Flucht oder Suche?

[Enfant Terrible]

Die Leere bekämpfend,
nach der ich mich sehnte,
maß ich das Schweigen
in gehetzten Schritten.
 
Im Rennen hoffe ich,
mein Selbst abzuhängen,
meinen Namen zu zertreten,
als ich ihn vom Wegesrand
aufzuheben vorhatte.

So viele Wege, die mit
Vergessen nur locken,
aber mit Ranken aus Lügen
nach meinen Fragen greifen.
So viele Schatten, die mir
auf verlassenen Pfaden begegnen
und mit fremden Stimmen behaupten,
ich zu sein.

Es sind die Boten meiner Welten,
die ich erschuf, um mich in
ihren Ruinen zu verstecken.

Ich laufe weiter,
auf der Suche nach einem Wald
mit Tieren, mich zu fressen,
und Ästen, an denen ich
meine Haut aufhängen könnte.
Und hoffe, dass ich nie ankomme.
Nie das finde, was ich suche.

[SaschDaily]

Wow!!!

Lyrik ist ist zwar nicht unbedingt das, was mich fesselt, aber wenn ich diese, sagen wir mal, recht abstrakten Worte richtig verstehe, dann möchte ich meinen, Du hättest mich beschrieben.

Auf der einen Seite möchte man irgendwie herausfinden, wer man wirklich ist, auf der anderen Seite habe ich oft das dringende Bedürfnis, aus meiner eigenen Haut fliehen zu wollen.

Eine wunderbare Prosa! Ehrlich!

[Enfant Terrible]

Naja, es ist ja weder Lyrik noch Prosa, nicht Fisch noch Fleisch. Es ist einfach einer dieser Texte, die man sich von der Seele schreibt... Umso mehr freut mich dein Kommentar und dein Lob! Es freut mich, dass du dich mit dem Inhalt identifizieren konntest, denn das war mir das Wichtigste beim Schreiben - dass man die Gefühle versteht. Vielen herzlichen Dank!