Pausieren aufgrund der Leipziger?

[MiaMariaMia]

Hallo zusammen,

aktuell bin ich in der Bewerberphase, würde aber gerne aufgrund der Leipziger etwas pausieren.
Hat jemand diesbezüglich Erfahrungen? Ist es sinnvoll oder ist es völlig egal? Und wenn pausieren, für wie lange?

[Häherfeder]

Völlig egal. Die arbeiten alles nach und nach ab und melden sich bei Interesse - genau wie in jedem anderen Beruf ( dauert halt nur etwas länger).

[MissClara]

Ja, einfach weitermachen. Manchmal sind für die Erstsichtungen auch Mitarbeiter zuständig, die gar nicht auf die Messen gehen und grad dann Zeit haben, wenn ihre Vorgesetzten am beschäftigsten sind.

[MiaMariaMia]

Das ist ja wirklich wie eine Lotterie 😂
Danke für Eure Antworten. Dann mache ich einfach weiter

[Taranisa]

Ich nutze sogar die LBM, um bei Fantasy-Verlagen dezent anzufragen, ob aktuell und generell Interesse an neuen Angeboten besteht. Für den absoluten Glücksfall bereite ich eine Ultrakurzvorstellung meines Fantasy-Romans vor. Meine Histos haben ja ein tolles Verlagszuhause.

[MiaMariaMia]

@Taranisa: Warum nutzt Du dafür gezielt die Buchmesse?

[Thomas74]

Keine Ahnung,  warum sich dieses verstaubte Gerücht mit dem Messestress so hartnäckig hält.
Für Messen wie die in Leipzig liegt die Vorbereitungszeit für Verlage bei vielleicht einem Arbeitstag. Bei größeren Verlagen eher weniger, da dort Messebauer den Aufbau des Standes übernehmen.
Ich habe gestern unseren Stand für die Messe Stuttgart vorbereitet, war vielleicht eine Stunde Arbeit. Egal, wie groß die Messe ist, der Grundaufwand ist immer der selbe.
Und wie schon richtig gesagt,  die Leute, welche Manuskripte sichten, sind seltenst mit denen identisch,  die Bücherkisten schleppen.

[Taranisa]

[MissClara]

[aliken]

[WSK]

Kurze Antwort:
Es ist völlig egal.

Lange Antwort:
Natürlich haben Agenten im Messezeitraum viel zu tun, aber für deine Einsendung ändert das nichts, weil die Stapel sowieso nach und nach abgearbeitet werden. Außerdem kann auch zu den restlichen Zeiten im Jahr was dazwischen kommen und jede Agentur arbeitet anders. Es gibt keinen allgemeingültig besseren oder schlechteren Zeitpunkt, das Manuskript loszuschicken, daher lohnt es sich kaum, über solche Dinge zu orakeln. Was dagegen real die Chancen erhöhen kann ist a) das Manuskript zu verbessern und b) einen persönlichen Kontakt zu Agenten aufzubauen, sei es über Social Media oder über andere Autoren, die ebenfalls in dieser Agentur sind. Dann wird sich das Manuskript oft genauer angeschaut.

[Alfred Wallon]

Mir hat man mal vor Jahren gesagt, dass man vorher Termine vereinbaren sollte, wenn ein Autor einen Verlagsverantwortlichen auf der Messe sprechen möchte.

Es hieß auch, dass es absolut unprofessionell wäre, wenn ein Autor mit seinem Manuskript am Stand "betteln geht".

Ich habe das nie gemacht. Wenn ich auf der Buchmesse war, dann stand vorher der Termin mit meinem Ansprechpartner schon seit etlichen Wochen fest.

[Thomas74]

[MacWrite]

Ich kann Alfred aus eigener erfahrung nur beipflichten. Zudem ist es jetzt bereit fast zu spät, mit Verlagsverantwortlichen, Lektorinnen etc. Termine auf der LBM zu vereinbaren. Die üblicherweise 15- bis 30-minütigen Slots sind größtenteils schon vergeben. Zumindest bei den Publikumsverlagen. Bei kleineren und kleinen Verlagen lohnt es sich eher, kurzfristig unnd spontan aufzuschlagen.

