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Autor |
Nachricht |
Hanna1984
Gänsefüßchen
 Alter: 41 Beiträge: 44 Wohnort: Dortmund
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 08.04.2008 13:39 Beschreibung von Orten von Hanna1984
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Hallo ihr Lieben,
ich merke, dass ich beim Schreiben immer wieder Probleme bekomme Orte zu beschreiben. Ich weiß einfach nicht wie ich die Beschreibung von Orten in meinen Textlauf mit einbringen soll. Habe immer das Gefühl es stockt und ist dann nicht mehr flüssig. Habt ihr einen Idee?? Für Hilfe wäre ich sehr dankbar.
LG Hanna
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Ralphie
Forenonkel
 Alter: 72 Beiträge: 7384 Wohnort: 50189 Elsdorf
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 08.04.2008 13:49
von Ralphie
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Die einfachste Lösung ist, keine Orte zu beschreiben.
Ich glaube, ich habe darüber etwas in meiner Werkstatt geschrieben.
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Ronneburger
Eselsohr
R Alter: 45 Beiträge: 316
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R 08.04.2008 14:25
von Ronneburger
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Hallo,
ich habe damit auch immer Probleme. Irgendwie komme ich dann ins Stocken.
Ich habe mal einen Tipp bekommen, dass ich einfach mal Orte beschreiben soll, die ich kenne. Sprich, wenn ich in Urlaub fahre, soll ich z.B. das Meer beschreiben etc. Irgendwann würde es helfen.
Ich kann noch keine positive Rückmeldung geben, weil ich bisher noch nicht damit angefangen habe, könnte mir aber vorstellen, dass es hilft.
Bis denne
Michi
_________________ If you have big ideas, you have to use big words to express them. (Anne of Green Gables)
Das ist einer dieser Tage, an dem ich erst weiß was ich rede, wenn ich höre, was ich sage. (Anett Louisan) |
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Enfant Terrible
alte Motzbirne
 Alter: 31 Beiträge: 7278 Wohnort: München

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 08.04.2008 14:35
von Enfant Terrible
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Wie bei so ziemlich allen Beschreibungen, empfiehlt es sich bei Ortsbeschreibungen, sie "im Vorbeigehen" einzusetzen; d.h. so in den Text einzuschleusen, dass sie eine unverrückbare und doch interaktive Requisite deiner Story werden. Und bloß nicht zu lang! Ziel ist, dass die Beschreibungen nicht "beschrieben" wirken, sondern dass man sich die "Kulisse" lebendig vorstellen kann - am besten gelingt das, wenn tatsächlich ein Bezug zur Handlung besteht.
Also: Immer häppchenweise die lebendigsten, relevantesten Details preisgeben. Wenn dein Prota einen Wolkenkratzer hochkraxeln muss, kannst du diesen beiläufig beschreiben, usw.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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Ralphie
Forenonkel
 Alter: 72 Beiträge: 7384 Wohnort: 50189 Elsdorf
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 08.04.2008 14:50
von Ralphie
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Sehr gut, Reggy! Eins, setzen.
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Mana Mensch
 Alter: 40 Beiträge: 2227 Wohnort: Düsseldorf

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 08.04.2008 16:51
von Mana
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Es geht doch wohl auch umgekehrt, des man Orte beschreibt und vorbeigehende Menschen als Requisite zu benutzen
_________________ Der Verstand schreibt mit Tinte, das Herz mit Leidenschaft...
Wissenschaft ist ein stahlharter Metalldildo zum umschnallen.- Vince Masuka
Mein Lieblingsepigramm:
"Ich selbst bin Ewigkeit, wenn ich die Zeit verlasse
Und mich in gott und gott in mich zusammenfasse." von Johannes Scheffler |
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pna
Grauzonenjunkie
 Alter: 60 Beiträge: 1603 Wohnort: Wien, Ottakring

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 08.04.2008 21:58
von pna
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Oder in Form eine Reflektion: Nicht den Ort beschreiben, sondern wie ihn der Protagonist wahrnimmt.
