Einfach nur mal jammern ...

[Moonlight]

Vielleicht kennt der/die eine oder anderes das Problem ja selbst.

Ich hab jetzt einige Kapitel meines Buches fertig (ca. 70 Seiten). Tausend Ideen schwirren mir im Kopf herum, die ich noch einbringen und anfügen muss. Die weitere Handlung liegt recht klar in Gedanken vor mir und ich muss es halt zu Papier bringen.

Aber manchmal merke ich, dass ich mich irgendwie verhaspele. Ich weiß nicht, ob ich diese oder jene Textstelle besser weiter vor oder doch besser weiter hinten einfügen soll.

Ich hab mir zwar ein Storyboard gemacht, aber trotzdem wird das Manuskript, je mehr ich schreibe, immer unübersichtlicher.

Dazu kommt, dass mein Teilzeitjob, meine Familie und nicht zuletzt der Haushalt mich auch fordern, so dass ich an manchen Tagen gerade mal eine halbe Stunde hier sitzen und schreiben kann. Und selbst dann hat man nicht die Ruhe, die man so dringend brauchte, um RICHTIG in die eigene Geschichte hineinzufinden.

Manchmal träum ich davon, mir hinterm Haus eine Blockhütte zu bauen, sie urgemütlich einzurichten, und mich dann dahin zu verziehen     . Aber selbst dann würde es im 5-Minuten-Takt an die Tür pochen  

Wahrscheinlich habt ihr nicht die gleichen Probleme, oder? Die meisten hier sind ja anscheinend sehr viel jünger und haben mit Familie & Co. nichts am Hut.

Wie schafft ihr es, euch Freiräume fürs Schreiben zu nehmen, ohne dass andere Dinge auf der Strecke bleiben?

[Hilly]

Nun ersteinmal zum Manuskript:
Die Rohfassund MUSS unübersichtlich sein, ansonsten lohnt es sich ja nicht sie zu überarbeiten.
Dann. Raum zum schreiben muss sich jeder auf seine Art schaffen. Es stimmt nicht ganz, dass die meisten jüngeren, also auch ich, viel mehr Zeit haben. Auch ich habe Verpflichtungen, wie einen Freund, Schule. Auch ich muss mich um klausuren, Referate, Facharbeiten kümmern.
Aber dennoch schaffe ich es irgendwie mir immer die Zeit zu nehmen, um zu schreiben. Wichtig ist vor allem, dass du dir deine Zeiten einteilst.
Mein Freund weiß zum Beispiel, dass ich jeden abend mindestens eine Stunde schreiben muss, ansonsten drehe ich durch.
Nun ja und den Platz zum Schreiben... ich habe mir ein nettes Zimmerchen eingerichtet, es weiß tapeziet und, wenn ich nun nicht weiter komme, dann mal ich die wände an...

)

[Moonlight]

Oh je ... ich hab das nicht so gemeint, dass die Jüngeren (familienlosen) keine Verpflichtungen haben. Sorry, wenn das so rübergekommen ist.

Ich finds nur schwer, sich Freiräume zu schaffen, wenn ständig jemand irgend etwas fordert. Und bei 3 Kids ist das nun mal schwierig. Zum Glück hab ich mein eigenes Zimmer, wo mein Notebook steht und mein Schreibtisch.
Was mich manchmal nervt, ist, dass genau dann, wenn ich gedanklich regelrecht übersprudele, ich KEINE Zeit zum Schreiben habe. Und wenn ich Zeit hätte, bin ich oft ausgepowert und hab voll die Leere im Kopf. Sicher, man überwindet dies und findet sich dann doch schnell in die Geschichte rein...
Ich denke, da gehts uns allen gleich.

Was mich auch manchmal frustriert, ist, dass man im Bekanntenkreis für die Schreiberei  eher belächelt wird.
"Wie - Du hast keine Zeit, zu kommen, weil du schreiben mußt?" und dann folgt dieser Blick, als hätte man vollends den Verstand verloren   .

[Hilly]

Und genau das ist es, wovon man sich nicht beirren lassen sollte.
Man sollte sich einen Plan machen und sagen, dann und dann nehme ich mir Zeit zum Schreiben, egal was komme. tür zuschließen und dann einfach die stunde, 2 stunden schreiben.
Mit dem belächeln, das kenne ich nur zu gut. Erst seitdem ich in der ersten Antologie veröffentlicht wurde, glauben mir meine Freunde/Bekannte, dass ich es wirklich ernst meine.
Und was soll ich sagen? Es wird von ihnen akzeptiert.
Würden sie es nicht tun, wäre es mir allerdings auch egal.
Nun, bei dir ist das Problem ja aber mal so schlimm.
Mit 3 Kindern, die immer was von einem wollen...
wenn sie älter sind, würde das ja theoretisch gehen, aber versuche mal einem 3 Jährigem zu erklären, dass mama grade keine Zeit hat, weil sie schreiben muss.. ^^
naja... *daumendrück und stückschokoladezurberuhigunggeb*

[Moonlight]

Also, bei kleinen Kindern würde ich auch komplett verzweifeln! Ich glaub, da kriegt man das kaum hin. Zumindest nur halbherzig.

