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Two Worlds - Auf der Anderen Seite der Nacht


 
 
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ZeroEnna
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Beitrag16.03.2008 20:30
Two Worlds - Auf der Anderen Seite der Nacht
von ZeroEnna
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hi liebe Freunde,

hier der erste Prologteil von meinem Erstlingswerk:

Ein dumpfes Grollen erscholl von Norden, aus Richtung des Meeres. Mit einer eigenartigen Geschwindigkeit zogen die Gewitterwolken herauf, so als wolle Mutter Natur mit den Menschen spielen. So als wolle sie ihnen genug Zeit geben, sich in ihre Löcher die sie Häuser nennen zu verstecken, aber nicht genug Zeit, um sich selbst auf das Bevorstehende vorzubereiten, ehe es sie überrollt. Oder was es vielleicht Mutter Natur selbst, die sich gegen das Herannahende wehrte, aber der Macht, die diese Wolken trieb, nicht das geringste entgegensetzen konnte, sondern nur Zeit gewinnen konnte, damit ihre Geschöpfe sich in Sicherheit bringen konnten? Die Antwort würde wahrscheinlich niemanden interessieren. Denn die Straße war bereits Menschenleer. Nur auf dem Spielplatz, der sich am Rand des Parks befand, waren noch Menschen. Zwei kleine Kinder ließen sich von der plötzlichen Dunkelheit, die das Gewitter mit sich brachte, nicht beeindrucken. Sie spielten weiter, spürten die Gefahr scheinbar nicht, die sich über dem Spielplatz, dem Park, vielleicht sogar der ganzen Stadt manifestierte.
„Hey wirf den Ball zu mir herüber!“, rief das Mädchen ihrem Spielkameraden zu. Dieser reagierte prompt und warf den Ball wie gewünscht zu. Als er selbst den Ball fangen wollte, geriet er ins Stolpern. Eine riesige Baumwurzel, welche sich knöchelhoch über den Boden schlängelte, brachte den Jungen aus dem Gleichgewicht. Mit einem lautlosen Schrei fiel er nach hinten und schlug mit dem Kopf auf. Das Mädchen lief ihm nach. Doch kaum dass sie ihn erreicht hatte, wich alle Farbe aus ihrem Gesicht. Auch der Junge wurde kreidebleich als er neben sich blickte. Er wollte schreien, doch der Schrei kam nicht einmal bis zur Kehle durch. Neben ihm lag ein junger Mann. Genauer gesagt: Seine Leiche. Der Junge wollte zurückweichen, wollte sich verstecken, doch er war wie gelähmt.
Ein greller Blitz durchzuckte den Himmel, gefolgt von einem gewaltigen Donner. „Lass uns hier weg.“, wimmerte das Mädchen. Sie zog an ihrem Freund, doch dieser rührte sich keinen Millimeter vom Fleck. Sein Blick hing immer noch wie gebannt am leblosen Körper des Mannes, neben den er gelandet war. Der Körper war es auch, an dem er sich den Kopf angeschlagen hatte. „Na los...komm schon.“, drängte das Mädchen, „Ich habe Angst!“
Erneut zuckte ein mächtiger Blitz. Er schien die gesamte Dunkelheit, die die Gewitterwolken verbreiteten, zu verschlucken. Und bedingt stimmte es auch. Nur einige Schritte entfernt von den beiden Kindern schwebte ein Schatten in der Luft. Er war nicht dunkel, nicht unbedingt bedrohlich, ab er dennoch hob er sich von dem hellen Hintergrund deutlich ab.
Das Mädchen drückte sich noch enger an den Jungen. „Ich habe Angst“, wisperte es. Der Junge legte Geistesabwesend den Arm um sie, um sie zu schützen. Und als die gleißende Helligkeit erlosch, veränderte sich der Schatten in eine leuchtende Kugel. Das Mädchen schloss die Augen. „Du brauchst keine Angst haben“, sagte eine Stimme. Sie hatte einen weichen, warmen Klang. Das Mädchen öffnete die Augen wieder. Dort wo eben noch ein kleines schwebendes Licht war, stand jetzt ein älteres Mädchen. Sie sah wunderschön aus und auf ihrem Gesicht lag etwas beruhigendes.
„Wer bist du?“, fragte das kleine Mädchen. Das ältere Mädchen hockte sich hin und blickte dem kleinen Kind direkt ins die Augen. „Ich heiße Gadriel. Und ich bin...“ Raschelnd breitete sie ihre Flügel aus. „Ich bin ein Engel.“ Das Mädchen wich erschrocken zurück, hielt aber sofort wieder inne. „Hey keine Angst, ich tue dir wirklich nichts!“
Das kleine Mädchen nickte. „Ich bin euer Schutzengel.“ Der Engel bewegte sich auf den Jungen zu und strich ihm sanft über den Kopf. „Alles in Ordnung. Du wirst das eben erlebte vergessen, dafür sorge ich schon.“

