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Ich bin nackt!


 
 
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jim-knopf
Geschlecht:männlichDichter und Trinker

Alter: 35
Beiträge: 3974
Wohnort: München
Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor
Goldene Feder Lyrik


Beitrag23.04.2008 23:55
Ich bin nackt!
von jim-knopf
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich bin nackt!

Hinter Glasfenstern
kann man sich
nicht verstecken.
Auf freiem Feld
gibt es keinen
Unterschlupf.
Die windschiefe Hütte
verbirgt nur noch
vor blinden Augen.
Und auch Mauern
sind ein dürftiger Schutz
geworden.
Bis vor kurzem
hat die Erde mich
noch aufgenommen.
Doch in letzter Zeit
spuckt sie
mich wieder aus.
Ich bin nackt!

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Rike
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 45
Beiträge: 254



Beitrag24.04.2008 00:04

von Rike
Antworten mit Zitat

Hey, das könnte von mir sein!

Und darum finde ich es logischerweise spitzenmäßig und saugut!

In einfachen Worten auf den Punkt gebracht und dabei eine fließende Form gefunden!

Schön Very Happy !


Lieben Gruß
 Very Happy Rike


_________________
Ach, in meinem wilden Herzen nächtigt obdachlos die Unvergänglichkeit (R. M. Rilke)
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Egopus
Cholyriker

Alter: 60
Beiträge: 851
Wohnort: Duisburg


Beitrag25.04.2008 15:33

von Egopus
Antworten mit Zitat

Ein für mich ziemlich langweiliger Text.

Begründung:
Chronologisch eigentlich passend aufgebaut,
schliesst der Text mit einem Satz, der leider nicht in die eben erst aufgebaute Chronologie passt.

Es bleibt ziemlich beliebig als Satz stehen, dass die Erde dich früher aufgenommen hat und dich jetzt wieder auspuckt, weil du nackt bist.

Aha.
Hört sich wieder gut an, aber hat keinen Bezug zum Rest ( leider machst du den Fehler in fast allen Texten. Warum? ).

Das heisst, du baust in jedem deiner Gedichte eine wirklich gute Stimmung auf
und reisst sie dann nieder, damit du einen "Platzhalter" einbauen kannst.

Diese "Platzhalter" sind für sich eigentlich alle gut, aber du benuztzt sie nicht um den Textt zu verstärken, sondern ( so glaube ich ) weil du sie gut findest und halt einbauen möchtest.

Vielleicht baust du lieber ein Gedicht um solche Sätze wie den letzten in
deinem Text.  Ich glaube, dann wäre es besser.


So wie gesagt finde ich es belanglos.


_________________
Brachial-Poet
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jim-knopf
Geschlecht:männlichDichter und Trinker

Alter: 35
Beiträge: 3974
Wohnort: München
Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor
Goldene Feder Lyrik


Beitrag25.04.2008 17:10

von jim-knopf
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Egopus hat Folgendes geschrieben:
Chronologisch eigentlich passend aufgebaut,
schliesst der Text mit einem Satz, der leider nicht in die eben erst aufgebaute Chronologie passt.


Versteh ich nicht. Wieso passt der letzte Satz nicht in die Reihenfolge, was ist schlimm daran, dass die Reihenfolge nicht stimmt?

Egopus hat Folgendes geschrieben:
Hört sich wieder gut an, aber hat keinen Bezug zum Rest.


Das sehe ich ganz anders. Es geht darum, nirgendwo mehr allein sein zu können und überall Blicken ausgesetzt zu sein. Ich bin nackt passt für meine Begriffe sehr gut in die Thematik.

Egopus hat Folgendes geschrieben:
Es bleibt ziemlich beliebig als Satz stehen, dass die Erde dich früher aufgenommen hat und dich jetzt wieder auspuckt, weil du nackt bist.


Die Erde spuckt mich nicht aus, weil ich nackt bin. Das steht so nirgendwo und geht auch völlig an der Thematik vorbei.