Meine Töchter sind zum Glück schon älter (19, 16, 7). Was aber nicht heißt, dass sie weniger nervig sind   . "Mama, kannste mich mal eben hierhin fahren......" oder "Mama, holste mich nacher ab?".

Wie gesagt, da muss ich durch. Klappt ja auch (meistens   ).

Tut nur gut, zu hören, dass andere auch nicht 24 Std. am Tag Zeit haben, sich ihren Hobby, dem Schreiben, zu widmen   .

Obwohl.....die Lösung liegt doch auf der Hand:
Ich schreib 'nen Bestseller, schmeiß meinen Job hin und nehm mir ein Kindermädchen! Dass ich da nicht früher drauf gekommen bin  

[Hilly]

Ja! Genau das ist es! *warum bin ich darauf auch noch nicht gekommen?*
Dann man immer ran an die Arbeit.
Aber ich glaube, wenn es denn so kommen würde, würdest du dir auch kein Kindermädchen nehmen, da du dann froh über die Abwechslung wärst.
*Irgendwie bin ich anders als alle anderen in meinem alter... egal ^^*
Naja. Auf jeden fall klappt das schon.
Ich will auch mal Jammern.
Ich hab ne total geniale Idee, aber hab keine Lust mir nen Storyboard auszuarbeiten...
 
ist das nicht schlimm...

[Amethyst]

@ Moonlight

falls es dich beruhigt: mir geht es genauso wie dir ! Ich kämpfe mit denselben Problemen: Familie (allerdings nur 1 Kind, aber das reicht auch schon    ), großer Freundeskreis und nicht zuletzt eine Firma, die ich zu leiten habe, die mir alles abverlangt.

Auch ich verzweifele manchmal daran, dass ich viel zuwenig Zeit für mein Hobby habe und muss auch mit 1 Stunde im Schnitt pro Tag auskommen ... mein großer Traum ist es, irgendwann finanziell unabhängig zu werden, um dann nur noch schreiben zu können, selbst wenn mein Geschreibsel keine Sau interessieren sollte  

[shyra]

Hallo Moonlight

Mir geht es so wie dir, oder noch schlimmer.

Ich kann mich nicht mal in mein Zimmer zurückziehen, denn ich kann meine Kinder noch nicht unbeaufsichtigt lassen. Darum steht mein Pc im Wohnzimmer. Manchmal muss ich sogar um den Platz am Bildschirm kämpfen, wenn eines meiner Kinder genau dann, wenn ich etwas schreiben will, Internet braucht.
Ich arbeite Gott sei Dank nicht, aber mit vier Kindern weiss ich selber dass es unmöglich ist auch nur 5 Minuten ungestört zu sein. (mein Jüngstes ist nur etwas über einem Jahr alt)
Wenn dann alle im Bett sind, bin ich meisten auch zu müde, oder habe etwas zu tun, was nicht warten kann.

Bin bei meinem Roman bei 67  Seiten

Gruss

shyra

[joharst]

[Hilly]

Ich bewundere euch gerade, die ihr schon Kinder habt usw. und das alles unter einen Hut bekommt...

[Moonlight]

Schreibblocks + Stift liegen bei mir auch mittlerweile überall rum. Im Badezimmer, auf dem Nachttisch, im Auto, neben der Couch, in der Küche.

Hab mir letztens extra ein kleines Diktiergerät gekauft, aber leider hab ich Probleme damit, darauf zu sprechen. Besser gesagt, damit, meine Stimme später zu hören. Ist mir irgendwie unangenehm   .

Ich bin jedenfalls erleichtert, dass es anderen auch so geht wie mir. Ich hab euch schon beneidet, weil ich dachte, ihr hättet alle Zeit der Welt für die Schreiberei.

Und jetzt bin ich fleißig hier am Ausdrucken. Ich will die ganzen Seiten mal so "richtig und in echt" vor mir sehen und heute Abend hau ich mich dann hin und gehe Zeile für Zeile durch, um die Schwachstellen und Logikfehler zu finden. Ich find, das geht besser in natura, als wenn man sich am PC die Finger wundscrollt.

