oberdeck hinaufging. Wenig später kam Vendaphor aus seiner Kabine. Und auch dieser Gedankliche Fragekanon klingt ein bisschen wie 1:1 aus einigen anderen Fantasy-Romanen übernommen und ich wage zu bezweifeln, dass dir das einer deiner Leser verzeiht und nicht auf denselben Gedanken kommt.
„Da bist du ja, sehr schön“, sagte er, „das Beiboot ist sicher bald fertig.“
Ferran schaute dem Mastro prüfend ins Gesicht. Schaute Vendaphor ihn irgendwie anders an? Nein, er konnte nichts erkennen.
„Stimmt was nicht, Junge?“, fragte dieser, „du siehst so blass aus.“
Ferran öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
„Wolltest du mir etwas sagen?“
Einen kurzen Augenblick lang war Ferran drauf und dran, zu reden.
„Nein, alles in Ordnung, Mastro.“
„Dann lass uns hochgehen.“
Durch eine schmale Tür betraten sie das Oberdeck. Flirrende Hitze empfing sie. Auf den nassen Planken spiegelte sich das Sonnenlicht und am wolkenlosen Himmel kreisten Seevögel und hielten nach Beute Ausschau, die sie sich von den Fängen der Fischerboote schnappen konnten. Ferran ging zur Reling und blickte hinüber zur nahe gelegenen Küste. Er sah den Hafen von Toranda mit seinen roten Ziegelhäusern, den riesigen Docks, aus denen Hammerschläge bis hierher zu hören waren, und mit den Piers, auf denen Menschen hin und her eilten.
„Bist du schon mal in Toranda gewesen?“
Vendaphor hatte sich neben ihn gestellt.
„Nein, bisher noch nicht.“
„Dann solltest du dir das Markttreiben ansehen.“
„Was ist das?“
„Ein großes Fest auf dem Marktplatz. Es findet einmal im Monat statt, und die Leute kommen von überall aus Eumera dort hin.“ So ein großes Fest und es findet einmal im Monat statt und Leute aus aller Welt kommen her? Wenn es wirklich etwas besonderes sein sollte, nicht wie die gängige Partyreihe, die alle vier Wochen in der Disco ist, dann sollte es seltener stattfinden, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit dem beizuwohnen zu gering als das es Zufall sein könnte. In dem Falle wirkt es dann konstruiert.
Als das Beiboot auf dem Wasser lag, war Ferran froh, dass sich der Wind gelegt hatte.  Eine auffällige Wiederholung von Liegen, die sich holprig liest, und sicher meinst du eher damit als sie drin saßen? Er hatte immer noch mit einer leichten Übelkeit zu kämpfen, und zu viele Wellen hätten es noch verschlimmert. Trotzdem war er froh, als sie endlich den Hafen erreichten, und er wieder festen Boden unter den Füßen spürte. Sie gingen den Steg hinunter, an dessen Ende Vendaphor stehen blieb und auf eine breite Straße zeigte, die im Hintergrund vom Hafen weg Sie liegt nicht im Hintergrund, wenn du das so schreibst, kommt es mir automatisch so vor als ob du von einem Gemälde sprichst Richtung Stadt führte.
„Wenn du dort weiter gehst, kommst du genau zum Markt. Viel Vergnügen und sei pünktlich zur Mittagsstunde wieder hier.“