Ich persönlich fand das Gedicht auch nicht sonderlich stark. Aber oft schon wurden gerade die Dinge, die ich selbst als weniger stark erachtet habe, viel besser bewertet, als andere. Daher habe ich es hier ins Forum gestellt.
Leider kommt es mir so vor, dass du das Gedicht nicht besonders genau gelesen hast. Die Kritik erscheint mir ein wenig oberflächig, tut mir leid
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Egopus
Cholyriker

Alter: 60
Beiträge: 851
Wohnort: Duisburg


Beitrag25.04.2008 17:47

von Egopus
Antworten mit Zitat

Deine Meinung kann ich als Autor  jederzeit respektieren,
da ich nicht genau weiß, wie aufmerksam, oder intensiv man dieses ( kurze ) Gedicht lesen muss.
Vielleicht habe ich als erfahrener Autor nicht genügend Zeit investiert.
Wenn es an dem ist, entschuldige ich mich gerne.

Darum werde ich mich auch noch einmal mit dem Gedicht beschäftigen.

Was ich nicht respektieren kann, ist das du meine Kritik als Leser ( und das bin ich wenn ich Gedichte lese; nur ein Leser ), als oberflächlich betrachtest.
Der Leser liest ein Gedicht und findet es gut oder schlecht.


That's all.


Michael


_________________
Brachial-Poet
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Rike
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 45
Beiträge: 254



Beitrag25.04.2008 17:49

von Rike
Antworten mit Zitat

Ich finde es gerade stark, dass hier mit durchaus einfachen und leicht daherkommenden Bildern ein brisnates Thema angesprochen wird.
Für mich geht es hier um den gläsernen Menschen - auch oder gerade im politischen Sinne. Mit Orwells 1984 als Hintergrundsvision.
Aber vielleicht habe ich da auch zu weit gedacht oder Ergopus zu kurz.

So ist das nunmal mit Gedichten, jeder siehts aus seiner eigenen Sicht und daher auch die sehr weite Schere der Wahrnehmung.

Ein kleiner Bruch ist tatsächlich drin, wenn ich jetzt die Zeilen lese und dabei versuche, sie mit Egopus' Augen zu sehen.
Man ließt so schnell drüber, weil es in den Fluss passt - aber inhaltlich muss man dann doch etwas stutzen:

Zitat:
Bis vor kurzem
hat die Erde mich
noch aufgenommen.
Doch in letzter Zeit
spuckt sie
mich wieder aus.


Vor diesem Abschnitt sind die Bilder klar und vorstellbar. Hier ist es schwer einen Bezug zu finden. Was ist damit gemeint? Oder sind es einfach, wie Ergopus sagt Platzhalter, Phrasen, die schön klingen aber keine konkrete Aussage für diesen Inhalt haben.
Soll es heißen, dass früher in der Natur noch Platz zum Rückzug war und jetzt auch dieser genommen ist (zB, weil es keine einsamen Plätze mehr gibt), oder findet das LI einfach keinen Platz mehr, wo es in die Anonymität Masse eintauchen kann, sondern sticht immer als Individuum heraus?

Das ist wiederum das schöne hier, wenn man mit mehreren Lese- und Sichtweisen konfrontiert wird und gezwungen ist, seinen Kopf auch in andere Richtungen zu drehen, als nur der eigenen.

Sowas mag ich  Very Happy !

 Very Happy Rike


_________________
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Brynhilda
Felix Aestheticus

Alter: 44
Beiträge: 7748
Wohnort: Oderint, dum probent.


Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag25.04.2008 17:58
Re: Ich bin nackt!
von Brynhilda
Antworten mit Zitat

jim-knopf1988 hat Folgendes geschrieben:
Bis vor kurzem
hat die Erde mich
noch aufgenommen.
Doch in letzter Zeit
spuckt sie
mich wieder aus.
Ich bin nackt!


Hier an diesen Zeilen solltest du noch einmal herumbasteln. Das klingt noch so technisch.