Wenns euch gefällt poste ich Stückchen für Stückchen die Geschichte.

Grüßé

ZeroEnna

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Locard
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Beitrag16.03.2008 21:29

von Locard
Antworten mit Zitat

Nabend ZeroEnna!

So, es ist kurz nach acht Uhr abends, zwei Sandwiches liegen vor mir und ich hab noch etwas Zeit, um einen Text zu kommentieren smile

Mir scheint es so, als wolltest du etwas wirklich Großes schaffen, etwas Besonderes - sprachlich als auch inhaltlich. Was das eine angeht, so behaupte ich frech heraus, ist es nicht wirklich gelungen. Ich rede vom sprachlichen Teil, dem Ausdruck.Zwar achtest du darauf, was du schreibst und welche Worte du benutzt, allerdings bleibt es trotzdem irgendwie auf der Strecke. Ich habe das Gefühl, dass du deinen eigenen Anforderungen nicht gerecht wirst - dich sogar etwas überschätzt. Es passt einfach vieles nicht zueinander oder wirkt auf mich merkwürdig. Oft ist es aber ein bloßes Bauchgefühl, so dass ich es nicht wirklich gut erklären könnte lol2 Ich gebe mir Mühe ...

Zitat:
So als wolle sie ihnen genug Zeit geben, sich in ihre Löcher die sie Häuser nennen zu verstecken, aber nicht genug Zeit, um sich selbst auf das Bevorstehende vorzubereiten, ehe es sie überrollt.

Den unterstrichenen Satz finde ich absolut unangemessen. Vielleicht liegt es daran, dass ich diesen Satz einfach nicht ausstehen kann. Er ist einfallslos und nicht lustig. Schreib doch direkt Häuser! Es ist ja eine bekannte Tatsache, dass Menschen in Häusern wohnen.
Ich bin mir auch nicht so sicher, aber müsste das kursive "es" nicht ein "sie" sein? Es bezieht sich doch auf die Mutter Natur?
Allgemein ist der Satz auch viel zu lang, ohne dass irgendwelche brauchbaren Informationen dabei herumkommen. Der nachfolgende Satz ist auch so einer.


Zitat:
Die Antwort würde wahrscheinlich niemanden interessieren

Wahrscheinlich den Leser ...

Zitat:
Sie spielten weiter, spürten die Gefahr scheinbar nicht

Du kennst doch den unterschied zwischen scheinbar und anscheinend, oder? Hier spürten die Kinder die Gefahr sehr wohl, ließen es sich aber nicht anmerken. Ich hoffe, ich habe mich jetzt hier nicht geirrt lol2

Zitat:
Genauer gesagt: Seine Leiche.

Klingt für mich eher nach gesprochenem Deutsch und ist daher unpassend.

Hier und da haben sich schon noch einige Rechtschreibfehler eingeschlichen (incl. Kommasetzung).
 
Auch wenn ich jetzt hier viel kritisiert habe, heißt es allerdings nicht, dass ich den Teil nur schlecht fand. Keine Sorge  Wink Die erzeugte Atmosphäre ist schon recht dicht. Ich habe wirklich dieses Unwirkliche fühlen können, wenn solch ein Gewitter aufzieht. Alles scheint anders zu sein; das Licht und die Luft ... Was ich dir raten würde zu bearbeiten, wäre folgendes:
- Das Pseudophilosophische am Anfang (Mutter Natur etc.) Vielleicht findest du etwas passenderes dazu.
- Rechtschreibung und Wortwahl

Sonst steckt in dem Text und in dir natürlich auch Potenzial  Wink Freue mich auf die Überarbeitung und weitere Teile.

