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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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08.04.2008 15:19 Rückkehr zu den Flammen von Enfant Terrible
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Wir reißen unsere Hütten nieder.
Nicht mehr beheimatet in unseren
Höhlen aus Asche und Glas,
ziehen wir fort. Nackt, namenlos.
Der Regen löscht uns're Fackeln,
wenn wir nach der Wärme suchen.
Auf unserem Weg
sammeln wir farblose Beeren
und bedecken die Narben,
die wir voller Hunger
in die Erde schlugen.
Weil sämtliche Steine davongerollt,
zerbrechen wir uns gegenseitig, um
die Scherben aneinander zu schlagen -
einen Funken erbettelnd.
Die Erinnerung an Kälte hilft uns,
das Feuer neu zu endecken.
Unsere Gesichter flammengerahmt,
drängen wir uns frierend aneinander
und werden wieder zu Menschen.
Weitere Werke von Enfant Terrible:
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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halcyonzocalo Einsamer Trancer
Alter: 34 Beiträge: 1202 Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo
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29.04.2008 19:24
von halcyonzocalo
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Also ich muss sagen, dass ich imer noch sehr beeindruckt von dir bin.
Dein Alter und im Vergleich dazu deine Gedichte..
unglaublich.
Auch dieses Gedicht ist wieder voll mit Bildern und Metaphern, das ist unglaublich. Jedoch merke ich auch immer wieder, wie schlecht ich bin, Gedichte zu verstehen und zu interpretieren.
Bei den ersten beiden Strophen kann ich mir gerade so noch was zusammenreimen, aber dann....
Sorry, aber ich versteh es nicht so recht ^^
Vielleicht kannst du mir ja ein bisschen auf die Sprünge helfen und mir deine Intention mitteilen.. oder jemand anderes.
Ich bin allgemein eher der verpeilte Typ, das ich es nicht verstehe, hat also nichts zu sagen
Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das Gedicht sehr gut ist
Gruß
halcyonzocalo
_________________ Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum. |
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Taugenichts Reißwolf
Alter: 38 Beiträge: 1201
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29.04.2008 20:55
von Taugenichts
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Du wirst immer besser!
Das ist schon richtig rund und die Bilder sind allesamt stimmig und nicht mehr aus dem Gedicht gegriffen.
Sehr schön!
_________________ Hellseherei existiert nicht. Die Leute glauben mir mein Geschwätz nur, weil ich einen schwarzen Smoking trage. |
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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29.04.2008 21:29
von Enfant Terrible
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Taugenichts hat Folgendes geschrieben: | Du wirst immer besser!
Das ist schon richtig rund und die Bilder sind allesamt stimmig und nicht mehr aus dem Gedicht gegriffen.
Sehr schön! |
Danke dir für dieses Lob, es freut mich sehr und ich fühle mich geehrt! Ich möchte ja nicht selbstverliebt klingen, aber persönlich gefällt mir das Gedicht auch viel besser als manche anderen von mir.
Wie würdest du es denn interpretieren? Fände ich sehr interessant!
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
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yt Klammeraffe
Alter: 49 Beiträge: 703 Wohnort: Sittensen
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30.04.2008 09:40
von yt
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Moin,
ich denke im kleinen Rahmen ist dein Szenario, dann und wann wenn nur für einen Moment lang, Wirklichkeit.
Dieser Augenblick kann sowohl beängstigend, als auch schön sein.
Mir gefällt dass es interpretierbar ist, positiv oder als Mahnung.
Mit warmen Grüßen,
yt
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Norhild Leseratte
Alter: 38 Beiträge: 157 Wohnort: London
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30.04.2008 10:07
von Norhild
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Sehr schön, Reggy!
Zum einen bietet es mir eine ganz fassbare Deutung: ich dachte an die Geschichte, die Völkerwanderung und warum wir heute so viele Wüstungen (verlassene Siedlungen) ausgraben. Ich habe mich- im Erdloch sitzend- schon oft gefragt, was die Menschen wohl bewegt hat ihr Heim zu verlassen, alles niederzubrennen, und in die Fremde zu ziehen.
Die Angreifbarkeit und Unsicherheit ihrer Siedlung? Krieg?
Dein Gedicht gibt eine mögliche Antwort.
Ein Archäologengedicht!
Zum anderen offenbart sich eine tiefschürfendere (wie ironisch!) Deutung. Jene, die bei mir so intim ist, dass ich sie nicht nennen werde.
Besonders gut gefällt mir
"zerbrechen wir uns gegenseitig, um
die Scherben aneinander zu schlagen -
einen Funken erbettelnd."
Liebe Grüße!
Isa
_________________ Speak one single word to me.
I'll plant it in a flowerpot,
water it with my tears
and nourish it with my laughter. |
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Coyo Wortedrechsler
C
Beiträge: 65
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C 30.04.2008 10:47
von Coyo
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Schön, Terrorkrümel!!