Vendaphor ging davon und Ferran folgte der gezeigten Straße. Die Geräusche des Hafens wurden nach und nach leiser und vermischten sich mit den jetzt lauter werdenden Rufen von Marktschreiern, lachenden Menschen und lauter Musik. Als Ferran schließlich vor dem großen Platz stand, auf dem das Markttreiben stattfand, weiteten sich seine Augen. Unzählige Buden und Stände reihten sich aneinander, es gab Fahrgeschäfte verschiedenster Art und Bühnen, auf denen Akrobaten und andere Künstler ihr Können zeigten. Begeistert von dem Angebot stürzte er sich ins Gewühl. An das Gespräch zwischen Vendaphor und dem Kapiano dachte er nicht mehr. Viel interessanter als dieser Jahrmarkt wäre es doch zu erfahren was Vendaphor gerade macht oder nicht? Wieso in Hergottsnamen muss er zu dem Jahrmarkt der monatlich da ist? Das will mir nicht in den Kopf Er bewunderte Tänzerinnen mit bunten Schleiern, schaute einem Mann zu, der die Leute mit Kartentricks zum Staunen brachte, und verfolgte fasziniert die schnellen Bewegungen eines Schwerttänzers. Er würde Stunden hier zubringen, wenn er an jeder Bühne stehen blieb, und dann wäre nicht mehr genug Zeit, sich neue Sachen zu besorgen. Also schaute Ferran sich nach Ständen um, die Kleider anboten. Warum  muss er Klamotten kaufen? Er hatte doch welche bei sich? und das scheinbar nicht zu wenig wenn er sie wechselte und  die letzten Sachen heute anzog. Jetzt meine Fragen: Kann man die Wäsche nicht waschen? Und wofür sind diese wirklich irrelevanten Dinge wichtig? Dem Fortgang der Geschichte bringen sie leider überhaupt nichts.Die Stimme eines Händlers erregte seine Aufmerksamkeit.
„Feinste Lederwaren aus Wollonia! Wunderschöne Gürtel und Taschen, Hüte und Jacken, alles handgefertigt.“
Das hört sich gut an, dachte er und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Der Händler hatte nicht zu viel versprochen. Eine der ausgelegten Jacken gefiel ihm besonders gut.
„Was soll die Jacke kosten?“, fragte Ferran.
In Gedanken ging er seine Taler durch. Außer der Jacke brauchte er noch Hosen, Hemden und Unterwäsche. Hoffentlich ließ sich der Händler noch herunterhandeln.
„Nennt mir einen Preis, junger Mann, vielleicht kommen wir ins Geschäft.“
Ferran nannte einen Betrag.
„Aber, aber, für so ein edles Stück sind sie bestimmt bereit, noch ein kleines Sümmchen mehr zu bezahlen“, säuselte der Händler und schaute Ferran herausfordernd an.
Zähneknirschend nannte Ferran eine neue Summe. Mehr konnte er für die Jacke aber wirklich nicht bezahlen.
„Sehen sie, junger MastroVorhin hast du die Begrifflichkeit Mastro für Vendaphor verwendet also dachte ich es sei etwas besonderes, aber nun nennt der Händler Ferran auch Mastro - was ist denn damit gemeint?, ich wusste doch, dass wir ins Geschäft kommen.“
Der Händler nahm die Jacke, um sie einzupacken, und Ferran griff in seine Jackentasche und holte seinen Geldbeutel hervor. Da geschah es. Jemand riss am Beutel, Ferran stolperte und konnte sich gerade noch am Tisch des Lederwarenhändlers festhalten. Er sah einen blonden halbwüchsigen Jungen weglaufen und in der Menge verschwinden.