Lg, Locard

PS:
Zitat:
Ein dumpfes Grollen erscholl von Norden

Heißt es nicht erschallte?!

EDIT: Wo habe ich bloß meinen Kopf gelassen?! Herzlich Willkommen im Forum!


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ZeroEnna
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Beitrag16.03.2008 21:57

von ZeroEnna
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Locard hat Folgendes geschrieben:
Nabend ZeroEnna!

[....]

Den unterstrichenen Satz finde ich absolut unangemessen. Vielleicht liegt es daran, dass ich diesen Satz einfach nicht ausstehen kann. Er ist einfallslos und nicht lustig. Schreib doch direkt Häuser! Es ist ja eine bekannte Tatsache, dass Menschen in Häusern wohnen.



Klar, hast ja recht, aber ich wollte es halt ein wenig dramatisieren. In irgendeinam Buch hat Hohlbein es genau so gemacht. Andreas Eschbach sagte, man könne lesen und kopieren um seinen eigenen Stil zu finden. Aber du hast recht, ich könnte auch gleich "Häuser" schreiben. Aber den Rest der Satzkonstruktion lasse ich der Atmo halber so stehen wink

Zitat:

Ich bin mir auch nicht so sicher, aber müsste das kursive "es" nicht ein "sie" sein? Es bezieht sich doch auf die Mutter Natur?


Nein, es bezieht sich auf die Menschen einen oder zwei Sätze vorher, dürfte eigentlich aber auch verständlich sein.

Zitat:

Allgemein ist der Satz auch viel zu lang, ohne dass irgendwelche brauchbaren Informationen dabei herumkommen. Der nachfolgende Satz ist auch so einer.
[....]
Wahrscheinlich den Leser ...


Hier möchte ich mal widersprechen. Es hat sehr wohl etwas mit der Geschichte an sich zu tun. Der prolog soll ja auch erstmal atmosphäre schaffen und eine Vorgeschichte bieten zu de,m was folgt. Und vor allendingen Fragen aufwerfen (wer ist Gadriel?)

Zitat:

Du kennst doch den unterschied zwischen scheinbar und anscheinend, oder? Hier spürten die Kinder die Gefahr sehr wohl, ließen es sich aber nicht anmerken. Ich hoffe, ich habe mich jetzt hier nicht geirrt lol2


Du kennst doch den Unterschied zwischen Theorie und Praxis in Kleingedruckten oder wink
Diesmal irrst du dich, denn normalerweise ist es wirklich so das Kinder die Gefahr spüren die sich anbahnt. In diesem Fall ist die Gefahr die sich anbahnt aber so subtil, dass die Kinder sie nicht bewusst wahrnehmen. Und selbst wenn wäre es erstmal für die Geschichte selbst irrelevant.

Zitat:
Zitat:
Genauer gesagt: Seine Leiche.

Klingt für mich eher nach gesprochenem Deutsch und ist daher unpassend.


Aber ist legitim in dem Sinne dass es auch andere, viel bedeutendere Schriftsteller so machen. Selbst Max Frisch hat solche Konstruktionen in seinem Roman "Homo faber" zuhauf.

Zitat:

Hier und da haben sich schon noch einige Rechtschreibfehler eingeschlichen (incl. Kommasetzung).


Ja, ich weiß.... aber ich arbeite dran wink

Zitat:

Was ich dir raten würde zu bearbeiten, wäre folgendes:
- Das Pseudophilosophische am Anfang (Mutter Natur etc.) Vielleicht findest du etwas passenderes dazu.
- Rechtschreibung und Wortwahl


Was den "Mutter Natur"-Teil angeht werde ich ihn weitestgehend zugunsten der Stimmung drin lassen. Die Rechtschreibung nwird auch korrigiert wink

Zitat:
Ein dumpfes Grollen erscholl von Norden.

Heißt es nicht erschallte?!


Nein es heißt wirklich erscholl wink

Zitat:
EDIT: Wo habe ich bloß meinen Kopf gelassen?! Herzlich Willkommen im Forum!


Danke ^^

Grüße

ZeroEnna
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Locard
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Beitrag17.03.2008 01:57

von Locard
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Nabend!

