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CrazyFoxx
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 30
Beiträge: 47
Wohnort: Ostfriesland


Beitrag21.02.2024 11:06

von CrazyFoxx
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Vielen Dank für die ausführliche Kritik!
Drakenheim hat Folgendes geschrieben:
Aber wo in den Gassen sind sie? Ist das wirklich so dunkel, dass sie sein Gesicht nicht ohne das Feuerzeug erkennen kann? Und warum hat er es ihr nicht gleich ins Gesicht... Ok. Das lasse ich mal.

Ich habe im letzten Absatz der vorherigen Textes geschrieben: "Draußen war es verdammt dunkel geworden, nur einige Hauseingänge waren beleuchtet und die Straßenlaternen waren größtenteils ausgefallen."
Drakenheim hat Folgendes geschrieben:
Hier fehlt mir seine Reaktion auf ihre Rede. Läuft er weg? Bleibt er erstarrt stehen? Versucht er einen Angriff? Ich weiß, er ist nur der unfreundliche Boxsack von nebenan, aber er wirkt so unecht.

Ich verstehe, was du meinst und stimme dir zu. Werde da nochmal nachbessern.

Ich freue mich, dass dir die blaue Tüte vom Möbelhaus und einige "Eigenarten" meines Stils zusagen.

Liebe Grüße aus Ostfriesland, CrazyFoxx
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CrazyFoxx
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 30
Beiträge: 47
Wohnort: Ostfriesland


Beitrag21.02.2024 15:34

von CrazyFoxx
Antworten mit Zitat

Mir ging schon ganz schön die Muffe, als ich am nächsten Tag vor dem Hochglanzgebäude stand, in dem das Büro war. Fast unendliche Glasfenster reihten sich aneinander und reflektierten das Sonnenlicht, auf dem Parkplatz standen die protzigen Karren nebeneinander. Ich atmete tief ein, fuhr mir mit der Hand durch die langen Haare, packte die Mappe fester und wappnete mich.

Mit noch immer schwummerigem Kopf hatte ich meinen Lebenslauf in Rekordzeit fertiggestellt und alles, was ich benötigen würde, zusammengepackt. Entsprechend spät war es geworden, mein Wecker hatte mich nach nur zwei Stunden aus dem Schlaf gerissen.

Das Make-up war für meine Verhältnisse sehr dezent. Ich liebte es, mich mit Lidschatten und Co. auszutoben. Es hatte wie vermutet sehr lange gebraucht, bis ich den Bluterguss auf meinem Jochbein abgedeckt hatte. Cremefarbener Lidschatten mit einem schmalen schwarzen Strich an den Wimpern ließ meine Augen groß und leuchtend wirken. Dazu trug ich ein dunkelgrünes Kleid, schwarze Schnürboots und meine obligatorische Lederjacke. Das Farbschema, das man eigentlich immer an mir sah, setzte sich wie gewohnt in meinen schwarzen Haaren fort. denn die Spitzen und den Pony färbte ich mir schon seit Jahren regelmäßig – wie sollte es anders sein - Grün.

Als ich mich aufgerafft hatte, durch die große Glastür zu treten, kamen mir zwei Männer und eine Frau entgegen. Sie schienen etwa in meinem Alter zu sein, sahen aber alle drei aus, wie aus einem dieser Edel-Magazine. Als sie mich sahen, rümpfte Miss Reich-Und-Schön ihr zierliches Stupsnäschen und stolzierte auf schwarzen Pumps mit roter Sohle davon. Die beiden Kerle folgten ihrem Arschgewackel. Ich seufzte nur und verdrehte die Augen. Das kann ja was werden.

~~~*~~~

„Setzen Sie sich“, sagte der Personaler, während er sich an seinen Schreibtisch setzte und lächelte mir freundlich zu. Ich zog mir den Stuhl zurück und setzte mich auf die Kante, schaute ungläubig über das Durcheinander auf dem Tisch und blieb mit dem Blick an einer nietenbesetzten Ledermanschette hängen, die halb von irgendwelchen Zetteln verdeckt wurde. „Danke, dass ich mich Ihnen vorstellen darf, Herr Voigt“, meine Stimme klang selbstsicherer, als ich war. „Papperlapapp. Ich bin Elias und wenn mich jemand ‚Herr Voigt‘ nennt, denke ich immer, mein Vater steht hinter mir. Und aus deiner Bewerbung weiß ich, dass du Helena bist. Also lass uns den Quatsch mit den Förmlichkeiten lassen, okay?“ Ich rutschte nervös auf meinem Stuhl hin und her, bevor ich ihm ins Gesicht sah und nickte. Freundliche, braune Augen, die von einer schwarzen Brille umrahmt wurden, schauten mich an, dazu hatte er mausbraunes Haar, das vermutlich nur mit Tonnen von Stylingprodukten in Form gehalten wurde.

„Helena, ich will ehrlich zu dir sein. Als ich die Unterlagen der Arbeitsagentur über dich bekam, war mein erster Gedanke, dass du überhaupt nicht in dieses Unternehmen passt. Herr Gaspar und seine Mitarbeiter planen vorwiegend Villen, das ein oder andere Einkaufszentrum war allerdings auch schon dabei.“

So langsam wurde mir übel. Wirklich übel. Ja, ich werde also nie einer eurer Kunden, kapiert. Wieso bin ich dann überhaupt hier?

„Aber ich war neugierig auf dich und muss sagen, dass du mich nicht enttäuscht hast“, Elias lehnte sich in seinem Stuhl zurück und kreuzte die Arme vor der Brust. Wie von selbst drücke ich den Rücken etwas durch, um aufrechter zu sitzen. „Wenn die Erwartungen so gering waren, wäre das auch schwer möglich gewesen“, rutschte mir heraus, bevor ich mein vorlautes Mundwerk wieder unter Kontrolle hatte.

Die braunen Augen blitzten vegnügt und die Lippen von Elias verzogen sich und gaben die Sicht frei auf ebenmäßige, weiße Zähne. „Schlagfertig. Das könnte passen“, sagte er leise, grinste immer noch und es wurde zu einem spannenden Gespräch.

