18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Traumwelt


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Fudel
Geschlecht:männlichErklärbär
F

Alter: 35
Beiträge: 1
Wohnort: Gornsdorf


F
Beitrag25.04.2008 17:43
Traumwelt
von Fudel
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Erschrocken blickt er an die dunkle Zimmerdecke. Durch die Finsternis ist sie nur schwer zu deuten. Könnte genauso gut zehn Meter oder mehr von ihm entfernt sein. Sein Blick schweift langsam nach links und die rot leuchtende Digitalanzeige seines Weckers macht ihm klar, dass er nur eine halbe Stunde geschlafen hat. Eine halbe Stunde voll Panik in seiner Traumwelt. Verzweiflung. Ringen nach Luft und Greifen nach ihr. So nah war sie ihm schon lange nicht mehr gewesen. Wie eine ganze Ewigkeit kommt es ihm vor.
Er blickt zurück an die Decke. Auch jetzt kann er sie noch riechen, fühlen und schmecken. Wieder schmeckt er ihre Lippen. Diese Lippen, die ihn mit jedem Kuss verzauberten. Ihm das Gefühl gaben etwas Besonderes zu sein, weil er sie küssen durfte und niemand anderes. Der sanfte Geruch ihrer Haut kriecht langsam durch seine Nasenflügel und gibt ihm das Gefühl der Nähe. Kein anderer Geruch vermochte es so sehr ihn zu beflügeln.
Seine Hand greift nach links. Ihr Platz! Sie fehlt…
War er es doch gewohnt ihre seidenzarte Haut zu streicheln. Ihr wunderschönes Haar durch seine Finger gleiten zu lassen und in diese riesigen funkelnden Augen zu blicken.
Sein Herz schlägt schneller. Die Sinne überflutet mit Reizen, die so real sind, dass er ihren Atem in seinem Nacken spüren kann.
Unmöglich konnte sie weg sein, so real wie er sie bei sich spüren konnte. Der erneute Griff nach links. Immer noch nichts was sich nach Leben anfühlt. Seine riesigen Pupillen beginnen die Decke abzusuchen. Langsam analysiert er jeden Zentimeter der Decke. Links, rechts, links, rechts. Immer und immer wieder. Verzweiflung! Seine Gänsehaut scheint sich nicht beruhigen zu wollen. Er kann spüren, wie sie mit ihren Fingernägeln langsam und behutsam über seinen gesamten Rücken streicht. Wie sie mit ihrer Nase schon beinahe sein Gesicht berührt, weil sie ihm doch immer so nah sein, seine Wärme spüren wollte. Immer fester greift er mit seiner Hand nach dem Laken. Verkrampft. Sehnt sich nach Schlaf, Erlösung, Flucht vor der Leere in seinem Inneren. Ein tiefer Atemzug entspannt seine verkrampften Glieder. Seine Augenlider sinken allmählich aufeinander und verschließen den verzweifelten Blick in seinen Augen. Mit dem letzten Hauch der Situation flüstert er leise: „Ich liebe dich!“. Seine Hand löst sich vom Laken und öffnete sich wie eine Rosenblüte bei Sonnenschein. Mit schnell schlagendem Herz entflieht er wieder. Wie so oft. In diese, seine, ihre gemeinsame Welt.

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Longo
Geschlecht:männlichKlammeraffe
L

Alter: 34
Beiträge: 890



L
Beitrag26.04.2008 23:13

von Longo
Antworten mit Zitat

Durch die Finsternis ist sie nur schwer zu deuten.

Deuten passt nicht so ganz. Besser vll.: erkennen + können

Wie eine ganze Ewigkeit kommt es ihm vor.

Was kommt ihm wie eine Ewigkeit vor?

Er blickt zurück an die Decke. Auch jetzt kann er sie noch riechen, fühlen und schmecken.

Gut, ist ein wenig streng, aber mit sie kann man auch die Decke beziehen. Mache einen Absatz rein (Kannst du ruhig öfters machen).

Ihm das Gefühl gaben, etwas Besonderes zu sein.

Du solltest generell auf die Zeichensetzung besser achten.
Oder hier:

War er es doch gewohnt, ihre seidenzarte Haut zu streicheln.

Er kann spüren, wie sie mit ihren Fingernägeln langsam und behutsam über seinen gesamten Rücken streicht.

Ich hatte Probleme damit, weil er, auf dem Rücken liegend, an die Decke blickt, ihm aber trotzdem über dem Rücken gestrichen wird. Aber ist nicht so tragisch, wenn du es nicht veränderst.