LG aus dem Taunus
Roland aka MacWrite (aka @rm.eisrausch), derzeit bereits in den Messevorbereitungen

[WSK]

[Tocco82]

Wie machen eure Agenturen das denn rund um die Messe? Meine macht so in den 1-2 Wochen vorher per Zoom Pitches mit den Verlagen und schickt dann einen Katalog raus. Auf der Messe dann noch ein paar Termine, aber eher mit kleineren Verlagen. Und dann werden die Manuskripte versandt.
Aber von einem Verlag habe ich mal gehört, dass es eigentlich total doof ist, zu dem Zeitpunkt die Manuskripte zu verschicken, weil die Lektor:innen in dem Zeitraum gar nicht zum Lesen kommen.
Bin da jetzt etwas verunsichert.

[Thomas74]

Dann kommen die einfach auf den Stapel zu den anderen.

[Lki]

Ich habe den Eindruck, dass hier teilweise ein falsches Verständnis der LBM vorliegt - das ist eine Privatbesucher- und keine Fachmesse. Auf der LBM werden keine Deals gemacht und in den meisten Fällen sind auch keine Lektorinnen oder Entscheidungsträger dort, sondern nur die Presseleute usw. Es gibt auch kein Agentencenter.

Die wichtigen Messen für das Business sind die London Book Fair (findet diese Woche statt) und die Kinder-/Jugendbuchmesse in Bologna im April.

Zur Ausgangsfrage: Ich persönlich glaube, dass es völlig egal ist, wann man sich bei Agenturen/Verlagen bewirbt, weil es immer stressige Phasen gibt. Sich an Messezeiten, Sommerpause, Weihnachten und Programmhochphasen vorbei zu lavieren, dürfte wirklich schwierig werden.

[Taranisa]

Dass die oberste oder fast oberste Etage der (ganz) großen Verlage nicht persönlich anwesend ist, kann ich mir denken. Bei kleineren Verlagen sind die Presseleute zugleich die Geschäftsführung.
Aber auch die Presseabteilung der Großen dürfte wissen, ob das Angebot in einem bestimmten Genre in der Entscheidungsetage aktuell auf offene oder eher geschlossene Ohren trifft.
In meinem konkreten Fall frage ich eher bei (Fantasy-)Kleinverlagen an. Und sonntags soll ja nicht so viel los sein, sodass sich sicher das eine oder andere freundliche Gespräch ergibt.

[MiaMariaMia]

Hallo Lena, danke für den Einblick. Das habe ich so gar nicht gewusst und bin jetzt um Einiges schlauer.
Könntest Du es vielleicht anhand Deines Beispiels näher erläutern? Was macht Deine Agentur, und vor allem: Was genau macht oder macht nicht Lyx auf der LBM? Sind sie da? Wird dort überhaupt nicht gepitcht?
Und was London oder Bologna angeht: Das kann ein deutschsprachiger Autor doch kaum erwarten, dass seine Werke dort gepicht werden, oder? Ich dachte immer, die wichtigste Messe sei für deutsche Autoren die FBM...

[Alfred Wallon]

@MiaMariaMia:

Die Frankfurter Buchmesse ist größer als die Leipziger. Hier werden die Big Deals gemacht. Das Publikum hat eh nur zwei Tage, um da reinzukommen (Samstag und Sonntag). Und diejenigen Entscheider der Verlage machen ihre Geschäfte am Donnerstag und Freitag, und dann reisen sie auch schon wieder ab.

Die Leipziger Buchmesse ist dagegen mehr eine Publikumsmesse, zumindest von 2009 - 2012, wo ich jedes Jahr dort war. Hier gab es viele Lesungen, und man konnte direkt mit den Verlagen und deren anwesenden Autoren sprechen. Für mich war das immer eine sehr familiäre Atmosphäre, die ich sehr geschätzt habe. Deshalb war die Leipziger Buchmesse für mich immer besser.

[Lki]