~~~*~~~

„Dann sehen wir uns am Montag, Helena“, sagte er noch, während ich schon zur Tür ging. „Jap. Bis Montag dann.“

Nachdem die Tür geschlossen wurde, sackte ich in mich zusammen und seufzte laut auf. Ich warf einen Blick auf mein Handydisplay, das mir die Uhrzeit anzeigte und staunte. Weit über eine Stunde hatten wir über alles Mögliche gesprochen und ich hatte dabei gar nicht gemerkt, dass die Zeit so schnell vergangen war.

Elias sah im Büro zwar ziemlich langweilig aus mit einem karierten Hemd und Jeans, hörte in seiner Freizeit aber Rock- und Metalmusik - ab und zu auch mal Punk, hatte er mir verraten. Ich soll es aber nicht weitersagen - und besaß mehr Lederklamotten als ich. Was was heißen will.

Ich ließ die vom langen Sitzen verspannten Schultern kreisen und entschloss mich, vor der Tür noch eine zu rauchen, bevor ich wieder nach Hause ging und machte mich auf den Weg zum Fahrstuhl. Vor der Metalltür blieb ich stehen und wartete auf das leise ‚Pling‘. Die Türen öffneten sich und – oh nein!

Mir blickten Miss Reich-Und-Schön und ihre beiden Anhängsel entgegen, ein Gesicht war ungläubig, eins abwertend und eins neugierig. Hochnäsig wackelte die Blondine an mir vorbei, und als sie bemerkte, dass ihr niemand folgte, drehte sie sich um. „Theodor? Alexander? Wir müssen weiter.“

Ihre Stimme klang zu gekünstelt, als dass man sie sympathisch finden konnte. Ich schüttelte leicht den Kopf, verdrehte erneut die Augen und schob mich zu den beiden Männern in den Aufzug. Leise Musik erklang aus den Lautsprechern und ich musste grinsen, als ich eine Coverversion von ‚Radioactive‘ von Imagine Dragons erkannte. „Hopp hopp, ihr zwei. Frauchen hat gerufen“, den dummen Kommentar konnte ich mir dann doch nicht verkneifen.

Die zwei sahen mich an, bis ihnen anscheinend der Grund, wieso sie hier waren, wieder einfiel. Beinahe stolperten sie aus dem Fahrstuhl, der sich direkt hinter ihnen schloss und mich mit einem Lachanfall ins Erdgeschoss brachte.

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Blattgold
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Beitrag21.02.2024 17:23

von Blattgold
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Hallo CrazyFoxx,

es freut mich, wenn du von meinen Vorschlägen etwas gebrauchen konntest. Okay, weiter geht's:

Mir war mulmig zumute, als ich am nächsten Tag vor dem Hochglanzgebäude stand, in dem das Büro war. Endlose Glasfenster reihten sich aneinander und reflektierten das Sonnenlicht. Auf dem Parkplatz standen die protzigen Karren nebeneinander. Ich atmete tief ein, fuhr mir mit der Hand durch die langen Haare, packte die Mappe fester, um mich zu wappnen.

Mit noch immer schwummrigem Kopf hatte ich meinen Lebenslauf in Rekordzeit fertiggestellt und alles, was ich benötigen würde, zusammengepackt. Entsprechend spät war es geworden, sodass mich mein Wecker nach nur zwei Stunden aus dem Schlaf riss.

