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Kategorisierung eines Romans

 
 
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Chris72muc
Geschlecht:männlichSchneckenpost
C

Alter: 52
Beiträge: 7
Wohnort: München


C
Beitrag23.09.2016 13:11
Kategorisierung eines Romans
von Chris72muc
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich habe ein Dilemma. Mein aktuelles Roman-Projekt handelt von einer fiktiven Welt, die scheinbar eine fantasy-typische Welt ist. Es gibt Monster, Magier und Untote (Zombies). Aber die Magier führen alle (auch den Leser) hinters Licht. Es gibt weder Monster noch Magier und auch die sog. Untoten lassen sich wissenschaftlich-medizinisch erklären. Tatsächlich wird der Leser langsam - durch gezielt gestreute Zweifel - zu dem Punkt geführt, an dem ihm klar wird, dass alles nur auf Intrigen, Täuschung, Verrat und Betrug zur Erlangung von Macht durch die Magier beruht. Alle Elemente der (klassischen) Fantasy sind damit weg. Es bleibt zwar eine spannernde Geschichte, aber ist das dann überhaupt als Fantasy einzuordnen?
Welche Zielgruppe will ich damit ansprechen? Die, die unvoreingenommen bereit sind sich aufeine Geschichte einzulassen. ok, aber was ist mit dem Fantasy-Fan? Ist der enttäuscht, wenn er merkt, dass es sich garnicht um Fantasy handelt?
Der Leser, der normalerweise keine Fantasy-Literatur liest wird sich darauf vielleicht garnicht erst einlassen.

Also welche Kategorie wäre hier die beste?

Chris


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nothingisreal
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3994
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag23.09.2016 15:22
Re: Kategorisierung eines Romans
von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Das ist echt ein Dilemma.
Chris72muc hat Folgendes geschrieben:
aber was ist mit dem Fantasy-Fan? Ist der enttäuscht, wenn er merkt, dass es sich garnicht um Fantasy handelt?

Wahrscheinlich.
Zitat:

Der Leser, der normalerweise keine Fantasy-Literatur liest wird sich darauf vielleicht garnicht erst einlassen.

Jap.
Zitat:

Also welche Kategorie wäre hier die beste?

Wie wird diese "Magie" ausgeführt? Mithilfe von Technik nehme ich mal an, dann bietet sich schon fast SF an. Allerdings wird der klassische SF-Leser meinen, das Buch wurde falsch eingeordnet ...

Ich glaube, es muss aus dem Klappentext deutlich hervortreten, dass da irgendwas nicht stimmt. So à la: xy kommt in eine Welt voller Magie und Geheimnisse, doch nichts ist so wie es scheint ... ja, ich habe einen extra klischeehaften Satz gewählt Laughing


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"Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham
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Tjana
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 63
Beiträge: 1786
Wohnort: Inne Peerle


Beitrag23.09.2016 16:17

von Tjana
Antworten mit Zitat

Ist das nicht der Truman Show ähnlich?
Der Film jedenfalls wird mit Fantasy / Sience-Fiction angegeben. Damit kämst du dann vielleicht schon mal bei den Verlagen ins richtige Fach.

NIRs Vorschlag, eine kleine Andeutung auf dem Klappentext zu machen, finde ich sehr hilfreich.


_________________
Wir sehnen uns nicht nach bestimmten Plätzen zurück, sondern nach Gefühlen, die sie ins uns auslösen
In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten (Albert Einstein)
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Chris72muc
Geschlecht:männlichSchneckenpost
C

Alter: 52
Beiträge: 7
Wohnort: München


C
Beitrag23.09.2016 18:44

von Chris72muc
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Die "Magie" wird mittels Alchemie/Chemie und Täuschung als Magier "verkauft". Quasi wir Zauberei in unserer Welt (Copperfield und co).

Wenn ich schon andeute, dass etwas nicht stimmen kann, muss ich schon sehr genial schreiben, damit der Leser noch überrascht wird.

Und selbst wenn ich es so mache, bleibt die Frage wer die Zielgruppe des Roman sein soll. Eigentlich besteht das Dilemma dann immer noch.


