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Gloomy...

 
 
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perifereia
Gast






Beitrag09.03.2008 20:41
Gloomy...
von perifereia
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich möchte gerne viele Sachen sehen. Habs satt hier zu wohnen. In der hässlichsten Stadt der Welt, in einem Zimmer in dem man keine zwei Schritte gehen kann in dem es nur ein Bett gibt und einen Schrank und einen Schreibtisch, vor dem nicht einmal ein Stuhl steht weil dafür kein Platz ist.
Hier regnet es und ist kühl. Hier ist alles trostlos und langweilig. Hier kann ich nichts tun und nichts entdecken und nichts neues fühlen.
Hier ist nur ein Fenster und das geht zum Hof raus. Wenn ich rausschaue sehe ich drei dinge:
Am gegenüberliegenden Fenster- die Violinenspielerin. Sie spielt stundenlang und dabei sitzt sie am Fenster. Ihre Wohnung wirkt chaotisch das kann ich erkennen. Das ist auch kein Wunder, denn ich glaube sie tut nichts anderes als Geige zu spielen und schlafen.
Neben dem Fenster der Geigenspielerin steht eine Tanne. Eine Blautanne. Eine riesengroße Blautanne. So eine stand auch mal im Garten meiner Eltern, bis sie krank wurde und mein Papa sie gefällt hat.
Und unter meinem Fenster stehen die Mülltonnen. Die sehe ich auch. Und ich rieche sie im Sommer.

Was ich hier sonst noch rieche:
Ich rieche es wenn Salvador, der über mir wohnt ne Tüte raucht. Dann riecht auch meine ganze Wohnung nach Gras.
Und ich rieche die Moschus-Räucherstäbchen die die Damen im Puff unter mir Tag und Nacht brennen haben.

Und wenn ich Glück habe, dann rieche ich das Schnittlauch und die Petersillie, die ich in meinem Kräuterkasten vor dem Fenster stehen habe.

Was ich höre:
Ich höre manchmal meinen Nachbarn kotzen. Ich glaube, dass es Salvador ist, bin mir aber nicht ganz sicher. Ich höre das italienische Ehepaar die auf meinem Stockwerk leben miteinander streiten und lachen.
Ich höre den Klavierspieler, oder die Klavierspielerin, kann aber nicht zuordnen aus welcher Wohnung das kommt.
Er/ sie gibt unterricht, denke ich.
Ich höre grade den Regen tropfen. Regentropfen tropfen…
Und ich höre die Straßenbahnen die sich manchmal laut quietschend um die Kurve quälen.
Und die Autos manchmal auch.
Und manchmal knarrt mein Boiler.
Ich höre wie ich tippe.
Manchmal höre ich mich Klarinette spielen.
Und manchmal singen.
Meistens aber weinen.

Ich kann hier nicht bleiben. alles zieht mich weg.

Nach oben
Gabi
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1216
Wohnort: Köln


Beitrag09.03.2008 21:10

von Gabi
Antworten mit Zitat

Hallo perifereia!

Dein Text spiegelt alle Sinneswahrnehmungen wider. Sehr gelungen, wenn auch einige unbedeutene Tippfehler sich darin wieder finden.

Zitat:
Hier regnet es und ist kühl. Hier ist alles trostlos und langweilig. Hier kann ich nichts tun und nichts entdecken und nichts Neues fühlen.


Zitat:
Hier ist nur ein Fenster und das geht zum Hof raus. Wenn ich rausschaue sehe ich drei Dinge:


Er oder Sie gibt Unterricht, denke ich
Zitat:

Und ich höre die Straßenbahnen die sich manchmal laut quietschend um die Kurve quälen.
Und die Autos manchmal auch.
Und manchmal knarrt mein Boiler.
Ich höre wie ich tippe.
Manchmal höre ich mich Klarinette spielen.
Und manchmal singen.
Meistens aber weinen.


Ein bisschen zuviel manchmal meiner Meinung nach.

Doch alles in allem ziemlich gelungen. Einfach nur der Schrei, ich will hier raus. Sehr gut vermittelt. Daumen hoch

L.G.
Gabi


_________________
"Das hier ist mein Dach und mein Tag!" (Oma Thea macht die Fliege)
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perifereia
Gast






Beitrag11.03.2008 20:42

von perifereia
pdf-Datei Antworten mit Zitat

hallo gabi, vielen dank für deine rückmeldung und korrektur Smile

tatsächlich ein bisschen viel "manchmal". manchmal singen und manchmal klari kann ich wohl streichen.
Nach oben
SylviaB
Geschlecht:weiblichSchnupperhasi

Alter: 58
Beiträge: 6332
Wohnort: Köln
DSFo-Sponsor


Beitrag11.03.2008 21:45

von SylviaB
Antworten mit Zitat

Nein, nicht ganz streichen. Das gibt eine gewisse Stimmung die, wie ich finde, wichtig ist. Aber die Sätze etwas umstellen müsste gehen. So in etwa:

Zitat:
Ich höre die Straßenbahn, die sich laut quietschend um die Kurve quält.
Die Autos, wie sie hupen.
Ab und zu knarrt mein Boiler.
Ich höre mich tippen.
Und manchmal höre ich mich Klarinette spielen
oder singen.
Meistens aber weinen.


Also damit hast du auch die ganzen "und" (allerdings nur in diesem Teil) unter Krontrolle gebracht wink


So hier mal die "und" im Überblick:

Zitat:
Ich möchte gerne viele Sachen sehen. Habs satt hier zu wohnen. In der hässlichsten Stadt der Welt, in einem Zimmer in dem man keine zwei Schritte gehen kann in dem es nur ein Bett gibt und einen Schrank und einen Schreibtisch, vor dem nicht einmal ein Stuhl steht weil dafür kein Platz ist.
Hier regnet es und ist kühl. Hier ist alles trostlos und langweilig. Hier kann ich nichts tun und nichts entdecken und nichts neues fühlen.
Hier ist nur ein Fenster und das geht zum Hof raus. Wenn ich rausschaue sehe ich drei dinge:
Am gegenüberliegenden Fenster- die Violinenspielerin. Sie spielt stundenlang und dabei sitzt sie am Fenster. Ihre Wohnung wirkt chaotisch das kann ich erkennen. Das ist auch kein Wunder, denn ich glaube sie tut nichts anderes als Geige zu spielen und schlafen.
Neben dem Fenster der Geigenspielerin steht eine Tanne. Eine Blautanne. Eine riesengroße Blautanne. So eine stand auch mal im Garten meiner Eltern, bis sie krank wurde und mein Papa sie gefällt hat.
Und unter meinem Fenster stehen die Mülltonnen. Die sehe ich auch. Und ich rieche sie im Sommer.

Was ich hier sonst noch rieche:
Ich rieche es wenn Salvador, der über mir wohnt ne Tüte raucht. Dann riecht auch meine ganze Wohnung nach Gras.
Und ich rieche die Moschus-Räucherstäbchen die die Damen im Puff unter mir Tag und Nacht brennen haben.

Und wenn ich Glück habe, dann rieche ich das Schnittlauch und die Petersillie, die ich in meinem Kräuterkasten vor dem Fenster stehen habe.


Und ich höre die Straßenbahnen die sich manchmal laut quietschend um die Kurve quälen.
Und die Autos manchmal auch.
Und manchmal knarrt mein Boiler.
Ich höre wie ich tippe.
Manchmal höre ich mich Klarinette spielen.
Und manchmal singen.
Meistens aber weinen.


Da müsstest du vielleicht noch mal ran smile

Lieben Gruß
Sylvia


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Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
hassu wohl ne offne Stirn. wink
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