Zum Inhalt: Die Verzweiflung des Protagonisten kommt glaubhaft herüber, obwohl solche Texte mit diesem Inhalt und in dieser Form mir schon bekannt sind. Mittendrin finde ich, wiederholst du dich ein wenig, aber das mit der Verzweiflung etc. erklärt werden kann. Das Ende des Textes finde ich aber gelungen, besonders "öffnet [nicht öffnete, wie du es erst geschrieben hast (kein Tempuswechsel)] sich wie eine Rosenblüte bei Sonnenschein", da gegensätzlich zur nächtlichen Szenerie.
Kein schlechter Einstand.

MFG Longo
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Literatur-Feder
Wortedrechsler
L


Beiträge: 74
Wohnort: NRW


L
Beitrag27.04.2008 00:30

von Literatur-Feder
Antworten mit Zitat

Es ist natürlich berauschend, zu glauben jeder könnte mit ein paar Zeilen behaupten, schreiben zu können. Doch weit gefehlt, es klingt eher kitschig und davon gibt es bereits genug und es ist unsinnig zu glauben etwas einmaliges zu "Papier" gebracht zu haben.

Lit-Feder


_________________
Geduld, ist das Schicksal eines jeden Autors/in
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
pna
Geschlecht:männlichGrauzonenjunkie

Alter: 59
Beiträge: 1603
Wohnort: Wien, Ottakring


Paterson
Beitrag29.04.2008 13:07

von pna
Antworten mit Zitat

Das ist der möglicherweise erste Text, den dieser junge Autor irgendwo eingestellt hat.

Ich sehe nicht die geringste Veranlassung, dermaßen überheblich und präpotent (und mit einem dermaßen schlechten Satzbau) über den ersten schriftstellerischen Gehversuch eines neuen Mitglieds herzufallen.

Abgesehen davon wäre - selbst wenn der junge Autor dies irgendwo behauptet hätte - Einmaligkeit kein Qualitätsmerkmal sondern nur ein Attribut.

Du willst Dich mit den Texten anderer nicht kritisch auseinander setzen. Du willst sie allem Anschein nach nur abkanzeln.

Und das ist wohl etwas zuwenig.

lg/Peter


_________________

Mensch sein heißt, an dem Ort zu stehen, wo ein neugieriger Affe einem stürzenden Engel begegnet.
(Terry Pratchett)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
DerImigrant
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 91



Beitrag29.04.2008 13:52

von DerImigrant
Antworten mit Zitat

Mich würde interessieren, wie Lit seine ersten Texte aussahen.
Für mich ist Kritik etwas, woraus man Lernt und nicht,  wie pna schon angedeutet hat, abkanzelt

LG Güven


_________________
Ein Maler soll malen, was er in sich sieht, nicht was er vor sich sieht. (Caspar David Friedrich)
-----------------------------------------------------------
Der Verständige ist wie des Gewürzhändlers Tafel, stillschweigend seine Trefflichkeiten vor Augen stellend; der Unverständige ist wie eine Kriegstrommel, laut tönend, im Innern leer, mit eitlem Getöse.(Saadi, zwischen 1209 und 1213 - 1292)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden MSN Messenger
silvie111
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 38
Beiträge: 203
Wohnort: Tübingen


Beitrag29.04.2008 18:24

von silvie111
Antworten mit Zitat

Hallo Fudel,

der Text ist überhaupt nicht so schlecht, wie Lit das findet.
Er ist glaubwürdig und bringt die Stimmung und Absicht gut rüber. An manchen Stellen würde ich kürzen, da man aus dem Thema des Textes weniger rausholen kann als man glaubt. Ich könnte ihn mir gut als Einleitung vorstellen, für sich selber stehend etwas weniger.

Zitat:
niemand anderes.

niemand anderen

Zitat:
nichts was

nichts, was

Zitat:
Hauch der Situation

passt nicht so ganz

Du bist auf einem guten Weg. Würde mich interessieren, wie du andere Themen verarbeitest, welche vielleicht auch mehr hergeben als dieses.

Liebe Grüße,

silvie


_________________
Wer ein langes Buch schreibt, hatte keine Zeit ein kurzes zu schreiben
(Die Stadt der träumenden Bücher)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kino Vollbart
Eselsohr


Beiträge: 236



Beitrag30.04.2008 09:49

von Kino Vollbart
Antworten mit Zitat

Hi.

Ich muss Lit-Feder leider teilweise recht geben. Der Text ist kitschig, weil viel zu melodramatisch.
(Aber wer hier Anspuch auf Einmaligkeit erhebt, ist mir leider auch nicht klar.)

Der Text macht nicht den Eindruck, als sei er reflektiert und die erlebte Stimmung (des Autors?) für einen Leser aufbereitet.

