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BLIND Teil 2: Der Beginn

 
 
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princess of night
Geschlecht:weiblichCaitiff

Alter: 60
Beiträge: 855
Wohnort: Planet Erde


Beitrag13.03.2008 19:41
BLIND Teil 2: Der Beginn
von princess of night
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich habe Schmerzen. Starke Schmerzen. Die Augen fühlen sich an als hätte ich eine ganze Ladung Sand unter meinen Lidern. Sie sind auf gequollen und ich kann nichts sehen. Jede Minute kommt eine neue Welle Schmerz. Als würde man mir ein Messer in die Augen stechen. Ich bin verzweifelt. Dieser Schmerz hält nun schon die ganze Nacht an. Ich bin völlig übermüdet und ich kann nicht schlafen. Das mein Körper völlig überfordert ist zeigt sich in dem Schüttelfrost den ich habe. Meine Beine schlottern, meine Arme auch. Ich habe keine Gewalt mehr darüber. Mein heulen bringt im Grunde nichts. Mein schreien auch nicht. Ich muss warten bis die Nacht vorüber ist und wecke meinen Sohn morgens um kurz nach sechs. Er wählt die Nummer des Notrufs für mich und reicht mir den Telefonhörer. Der Arzt am anderen Ende der Leitung rät mir, nachdem ich ihm unter Tränen geschildert habe was mein Problem ist, in die Kölner Augenklinik zu fahren.
Wieder muss mein Sohn mir helfen eine Nummer zu wählen. Ich lasse ihn meine Freundin Anja anrufen. Sie hat im Moment zum Glück Urlaub und ist auch nach wenigen Momenten verschlafen am Hörer.
„Anja, du musst mir helfen. Ich kann nichts sehen und meine Augen tun furchtbar weh. Könnt ihr mich in die Klinik nach Köln fahren? Jetzt gleich?“ mein wimmern am Telefon bereitet ihr einen riesigen Schrecken.
Sie fragt völlig hastig und panisch nach.“Was ist los? Du kannst nichts mehr sehen? Oh Gott-Ja ich wecke Roman sofort und dann kommen wir.“
Ein wenig erleichtert lege ich auf und warte wieder. Minutenlang. Eine Minute dauert 60 Sekunden. Lange Sekunden. Zehn Minuten dauern 600 Sekunden. Eine unendlich lange Zeit. Wie lange ich genau gewartet hab weiß ich gar nicht mehr. Aber es war endlos.
Dann das erlösende Klingeln an der Türe. Meine Freunde Anja und Roman stürmen in unsere Wohnung und mein Anblick muss ihnen doch einen Schock versetzt haben.
„Ach du Schande wie siehst du denn aus? So schnell waren wir beide noch nie aus dem Bett und angezogen. Komm wir fahren direkt los. Gib mir deine Hand.“ sagte Anja. Hand in Hand gingen wir aus der Wohnung. Eine Hand an Anja, eine Hand suchend ausgestreckt.
Wo war dieses Treppengeländer?
Ich hatte es gefunden. Anja gab noch hilfreiche Kommandos. „Links, links, noch einen Schritt links. Ja jetzt hast du es. Nun kommen die Stufen. Achtung.“
Boah Anja! Mir geht es beschissen, ich hab Angst. Ich kann nicht so schnell!
Stufe für Stufe taste ich mich mit meinen Füssen voran. Schmerzen in den Augen, Unsicherheit beim laufen. Ich bin einem Zusammenbruch nahe. Wir erreichen das Auto und endlich sitze ich drin.
Anja ist eine „Plapperschnute“. Das heißt sie redet wenn sie einmal angefangen hat fast ohne Unterbrechung immer weiter. So auch heute morgen. Da ich aber völlig übermüdet und irgendwie wie in Trance bin fällt es mir nicht so auf. Ihre Fragen beantworte ich nur knapp und einsilbig und das fahrende Auto hilft mir ab und zu in einen Sekundenschlaf zu fallen. Eigentlich bekomme ich nichts um mich herum richtig mit und bin nur froh endlich in der Klinik zu landen wo man mir sicher schnell helfen wird.
Nach einer rasanten Fahrt deren genaue Dauer ich nicht einschätzen kann hilft mir Anja aus dem Auto. Sie reicht mir wieder ihre Hand, aber ich möchte mich lieber bei ihr unterhaken. Es fühlt sich für mich sicherer an.



_________________
Das eine oder andere Gute steckt schon im Menschen.
Ansonsten wären Organspenden ja völlig überflüssig.

Der Zynismus ist meine Rüstung, der Sarkasmus mein Schwert und die
Ironie mein Schild.

▬|████|▬ This is Nudelholz. Copy Nudelholz in your Signatur to make better Kuchens and other Teigproducts!

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