lg/Peter
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Rennschnitzel
Festmahl
 Alter: 34 Beiträge: 1010 Wohnort: Württemberg

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 08.04.2008 22:14
von Rennschnitzel
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Oder einfach alle 3 Methoden mixen. Einmal so, einmal so, ich glaub, damit kann man die Langeweile der Ortsbeschreibungen (Paradebeispiel: der gute Sir Arthur Conan Doyle) sehr gut umschiffen.
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Mana Mensch
 Alter: 40 Beiträge: 2227 Wohnort: Düsseldorf

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 08.04.2008 22:27
von Mana
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ich glaube es kommt drauf an worrauf man als Autor hinaus will und wie wichtig der Ort und die Personen in dem Moment den man beschreibt sind.
_________________ Der Verstand schreibt mit Tinte, das Herz mit Leidenschaft...
Wissenschaft ist ein stahlharter Metalldildo zum umschnallen.- Vince Masuka
Mein Lieblingsepigramm:
"Ich selbst bin Ewigkeit, wenn ich die Zeit verlasse
Und mich in gott und gott in mich zusammenfasse." von Johannes Scheffler |
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Ralphie
Forenonkel
 Alter: 72 Beiträge: 7384 Wohnort: 50189 Elsdorf
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 09.04.2008 06:04
von Ralphie
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Es gibt kein allgemeingültiges Rezept. Beschreibungen haben den Nachteil, dass sie einen Text hemmen. Außerdem pflegen Leser Beschreibungen zu überspringen. Es gibt allerdings ein paar Tricks, wie man solche Hemmnisse in die Story einbauen kann, etwa so:
Zitat: | Am Maarweg stiegen Sabrina und Peter in die Straßenbahn und fuhren über die vielbefahrene Aachener Straße bis zum Rudolfplatz. Unterwegs kamen sie am Melatenfriedhof vorbei. Sabrina versuchte, einen Blick auf das Grab ihres Vaters zu erheischen, aber es blieb hinter der hohen Backsteinmauer verborgen. |
Damit haben wir in drei Sätzen nicht nur die komplette Route des Paares beschrieben, wir wissen auch, dass der Melatenfriedhof an der vielbefahrenen Aachener Straße zwischen Maarweg und Rudolfplatz liegt und dass Sabrinas Vater tot ist.
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Merlinor
Art & Brain
 Alter: 73 Beiträge: 8933 Wohnort: Bayern
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 16.04.2008 20:13
von Merlinor
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Das gute alte „show, don't tell“. Beschreibungen zum Teil der Handlung werden lassen, wie Ralphie das empfiehlt, sollte immer erste Wahl sein.
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Norhild
Leseratte
 Alter: 39 Beiträge: 157 Wohnort: London
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 17.04.2008 12:26
von Norhild
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Ralphie hat Folgendes geschrieben: | Außerdem pflegen Leser Beschreibungen zu überspringen. |
Ich als Leser liebe Beschreibungen und bin froh über detaillierte, liebevolle Schilderungen der Schauplätze!
_________________ Speak one single word to me.
I'll plant it in a flowerpot,
water it with my tears
and nourish it with my laughter. |
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Hanna1984
Gänsefüßchen
 Alter: 41 Beiträge: 44 Wohnort: Dortmund
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 17.04.2008 12:32
von Hanna1984
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Ja ich finde Beschreibung auch sehr schön. Dann kann man sich besser in die Geschichte einfinden. Manchmal habe ich echt das Problem, dass mir die Worte fehlen. Im Kopf stelle ich mir das so toll vor, aber ich kriege es dann nicht aufs Papier. *verlegen schau*
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Ralphie
Forenonkel
 Alter: 72 Beiträge: 7384 Wohnort: 50189 Elsdorf
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 17.04.2008 13:33
von Ralphie
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Dann lest "Jenseits von Eden". Der Roman fängt an mit einer seitenlangen Beschreibung des Schauplatz. Bin gespannt, wie lange ihr es aushaltet, bis ihr bis zum 2. Kapitel weiterblättert.