Trotzdem finde ich, Du hast Potential nach oben, Fudel.
Ich denke es fehlt in erster Linie daran, das, was Du erlebst und beobachtest, auf eine distanziertere Ebene zu abstrahieren und für den Leser nutzbar zu machen.

ru
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
princess of night
Geschlecht:weiblichCaitiff

Alter: 60
Beiträge: 855
Wohnort: Planet Erde


Beitrag30.04.2008 10:14

von princess of night
Antworten mit Zitat

hallo fudel..
entschuldige dass manche "kritiker" hier etwas neben der spur laufen denn ich finde deinen text garnicht soo schlecht..du versuchst eine situation, eine sequenz zu erzählen und teilweise hast du es ganz gut hinbekommen..
wenn man so etwas beschreiben möchte ist es fast wie ein bild zu malen..ich habe schon etliche stunden damit verbracht einen "menschen" zu malen und irgendwie sah das ergebnis immer aus wie ein halbaffe..zu lange oder zu kurze arme, viel zu schmale schultern oder zu grosser kopf...alles anfängerfehler...genauso ist es, wenn man das erste mal eine situation beschreiben möchte..die ganzen emotionen zu beschreiben ist äusserst vielfältig und auch nicht einfach..daher übe einfach weiter es kann immer besser werden..
Zitat:
Ihm das Gefühl gaben etwas Besonderes zu sein, weil er sie küssen durfte und niemand anderes. Der sanfte Geruch ihrer Haut kriecht langsam durch seine Nasenflügel und gibt ihm das Gefühl der Nähe. Kein anderer Geruch vermochte es so sehr ihn zu beflügeln.


das hast du schon sehr bildhaft beschrieben..es gefällt mir gut...

Zitat:
Ein tiefer Atemzug entspannt seine verkrampften Glieder. Seine Augenlider sinken allmählich aufeinander und verschließen den verzweifelten Blick in seinen Augen.

auch das beschreibt nachvollziehbar den zustand des protagonisten..
lass dich bitte nicht entmutigen und schreibe weiter deinem empfinden folgend...wir werden dir gerne dabei helfen...
LG
princess of night


_________________
Das eine oder andere Gute steckt schon im Menschen.
Ansonsten wären Organspenden ja völlig überflüssig.

Der Zynismus ist meine Rüstung, der Sarkasmus mein Schwert und die
Ironie mein Schild.

▬|████|▬ This is Nudelholz. Copy Nudelholz in your Signatur to make better Kuchens and other Teigproducts!

Fiktive Autorin
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen Skype Name
Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6422
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag30.04.2008 10:22

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Ich finde den Text auch nicht schlecht. Zumindest ist das Analysieren der Decke in der Finsternis gut gelungen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6422
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag30.04.2008 10:25

von Ralphie
Antworten mit Zitat

DerImigrant hat Folgendes geschrieben:
Mich würde interessieren, wie Lit seine ersten Texte aussahen.
Für mich ist Kritik etwas, woraus man Lernt und nicht,  wie pna schon angedeutet hat, abkanzelt

LG Güven


Richtig. Meine Texte mit 19 waren grauenhaft. Rolling Eyes
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Brynhilda
Felix Aestheticus

Alter: 44
Beiträge: 7748
Wohnort: Oderint, dum probent.


Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag30.04.2008 10:32

von Brynhilda
Antworten mit Zitat

Literatur-Feder hat Folgendes geschrieben:
Es ist natürlich berauschend, zu glauben jeder könnte mit ein paar Zeilen behaupten, schreiben zu können. Doch weit gefehlt, es klingt eher kitschig und davon gibt es bereits genug und es ist unsinnig zu glauben etwas einmaliges zu "Papier" gebracht zu haben.

Lit-Feder


Der Text ist einmalig.
Über seine Qualität kann man diskutieren.
Aber mit solchen Kommentaren sollte man sich doch sehr in acht nehmen, zumal, wenn man selbst noch keinen Text hier ins Forum gestellt hat.

Es gehört auch Mut dazu, einen Text der Kritik der Leser preiszugeben.
Und nur weil es beim ersten Mal nicht gleich druckreif ist, sagt das gar nichts aus über das, wozu ein Schreiber in der Lage ist.


Lieber Fudel!

Laß dich von solchen Kommentaren nicht ins Bockshorn jagen.
Es ist eben noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Herzlichst,
Brynhilda
Brynhilda
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Traumwelt
von remael
remael Werkstatt 4 15.01.2017 20:02 Letzten Beitrag anzeigen

BuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlung

von denLars

von zwima

von BlueNote

von Mercedes de Bonaventura

von Minerva

von Beka

von Mogmeier

von Jana2

von Schreibmaschine

von _narrative

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!