_________________
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5448
Wohnort: OWL


Beitrag23.09.2016 19:40

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Das Dilemma ist also klar. Es ist ein schmaler Grad und gleichzeitig ein tiefer Abgrund zwischen "den Leser überraschen" und "den Leser hereinlegen".

Ähnliche Thematik gibt es beim "Wizard of Oz" oder "Die fliegenden Zauberer". Beide leben aber nicht von einer aufdringlich aufklärerischen Wirkung, sondern gerade durch das Wechselspiel der Mißverständnisse.

Am ehesten würde ich eine Chance sehen, wenn das Werk einen eigenen anderen Hintergrund hat, der die Geschichte schon trägt, und die Magiemogelei als zusätzliche Würze dazukommt. Das würde auch das Klappentextproblem bzw. Genreproblem abmildern: zuviel verraten = Leser abschrecken, nichts verraten = Leser fühlen sich ausgetrickst.

Wenn es nicht gerade in einer technisierten Welt spielt, kannst du das dann ruhig als Fantasy verkaufen.
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Bunt Speck
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 436
Wohnort: Brimm


Beitrag23.09.2016 19:57

von Bunt Speck
Antworten mit Zitat

Ich sehe hier mit Fantasy und/oder SciFi kein Problem. Beide Genre müssen ja nicht immer klassischen Regeln folgen. Ehrlich gesagt macht es ja auch genau das reizvoll, wenn mal nicht die Magier im Turm Intrigen spinnen, während Orks blutige Rituale trommeln und Zwerge Tunnel graben ...

Bei Genres haben ja auch sehr weite Spielräume: Fantasy streckt sich ja zwischen Tolkien, Ende, Preussler oder Martin, selbst New Adult-Kram gehört da rein ... und die haben ja alle wenig gemeinsam und decken sich eigentlich nur in dem Punkt, dass es um erfundene Welten geht.
Und SciFi doch genauso. Da gehört ja auch Steampunk rein.

Vielleicht findest Du für die Genres noch ein passenderes Untergenre. D muss man wohl mal die einschlägigen Verlage recherchieren.
Ich würde da snicht so eng sehen.

Bunt
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Corydoras
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 39
Beiträge: 751
Wohnort: Niederösterreich


Beitrag23.09.2016 20:32

von Corydoras
Antworten mit Zitat

Ich erwarte mir beim Stempel "Fantasy" oder eben "Phantastik" bei weitem nicht nur Elben, Zwerge, Orks oder eben Vampire und Zombies.

Life of Pi ist Fantasy. Unten am Fluss ist Fantasy. Aber sicher weit weg vom "üblichen" Schema.

Mich erinnern deine Ausführungen ein wenig an "The Prestige", falls du das kennst. Wurde auch verfilmt mit Hugh Jackman und David Bowie.

Was aber wichtig ist... in diesem Buch geht es um "Magie" wie wir es aus der realen Welt kennen (eben so wie David Copperfield), und das Buch ist auch zu 95% realistisch. Trotzdem wird es als phantastischer Roman gehandelt.

Warum?
Weil es genau im Gegensatz zu dir am Ende eine phantastische Lösung für das realistische Problem gibt.

Zum Buch bin ich leider immer noch nicht gekommen, aber der Film ist schon mal sehr zu empfehlen. Großartige Plot Twists. smile


_________________
I'm not a king. I am just a bard.
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Berti_Baum
Reißwolf


Beiträge: 1213
Wohnort: Immerheim


Beitrag23.09.2016 20:55

von Berti_Baum
Antworten mit Zitat

Da fallen mir spontan die Bücher von Antonia Michaelis ein, die es immer wieder schafft, die Realität als phantastische Erzählung darzustellen.