Also, ich muss gestehen, dass "erscholl" ein wirklich furchtbares Wort ist - zumindest phonetisch  Rolling Eyes  Laughing  Mir ist nur die Präteritumform "erschallte" geläufig (von es schallt, es schallte).

Du kannst ruhig Mutter Natur im Spiel lassen - keine Panik - allerdings finde ich die ausgewählten Sätze eher unglücklich. Ich hab ja oben schon erwähnt, dass ich es schlecht beschreiben kann, aber es fehlt ihnen (den Sätzen) das gewisse Etwas ...

Da vergleicht sich wohl jemand mit Max Frisch?! Ui, ui, ui ... Nein, mal im Ernst. Ich denke, dass es vollkommen legitim ist, sich seinen eigenen Stil zusammen zu klauen Wink Allerdings sollen die Zutaten dann auch einen schmackhaften Kuchen ergeben. Verstehst du, was ich meine? Nur weil es ein Herr Frisch machte, heißt es noch lange nicht, dass es zu jedem anderen Autor passt. Es war sein Stil und dort waren solche Formulierungen absolut treffend. Bei dir wirken sie eher ... naja ... fehlplatziert. Sie harmonieren nicht mit dem Rest. Das meinte ich damit.

So, ich muss auch ins Bett. Die Arbeit wird morgen den ganzen Tag nach mir schreien und abends dann ein kühles Bier ...

Locard  Wink

EDIT: Ich habe jetzt mal nachgeschlagen! Anscheinend können beide Formen benutzt werden - sowohl erscholl als auch erschallte ...


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ZeroEnna
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Beitrag17.03.2008 13:09
Prolog - Teil II
von ZeroEnna
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Okay Kritik verstanden ^^

Dann stürtze dich (bzw ihr euch) mal auf den zweiten Teil.

Grüße

Zero

EDIT: Leider kann (und will!) ich dieen Rest nicht noch einmal teilen müssen. Deshalb entschuldigt den Verstoß gegen die Rules, aber der Atmosähre zuliebe will ich das hier in einem Stück lassen.

