Vom Dulden und Geduldetwerden

[Enfant Terrible]

Wir haben Geduld mit der Welt.

Wir verzeihen unserer Vergangenheit,
seufzen tolerant der Zukunft entgegen
und ertragen die Gegenwart mit Würde.
Auch der Luft vergeben wir den Atem,
entschuldigen Licht und Schatten höflich.

Wir akzeptieren unsere Geschichten
und sehen verständnisvoll hinweg
über unsere zu bunten Spiegelbilder.
Wir dulden den Wahnsinn in ihnen,
auch die Sehnsucht unserer Blicke.

Die höchste Tugend ist die Geduld,
wenn man nichts mehr hat,
worauf es sich lohnt, zu warten;
nichts und niemand existiert,
der für diese Geduld dankt.

[Taugenichts]

Den find ich toll.
Was allerdings auch daran liegt, dass ich mich zur Abwechslung mal wirklich damit identifizieren kann. Mir gefällt der Gedankenfluss, allerdings fehlt mir hier ein wenig Metaphorik und Lyrik zwischen dein Zeilen.

[Enfant Terrible]

Danke dir für deinen Kommentar!
Stimmt, es ist wirklich eher eine Aneinanderreihung von Sinnsprüchen. Ich habe hier allerdings bewusst auf das "Lyrische" verzichtet, weil es bei mir zurzeit eher künstlich und gezwungen wirkt.

[Sphynxz]

gefällt mir auch sehr...
nimmt ebenso auch persönliche züge für mich an
das einzige was etwas stört ist, dass es nicht ganz flüssig wirkt finde ich ...

[Enfant Terrible]

Danke sehr für deinen Kommentar!
Natürlich möchte ich nun den Grund dafür wissen, warum es sich in deinen Augen nicht so flüssig liest. So kann ich das Gedicht entsprechend verbessern.

[Hardy-Kern]

sehr schön reggy,

man sollte aber mit der geduld nicht zu großzügig umgehen...
hardy   

[Enfant Terrible]

Das stimmt, und ich finde es toll, dass du diese Botschaft des Gedichts so präzise erkannt hast. Erst wollte ich den Text "Geduld ist Gift" taufen, überlegte es mir jedoch doch anders, weil der Titel mir doch zu plakativ war.