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Norhild
Leseratte
 Alter: 39 Beiträge: 157 Wohnort: London
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 17.04.2008 13:36
von Norhild
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Wer will schon Extreme?
Zudem war das liebevoll ausdrücklich betont.
_________________ Speak one single word to me.
I'll plant it in a flowerpot,
water it with my tears
and nourish it with my laughter. |
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Ralphie
Forenonkel
 Alter: 72 Beiträge: 7384 Wohnort: 50189 Elsdorf
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 17.04.2008 13:48
von Ralphie
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Nenn mir bitte ein Beispiel.
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Norhild
Leseratte
 Alter: 39 Beiträge: 157 Wohnort: London
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 17.04.2008 14:26
von Norhild
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Ich stimme allen Vorschlägen, die hier zum Besten gegeben wurden, zu.
Ein Beispiel für liebevolle, mit den Geschehnissen verwobene, Schauplatzbeschreibung:
"Da war dieses Rauschen. Kein Meeresrauschen, kein Plätschern, kein schäumendes Krachen, kein Atmen der Wellen am Fels. Sondern ein dunkleres zugleich schärferes Geräusch, ein metallisches Brausen, das aus der Finsternis vor den Mauern der Stadt heraufstieg, über Zinnen und durch die offenen Tore quoll und sich in den Gassen rings um den leeren, schwach erleuchteten Platz ausbreitete, das die Baumkronen schüttelte und die Ziegeldächer zum Klingen brachte. Ein gleichmäßiges, gewaltiges Grollen und Zischen, als schleiften ganze Geisterheere ihre toten Glieder über die Felder der Nacht, Kelte und Etrusker, Römer und Karthager, aus dem Orkus herabgeblasen vom Frühlingswind, der das Toben aus der Tiefe über die Ebene trug, weiter hinauf auf die Berge und in den Märzenhimmel, bis das ganze Land in dem Getöse versank." (Andreas Kilbl über den Lago Trasimeno)
Ich habe ein plastisches Bild des Schauplatzes und der Szene vor Augen.
Natürlich ist das ein überzogenes Beispiel.
_________________ Speak one single word to me.
I'll plant it in a flowerpot,
water it with my tears
and nourish it with my laughter. |
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Merlinor
Art & Brain
 Alter: 73 Beiträge: 8933 Wohnort: Bayern
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 17.04.2008 15:02
von Merlinor
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Hmm... ziemlich überzogen finde ich. Lange dürfte das so nicht weitergehen. Ich verliere mich ja jetzt schon in den Schachtelsätzen.
Autsch! Bin gegen nen Kelten gerannt. Oder wars ein Römer? Das hat man davon, wenn man beim Lesen den Überblick verliert. *Schienbein reib*
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Norhild
Leseratte
 Alter: 39 Beiträge: 157 Wohnort: London
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 17.04.2008 15:35
von Norhild
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Hihi, ja, wie gesagt, das war ein überzogenes Beispiel (was ich nebenbei gesagt trotzdem mag).
Es lebe der Pathos!
_________________ Speak one single word to me.
I'll plant it in a flowerpot,
water it with my tears
and nourish it with my laughter. |
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Brynhilda Felix Aestheticus
 Alter: 45 Beiträge: 7748 Wohnort: Oderint, dum probent.

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 17.04.2008 15:58
von Brynhilda
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Ich liebe Landschaftsbeschreibungen auch.
Tolkien machte das seitenweise. Und Walter Scott hat auch in Betrachtungen geschwelgt.