So Lillie, im Endeffekt muss ich Sagen, das ich mit dem Text so meine Schwierigkeiten habe, denn während des Lesens wurde mir deutlich, dass auf vollkommen irrelevante Sachen viel Wert gelegt wird (und die das "Fleisch" des bisher veröffentlichten ausmachen) und die interessanten Dinge darunter viel zu kurz kommen,
dazu verwendest du Fantasie-Bezeichnungen (was ich prinzipiell in Ordnung finde) die ich nicht konkret einordnen kann und die Handlung wirkt an vielen Stellen wie aus anderen Romanen übernommen/teilweise übernommen

Das soll dich nicht entmutigen, sondern eher darauf hinweisen und ichhoffe das du dich nicht vor den Kopf gestoßen fühlst durch dieses Urteil, denn dies ist ja nur meine subjektive Meinung

liebe Grüße Aslindor


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Es war unvermeidbar: der Geruch von bitteren Mandeln ließ ihn stets an das Schicksal verhinderter Liebe denken.
- Gabriel Garcia Marquez, Die Liebe in den Zeiten der Cholera -
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Beitrag06.04.2017 15:39

von Lillie
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Hallo Aslindor,

vielen Dank für deine Mühe mit meinem Text. Ich denke, ich sollte doch noch zu einigen deiner Anmerkungen etwas schreiben.
1. ich habe Begriffe, die es nur in meiner Fantasy-Welt gibt, nicht extra noch erklärt. Mein Fehler. Mastro ist die Bezeichnung für entweder eine ältere, erfahrenere Person oder aber für einen Händler gegenüber einem Kunden (der dann auch jünger sein kann) - die Zeiten habe ich erstmal wie in unserer Welt benutzt, weil ich noch nicht sicher bin, ob ich es nur anders umschreibe, wie in deinem Beispiel, oder sogar neue Bezeichnungen einführe. Der Begriff Speiseröhre passt wahrscheinlich wirklich nicht so gut in einen Fantasyroman, das werde ich ändern.
2. warum kann man einen Roman nicht mit einer Frage beantworten? leuchtet mir nicht ein, aber ich denke, das ist Geschmackssache
3. "Mit dem Namen kamen auch die Erinnerungen zurück" - Ferran erinnert sich in dem Moment an den gestrigen Tavernenbesuch, wo er war, um Anando Vendaphor zu treffen und diesen darum zu bitten, mit ihm fahren zu dürfen und der dann ganz anders verlaufen ist, als Ferran gedacht hat. Denn nicht er fragt Vendaphor, sondern Vendaphor ihn. Was wiederum merkwürdig ist, da Ferran weiß (von Hörensagen z.B.), dass Vendaphor normalerweise niemanden mitnimmt. Ferran hat also gar nicht wirklich damit gerechnet, dass Vendaphor ja sagt.
3. Das wiederum erklärt, warum er nur so wenig Kleidung mitgenommen hat. Er war selbst nur zu Besuch in Halada, weil Vendaphor dort weilte. Ich wollte das jetzt nicht lang und breit erklären, weil es für die Geschichte an sich nicht wichtig ist. Wichtig ist nur, dass Ferran und Vendaphor sich in der Taverne treffen und das Vendaphor unerwartet Ferran anspricht und nicht umgekehrt.
4. Ferran lässt durchaus seine Wäsche waschen, aber er kommt aus reichem Haus und ist es gewöhnt, mehr als nur ein- oder zweimal die Kleider zu wechseln.
5. Die Doriana ist ein Expeditionsschiff, kein Piraten- oder was auch immer und ist hochmodern, für die Zeit, ausgestattet. Die Zeit, in der meine Geschichte spielt, lässt sich so ungefähr mit Ende 19.Jahrhundert unserer Zeit vergleichen.
6. Zur Größe meiner Charaktere. Ja, Vendaphor ist sehr klein und Ferran ungefähr 188 (hab mich da an meinem Sohn orientiert, der ist 16 und fast 190 groß)
7. das mit dem Langweilen: ja, da muss ich dir Recht geben, das passt nicht. Werde ich umschreiben.
8. das Gespräch zwischen Vendaphor und dem Kapiano. Sicher hat man so etwas schon öfter in Fantasyromanen gelesen (scheint ja doch beliebt zu sein, auch wenn es dir persönlich nicht gefällt) - ich könnte es im Grunde auch weglassen. Dachte einfach, dass würde dem Leser schon mal darauf vorbereiten, dass mit Ferran was Besonderes ist. Außerdem erklärt die Stelle, warum Vendaphor Ferran in der Taverne angesprochen hat. Ich könnte die Szene auch stehen lassen, nur dass Ferran nicht lauscht. Dann müsste ich dafür aber die Perspektive wechseln. Weiß noch nicht, wie ich das Problem löse. Der Fragenkanon wäre dann natürlich weg, wenn ich die Gesprächsszene weglasse oder Ferran nicht lauscht.
9. Das Fest. Es ist kein Problem, das z.B. vierteljährlich stattfinden zu lassen, wenn monatlich ein zu kurzer Abstand ist. Dass die Doriana genau dann in Toranda Halt macht, warum nicht, vielleicht geht die Mannschaft oder Vendaphor oder der Kapiano auch gerne dort hin. Das finde ich jetzt nicht so abwegig. Immerhin weiß Vendaphor ja davon.
10. guter Hinweis mit der Straße im Hintergrund. Wusste nicht, wie ich es besser ausdrücke.
11. warum du findest, dass die Handlung aus anderen Romanen übernommen wirkt, versteh ich nicht. Ich kann nicht verhindern, dass Ähnliches schon geschrieben wurde, aber die Gesamtgeschichte - so meine Meinung - unterscheidet sich schon von anderen Werken. Abgesehen davon, behaupte ich, dass es kaum noch möglich ist, etwas zu schreiben, was es nicht schon in ähnlicher Form gab. Solltest du einen oder mehrere bestimmte Romane im Sinn haben, so kannst du sie mir gerne nennen. Die habe ich dann wohl nicht gelesen.