Das Make-up hatte ich für meine Verhältnisse sehr dezent aufgetragen. Ich liebte es, mich mit Lidschatten und Co. auszutoben. Wie vermutet dauerte es sehr lange, bis ich den Bluterguss auf meinem Jochbein abgedeckt hatte. Cremefarbener Lidschatten mit einem schmalen schwarzen Strich an den Wimpern ließ meine Augen groß und leuchtend wirken. Dazu trug ich ein dunkelgrünes Kleid, schwarze Schnürboots und meine obligatorische Lederjacke. Das Farbschema, das man gewöhnlich an mir sah, setzte sich auch in meinen schwarzen Haaren fort. Die Spitzen und den Pony färbte ich mir schon seit Jahren regelmäßig – wie sollte es anders sein - Grün.

Als ich mich aufgerafft hatte, durch die große Glastür zu treten, kamen mir zwei Männer und eine Frau entgegen. Sie schienen etwa in meinem Alter zu sein, sahen aber alle drei aus, wie aus einem dieser Edel-Magazine entsprungen. Als sie mich sahen, rümpfte Miss Reich-Und-Schön ihr zierliches Stupsnäschen und stolzierte auf schwarzen Pumps mit roter Sohle davon. Die beiden Kerle folgten ihrem übertriebenen? Arschgewackel. Ich seufzte nur und verdrehte die Augen. Das kann ja was werden.

~~~*~~~

„Setzen Sie sich“, sagte der Personaler, während er sich an seinen Schreibtisch setzte und lächelte mir freundlich zu.
Ich schob den Stuhl zurück und setzte mich auf die Kante, schaute ungläubig über das Durcheinander auf dem Tisch und blieb mit dem Blick an einer mit Nieten besetzten Ledermanschette hängen, die halb von irgendwelchen Zetteln verdeckt wurde.
„Danke, dass ich mich Ihnen vorstellen darf, Herr Voigt“, sagte ich und meine Stimme klang selbstsicherer, als ich war.
„Papperlapapp. Ich bin Elias und wenn mich jemand ‚Herr Voigt‘ nennt, denke ich immer, mein Vater steht hinter mir. Und aus deiner Bewerbung weiß ich, dass du Helena bist. Also lass uns den Quatsch mit den Förmlichkeiten lassen, okay?“
Ich rutschte nervös auf meinem Stuhl hin und her, bevor ich ihm ins Gesicht sah und nickte. Freundliche, braune Augen, die eine schwarze Brille umrahmte, schauten mich an. Außerdem hatte er mausbraunes Haar, das er vermutlich nur mit Tonnen von Stylingprodukten in Form hielt.

„Helena, ich will ehrlich zu dir sein. Als ich deine Unterlagen von der Arbeitsagentur bekam, war mein erster Gedanke, dass du überhaupt nicht in dieses Unternehmen passt. Herr Gaspar und seine Mitarbeiter planen vorwiegend Villen, das ein oder andere Einkaufszentrum war allerdings auch schon dabei.“

So langsam wurde mir übel. Wirklich übel. Ja, ich werde also nie einer eurer Kunden, kapiert. Wieso bin ich dann überhaupt hier?

„Aber ich war neugierig auf dich und muss sagen, dass du mich nicht enttäuscht hast“, sagte Elias, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Wie von selbst drückte ich meinen Rücken etwas durch, um aufrechter zu sitzen.
„Wenn die Erwartungen so gering waren, wäre das auch schwer möglich gewesen“, rutschte mir heraus, bevor ich mein vorlautes Mundwerk wieder unter Kontrolle hatte.

Die braunen Augen blitzten vergnügt und die Lippen von Elias verzogen sich, bis sie die Sicht auf ebenmäßige, weiße Zähne freigaben. „Schlagfertig. Das könnte passen“, sagte er leise, grinste immer noch und dann wurde es ein spannendes Gespräch.

~~~*~~~

„Dann sehen wir uns am Montag, Helena“, sagte er noch, während ich schon zur Tür ging. „Jap. Bis Montag dann.“

Nachdem die Tür geschlossen war, sackte ich in mich zusammen und seufzte laut auf. Ich warf einen Blick auf mein Handydisplay, das mir die Uhrzeit anzeigte und staunte. Weit über eine Stunde hatten wir über alles Mögliche gesprochen und ich hatte dabei gar nicht gemerkt, wie schnell die Zeit vergangen war.

Elias wirkte im Büro ziemlich langweilig mit seinem karierten Hemd und Jeans, doch in seiner Freizeit hörte er Rock- und Metalmusik - ab und zu auch mal Punk, wie er mir verraten hatte. Ich sollte es aber nicht weitersagen - und besaß mehr Lederklamotten als ich. Was etwas heißen will.

Ich ließ die vom langen Sitzen verspannten Schultern kreisen und entschloss mich, vor der Tür noch eine zu rauchen, bevor ich wieder nach Hause ging und machte mich auf den Weg zum Fahrstuhl. Vor der Metalltür blieb ich stehen und wartete auf das leise ‚Pling‘. Die Türen öffneten sich und – oh nein!

