|
|
Autor |
Nachricht |
Sphynxz Wortedrechsler
Alter: 34 Beiträge: 78 Wohnort: Baden in Bluut
|
10.04.2008 17:48 AGI [Die Zone null] von Sphynxz
|
|
|
öfter mal was neues....
Erste Phase
Mit gesenktem Kopf schlürfte er durch die verlassenen Straßen. Hier und da trat er in eine Pfütze, was ihm allerdings egal war, da seine gesamte Kleidung ohne hin schon bis auf die Knochen nass war. Dicke Regentropfen bahnten sich ihren Weg vom Himmel hinab. Seit fast einer Woche regnete es ununterbrochen. Die Neonröhren unter den Gittern, die sich an den Ränder der Gehwege befanden und unter denen die Kanalisation lag, flackerten unruhig dank der Wasserschäden.
Der Morgen war so wolkenverhangen und düster, dass auch das dunkelblaue Neonlicht nicht wirklich Sicht machte. Hier und da stohl sich ein Mensch mit flinken Schritten die Straßen entlang.
Musik trommelte aus seinen Ohrstöpseln, während der junge Mann unentwegt die Straße unter seinen Füßen betrachtete, Gitarren und kreischende Stimme knarten aus den Stöpseln in seinen Ohren als er den Kopf endlich hob. Seine etwas zu langen Haare waren nass und hingen ihm in Strähnen im Gesicht. Mit gewohnter Handbewegung entfernte er das kastanienfarbene Haar aus seinem Gesicht zu seinen Ohren wo es feucht kleben blieb. Die blauen Augen, welche übrigens einen wunderlichen Kontrast zu seinem bleichen Teint bildeten, sahen gelangweilt hoch.
Er war am Ende der Straße angelangt.
Vor ihm erhob sich ein großes Gebäude. Es sah durchaus sanierungsbedürftig aus. Der Junge seufzte während er die wenigen Schritte bis zur Tür zurücklegte und sich die Stöpsel aus dem Ohr zog.
Schrill läutete die Glocke als sich hinter ihm die Tür wuchtig von alleine schloss. Das mochte er überhaupt nicht - zur Schule gehen.
Weitere Werke von Sphynxz:
_________________ "Ich spiel aber auch den Blues.
Mein Vater hat in seinem ganzen Leben keine Baumwolle gepflückt und ich bin heute früh kein bisschen traurig aufgewacht und hab dann einen Blues gespielt.
Da steckt schon ein bisschen mehr dahinter." -Miles Davis- |
|
Nach oben |
|
|
Plague Rat Eselsohr
Alter: 33 Beiträge: 477 Wohnort: Heilbronn
|
11.04.2008 14:52
von Plague Rat
|
|
|
Den Text finde ich leider nicht so gelungen. Die Pointe ist ein bisschen fad. Die wäre besser rübergekommen, hättest du das Szenario noch ein bisschen düsterer gestaltet.
Du beginnst zudem manche Sätze mit "Hier und da". Damit will ich mich auch nicht recht anfreunden. Klingt für mich ein bisschen zu flapsig.
Zitat: | unter denen die Kanalisation lag, |
verlief statt lag hört sich besser an.
_________________ A quick taste of the poison, a quick twist of the knife
When the obsession with death
The obsession with death becomes a way of life |
|
Nach oben |
|
|
silvie111 Eselsohr
Alter: 38 Beiträge: 203 Wohnort: Tübingen
|
13.04.2008 21:39
von silvie111
|
|
|
Hallo Sphynxz,
ich finde, dein Text ist viel zu viel "tell", kaum "show". Nun, eigentlich nur erzählend. Und dadurch wirkt es sehr steif. Außerdem beschreibst du die Szenerie nicht einmal aus der Sicht des Protagonisten, es wirkt eher wie in einem Drehbuch.
ohnehin
Zitat: | Die Neonröhren unter den Gittern, die sich an den Ränder der Gehwege befanden und unter denen die Kanalisation lag, flackerten unruhig dank der Wasserschäden. |
Dieser Satz ist viel zu lang und viel zu beschreibend.
stahl
Zitat: | Seine etwas zu langen Haare waren nass |
Gefällt mir auch nicht. Warum "etwas zu lang?" Wie kann ich mir das vorstellen?
Zitat: | zu seinen Ohren wo es feucht kleben blieb. |
- Komma zwsichen "Ohren" und "wo"
- und dieses "wo" in der Schriftsprache wirkt etwas deplaziert
Zitat: | Die blauen Augen, welche übrigens einen wunderlichen Kontrast zu seinem bleichen Teint bildeten, |
Bei Personenbeschreibungen solltest du versuchen, nur das zu beschreiben, was für die Handlung wichtig ist und was der leser wissen möchte.
Hier noch ein Tipp zu "show" und "tell".
Hab neulich in einem Dan-Bown-Buch eine ganz tolle Charakterisierung gelesen:
Von den wenigen Frauen, die bei Toulos speisten, sahen nur wenige so gut aus wie Rachel Sexton.
"Tolles Weib", murmelte einer der Gäste. "Da hat Sexton aber schnell eine Neue gefunden."
"Das ist doch seine Tochter, du Trottel", sagte sein Gegenüber.
Der andere lachte in sich hinein. "Wie ich Sexton kenne, bumst er sie trotzdem."
Kurz, anschaulich, prägnant. So müssen Charakterisierungen sein.
Die Alternative wäre gewesen den "Vater Sexton" langwierig als Schürzenjäger und Frauenheld zu beschreiben. Aber so wird er durch die Augen der anderen in einem Dialog beschrieben. Das hat mehr Schwung als eine normale "Erzählung", ist ansprechend, passt zur Handlung, usw.
Versuch mal, in die Richtugn zu gehen. Also: weg vom "tell", hin zum "show"
LG,
silvie
_________________ Wer ein langes Buch schreibt, hatte keine Zeit ein kurzes zu schreiben
(Die Stadt der träumenden Bücher) |
|
Nach oben |
|
|
|
|
Seite 1 von 1 |
|
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
|
|