Ausbruch

[Enfant Terrible]

Tröstend wird selbst
die Kälte der Gitterstäbe -
mit dem Wissen, in sich
nichts gefangen zu halten.

[chinablue]

Ein sehr schönes Kleinod. In der Kürze finden sich auch einige sprachliche Feinheiten.

Bei der Gelegenheit muss ich Folgendes mal loswerden: Ich habe nie einen Augenblick lang geglaubt, dass Du 14 bist ;o)

Liebe Grüße
Andreas

[Seeadler]

Hi Krümelchen

Grossartig, wenige Worte, aber ein grosser Inhalt, der zum nachdenken anregt.
Siehst du, wie bereits mal erwähnt, wundern sich auch andere darüber, daß du erst 14 Jahre alt bist, aber schon in der Lage, uns mit deinen Texten zu verzaubern.
Auch wenn ich keinen Hut trage, so werde ich mir jetzt einen aufsetzen, um ihn vor dir und deinem Können zu ziehen.
Kompliment Krümelchen
Ich sagte es dir schon mal, und stehe nach wie vor zu dem was ich einst sagte: Du wirst mal eine ganz GROSSE

Lieben Gruß Seeadler

[Berni]

Kraftvolle 4 Zeilen als ein Auslöser. Gefällt mir sehr, dein Kurztext.

Ciao,
Bernd

[Enfant Terrible]

Herzlichen Dank euch dreien.
Zum Glück ist das Alter keine Glaubensfrage   

[Brynhilda]

Hallo Reggy!

Da will ich mal nicht so sein.

Ich hatte ja gesagt, daß ich dich eine Weile lang nicht rezensieren wollte.
Nun hast du mich vor geraumer Zeit auf dieses Gedicht aufmerksam gemacht, und nun ist es endlich so weit.
Ich habe es gelesen.

Und ich bin wirklich erleichtert darüber.
Das Gedicht unterscheidet sich sehr angenehm von deinen letzten Texten.
Also: Es ist richtig gut.

Ein Gedicht braucht nicht viel.

Ich würde gern lange Gedichte schreiben und bewundere alle, die das können. Leute wie Pencake, Nicholas de Kant oder Taugenichts schreiben wunderbare lange Gedichte, und sie schaffen es, über lange Texte hinweg die Poesie zu bewahren.
Das gelingt mir manchmal, aber nur selten.

Wenn ich mir die Kommentare zu meinem Gedicht "Anders als das Grün" durchlese, wo der Titel fast länger ist als der Text, dann bin ich erstaunt, wie wenig es braucht.

Und bei dem Gedicht ist das so ähnlich.
Erstaunlich, wie weniges es braucht, um ein gutes, schönes, inniges Gedicht zu machen.

Nur einen Vorschlag hätte ich.
Das "tröstend" klingt nicht so schön. Es paßt nicht, weil es ein Partizip I ist und kein Adverb, wie es hier eigentlich nötig wäre.
Besser und korrekter wären 2 Varianten:
1. "Tröstlich wird selbst" oder "tröstlich ist selbst"
2. "Selbst das ist ein Trost"

Ich würde letztere Variante bevorzugen.
Das klänge nämlich so:

[Enfant Terrible]

Ich bedanke mich herzlich für deine Aufmerksamkeit und deinen Kommentar, es freut mich, dass dir nach langer Zeit wieder ein Gedicht von mir zusagt. Über deinen Verbesserungsvorschlag muss ich noch nachdenken, da ich das "tröstend" doch gerne lassen würde. Es wirkt "aktiver" und passt meiner Meinung in die Stimmung, aber es ist eine Kleinigkeit, die genau überlegt werden will...

[Brynhilda]

Es ist halt nur so, daß das "Tröstend" so grammatikalisch inkorrekt ist.
   
Aber ich freue mich darüber, daß du dich freust.

[Enfant Terrible]

[Brynhilda]

Weil "tröstend" kein Adverb ist.
Es bezieht sich im Text auf "werden" (Wie wird die Kälte der Gitterstäbe), und nicht auf die Kälte der Gitterstäbe selbst.

Hilft dir das weiter?

[Mana]

Liebes Krümelchen,

ein auf mich sehr natürlich wirkendes Gedicht, oder vielleicht ist locker die Richtige bezeichnung. Auf jedenfall find ichs auch gut.

Abgesehen von Brynhildas Argumenten, muss ich sagen des ich persönlich trösten zu schwach finde für diesen Kontext. Ich muss immer an eine Mutter denken die ihr kleines Kind tröstet. Aber des ist ein sehr subjektiver Gedanke.

[Enfant Terrible]

Herzlichen Dank nochmal für eure Hinweise, ich weiß sie sehr zu schätzen!
"Ermunternd" gefällt mir wirklich gut!

[Enfant Terrible]

Dann ist die neue Fassung also:

Ermuntern kann selbst
die Kälte der Gitterstäbe
- mit dem Wissen, in sich
nichts gefangen zu halten.