Mir blickten Miss Reich-Und-Schön und ihre beiden Anhängsel entgegen, ein Gesicht war ungläubig, eins abwertend und eins neugierig. Hochnäsig wackelte die Blondine an mir vorbei, und als sie bemerkte, dass ihr niemand folgte, drehte sie sich um. „Theodor? Alexander? Wir müssen weiter.“

Ihre Stimme klang zu gekünstelt, als dass man sie sympathisch finden konnte. Ich schüttelte leicht den Kopf, verdrehte erneut die Augen und schob mich zu den beiden Männern in den Aufzug. Leise Musik erklang aus den Lautsprechern und ich musste grinsen, als ich eine Coverversion von ‚Radioactive‘ von Imagine Dragons erkannte.
„Hopp hopp, ihr zwei. Frauchen hat gerufen“, sagte ich, unfähig mir den dummen Kommentar zu verkneifen.

Die zwei sahen mich an, bis ihnen anscheinend der Grund, wieso sie hier waren, wieder einfiel. Beinahe stolperten sie aus dem Fahrstuhl, der sich direkt hinter ihnen schloss und mich mit einem Lachanfall ins Erdgeschoss brachte.


So, nimm dir was du brauchst, du weißt Bescheid.

Herzliche Grüße

Blattgold


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Simplicity is the key to brilliance
Bedienen Sie den Voyeurismus Ihrer Leser, denn deswegen lesen sie.
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CrazyFoxx
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Alter: 30
Beiträge: 47
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Beitrag22.02.2024 18:30
Danke!
von CrazyFoxx
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Hallo Blattgold,
vielen Dank für die Vorschläge.
Ich melde mich bald mit dem nächsten Kapitel wink

Liebe Grüße aus Ostfriesland, CrazyFoxx
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CrazyFoxx
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 30
Beiträge: 47
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Beitrag27.02.2024 11:30

von CrazyFoxx
Antworten mit Zitat

Und weiter geht's. Da ist an den folgenden Kapitel noch mehr zu feilen habe, dauert es gerade etwas länger.
---
Wieder zu Hause stand ich vor der Tür und drückte die Zigarette im Aschenbecher aus, während ich nach meinem Schlüssel suchte. Mistding, wo ist der denn? Mit den Fingerspitzen ertastete ich den Bund, seufzte erleichtert auf und wollte gerade die Tür aufschließen, als ich Schritte hörte.

Nico und Viv kamen auf mich zu. Er blickte mich aus leicht zusammen gekniffenen Augen an, während sie den Kopf zwischen die Schultern gezogen hatte und sich unsicher umsah. Muss kein schönes Gefühl sein, wenn einem ein Mensch solche Angst macht. Sie sah nicht so aus, als würde sie gerne hier sein.

Doch als die beiden schon fast bei mir angekommen waren, sah ich ihre Hände, ihre ineinander verschlungenen Finger. Mein Hals wurde trocken und das Herz stolperte in meiner Brust. Kurzzeitig dachte ich, dass ich eigentlich umkippen müsste wie ein gefällter Baum und das ganze Gebäude dabei mit mir reißen würde. Mein Schlüsselbund rutschte mir aus den taub gewordenen Fingern und landete scheppernd irgendwo in der Nähe meiner Füße. Das kann doch nicht wahr sein! Ich spürte, wie sich langsam Tränen in meinen Augen sammelten. Ich heule nicht. Niemals und schon gar nicht vor diesem Deppen! Los, Tränen, verschwindet schon.

Erfolglos versuchte ich, die aufkommende Trauer zu bekämpfen, deren kalte Hand nach meinem Herzen greifen wollte. Die beiden waren inzwischen bei mir angekommen und noch bevor ich einen bewussten Entschluss gefasst hatte, schloss sich meine Hand zur Faust. Ich wirbelte herum und wie von selbst flog sie auf Nicos Gesicht zu.

Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken fing er meine Hand ab, lenkte sie nach unten und sah mir in die Augen. Schwarz und Grün, die beste Kombination, die ich mir vorstellen konnte. Die Brünette hatte vor Schreck geschrien, als sie meine Wut bemerkt hatte, sich hinter Nico versteckt und lugte nun an ihm vorbei. „Was soll das, Hel? Du hättest ihm wehtun können?“ Ihre Stimme war noch ganz piepsig.

Schnaubend versuchte ich meine Hand aus seinem Griff zu befreien. „Lass mich los. Und verschwinde!“ Mit einem Ruck, den ich bis in die malträtierten Rippen spürte, entriss ich mich ihm. „Verschwindet alle beide, ihr seid doch irre!“

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Drakenheim
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Beitrag02.03.2024 16:20

von Drakenheim
Antworten mit Zitat

CrazyFoxx hat Folgendes geschrieben:
Mir ging schon ganz schön die Muffe, als ich am nächsten Tag vor dem Hochglanzgebäude stand, in dem das Büro war. Fast unendliche Glasfenster reihten sich aneinander und reflektierten das Sonnenlicht, auf dem Parkplatz standen die protzigen Karren nebeneinander. Ich atmete tief ein, fuhr mir mit der Hand durch die langen Haare, packte die Mappe fester und wappnete mich.