LG Lillie


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Beitrag06.04.2017 16:06

von Corydoras
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Lillie hat Folgendes geschrieben:

11. warum du findest, dass die Handlung aus anderen Romanen übernommen wirkt, versteh ich nicht. Ich kann nicht verhindern, dass Ähnliches schon geschrieben wurde, aber die Gesamtgeschichte - so meine Meinung - unterscheidet sich schon von anderen Werken. Abgesehen davon, behaupte ich, dass es kaum noch möglich ist, etwas zu schreiben, was es nicht schon in ähnlicher Form gab. Solltest du einen oder mehrere bestimmte Romane im Sinn haben, so kannst du sie mir gerne nennen. Die habe ich dann wohl nicht gelesen.


Ich glaube hiermit ist gemeint, dass du tief in den "Fantasy Bausatz" hineingreifst:

- Protagonist wird in eine Welt oder eine Situation geworfen, die ihm unbekannt ist und die er erst entdeckt.
- Protagonist wird auf eine Reise geschickt.
- Protagonist ist ein lange erwarteter Auserwählter oder hat irgendwelche besonderen Fähigkeiten, von denen er selber nichts weiß.
- alte, erfahrene Person unterrichtet den Protagonisten, um mit diesen Fähigkeiten umgehen zu lernen
- Ein "Geheimnis" wird erwähnt, das künstlich Spannung erzeugen soll und zwar einzig allein dadurch, dass sich der Autor weigert, es in Kapitel 1 schon komplett preiszugeben.

Gefühlt 90% der Fantasybücher beginnt so.

Und weißt du, wie sie enden?
- Protagonist rettet die Welt (vor einem Oberbösen oder einem Monster)
- Protagonist findet seine große Liebe oder verliert sie. (im Kinder/Jugendbereich wird die große Liebe womöglich durch einen besten Freund ersetzt)
- Protagonist hat seine besonderen Fähigkeiten gemeistert.
- oft stirbt auch die alte, erfahrene Person, oder sie lässt den Protagonisten alleine weiterziehen oder erklärt ihn zu seinem Nachfolger

Ich bin auch so eine, die sich Variationen in Fantasybüchern händeringend wünscht. Von daher sprach mir der Kommentar leider sehr aus der Seele. Ich bin mir sicher das kannst du origineller lösen, oder?


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Lillie
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Beitrag06.04.2017 18:57
Ferran - Talente der Magie, Band 1 (möglicher Titel)
von Lillie
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Hallo Corydas,

dann will ich ein bisschen mehr vom meinem Buch bzw. von meinen Ideen schreiben.