Apropos......speichert ihr eure Romane eigentlich als eine einzige Datei ab, oder Seite für Seite, oder kapitelweise?

[Hilly]

hm ich mach das folgendermaßen:
Ich schreibe in einer Datei, damit ich sehe, wie viele Seiten es ungefähr schon sind, dann speichere ich jedes Kapitel für sich nochmal ab, mit einer kleinen Zusammenfassung, damit ich Textstellen schneller wiederfinde.
 

:0)

[shyra]

Hallo Moonlight

[maxx]

ich mach es genauso wie shyra.
regelmäßig ausdrucken.....

zum schreiben: ist echt oft nicht leicht, sich die zeit dafür abzusparen.
grad wennn man wieder mal eine gute idee hat, hat man auch die wenigste zeit sie niederzuschreiben
na ja, was solls

[stormcloud]

Hallo,

ich habe nur eine Tochter (seit gestern 3 Jahre alt), dazu arbeiten meine Frau und ich noch im Schichtdienst. Bei mir ist der Dienst sehr stundenintensiv, aber dafür gibt es auch viel Freizeit.
Meistens schreibe ich in der Nacht, wenn die Kleine schläft. Kann mir auch den Luxus gönnen, in Bereitschaftszeiten auf dem Laptop zu schreiben - jongliere hier immer mit einem Memorystick zwischen den Rechnern.

Vielleicht gibt mir die Kindergartenzeit ab November etwas mehr Zeit zum Schreiben. Momentan ist es sehr schwierig.
Mit drei Kiddies ist es schon heftig. Selbst wenn sie sich selbst beschäftigen, bist du als Mutter ständig gefragt (z.B. wenn´s Streit gibt etc.)
Finde es toll, dass du irgendwie noch etwas Zeit findest....


Viele Grüße von Josef

[icyrain]

Hallo,

Ich bin zwar erst zwanzig und Kinderlos, lebe mit meinem Freund zusammen, doch ich kann trotzdem sehr gut nachempfinden wie es dir geht.  Meine AUsbildung nimmt viel Zeit und Energie ein und Dank dem unmöglichen Chef meines Freundes sehe ich ihn derzeit kaum und der ganze Haushalt plus alle möglichen Termine bleiben an mir hängen.
Ausserdem ist einiges in der Familie nicht in Ordnung und ich komme mir ein wenig vor wie der Sorgenparkplatz für jedermann vobei ich selbst ziemlich auf der Strecke bleibe. Da ist es schwierig einmal abzuschalten und sich auf seine Geschcihte zu konzentrieren.

Auf jedenfall habe ich gemerkt, man muss sich jeden morgen bestimmte Prioritäten für den Tag zurechtlegen.
Du kannst nicht jeden Tag in jedem Bereich deines Lebens hundert Prozent geben. In deinem Fall solltest du gerade auch deinen Kindern und Bekannten klar machen, dass du nicht rund um die Uhr nur für sie leben kannst, sondern dass du auch ab und zu das Recht auf ein zwei Stunden Ungestörtheit hast, in denen du deinen persönlichen Hobbies nachgehen kannst.

[Angel]

Hallo alle zusammen.

Um mich erst einmal den anderen anzuschließen: Hut ab vor denjenigen, die Familie, Job, Haushalt und das Schreiben unter einen Hut bringen.
Ich persönlich habe keine Kinder, aber einen Vollzeitjob, wie viele (die meisten) von euch auch und einen Lebensgefährten, der - dem Himmel sei Dank - einigermaßen Verständnis für  mein Hobby Schreiben aufbringt.
Mein Vorteil ist, dass ich im Schichtdienst arbeite, und so gelegentlich mal einen Vormittag (oder auch ganze Tage unter der Woche) zur Verfügung habe, an dem ich mich in aller Ruhe und mit gaaanz viel Kaffee in die Küche setzen kann um mir die Finger wund zu schreiben. Ich versuche es halt auf die Zeit zu begrenzen, in der mein Freund an der Uni ist. So gibt es keine größeren Konflikte.

Die Sache mit dem "Belächelt-werden" kenne ich nicht so. Mag daran liegen, dass ich vor allem mit einer meiner besten Freundinnen, mit der ich zur Zeit an einem gemeinsamen Projekt arbeite, darüber reden kann. Alle anderen, vor allem in der Arbeit, machen große Augen und drücken eher ihre Bewunderung über dieses doch eher außergewöhnliche Hobby aus.

Schönen Tag noch