Der Junge löste sich aus seiner Starre. Er sah den Engel an und nickte nur. Dieser lächelte. Das Mädchen sah in den Himmel. Sie stellte fest, dass der Himmel keine einzige Wolke aufwies. „Wo ist das Gewitter hin?“, fragte es den Engel. Dieser lächelte. „Wie soll ich euch das erklären? Ihr seid nicht mehr in eurer Welt.“
„Was meinst du?“, fragte das Mädchen. „Ihr seid in meiner Welt. Ich weiß nicht wie euch das erklären soll. Es ist als ob ihr Träumen würdet. Wenn ihr träumt, seid ihr oft auch in einer anderen Welt.“
Der Junge hakte nach. „Soll das heißen, das hier ist nur ein Traum?“ Der Engel überlegte kurz, ob sie diese Frage wirklich stellen sollte. Doch schließlich fragte sie. „Glaubt ihr an Gott?“ Beide nickten. „Wenn jemand stirbt, dann kommt die Seele in den Himmel, soweit wisst ihr Bescheid, oder?“ Wieder nickten beide. „Allerdings stimmt das noch nicht ganz. Denn bevor jemand in den Himmel kommt, gelangen die Seelen in eine Zwischenwelt. Und in dieser Zwischenwelt befinden wir uns jetzt.“
Das Mädchen erschrak. „Heißt das wir sind gestorben?“ Der Engel lächelte beruhigend. „Nein ihr seid hier nur zu Gast. Ihr werdet später alles verstehen. Lasst mich erklären. Diese Zwischenwelt nennt sich Astralebene. Und dort warten nicht nur die Seelen der verstorbenen darauf, in den Himmel zu kommen, sondern auch wir Schutzengel leben dort. Und nicht nur wir. Der Himmel müsst ihr wissen ist ein Ort, an den nur bestimmte Engel hinkommen. Normale Schutzengel wie ich kommen da nicht rein.“
Die Kinder lauschten gespannt. Doch nicht etwas wie einer Geschichte oder einem Märchen. Sie glaubten dem Engel und verstanden wirklich, was sie erklärte. „Warum sind wir hier?“, fragte der Junge. „Wisst ihr, wir Schutzengel nehmen einmal im Leben von unserer Seite aus Kontakt zu unseren Schützlingen auf. Danach ist es uns nicht mehr erlaubt, dann müssen unsere Schützlinge selber Kontaktversuche starten. Dieses eine Mal nutzen wir, um ihnen zu zeigen, was sie noch erleben können. Das hier“ Sie breitete die Arme aus. „ist nur ein kleiner Teil von einer Welt, die die Schützlinge erkunden können, wenn sie wollen. Doch leider finden nur sehr wenige erneut den Weg hierher.“ Der Junge sah den Engel an. „Warum?“ Gadriel blickte hinauf. „Viele kommen nicht hierher weil sie nicht mehr wissen wie, es nicht wollen...oder weil sie es nicht dürfen.“ Das Mädchen sah sie fragend an. „Nun, es ist so, dass normalerweise die Schutzengel in den Träumen Kontakt zu ihren Schützlingen aufnehmen. Ihr seid quasi eine Ausnahme. Da es aber im Traum geschieht, erinnern sich die Schützlinge entweder nicht mehr, oder sie erzählen es ihren Eltern und diese tun es dann als Fantasie ab. Deshalb verlieren die Kinder den Mut. Bei euch ist es aber etwas anderes. Wir wollen etwas neues ausprobieren und ihr seid die ersten, bei denen wir das probieren.“ „Was?“, wollte der Junge wissen. „Das würde jetzt zu weit führen, denn wir haben nicht viel Zeit. Wisst ihr wenn ihr träumt, haben wir viel Zeit, aber ihr träumt nicht. Es ist als würdet ihr mitten am Tag schlafen, und das ist gefährlich.“ Erneut nickten beide. „Wir haben euch hierher geholt damit ihr eure Fähigkeiten trainieren könnt.“ Die Kinder sahen sie fragend an. „Zum Beispiel das hier.“ Sie bewegte ihre Hand und kaum drei Meter entfernt schwebte ein Baumstamm in der Luft, den ein Mann allein kaum hochheben konnte. Die Kinder staunten. Gadriel setzte den Baumstamm wieder ab. „Das könnt ihr auch, aber ihr müsst es trainieren.“
Die beiden Kinder sahen sich an, dann fragte der Junge plötzlich: „Woher wissen wir dass wir dir vertrauen können?“
Gadriel lachte. „Stimmt...woher eigentlich?“ Sie sah das Mädchen an. „Ich bin ein Engel. Und Engel dürfen nicht lügen. Wir können es gar nicht.“ Dem Mädchen schien diese Antwort zu reichen. „Fragt mich etwas, ich werde euch antworten. Die beiden Kinder sahen sich erneut kurz an, dann begann der Junge. „Wenn du wirklich unser Schutzengel bist, dann weißt du bestimmt wie wir heißen.“ Gadriel lachte leise. „Natürlich! Du bist...“