_________________
Der Junge, der Glück brachte (Jugendbuch/2013)
Das Mädchen, das Hoffnung brachte (Jugendbuch/ November 2014)
Tod und tiefer Fall (Thriller/18. Mai 2015)
Rache und roter Schnee (Thriller/Oktober 2015)
Blut und böser Mann (Thriller/März 2016)
Asche und alter Zorn (Thriller/August 2016)
Ein kleines Verbrechen (Thriller/Dezember 2016)
Blinde Krähen (Thriller/März 2017)
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Rainer Prem
Geschlecht:männlichReißwolf
R

Alter: 66
Beiträge: 1270
Wohnort: Wiesbaden


R
Beitrag26.09.2016 09:57

von Rainer Prem
Antworten mit Zitat

Hallo,

Chris72muc hat Folgendes geschrieben:
Die "Magie" wird mittels Alchemie/Chemie und Täuschung als Magier "verkauft". Quasi wir Zauberei in unserer Welt (Copperfield und co).

Wenn ich schon andeute, dass etwas nicht stimmen kann, muss ich schon sehr genial schreiben, damit der Leser noch überrascht wird.

Und selbst wenn ich es so mache, bleibt die Frage wer die Zielgruppe des Roman sein soll. Eigentlich besteht das Dilemma dann immer noch.


Die Idee, den Leser hinters Licht zu führen, ist in dem Moment passee, wo das erste Review bei Goodreads (oder Amazon oder wo auch immer) erscheint. Wenn allerdings dieses erste Review heißt "Ich fühle mich verarscht" hast du komplett verloren.

Konzentriere dich lieber darauf, die Charaktere in deinem Buch nachvollziehbar in die Irre zu führen, und gib dem Leser das Gefühl, alles besser zu wissen.

Grüße
Rainer
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Chris72muc
Geschlecht:männlichSchneckenpost
C

Alter: 52
Beiträge: 7
Wohnort: München


C
Beitrag26.09.2016 17:29

von Chris72muc
pdf-Datei Antworten mit Zitat

ich glaube ich wurde mißverstanden. Ich will den Leser nicht täuschen oder "hinters Licht führen", sondern ich spiele mit seiner Erwartungshaltung, um ihn zu überraschen und zu erstaunen.

Für mich ist das Dilemma nun gelöst. Ihr habt Recht. Es ist auch fantasy ohne Magie, Magier und anderem Übersinnlichen/Mystischen. Es ist eine fiktive fantasyartige Welt, in der der Leser ERWARTET, dass die Magier Magie wirken können und früher das Reich gegen Monster verteidigten. Smile


_________________
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Lady Joana
Wortedrechsler
L

Alter: 63
Beiträge: 78
Wohnort: Bad Waldsee


L
Beitrag09.12.2016 16:43
wirklich Fantasy?
von Lady Joana
Antworten mit Zitat

Ich kenne das, denn mein Buch kann genauso wenig in eine Kathegorie eingeteilt werden. Es hat Fantasie-Elemente, aber ist gleichzeitig ein politisches Buch und ebenso eine Liebesgeschichte. Was ist es nun? Ich habe es dennoch im Bereich der Fantasy angesiedelt. Very Happy

_________________
Frieden allen Lebewesen
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1735



Beitrag09.12.2016 17:04
Re: wirklich Fantasy?
von Stefanie
Antworten mit Zitat

Lady Joana hat Folgendes geschrieben:
Ich kenne das, denn mein Buch kann genauso wenig in eine Kathegorie eingeteilt werden. Es hat Fantasie-Elemente, aber ist gleichzeitig ein politisches Buch und ebenso eine Liebesgeschichte. Was ist es nun? Ich habe es dennoch im Bereich der Fantasy angesiedelt. Very Happy

Fantasy passt schon, weil es das entscheidende Element ist, das es von Politthrillern und Liebesromanen unterscheidet. Bei Game of Thrones geht es letztlich auch überwiegend um Politik.
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Severn
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 35
Beiträge: 63



Beitrag04.08.2017 18:33

von Severn
Antworten mit Zitat

Spannend... eine Art Science-Fiction-Verschwörung mit einem Fantasy-Roman kombiniert... Das ist echt cool. Aber ja... wie sieht denn das tatsächlich existierende Szenario aus, also in was für einer Welt leben die 'Magier'?
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