Mit noch immer schwummerigem Kopf hatte ich meinen Lebenslauf in Rekordzeit fertiggestellt und alles, was ich benötigen würde, zusammengepackt. Entsprechend spät war es geworden, mein Wecker hatte mich nach nur zwei Stunden aus dem Schlaf gerissen.

Das Make-up war für meine Verhältnisse sehr dezent. Ich liebte es, mich mit Lidschatten und Co. auszutoben. Es hatte wie vermutet sehr lange gebraucht, bis ich den Bluterguss auf meinem Jochbein abgedeckt hatte. Cremefarbener Lidschatten mit einem schmalen schwarzen Strich an den Wimpern ließ meine Augen groß und leuchtend wirken. Dazu trug ich ein dunkelgrünes Kleid, schwarze Schnürboots und meine obligatorische Lederjacke. Das Farbschema, das man eigentlich immer an mir sah, setzte sich wie gewohnt in meinen schwarzen Haaren fort. (Komma?) denn die Spitzen und den Pony färbte ich mir schon seit Jahren regelmäßig – wie sollte es anders sein - Grün. (Merkwürdig späte Platzierung dieses Details.)

Als ich mich aufgerafft hatte, durch die große Glastür zu treten, kamen mir zwei Männer und eine Frau entgegen. Sie schienen etwa in meinem Alter zu sein, sahen aber alle drei aus, wie aus einem dieser Edel-Magazine. Als sie mich sahen, rümpfte Miss Reich-Und-Schön ihr zierliches Stupsnäschen und stolzierte auf schwarzen Pumps mit roter Sohle davon. Die beiden Kerle folgten ihrem Arschgewackel. Ich seufzte nur und verdrehte die Augen. Das kann ja was werden.

~~~*~~~

„Setzen Sie sich“, sagte der Personaler, während er sich an seinen Schreibtisch setzte und lächelte mir freundlich zu. Ich zog mir den Stuhl zurück und setzte mich auf die Kante, schaute ungläubig über das Durcheinander auf dem Tisch und blieb mit dem Blick an einer nietenbesetzten Ledermanschette hängen, die halb von irgendwelchen Zetteln verdeckt wurde. „Danke, dass ich mich Ihnen vorstellen darf, Herr Voigt“, meine Stimme klang selbstsicherer, als ich war. „Papperlapapp. Ich bin Elias und wenn mich jemand ‚Herr Voigt‘ nennt, denke ich immer, mein Vater steht hinter mir. Und aus deiner Bewerbung weiß ich, dass du Helena bist. Also lass uns den Quatsch mit den Förmlichkeiten lassen, okay?“ Ich rutschte nervös auf meinem Stuhl hin und her, bevor ich ihm ins Gesicht sah und nickte. Freundliche, braune Augen, die von einer schwarzen Brille umrahmt wurden, schauten mich an, dazu hatte er mausbraunes Haar, das vermutlich nur mit Tonnen von Stylingprodukten in Form gehalten wurde.

„Helena, ich will ehrlich zu dir sein. Als ich die Unterlagen der Arbeitsagentur über dich bekam, war mein erster Gedanke, dass du überhaupt nicht in dieses Unternehmen passt. Herr Gaspar und seine Mitarbeiter planen vorwiegend Villen, das ein oder andere Einkaufszentrum war allerdings auch schon dabei.“

So langsam wurde mir übel. Wirklich übel. Ja, ich werde also nie einer eurer Kunden, kapiert. Wieso bin ich dann überhaupt hier?

„Aber ich war neugierig auf dich und muss sagen, dass du mich nicht enttäuscht hast“, Elias lehnte sich in seinem Stuhl zurück und kreuzte die Arme vor der Brust. Wie von selbst drücke ich den Rücken etwas durch, um aufrechter zu sitzen. „Wenn die Erwartungen so gering waren, wäre das auch schwer möglich gewesen“, rutschte mir heraus, bevor ich mein vorlautes Mundwerk wieder unter Kontrolle hatte.

Die braunen Augen blitzten vegnügt und die Lippen von Elias verzogen sich und gaben die Sicht frei auf ebenmäßige, weiße Zähne. „Schlagfertig. Das könnte passen“, sagte er leise, grinste immer noch und es wurde zu einem spannenden Gespräch.

~~~*~~~


„Dann sehen wir uns am Montag, Helena“, sagte er noch, während ich schon zur Tür ging. „Jap. Bis Montag dann.“

Nachdem die Tür geschlossen wurde, sackte ich in mich zusammen und seufzte laut auf. Ich warf einen Blick auf mein Handydisplay, das mir die Uhrzeit anzeigte und staunte. Weit über eine Stunde hatten wir über alles Mögliche gesprochen und ich hatte dabei gar nicht gemerkt, dass die Zeit so schnell vergangen war.