- mein Protagonist wird nicht in eine fremde Welt geworfen, die, in der die Handlung stattfindet, ist seine Welt
- Protagonist denkt zwar, er würde auf eine Reise gehen, tatsächlich geraten sie bereits in Toranda in ein Abenteuer - also zwar Enttäuschung für Protagonisten, weil er es sich ja anders erhofft hat, aber er kommt gar nicht dazu, lange darüber nachzudenken
- Protagonist ist ein ganz normaler Mensch, nichts Besonderes, aber er hat Fähigkeiten (sogenannte magische Talente, die hervorgerufen werden durch besondere Umstände - im Grunde trägt jeder Mensch die Möglichkeit in sich, dass sich magische Talente bei ihm entwickeln. Fehlt allerdings der äußere Anlass (der zündende Funke) kann man auch völlig ohne Magie durchs Leben gehen. Ferran unterscheidet sich von anderen dadurch, dass bei ihm schon früh Fähigkeiten auftreten, was eher ungewöhnlich ist. Andere wichtige Charaktere z.B. haben überhaupt keine, was sie aber nicht minder wichtig macht. Diese Fähigkeiten helfen meinem Protagonisten durchaus, aber er muss vieles auch mit ganz normalen Mitteln lösen.
- mit der alten, erfahrenen Person stimmt, aber irgendwie muss Ferran ja lernen, mit seinen Fähigkeiten umzugehen - da wüsste ich jetzt keine bessere Lösung
- wüsste jetzt nicht, wo bei mir das Geheimnis wäre, bis auf die magischen Talente, die aber schnell erklärt werden.
- Protagonist rettet nicht die Welt, denn der Böse entkommt mit Vendaphor als Gefangenen (Auftakt für den zweiten Band, den ich von Anfang an eingeplant hatte). Die Aufgabe an sich wird aber erfüllt. Also Happy-End mit Hindernissen.  
- Liebe findet tatsächlich auch statt, spielt aber erst in der zweiten Hälfte eine wichtigere Rolle. Meine Protagonistin ist ein eigenständiger Charakter, der im Laufe des Buches immer mehr aufgebaut wird und im zweiten Band dann genauso wichtig sein wird wie Ferran. Sie hat in der jetzigen Geschichte eine wichtige Funktion. Protagonistin kann übrigens keine Magie, ist dafür flink mit den Fäusten (auch schon vorgekommen, ich weiß; die veränderte Rollenverteilung, vor allem in der doch noch ziemlich patriarchalischen Welt,  gefällt mir einfach).
- Protagonist hat seine Fähigkeiten eingesetzt und sich gefreut, dass nichts schief gegangen ist. Nennt man das Meistern? Vendaphor meistert seine magischen Talente, aber der ist auch schon sehr alt und hatte sein ganzes Leben Zeit, sie zu vervollkommnen.    
- alte erfahrene Person (Vendaphor) stirbt nicht, sondern wird gefangen genommen (und im zweiten Band vielleicht gerettet oder auch nicht, mal sehen).   
 
Ich weiß nicht, ob dies für dich schon mögliche Variationen sind. Sicher ist alles in ähnlicher Form schon mal vorgekommen.
Ich wollte eine Geschichte erschaffen, die zwar Fantasy-Elemente enthält, die aber nicht als Allheilmittel für alles herhalten.  Ganz normale Menschen in einer ganz normalen (wenn auch erfundenen) Welt, die in ein Abenteuer verstrickt werden, in dem einige Probleme mit Magie gelöst werden (weil es nicht anders geht), andere Probleme aber (eigentlich die meisten) auch mit ganz realen Mitteln gelöst werden müssen. Eigentlich ein Fantasy-Roman mit ziemlich wenig Fantasy, wenn man mal von dem bisschen Magie, einem unbekannten Volk und einigen neu erfundenen Tieren, Pflanzen und Begriffen absieht.   

Insgesamt finde ich es schwierig, vom ersten Kapitel auf das ganze Buch zu schließen. Erkenne aber, dass ich noch ein wenig an diesem feilen muss (ich hasse es Evil or Very Mad)
Den Klappentext ändere ich dann auch gleich mit. Ich glaube , der lässt noch am ehesten vermuten, dass es sich hier wieder um dieses Held ist anders und rettet die Welt-Ding dreht.  

LG Lillie


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Tamurello
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Beitrag08.04.2017 23:38

von Tamurello
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Ich find's gut!
Nicht mein Stil (wie Corydude zweifellos bezeugen kann), aber hat mich fluffig unterhalten! Und das ist der Sinn!

--T.
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Rainer Prem
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Beitrag09.04.2017 10:44

von Rainer Prem
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Hallo,

mir ist an der ansonsten gut geschriebenen Geschichte die Anrede "Sie" (ja, das schreibt sich groß) aufgefallen, die in einem Fantasy-Setting nun überhaupt nicht passt - und dir auch offensichtlich von der Rechtschreibung her gar nicht liegt.