Doch sie wurde von einem Schrei unterbrochen. Hastig drehte sich Gadriel um und erblickte eine Frau, die mit eiligen Schritten auf die kleine Gruppe zukam, dich gefolgt von einem schwarzen Etwas, einem wahren Hort der Finsternis.
„Versteckt euch!“, rief sie den Kindern zu. Diese rannten so schnell wie möglich und verschanzten sich hinter einem Baum. Gadriel wandte sich dem Schatten zu. „Ich weiß nicht was du bist, oder woher du kommst, aber du wirst niemandem etwas zuleide tun. Dafür sorge ich!“ Mit diesen Worten stürmte sie auf den Schatten zu, ein mächtiges Kristallschwert in ihrer Hand.
Ein seltsames Grunzen ging von dem Schatten aus, bevor eine Kralle aus vollkommener Finsternis auf Gadriel zuschoss und sie an der Schulter verletzte. Ein keuchender Schrei begleitete Gadriels Sturz. Das Schwert fiel klirrend zu Boden. Gadriel wimmerte. Eine tiefe, stark blutende Wunde klaffte an ihrer Schulter. Eine tiefrote Lache bildete sich neben ihr. Die Kinder fragten sich, ob Engel sterben können, kamen jedoch nicht dazu, diesen Gedanken weiter zu verfolgen. Mit einem gewaltigen Donner rauschte ein weiterer Engel heran. Sein Schwert war von Feuer umhüllt. „Erzengel Michael“, flüsterte das Mädchen. Der Junge hörte sie nicht. Er beobachtete den Kampf, der nun entbrannte. Die Schläge, die der Erzengel ausführte waren so schnell und so präzise, dass der Schatten schon wenige Atemzüge später nicht mehr zu sehen war. Der Junge hatte die Schläge nicht einmal gesehen.
Michael wandte sich Gadriel zu. „Gadriel wie konnte das passieren?“ Sie sah Michael an. „Es tut mir Leid,
„Deinetwegen ist diese Frau gestorben! Nur weil du nicht wie du es solltest Hilfe geholt hast.“
Gadriel sah zu Boden. „Ich weiß, aber meine Schütztlinge..“ Michaels Augen weiteten sich. „Rede weiter“ forderte er sie auf. „Sie sind hier.“ Michael schnappte nach Luft. „Hol sie her.“ Gadriel rief die beiden Kinder zu sich. Diese kamen der Aufforderung nach. Sie setzen sich zwischen Gadriel und Michael, so als seien sie plötzlich diejenigen, die ihren Schutzengel beschützen müssen.
„Hört zu ihr beiden. Es tut mir Leid dass ich euch nicht noch mehr erklären konnte, aber ich muss jetzt leider gehen.“ Der Junge sah den Engel fragend an: „Sehen wir uns wieder?“ Gadriel nickte. „Wenn ihr es wollt.“
„Das reicht jetzt“, donnerte Michael. Gadriel schluckte. „Ihr müsst gehen. Ich bringe euch dorthin zurück von wo ihr gekommen seid, und nehme euch die Erinnerungen an das was hier oben geschehen ist.“ Sie blickte den Jungen an. „Und an das was ihr dort unten gesehen habt. Wenn ihr wollt kehrt hierher zurück. Ihr müsst euch dafür nur ganz doll entspannen und euch vorstellen das ihr fliegt. Das müsste eigentlich reichen.“ „Kannst du uns nicht einfach holen?“, fragte das Mädchen. Gadriel schüttelte traurig den Kopf. „Nein ich fürchte ich bekomme großen Ärger. Und dann ist es nur Glück wenn ich weiterhin euer Schutzengel sein darf. Aber ich verspreche euch dass wir uns wiedersehen werden.“
Die beiden Kinder blickten zerknirscht drein. Sollte das wirklich schon das Ende ihrer Freundschaft sein?
„Kopf hoch!“, forderte Gadriel, so als hätte sie ihre Gedanken gelesen. „Mir wird schon nichts passieren. Ich habe nur einen Fehler gemacht und mich nicht an eine Abmachung gehalten.“ „Welche?“, wollte der Junge neugierig wissen. „Das spielt keine Rolle“, antwortete Gadriel ruhig, „wichtig ist, dass ihr hierher zurückkommt. Alles andere ist nebensächlich! Ich muss nun leider gehen.“
„Darf ich dich noch eine Sache fragen?“ Gadriel sah das Mädchen an und nickte schwach. „Nur zu.“
„Wer war diese Frau?“
„Sie war...“ Der Engel stockte, sah Michael an und fuhr dann fort. „Sie war deine Großmutter.“
Die Augen des Mädchens füllten sich mit Tränen, und gerade bevor sie vor Trauer zusammenbrechen konnte, waren die beiden schon zurück in ihrer Welt, ohne Erinnerung an die Geschehnisse. Nur eines wussten sie noch: Sie müssen zurückgehen. Und das würden sie heute Abend tun
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Gabi
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Beitrag17.03.2008 16:51

