Über die Konstruktion alternativer Fakten (II)

[Arminius]

Verschwörungserzählungen und andere pseudowissenschaftliche „Theorien“ entstehen nicht aus dem Nichts. Sie nutzen entweder eine wissenschaftlich belegte oder historische Tatsache als Kristallisationspunkt für eine scheinbar glaubwürdig recherchierte, aber abstruse Hypothese (wie im fiktiven Beispiel I gezeigt https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=78309&highlight= ). Oder ihre Kernaussage gründet sich auf bereits verworfene Denkmodelle und steht im Widerspruch zur aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnis, wird jedoch mit beliebigen Anleihen aus der Wissenschaft als seriös hingestellt.

Das ist die Schlagzeile: Hohlwelttheorie endlich bewiesen
Die reale Existenz des sogenannten Innenweltkosmos ist zweifelsfrei bewiesen. Nach Ansicht von Experten ist eine Revision des kopernikanischen Weltbildes zwingend erforderlich.
 
Die Theorie, dass wir auf der Innenseite einer hohlen Erde leben ist nicht neu. Wie die Vorstellungen von der Erdscheibe und der Erdkugel geht sie auf das Altertum zurück. Nachdem zuvor das aus christlich-religiösen Gründen favorisierte Weltbild von der Erde als Scheibe widerlegt worden war, konnte sich zunächst die kopernikanisch-keplersche-Kosmologie in der Wissenschaft durchsetzen. Der Innenweltkosmos wurde jedoch von seinen Befürwortern nie aufgegeben. Die wissenschaftliche Theorie vom Innenweltkosmos wurde erstmals 1870 in den USA formuliert und experimentell bestätigt. In Deutschland wurde sie 1938 mathematisch-astrometrisch fundiert und 1962 erstmalig mit Hilfe von Computern nachgerechnet. Noch Ende des 20. Jahrhunderts wurden in Deutschland wissenschaftliche Lotversuche zum Nachweis des himmelszentrischen astronomischen Systems durchgeführt. Da der Innenweltkosmos bis ins Detail eine Transformation des kopernikanischen Außenkosmos darstellt, steht die Hohlwelttheorie rein mathematisch in keinem Widerspruch zur klassischen Physik: Hohlwelt und Vollkugel sind absolut gleichwertige Denkansätze. Dennoch fehlte den Vertretern der Hohlwelttheorie bislang ein schlagender, unwiderlegbarer Beweis ihrer Annahme. Dieser Beweis konnte nun erbracht werden.

Wird fortgesetzt

[Arminius]

Die Theorie von der Innenwelt besagt, dass der Kosmos eine Hohlkugel mit einem Durchmesser von  12740 Kilometern ist, auf deren konkaver Innenfläche wir leben. Die Erde bildet den Rand des Universums, das von ihr kugelsymmetrisch eingeschlossen wird. Alle Gestirne einschließlich der Planeten, der Sonne und des Mondes befinden sich im Innern dieser Kugel und kreisen um die Innenachse der Hohlwelt. Die Theorie stützt sich auf folgende Axiome:
Je näher man dem Mittelpunkt des Universums kommt, umso stärker verkürzen sich alle Längen. Deshalb besitzt der Mond als erdnächster Himmelskörper einen Durchmesser von einem Kilometer, während die zentrumsnahe Sonne einen Durchmesser von lediglich 2,2 Meter aufweist.
Lichtstrahlen breiten sich nicht geradlinig aus, sondern gehen zum Kreisbogen gekrümmt durch den Mittelpunkt. Dadurch erklärt sich die Erscheinung des Horizonts und warum die Erde aus dem Weltraum scheinbar als Vollkugel zu sehen ist.
Da die Strecken zum Zentrum hin immer kürzer werden, verlangsamt sich alles, was sich ihm nähert. Somit nimmt auch die Lichtgeschwindigkeit zum Zentrum hin immer mehr ab.