Wenn du nicht auf das frühere "Ihr" (2. Person Plural) ausweichen willst, müsstest du dir irgendetwas anderes ausdenken.

Grüße
Rainer
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Rainer Prem
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Beitrag09.04.2017 10:53

von Rainer Prem
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:

... noch nichtmal die Schuld von Walt Disney, sondern eher Erika Fuchs, die im Deutschen wirklich ÜBERALL ihre Alliterationen hingebastelt hat.


Echt jetzt? Mickey Mouse heißt im Original anders? Minnie Mouse, Donald Duck auch? Sorry, das musste sein.

Ich gebe ja zu, dass Dagobert im Original Scrooge McDuck heißt, aber die Genealogie von Donald weist auch im Original ungefähr so viele Alliterationen auf wie in der deutschen Übersetzung.

Mir sind übrigens Alliterationen in Büchern noch nie wirklich negativ aufgefallen. Bei Superhelden etc. erwartet man das sogar. Ich gebe dir allerdings Recht, dass die Namenswahl in diesem Einstandstext recht unglücklich ist.

Grüße
Rainer
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Lillie
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Beitrag09.04.2017 18:31

von Lillie
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Danke an Rainer und Tamurello für eure Beiträge. Freut mich, dass euch
meine Geschichte gefallen hat.
Und danke an Rainer für den Hinweis mit dem Sie, werde das ändern.

Inzwischen habe ich mir noch eine weitere Version meines ersten Kapitels überlegt. In dieser erlebt mein Protagonist zum ersten Mal, ohne dass er wirklich weiß, was los ist, wie eines der magischen Talente bei ihm in Erscheinung tritt. Mich würde interessieren, ob ihr euch das so vorstellen könnt, bzw., wo es hakt.  Bei den Namen der Straßen ist mir noch nichts Besseres eingefallen. Die Rückblende am Anfang finde ich wichtig, da sie den Leser schon ein wenig auf das besondere Verhältnis zwischen Vendaphor und Ferran hinweisen soll.