Ich würde so etwas nie überblättern, weil ich das brauche für meine Phantasie. Lesen ist ja Kopfkino, und da braucht man einfach eine ortsgemäße Einbettung.
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Ralphie
Forenonkel
 Alter: 72 Beiträge: 7384 Wohnort: 50189 Elsdorf
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 17.04.2008 18:35
von Ralphie
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Wir sind ein demokratisches Land, deshalb respektiere ich selbstverständlich eure Meinung. Bei mir ist das eine Gefühlssache. Wenn ich etwas beschreibe und merke, dass es zuviel wird, versuche ich zu kürzen, sodass meistens nur ein einziger Satz überlebt. Ich habe es eben nicht anders gelernt.
So etwas kommt dann in der Regel dabei raus:
Wir fuhren über die Brooklyn Bridge und den Holland Tunnel nach New Jersey, und Massimo zeigte mir sein Hauptquartier, einen riesenhaften, aber uralten Rangierbahnhof der Pennsylvania & Hoboken Railroad, der schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg stillgelegt worden war – mit schief aus den Fundamenten ragenden Signalen, zerfallenen Stellwerken, herumliegenden Hemmschuhen und rostigen Gleisen, zwischen deren Schwellen Unkraut, wilde Kamille, Zwergbirken und spinnwebig behaarte Sumpfkratzdisteln wucherten.
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Gast
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17.04.2008 19:27
von Gast
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Selbst das ist mir fast schon zuviel, und dabei ist Deine Beschreibung sehr gut. Bei der obigen Beschreibung, die Norhild oben ausgewählt hat, habe ich nach ca. zweieinhalb Sätzen aufgegeben. Mir scheint, das einzig Liebevolle daran ist die Selbstverliebtheit des Autors.
Gut, ich beschreibe so gut wie nie irgend etwas, noch nicht einmal so viel wie Du, Ralphie, insofern bin ich das absolute Gegenbeispiel, bei mir erscheinen die Sachen im Dialog oder in kurzen Adjektiven. Was mich an so langen Beschreibungen zunehmend stört – früher mochte ich sie wesentlich lieber – ist wirklich, daß der Autor mehr in seine Worte und seine eigene Genialität verliebt zu sein scheint als in den Leser oder die Leserin. Ich möchte meinen Lesern keine seitenlangen Beschreibungen zumuten, weil ich sie meistens für überflüssig halte. Wenn der Leser nicht genug Phantasie hat, sich den Ort vorzustellen, indem er ihn aus den Dialogen entnimmt, sollte er lieber ins Kino gehen oder fernsehen. Wenn der Leser seitenlange Beschreibungen braucht, um sich den Ort vorstellen zu können, stimmt bei ihm irgend etwas im Phantasiebereich des Gehirns nicht. Ich brauche manchmal nur ein Wort, um mir einen Ort vorzustellen, oder vielleicht einen Satz, aber mehr nicht. Alles andere wird mir vom Autor aufgezwungen, obwohl ich mir das in meiner Phantasie viel besser und passender vorstellen könnte.
Aber es kommt halt immer darauf an, was man gerade beschreibt. Manche Orte muß man natürlich beschreiben, z.B. diesen hier:
Sie räkelte sich nackt auf dem rosafarbenen Bett, das von Gardinen umrahmt wurde, die mit verspielten Röschen in einem etwas dunkleren Rotton bestickt waren. Der nachgebaute altdeutsche Sekretär in der Ecke des Schlafzimmers sorgte dafür, daß der Raum vollgepfropft wirkte, denn mit Bett, Spiegelschrank und ebendiesem unpassenden Möbelstück gab es kaum einen freien Zentimeter mehr, durch den der floral gemusterte Teppich schimmern konnte. Draußen auf der Straße hupten die Taxis, um die Freier auf sich aufmerksam zu machen, und die Lichtreklamen der umliegenden Puffs und Kneipen blinkten durch das Fenster. St. Pauli pur.
Liebe Grüße
Angela
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