[Arminius]

Wie bei vielen anderen naturwissenschaftlichen Beweisführungen zuvor geht auch der Nachweis der Hohlwelttheorie auf einen banalen Zufall zurück. Professor Mario R., einer der führenden deutschen Hohlweltforscher, sucht bereits seit vielen Jahren nach einer empirischen Bestätigung des himmelszentrischen astronomischen Systems. Professor R., der seinen Namen vor der endgültigen Publikation seiner Forschungsergebnisse im Fachmagazin „Science“ nicht nennen möchte, fand die Lösung des Problems 2019 bei einem Besuch des Schuhmuseums in Pirmasens. Die nach oben gebogenen Sohlen der Ausstellungsstücke brachten den Wissenschaftler auf die richtige Spur.
"So wie August Kekulé die Formel des Benzolringes einem Traum verdankte, so verdanke ich den Schuhen, die vor mir in den Vitrinen lagen, die Vision, die mich letztlich zur Lösung des Rätsels führte. Die Krümmung der Schuhsohlen war der Schlüssel zum Beweis der Theorie vom Innenweltkosmos", offenbarte Professor R., noch immer im Bann des Ereignisses stehend dem Sender 1 der Agentur für Print, Radio, Internet und Literatur (1.APRIL). Doch die eigentliche Beweisführung stand dem Wissenschaftler damals erst noch bevor.

[Arminius]

Zunächst galt es, den flüchtigen Gedanken aus dem Museum empirisch zu erhärten und eine allgemein gültige Formel daraus abzuleiten. Professor R. entwickelte ein Schnellverfahren zur Messung der Schuhsohlenkrümmung. Er und seine beiden Assistenten sammelten mit einer mobilen Messapparatur und Laptop bewaffnet systematisch die Daten zehntausender von Schuhsohlen. Professor R.: "Um genügend Datenmaterial zu erhalten haben wir in Schuhgeschäften und Kaufhäusern Sohlen vermessen. Doch das reichte nicht aus. Für einen unumstößlichen Beweis mussten wir umfangreiche Daten aus dem Ausland beschaffen. Über ein Jahr waren meine Mitarbeiter und ich auf allen Kontinenten unterwegs, um die Krümmung von Schuhsohlen in allen Kulturkreisen zu ermitteln."
Doch auch die weltweite horizontale Datensammlung war dem Forscher nicht genug. Auf seinen Reisen besuchte er zahlreiche Museen, um auch die Daten historischen Schuhwerks in seine Studie einfließen zu lassen. Erst die Verknüpfung der horizontalen mit der vertikalen Datensammlung habe die erhoffte Signifikanz ergeben, so Professor R. in dem 1.APRIL-Interview. Alle Berechnungen führten zu dem stets gleichen Ergebnis: der durch alle Kulturen und Zeitalter ermittelte Krümmungsindex der Schuhsohlen stellt den exakten Gegenwert zu der konkaven Erdkrümmung dar. Damit war endgültig bewiesen, dass die Erdoberfläche konkav, also hohlrund gewölbt ist.

[HansGlogger]

[Arminius]

[Arminius]

Die neuen Berechnungen zur konkaven Erdkrümmung bestätigen glänzend die klassische geodätische Erdvermessung, die 1897 in Naples/Florida in einem aufwändigen Großversuch durchgeführt worden war. Mit einem Rectilineator (Geradstreckenverleger) konnte damals nachgewiesen werden, dass sich eine absolut gerade verlegte Strecke dem Erdboden beziehungsweise der Meeresoberfläche zuneigt. Damit war schon damals ein Beweis erbracht worden, dass die Oberfläche der Erde nicht konvex (vollrund), sondern konkav (hohlrund) gewölbt ist. Dennoch bevorzugten die Astronomen und Geologen bis heute die Vollkugeltheorie. Sie werden - wie seinerzeit die Anhänger der Erdscheibentheorie - radikal umdenken müssen.

[Arminius]

Erkenntnistheoretisch wird das himmelszentrische astronomische System eine ähnliche Erschütterung auslösen wie vor gut einhundert Jahren die Einführung der Relativitätstheorie, mit der es vieles gemeinsam hat. Doch es wird kaum praktische Auswirkungen auf das irdische Leben im Allgemeinen und auf den Menschen im Besonderen haben. Professor R.: "Der Kosmos wird weiter existieren, auch wenn sich seine Definition wieder einmal geändert haben wird. Die Menschen werden auch zukünftig Raumfahrt betreiben. Sie werden auf dem Mars landen und zu anderen Himmelskörpern reisen. Lediglich einige naturwissenschaftliche Axiome wie die Ausbreitung des Lichts werden sich eben ändern." Augenzwinkernd fügt Professor R. hinzu: "Die meiste Arbeit wird das Umschreiben der Lehrbücher bereiten."

Finis

[Günter Wendt]

Grandios.
Ich hatte vor Jahren (2008) den Beweis erbracht, dass wir in einer Erdschüssel leben.
Als Luzifers Freund:
http://kamelopedia.net/wiki/Erdschüssel

[Arminius]

[Günter Wendt]