Elias sah im Büro zwar ziemlich langweilig aus mit einem karierten Hemd und Jeans, hörte in seiner Freizeit aber Rock- und Metalmusik - ab und zu auch mal Punk, hatte er mir verraten. Ich soll es aber nicht weitersagen - und besaß mehr Lederklamotten als ich. Was was heißen will.

(Nein. Den Abschnitt mag ich nicht. Überhaupt nicht.
Da ist zum einen Elias. Mit seiner Rolle kann ich mich nicht anfreunden. Er geht ohne Fragen zum "Du" über, ein irgendwo auf dem chaotischen Schreibtisch sichtbares Nietenarmband ist die einzige Andeutung auf seine wilde Seite, die er im Büro eigentlich versteckt. Und das wirkt unecht.
Erfüllt er seinen Aufgabe in der Firma? Ein Personaler soll Leute einstellen, die zu dem Team passen, in dem der Platz frei ist. Ich finde es seltsam, dass er alleine das Gespräch führt. Es sei denn, er sucht eine Azubine für sich selbst, dann ist tatsächlich wichtig, dass die Chemie zwischen den beiden stimmt.
Ist er gut beraten, einer Wildfremden, von der er nichts weiß, mehr zu vertrauen als seinen eigenen Kollegen? Immerhin weiß sie nach dem Gespräch schon, dass er er mehr Lederkleidung als sie hat, was ich ein merkwürdiges Gesprächsthema finde. Der Kleiderschrank wäre, nebenbei bemerkt, auch ein merkwürdiges Gesprächsthema, wenn sie sich in einer Kneipe kennen gelernt hätten.
Ja, das bisschen Gespräch, das ich mitkriege, wirkt glaubwürdig sympatisch, aber den größten Teil versteckst du hinter dem Vorhang ~~~*~~~. Und dafür ist mir das ingesamt zu unstimmig. Helena ist eine aggressive Wildkatze, sehr wild, überaus reizbar. Sie vertraut niemandem, nicht mal ihrer eigenen Pflegemutter, oder ihrem Pflegebruder/Kampflehrer. Sie hat sich seit Beginn des Manuskripts jeden Abend einmal prügeln müssen. Sie steht ständig unter Strom, ist permanent zum Gegenangriff bereit, verbal und körperlich, und erwartet überall nur negatives. Und dann das? Bei ihren Aggressionen schreibst du dicht bei ihr, diese Szenen kann ich mir wie einen Comic in grellen Farben vor dem geistigen Auge ausmalen. Aber wenn ihr was Gutes passiert, dann bleibt es bei distanzierten Andeutungen, einem Gesprächsanfang und einem Gesprächsende. Da ist sie einmal in der Geschichte nicht aggro, und du überlässt die Details komplett der Fantasie deiner Leser.
Es tut mir leid, aber ich merke, dass ich mich vom Haken löse und das Interesse verliere.


Ich ließ die vom langen Sitzen verspannten Schultern kreisen und entschloss mich, vor der Tür noch eine zu rauchen, bevor ich wieder nach Hause ging und machte mich auf den Weg zum Fahrstuhl. Vor der Metalltür blieb ich stehen und wartete auf das leise ‚Pling‘. Die Türen öffneten sich und – oh nein!

Mir blickten Miss Reich-Und-Schön und ihre beiden Anhängsel entgegen, ein Gesicht war ungläubig, eins abwertend und eins neugierig. Hochnäsig wackelte die Blondine an mir vorbei, und als sie bemerkte, dass ihr niemand folgte, drehte sie sich um. „Theodor? Alexander? Wir müssen weiter.“

Ihre Stimme klang zu gekünstelt, als dass man sie sympathisch finden konnte. Ich schüttelte leicht den Kopf, verdrehte erneut die Augen und schob mich zu den beiden Männern in den Aufzug. Leise Musik erklang aus den Lautsprechern und ich musste grinsen, als ich eine Coverversion von ‚Radioactive‘ von Imagine Dragons erkannte. „Hopp hopp, ihr zwei. Frauchen hat gerufen“, den dummen Kommentar konnte ich mir dann doch nicht verkneifen.

Die zwei sahen mich an, bis ihnen anscheinend der Grund, wieso sie hier waren, wieder einfiel. Beinahe stolperten sie aus dem Fahrstuhl, der sich direkt hinter ihnen schloss und mich mit einem Lachanfall ins Erdgeschoss brachte.
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Drakenheim
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Beitrag02.03.2024 16:57

von Drakenheim
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CrazyFoxx hat Folgendes geschrieben:
Und weiter geht's. Da ist an den folgenden Kapitel noch mehr zu feilen habe, dauert es gerade etwas länger.
---
Wieder zu Hause stand ich vor der Tür und drückte die Zigarette im Aschenbecher aus, während ich nach meinem Schlüssel suchte. Mistding, wo ist der denn? Mit den Fingerspitzen ertastete ich den Bund, seufzte erleichtert auf und wollte gerade die Tür aufschließen, als ich Schritte hörte.