LG Lillie

1.Kapitel

Aus der Ferne wirkten die Lichter der Stadt wie winzige gelbe Tupfen auf einer schwarzen Leinwand. Dann waren sie nicht mehr zu sehen. Er drehte sich mit einem Seufzer, der sowohl Wehmut als auch Vorfreude in sich trug, um und schaute nach vorne zum Bug der Doriana. Der Drei-Master pflügte unter vollen Segeln durch die Eumerische See. Ferran beugte sich über die Reling, die Gischt spritzte ihm ins Gesicht.  
„Wie gefällt es dir bei uns?“, rief der Kapiano gegen den Wind an und stellte sich neben ihn.  
„Prima“, schrie Ferran zurück.
Der Kapiano klopfte ihm auf die Schulter, dann verschwand er wieder im Deckshaus. Ferran blieb noch eine Weile draußen und schaute in den Sternenhimmel. Es stimmte tatsächlich, draußen auf dem Meer gab es gefühlt viel mehr Sterne, und sie strahlten und blinkten um die Wette. Er war glücklich, aber auch ein wenig ängstlich vor dem, was kommen mochte. Seine Gedanken gingen zurück. Vor drei Tagen war er nach Halada gekommen, mit dabei nur seinen Beutel mit Wäsche für zwei Tage. Anando Vendaphor sollte eine Lesung über sein neuestes Buch halten, und genau deswegen hatte Ferran sich auf den Weg gemacht. Denn Anando Vendaphor war der Mann, den er am meisten bewunderte. Natürlich hatte er auch ein Exemplar von Vendaphors letztem Werk dabei, um es sich vom Mastro signieren zu lassen. Und dann stand er in der Taverne vor Vendaphors Tisch, mit dem Buch in der Hand, und sie waren ins Gespräch gekommen. Sie hatten noch lange zusammen gesessen, als alle anderen schon fort waren und geredet. Und dann hatte Vendaphor ihn gefragt, ob er nicht mitkommen wolle auf eine seiner Reisen. Eigentlich tat Ferran sich schwer, wenn es darum ging, schnelle Entscheidungen zu fällen, aber in diesem Moment wusste er, dass sich ihm solch eine Gelegenheit nie wieder bieten würde.
„Da bist du ja“, begrüßte Vendaphor ihn am nächsten Tag. Sie stiegen die steile Treppe zum Deck hoch. Flirrende Hitze empfing sie, als sie durch die schmale Tür nach draußen traten. Auf den nassen Planken glitzerte das Sonnenlicht und am fast wolkenlosen Himmel kreisten Seevögel und hielten nach Beute Ausschau, die sie sich von den Fängen der Fischerboote schnappen konnten. Sie hatten ihren nächsten Halt erreicht, die Doriana war im Hafen von Toranda vor Anker gegangen.
Als die Barkasse bereit war, setzten der Mastro und er über.  
„Viel Vergnügen und sei pünktlich zum Schiffsmittag wieder hier“, sagte Vendaphor, als sie auf dem Steg standen. Während der Mastro sich im Hafen um die Klarierung kümmerte, wollte Ferran zum Markt.  
Er folgte der Hauptstraße und bald schon wurden die Geräusche des Hafens leiser und vermischten sich mit den Rufen der Marktschreier. Am Markt angekommen, ging Ferran durch die Reihen von Ständen und Buden, bis er auf den Ruf eines Händlers aufmerksam wurde.
„Feinste Lederwaren aus Wollonia! Wunderschöne Gürtel und Taschen, Hüte und Jacken, alles handgefertigt.“
Das klingt gut, dachte Ferran und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Der Händler hatte nicht zu viel versprochen. Eine der Jacken gefiel ihm besonders gut.
„Was soll die Jacke kosten?“, fragte er.
Der Händler nannte einen Preis. Da Ferran dieser angemessen erschien, holte er sein Talersäckchen hervor.  
Plötzlich jedoch wurde ihm das Säckchen aus der Hand gerissen, Ferran verlor das Gleichgewicht, strauchelte und stürzte zu Boden. Für einen kurzen Moment sah er im Fallen in das Gesicht des Diebes, dann wurde er ohnmächtig.
Alles war schwarz. Ferran fühlte sich eigenartig, alle Geräusche um ihn herum klangen, als befände er sich in einem Kokon. Bestimmt kam das durch den Sturz. Vielleicht hatte er sich auch den Kopf gestoßen? Langsam öffnete er die Augen, um sie sofort wieder zu schließen. Das konnte unmöglich sein. Es sei denn, es war, natürlich, es war ein Traum. Ferran öffnete wieder die Augen. Es hatte sich nichts geändert. Auf jeden Fall war das ein sehr merkwürdiger Traum. Er blickte von oben auf seinen Körper herab. Ferran ging ein schrecklicher Gedanke durch den Kopf. Und wenn das nun doch kein Traum war? War so Sterben?
