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Hektograf Eselsohr
Beiträge: 221
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13.04.2008 20:49 [GED] Suche das Licht von Hektograf
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Suche das Licht
Halte immer nach Licht Ausschau!
Begreife Blindheit,
Schwäche und Hass.
Sei Erde, von Dauer.
Sei beseelt. Sei stark,
unendlich alt!
Lern zu erschaffen,
was als verloren galt.
Sei Erde.
Aber suche das Licht!
Gruss
H
Weitere Werke von Hektograf:
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18339
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13.04.2008 21:00
von MosesBob
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Hallo Hektograf!
Das ist stark! Ich mag die epische Spannweite, die mich direkt hineingezogen hat.
Beste Grüße,
Martin
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7748 Wohnort: Oderint, dum probent.
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13.04.2008 21:44
von Brynhilda
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Hallo Hektograph!
An zwei Dingen stoße ich mich in diesem Gedicht.
1. die erste Zeile.
2. die letzte Zeile.
Das "Suche das Licht" am Ende klingt dort so fehlplaziert, so wie ein Guru am Ende der Weisheit.
Ich würde das ganze anders strukturieren. Die erste und die letzte Zeile bilden ja eine Einheit.
Ich würde aber den Verlauf, also das, was sich zwischen den beiden Zeilen ereignet, mit ins Spiel bringen.
Denn ich habe am Ende den Eindruck, es hätte sich überhaupt nichts getan. Kein Wissen wurde erworben. Nichts kam hinzu.
Ich würde es folgendermaßen machen:
Hektograph hat Folgendes geschrieben: | Suche das Licht!
Begreife Blindheit,
Schwäche und Hass.
Sei Erde, von Dauer.
Sei beseelt. Sei stark,
unendlich alt!
Lern zu erschaffen,
was als verloren galt.
Sei Erde.
Sei Licht! |
Es ist nur ein Vorschlag.
Nur sonst ist mir das einfach ein wenig zu banal.
Dummerweise erinnert es mich an einen uralten Schlager von Karel Gott. Und deshalb stößt dieses von dir konzipierte Ende bei mir so auf, nunja, Ablehnung.
Aber der Mittelteil ist wunderbar.
Viele Grüße,
Brynhilda
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Hektograf Eselsohr
Beiträge: 221
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13.04.2008 23:26
von Hektograf
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Hi Brynhilda,
danke für Deinen Vorschlag. Ich erkläre jetzt warum ich doch bei meiner Version bleibe:
Der Schlüssel hier ist das Verhältnis der beiden Ratschläge zueinander, dem mittleren "Sei Erde"-Teil und dem rahmengebenden "Suche das Licht"-Teil.
Sei Erde, aber suche das Licht! sind zwei sehr unterschiedliche Richtlinien und kollabieren nicht zum Schluß.
Ich wollte jetzt nicht zu viel schreiben, damit es sich nicht zu klugscheißerisch anhört. Wenn es Dich wirklich interessiert, frag einfach und ich gehe gerne auf die anderen Deiner Argumente ein.
(bis auf das eine mit Karel Gott)
Gruß
H
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7748 Wohnort: Oderint, dum probent.
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14.04.2008 09:58
von Brynhilda
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Lieber Hektrograph!
Du bist mir gegenüber doch keine Rechenschaft schuldig. Es ist ja dein Gedicht, und niemand anders als du hat das Recht, seine Form zu bestimmen.
Was ich hier tue, ist lediglich, Hinweise darauf zu geben, was ich verändern würde, wenn es mein Gedicht wäre, um es noch besser zu machen. Dabei geht man immer über einen schmalen Grad.
Und ich entschuldige mich, falls meine Vorschläge zu diktatorisch klingen sollten.
Ich gebe nur ganz subjektiv meine Empfindungen wieder.
Andererseits liebe ich ja Diskussionen über Lyrik.
Deshalb nur zu: Geh auf meine Argumente ein (außer auf das mit Karel Gott)!
Aber nur, wenn es dich nicht vom Schreiben oder sonstigen wichtigeren Tätigkeiten abhält.
Ich liebe die Blicke in die Gedankengänge anderer Dichter.
Viele Grüße,
Brynhilda
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18339
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14.04.2008 10:04
von MosesBob
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Brynhilda hat Folgendes geschrieben: | Deshalb nur zu: Geh auf meine Argumente ein (außer auf das mit Karel Gott)! |
Das würde mich jetzt aber mal interessieren. Warum ausgerechnet Karel Gott?
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7748 Wohnort: Oderint, dum probent.
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14.04.2008 10:12
von Brynhilda
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Sorry, Hektrograph!
Ich will mich nur Moses gegenüber erklären.
@Mosesbob
Also: Es gibt da so einen schrecklichen Schlager von Karel Gott, in dem singt er immer wieder "Fang das Licht"! Mein Onkel hatte das auf Kasette, als ich noch ein Kind war. Und die Kassette wurde immer im Auto gehört. (Ja, wir hatten zu DDR-Zeiten ein Auto-Radio, weil wir ein japanisches Auto hatten. Lange Geschichte.) Und ich habe das Lied einfach nur gehaßt.
Ich fand es so furchtbar. Ich wollte es vergessen, und Hektographs Gedicht war wie ein FlashBack - eben durch das "Such das Licht!"
Das ist eigentlich schon alles.
Ein Kindheitstrauma der leichten Sorte. Wenn nur alle so währen. *seufz*
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Hektograf Eselsohr
Beiträge: 221
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18.04.2008 19:30
von Hektograf
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Ok, Ilka jetzt hab ich etwas Zeit:
dir gefällt nur ein Drittel des Gedichtes
Warum gibt es keine Entwicklung? und der ganze Rest...
Weil es kein erörtender Monolog ist. Es sind zwei Ratschläge und ein sehr simples Gedicht. Dabei geht das Li genauer auf einen der beiden Ratschläge ein, weil der ausformulierbar ist. Der andere( mit dem Licht... Ende der Weisheit, das ist etwas, was man selbst suchen soll) wird offener gelassen, während der mit der Erde etwas festes ist. Es ist ein Zustand, beinahe körperlich, ernährend, weltlich, schmutzig, blutig, daher ist hier eine genauere Beschreibung möglich. Wie eine Mutter, die ihrem Kind eine notwenige, manchmal unangenehme Erziehung mit auf den Weg gibt. Du bleibst immer ein Teil der Erde, aber die Suche nach dem Licht ist die Bewegung die wir leben, gegenüber dem sein. Diese Trennung zwischen dem Zustand und dem Vorgang ist elementar. Wenn ich am Ende schreiben würde "sei Licht!", würde es den Vorgang auslöschen und bedeuten: Höre auf zu suchen, denn du hast es bereits in dir. Wir haben es aber nicht in uns. Und dass das Li kein eigenes Wissen während des Sprechens erweitert, liegt daran, dass es hier um eine alte Weisheit geht.
Gruß
H
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