von Gabi
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Hallo ZeroEnna!

Ich hab jetzt deinen ganzen Text gelesen. Die Idee ist nicht schlecht, aber du erzeugst keine Bilder in meinem Kopf. Wie sieht der Spielplatz aus, wie sehen die Kinder, der Engel und die Zwischenwelt aus?  
Ein Dialog vor einem weißem Blatt Papier. Unter anderem sehr schwer zu lesen, weil die Absätze fehlen.
Aber daran kannst du arbeiten. Ich verweise auf Ralphies Schreibwerkstatt. Wink

L.G.
Gabi


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ZeroEnna
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Beitrag17.03.2008 17:21

von ZeroEnna
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Hallo Gabi,

danke für deine konstruktive Kritik. Meiner Meinung nach spielt es in dem Prolog nicht wirklich eine Rolle, wie der Spielplatz oder die Parallelwelt aussieht, da ich das noch erkläre im ersten oder zweiten Kapitel.
Ansonsten nehme ich deibne Kritik natürlich schon zu Herzen.

Grüße

ZeroEnna
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nantik
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Beitrag17.03.2008 18:07

von nantik
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Mh, aber gerade beim Prolog sind die erzeugten Bilder doch enorm wichtig! Immerhin gibst Du mit ihm die Marschrichtung der ganzen Geschichte an.
Prologe sind wahnsinnig schwer zu schreiben, weil ein Leser da bereits einschätzt, ob ihm die Geschichte gefällt oder nicht. Dort wird die Atmosphäre vorgestellt. Dort wird die Welt und die Zeit gezeichnet, in der die Geschichte spielt. Dort wird der Erzählstil festgelegt. Dort werden alle Besonderheiten angedeutet. Dort gewinnst oder verschreckst Du einen Leser. Denn ziemlich oft wird die Lektüre eines Romans nach dem Prolog abgebrochen, wenn dieser nicht zu fesseln vermag. Wenn dieser keine eigene Gedankenwelt aufreißt. Wenn dieser sich nicht abhebt. Wenn dieser keine Bilder im Kopf entstehen lässt.
Natürlich wird die Zwischenwelt etc. von Dir bestimmt im weiteren Verlauf noch deutlicher und anschaulicher beschrieben. Mit viel mehr Details und Raffinsessen. Aber die Saat wird im Prolog gesät. Da muss der Boden fruchtbar sein, damit auch Leben gedeihen kann.
Dementsprechend wichtig finde ich einen Prolog.
Nur mal als kleiner Denkanstoß.  Wink
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Maria
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Beitrag17.03.2008 18:26

von Maria
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Hallo ZeroEnna,

ich muss mich leider anschließen - ich hab mich verhältnismäßig schwer getan.

Du schriebst selbst weiter oben, dass Du einige Dinge nicht ändern möchtest (ich glaube Locard hatte dir einiges vorgeschlagen), um die Atmosphäre in deinem Prolog nicht zu zerstören. Es fehlt mir aber an Atmo und Stimmung, wie fühlt sich die Welt an, hat der Engel eine Aura, sieht man ihn nur oder kann man seine Präsenz spüren. Vielleicht klingt er sogar in den Ohren. Dumpf oder hell. irgendwas....

Jetzt schreibst Du, dass es ja "nur" der Prolog ist...
Wenn mich aber der Prolog nicht zum weiterlesen animiert, dann geräts für mich in Schieflage.


Mit Atmosphäre und Stimmungen meine ich folgendes, kleine Beispiel:

Zitat:
Ein greller Blitz durchzuckte den Himmel, gefolgt von einem gewaltigen Donner. „Lass uns hier weg.“, wimmerte das Mädchen. Sie zog an ihrem Freund, doch dieser rührte sich keinen Millimeter vom Fleck. Sein Blick hing immer noch wie gebannt am leblosen Körper des Mannes, neben den er gelandet war. Der Körper war es auch, an dem er sich den Kopf angeschlagen hatte. „Na los...komm schon.“, drängte das Mädchen, „Ich habe Angst!“
Erneut zuckte ein mächtiger Blitz. Er schien die gesamte Dunkelheit, die die Gewitterwolken verbreiteten, zu verschlucken. Und bedingt stimmte es auch.


Du schreibst hier von der Angst, BE schreibst sie aber nicht. durch Blitz und Donner allein, kann ich die Angst der beiden Kinder nicht nachvollziehen, nicht spüren.

Und da ich nach dem ersten Teil Schwierigkeiten mit den Bildern im Kopf hatte, tu ich mich im zweiten Teil - bei fast ausschließlich wörtlicher Rede - noch schwerer mich in Schwingung zu versetzen. Ich hoffe du verstehst was ich meine.

Die Idee ist fein... keine Frage wink

LG
Marie


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ZeroEnna
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Beitrag17.03.2008 18:26

von ZeroEnna
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*zuhör und nick* Okay, ich glaube das hab eich verstanden.

Dann werde ich das nochmal überarbeiten. Danke für eure Kritik.

Grüße

Zero
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