Er sah den Lederhändler und die Frau vom Stand daneben. Sie  beugten sich über seinen daliegenden Körper und versuchten offenbar, ihn aufzuwecken. Für einen winzigen Moment schlich sich ein Gedanke in seinen Kopf, aber Ferran verscheuchte ihn gleich wieder. Nein, das war nun wirklich zu abwegig. Es konnte nur ein Traum sein. Wie sonst war es möglich, dass er über seinem Körper schwebte?   
Er schaute sich um. Alles erschien so wirklich. Eine Bewegung, nicht weit vom Stand des Lederhändlers, erregte seine Aufmerksamkeit. Ein Junge mit blonden Haaren duckte sich hinter einen Stand. Jetzt sah der Junge in seine Richtung und sofort erkannte Ferran ihn. Es war derselbe, der ihm sein Talersäckchen gestohlen hatte. Jetzt spukte auch noch der Dieb in seinem Traum herum. Wenn er wenigstens seinen Körper hätte, dachte Ferran, dann würde er den Dieb zur Rede stellen.
Halt! Was war nun los? Der Marktstand mit dem Jungen kam immer näher. Nein, das stimmte nicht. Nicht der Stand kam näher, sondern er schwebte auf den Stand zu.      
In dem Moment, als Ferran so dicht dran war, dass er die Sommersprossen auf dem Gesicht des Jungen erkennen konnte, sprang dieser auf und lief los. Ferran schwebte hinterher. Bald hatten sie den Marktplatz hinter sich gelassen und erreichten schließlich eine heruntergekommene Gegend, in der die Armen der Stadt hausten. Der Junge bog um eine Ecke in eine schmale Gasse, links und rechts gesäumt von hohen schmalen Häusern, die lange Schatten warfen. Vor einem der Häuser hielt der Dieb an. Auch Ferrans Schweben stoppte. Die Häuser sahen aus der Nähe noch schäbiger aus und in der Gosse stapelte sich der Abfall. Der Dieb klopfte an eine Holztür, die kurz darauf geöffnet wurde. Ferran versuchte, einen Blick in das Haus zu werfen, aber er konnte nichts erkennen. Die Tür schloss sich wieder, nachdem der Junge hineingeschlüpft war. Wohnte die Familie des Jungen hier? Schickte der Vater seine Kinder zum Stehlen?
Erneut ging die Tür auf und drei Jungen, etwa im gleichen Alter wie der Dieb vom Markt, traten hinaus in die Gasse. Sie blieben vor dem Haus stehen und unterhielten sich. Ferran konnte jedes Wort verstehen und das, was sie sagten, schockierte ihn. Sie sprachen von einem Einbruch, der in zwei Tagen stattfinden sollte. Sie nannten sogar den Namen der Straße, in der das Haus des Opfers stand. Kurz darauf öffnete sich ein Fenster im Erdgeschoss und ein weiterer Junge streckte seinen Kopf heraus. Er rief die Jungen herein. Ferran war allein auf der Straße. Alles wurde schwarz.   
„Wie schön, ihr seid wieder aufgewacht. Geht es euch jetzt besser?“
Ferran sah das Gesicht des Lederhändlers über seinem. Er lag auf einem Bett. Wie war er hier hingekommen?
„Wir haben euch in meinen Wagen gebracht“, beantwortete der Händler Ferrans unausgesprochene Frage.
Er bewegte seine Gliedmaßen und stellte befriedigt fest, dass alles in Ordnung war. Der Traum war zu Ende, doch Ferran erinnerte sich an jede Einzelheit. Sogar die Namen der Straßen, die, in der der Dieb wohnte und jene, die Ziel des Einbruchs in zwei Tagen werden sollte, konnte er benennen.  
„Kennt ihr hier in Toranda eine Straße mit Namen ‚Tröstergasse‘“, fragte er den Lederwarenhändler.
„Ja, die kenne ich, schlimme Gegend. Sagt bloß, dass ihr dort hin wollt. Überlegt euch das gut, so feine Leut wie ihr werden dort nicht gern gesehen.“
Das war interessant.
„Und kennt ihr auch eine Straße namens ‚Maidenallee'?“
Der Händler runzelte die Stirn.
„In der Maidenallee wohnen nur wohlhabende Familien. Warum interessiert ihr euch denn dafür?“
„Ach nur so, ich hörte jemanden darüber sprechen.“
Der Händler verzog den Mund. Er schien ihm das nicht so recht abzunehmen, sagte aber nichts.
Ferran setzte sich auf die Bettkante. Ihm war schwindlig, aber das würde sich sicher gleich geben. Die Tatsache, dass es die beiden Straßen aus seinem Traum tatsächlich gab, ließ ihm keine Ruhe. Gab es einen Grund dafür, dass er das alles geträumt hatte? Wieder schlich sich der eine Gedanke in seinen Kopf. Und diesmal blieb er dort.   
Ferran bedankte sich beim Händler für dessen Hilfe und ging zurück zum Hafen. Als der Mastro wieder da war, fuhren sie mit dem Boot zurück zur Doriana. Während der Überfahrt beantwortete Ferran die Fragen des Mastro nur knapp. Zurück an Bord, entschuldigte er sich und ging in seine Kajüte.


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