Nico und Viv kamen auf mich zu. Er blickte mich aus leicht zusammen gekniffenen Augen an, während sie den Kopf zwischen die Schultern gezogen hatte und sich unsicher umsah. Muss kein schönes Gefühl sein, wenn einem ein Mensch solche Angst macht. Sie sah nicht so aus, als würde sie gerne hier sein.

Doch als die beiden schon fast bei mir angekommen waren, sah ich ihre Hände, ihre ineinander verschlungenen Finger. Mein Hals wurde trocken und das Herz stolperte in meiner Brust. Kurzzeitig dachte ich, dass ich eigentlich umkippen müsste wie ein gefällter Baum und das ganze Gebäude dabei mit mir reißen würde. Mein Schlüsselbund rutschte mir aus den taub gewordenen Fingern und landete scheppernd irgendwo in der Nähe meiner Füße. Das kann doch nicht wahr sein! Ich spürte, wie sich langsam Tränen in meinen Augen sammelten. Ich heule nicht. Niemals und schon gar nicht vor diesem Deppen! Los, Tränen, verschwindet schon.

Erfolglos versuchte ich, die aufkommende Trauer zu bekämpfen, deren kalte Hand nach meinem Herzen greifen wollte. Die beiden waren inzwischen bei mir angekommen und noch bevor ich einen bewussten Entschluss gefasst hatte, schloss sich meine Hand zur Faust. Ich wirbelte herum und wie von selbst flog sie auf Nicos Gesicht zu.

Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken fing er meine Hand ab, lenkte sie nach unten und sah mir in die Augen. (Ich hoffe, Elias hat auch so gute Reflexe. wink )Schwarz und Grün, die beste Kombination, die ich mir vorstellen konnte. Die Brünette hatte vor Schreck geschrien, als sie meine Wut bemerkt hatte, sich hinter Nico versteckt und lugte nun an ihm vorbei. „Was soll das, Hel? Du hättest ihm wehtun können?“ Ihre Stimme war noch ganz piepsig.

Schnaubend versuchte ich meine Hand aus seinem Griff zu befreien. „Lass mich los. Und verschwinde!“ Mit einem Ruck, den ich bis in die malträtierten Rippen spürte, entriss ich mich ihm. „Verschwindet alle beide, ihr seid doch irre!“
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Beitrag02.03.2024 21:02
späterer Rückblick
von CrazyFoxx
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Hallo Drakenheim
und natürlich wieder vielen Dank für deine Meldung.

Ich kann gut nachvollziehen, dass dir das fehlende Vorstellungsgespräch ein Schuppenkamm im Auge ist. Doch in Hels "Werdegang" sind einige Punkte, die ich erst im weiteren Verlauf der Geschichte aufdecken werde. Dafür gibt es dann auch später einen Rückblick, um diese Punkte aufzuklären. Ich hoffe, dich als Leserin nicht dem Mittel meiner Wahl verloren zu haben.

Ich kenne mich hier ja noch nicht so gut aus, wollte also mal allgemein nachfragen, ob die Story, wenn sie noch länger wird, hier im Einstand bleiben soll, oder ob ich sie lieber in die Werkstatt verschieben lassen soll.

Liebe Grüße aus Ostfriesland, CrazyFoxx
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CrazyFoxx
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Beitrag04.03.2024 11:06

von CrazyFoxx
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Ich sammelte meinen Schlüssel vom Boden auf, schloss die Haustür auf und nahm immer zwei Stufen auf einmal, bis ich keuchend vor der Wohnungstür im vierten Stock stand. Auch die war schnell geöffnet und ich schleuderte meine Tasche ins Wohnzimmer. Ein beinahe animalischer Schrei löste sich aus meiner Kehle, als die Tränen mir ungehindert über das Gesicht liefen.

Ein leises Klopfen ließ mich zusammenzucken und ich zog unfein die Nase hoch. Nicht hochziehen, sonst verstopft das Gehirn, Helena, hörte ich Gretas tadelnde Stimme und musste grinsen, als ich auch schon die Tür einen Spalt breit öffnete. Das Grinsen fiel rasch in sich zusammen.