Ich stelle mir das etwa so vor:
In früheren Zeiten
hat die Erde
mich aufgenommen,
doch nun
speit sie mich aus -
wieder und wieder.
Ich bin nackt.



Das Ende erinnert mich an eine jüdische Legende: Die Erde, die sich weigert, die Leiche eines Sünders aufzunehmen.

Ich finde dein Gedicht interessant und recht gut formuliert. Wenn du die Änderungen vornimmst, wird das ein richtig schönes Gedicht.

Herzlichst,
Brynhilda
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jim-knopf
Geschlecht:männlichDichter und Trinker

Alter: 35
Beiträge: 3974
Wohnort: München
Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor
Goldene Feder Lyrik


Beitrag25.04.2008 18:23

von jim-knopf
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hey Egopus

war auch gar nich böse gemeint und ich kann dir deine Kritik nicht übel nehmen.

Aber dieser Kommentar von dir:

Egopus hat Folgendes geschrieben:
dass die Erde dich früher aufgenommen hat und dich jetzt wieder auspuckt, weil du nackt bist.


geht offensichtlich an der Aussage des Textes völlig vorbei. Die Erde spuckt mich nicht aus, weil ich nackt bin, sondern aufgrund der in den Zeilen davor beschriebenen Situationen. Du hast geschrieben, dass dich dieses "Ich bin nackt" so sehr gestört hat. Du hast etwas kritisiert, was du aber in deiner Aussage oben falsch ausgedrückt hast.
Das hat mich ein wenig gestört an deiner Kritik.

Grüsse
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Wegbegleiter
Gänsefüßchen


Beiträge: 46
Wohnort: Chemnitz


Beitrag21.04.2015 23:38

von Wegbegleiter
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Warum ist es eine windschiefe Hütte. Warum keine morsche alte Hütte. Ich dachte daran, dass man irgendwie durch die Ritzen schauen könnte, wenn man nicht blind wäre.  

Nur ein Gedanke. Herzlichst Wegbegleiter.


_________________
Wir befinden uns alle auf einem Weg. Nur. Manche bleiben stehen.
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Gast







Beitrag21.04.2015 23:56

von Gast
Antworten mit Zitat

Hi J.K.,

beim ersten oberflächlichen Lesen blieb da zu wenig Tiefe bei mir hängen.

Da fehlt mir etwas, das reizt, nochmal zu lesen und den TExt interessant zu finden.
Ich meine dieses lyrische Klopfen ans Gewölbe, diese Ahnung von etwas nicht greifbarem.

Ich glaube, das fehlt da. Habe aber noch keine Ahnung, wie und wo im Text das unterbringbar wäre.

Da stellt sich die FRage, muss das sein?

Vielleicht reicht der TExt auch so aus, als Momentaufnahme einer EMotion, die sich Metaphern sucht, sich in BIldern spiegelt um in einer Konklusion zu münden.

Ist natürlich noch der Vorwurf, dass so ein TExt, wenn er nicht Formal interessant ist, schnell oberflächlich wirken kann.

Ist der TExt oberflächlich?

Ich glaube, die Bilder wären interessanter, wenn sie einen inneren SInnbezug hätten, der noch etwas weiteres ausdrückt, eine zweite Ebene.
Da wären wir auch wieder beim "Klopfen ans Gewölbe".

Vielleicht ist das etwas, an dem sich noch mal arbeiten ließe. Die Bilderabfolge formal, durch Strophenbildung, durch eine zweite Ebene eines nur ahnbaren SInnbezuges stärker zu machen.

Ciao,
Monochrom
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Gast







Beitrag21.04.2015 23:58

von Gast
Antworten mit Zitat

Ich nochmal,

ich glaube, der TExt ist auch für die AUssage des "ICH BIN NACKT" noch mit zu schwachen BIldern ausgestattet.

Ich meine keine Effekthascherei, aber etwas mehr Morbidität und Abstrusität täten gut.

Ciao,
Monochrom
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