Ich kann mich Norhild nur anschließen. Zuerst dachte ich an die Völkerwanderung. "Back to the Roots", um wieder das zu werden was wir mal waren: Der Natur untergeordnete Lebewesen. Natürlich sind wir ihr immernoch unterworfen, weil, wenn wir so weitermachen, müssen wir uns irgendwann die Frage stellen, wie es weitergehen soll.
Deine Lösung gefällt mir da ganz gut! Endlich wieder Robinsons
Andererseits sehe ich auch eine "metaphysische" Deutungsweise. Auch ohne die "Schätze" unserer Zivilisation niederzubrennen, gibt es Mittel und Wege zu unserem Menschsein zurückzufinden. Ablassen müssen wir von unserer Arroganz und uns erinnern an unsere eigentliche Verwundbarkeit! Denn irgendwann fallen wir noch ganz böse auf den Mund =)
Ich hoffe, ich habe mich in nichts verrannt!
_________________ Gordon Street? Ah, yes, ... Gordon Street. I once knew a girl who lived on Gordon Street. Long time ago, when I was a young man. Not a day passes I don't think her and the promise that I made which I will always keep. That one perfect day on Gordon Street. That's uh, five blocks up, two over. |
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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30.04.2008 18:51
von Enfant Terrible
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Hallo halcyonzocalo,
ich bedanke mich ganz lieb für deine ehrliche Meinung, auch die Verständnisschwierigkeiten, die du aufzeigst, sind für mich ein hilfreicher Kritikpunkt. So gut kann ein Gedicht nicht sein, wenn man es vor lauter Metaphern nicht richtig interpretieren kann - das Problem habe ich oft und stolz darauf bin ich nicht.
halcyonzocalo hat Folgendes geschrieben: | Bei den ersten beiden Strophen kann ich mir gerade so noch was zusammenreimen, aber dann....
Sorry, aber ich versteh es nicht so recht |
Glücklicherweise findest du in den anderen Rezensionen die eine oder andere Anregung zum Interpretieren, mein Grundgedanke beim Schreiben dieses Gedichts war tatsächlich ein "Back to the roots". Man streift den letzten Rest Zivilisation ab, um zu wahrer Menschlichkeit zurückzufinden. Man verwischt Spuren, mit denen man egoistisch die Natur gebrandmarkt hat, um wieder einen Platz in ihr zu finden. Und man sucht nach dem verlorenen Feuer, das für so vieles stehen kann in der kalten Zeit...
Wird das Gedicht durch diese Anregungen für dich verständlicher? Wenn nicht, kann ich gerne die einzelnen Strophen noch auslegen. Ich werde auch versuchen, es verständlicher umzuschreiben.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
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halcyonzocalo Einsamer Trancer
Alter: 34 Beiträge: 1202 Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo
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30.04.2008 19:00
von halcyonzocalo
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Hallöchen, Krümelchen.
Mit den beiden Interpretationen der anderen Rezensenten konnte ich was anfangen. Wenn ich mir das Gedicht jetzt durchlese, ist mir alles viel klarer und ich habe auch konkrete Bilder vor Augen.
Das Problem habe ich oft bei Gedichten, die so voll sind von Metaphern (hier im DSFo lese ich zig Gedichte, von denen ich kaum eins verstehe )
Umso verwunderlicher finde ich es dann, das ich in der Klausur 13 Punkte auf die Gedichtanalyse bekommen hab^^
Lyrik ist ohnehin nicht so meins...^^
Aber danke, dass du auf meine Verständnisschwierigkeiten eingegangen bist... die sich hiermit auch erübrigt haben.
Grüßle
halcyonzocalo
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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30.04.2008 19:39
von Enfant Terrible
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halcyonzocalo hat Folgendes geschrieben: | Hallöchen, Krümelchen.
Mit den beiden Interpretationen der anderen Rezensenten konnte ich was anfangen. Wenn ich mir das Gedicht jetzt durchlese, ist mir alles viel klarer und ich habe auch konkrete Bilder vor Augen. |
Das freut mich sehr! Ich selbst bin immer unzufrieden, wenn ich ein gelesenes Gedicht mit ungeklärten Fragen verlassen muss, deswegen finde ich es gut, dass für dich nun der Inhalt geklärt ist! Auch ist es sehr nett von dir, dass du - obwohl, wie du selbst gesagt hast, kein Lyrik-Fan - dir diesen Text trotzdem "angetan" hast.
Nochmals herzlichen Dank!
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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01.05.2008 13:55
von Enfant Terrible
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Auch dir danke, liebe Isa, ich wünsche dir einen schönen 1. Mail!
Norhild hat Folgendes geschrieben: | Besonders gut gefällt mir
"zerbrechen wir uns gegenseitig, um
die Scherben aneinander zu schlagen -
einen Funken erbettelnd." |
Zufälligerweise ist dies auch meine persönliche Lieblingsstelle, das Fragment, auf dem das gesamte übrige Gedicht aufbaut.
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