Viv stand vor der Tür, sah sich zögerlich um und fuhr sich mit der Hand durch die Haare, die von der Farbe her an Milchkaffee erinnerten. „Darf ich rein?“

Ich zögerte, eigentlich wollte ich alleine sein. Das mit mir selbst ausmachen, wie ich es schon seit fast zehn Jahren tat. Doch ich wollte natürlich auch nicht, dass ihr blöder Ex-Freund hier plötzlich auftauchte und Stress machte. Also nickte ich, hielt ihr die Tür ein Stück weiter auf und vergewisserte mich, dass er nicht da war, bevor ich diese leise wieder ins Schloss drückte.

~~~*~~~

„Ich verstehe überhaupt nicht, wieso du abgehauen bist“, sagte die Brünette, die verloren in meinem Flur stand und sich aus großen blauen Augen umsah. Ich ging in die Küche, mehr aus dem Bedürfnis heraus Irgendwas zu tun und griff eine Coladose. Mit noch immer klammen Fingern zog ich an der Lasche und trank gierig.

„Jetzt sag doch bitte, was los ist. Ich möchte es doch nur verstehen.“ Sie kam in die Küche und ließ sich auf einem Barhocker nieder, der am Tisch stand. Ich stellte die Dose ab, setzte mich ihr gegenüber und blickte die Tischplatte an, bevor ich leise anfing zu erzählen.

„Als ich sieben war, bin ich zu Greta und Nico gekommen. Er war … neun glaub‘ ich. Und weil meine leibliche Mutter nie für mich da war, hab' ich kleines, dummes Ding mich 'türlich in ihn verknallt. Aber so richtig. Inzwischen weiß ich, dass das nie was geworden wär‘, er war nur nett zu mir. Nich‘ schnulzig oder so, sondern einfach nur nett, wie man zu Pflegegeschwistern halt is‘. Doch sowas kannte ich ja gar nich'.

Später hat er dann 'ne Ische mitgebracht. So 'n Hello-Kitty-Mädel mit blonden Haaren und pinken Klamotten. Als sie mich sah, wollt' sie wissen, wer ich bin und da hat Nico es ihr einfach erzählt.“

Ich wusste gar nicht, dass ich es ihr erzählen wollte, bis ich es tat. Diese Episode meines Lebens hatte ich bisher noch niemandem erzählt, wollte niemanden an mich heranlassen. Doch bei Viv war das irgendwie anders und die Worte sprudelten mir einfach über die Lippen, die Tränen bildeten salzige Spuren auf meiner Haut. Nach einem Schluchzer konnte ich weiterreden.

„Er hat alles erzählt. Von meiner Mutter, die Drogen mehr liebte als mich, bis man mich dann mit ‘ner Puppe in irgend'nem Haus im Keller gefunden hat. Wie ich total abgerissen zu Greta geschickt wurd‘. Und wie ich wie ‘ne Klette an seinem Arsch hing. Alles, was mir mega peinlich war, quatschte er einfach so raus und da bin ich zum ersten Mal richtig ausgeflippt. Hab‘ ihm fast den Kiefer gebrochen. Und dann kam Greta, sah das und hat mich rausgeworfen.“

Ich schluckte trocken und nippte anschließend an der Cola. Es fühlte sich wieder an wie vor neun Jahren. Mir kroch die Kälte, das Gefühl der Einsamkeit über den Rücken. Ich hatte bei Mam gelernt, was es hieß eine Familie zu haben. Und mein Ausraster hatte mir das alles weggenommen.

„Also war ich allein. Nico hat sich zwar entschuldigt und das Ganze aufgeklärt, doch bei ihnen bleiben konnt‘ ich nich' mehr. Ich hab' mir ‘nen Nebenjob gesucht und meine Bude gefunden. Soweit war das die ganze Story, aber dich und ihn zu sehen, wie ihr Händchen haltet…“ Ich schüttelte mich. „Da kam halt alles wieder hoch.“

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Drakenheim
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Beitrag06.03.2024 16:13
Re: späterer Rückblick
von Drakenheim
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CrazyFoxx hat Folgendes geschrieben:
Ich kenne mich hier ja noch nicht so gut aus, wollte also mal allgemein nachfragen, ob die Story, wenn sie noch länger wird, hier im Einstand bleiben soll, oder ob ich sie lieber in die Werkstatt verschieben lassen soll.


Hallo Crazyfoxx,
die meisten ziehen sich mit ihrem Gesamtwerk irgendwann in eine AG zurück, wo sie mit ausgewählten Vertrauensmenschen gemeinsam weiter werkeln.
Andere teilen nur die Abschnitte, wo sie andere Meinungen zu wollen oder Hilfe beim Überarbeiten brauchen.
Jede macht es so, wie sie es will.

Ich sehe eben, du hast den nächsten Abschnitt auch schon reingestellt. Hm. Ich prokrastiniere wieder.
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Drakenheim
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Beitrag06.03.2024 16:34

von Drakenheim
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CrazyFoxx hat Folgendes geschrieben:
Ich sammelte meinen Schlüssel vom Boden auf, schloss die Haustür auf und nahm immer zwei Stufen auf einmal, bis ich keuchend vor der Wohnungstür im vierten Stock stand. Auch die war schnell geöffnet und ich schleuderte meine Tasche ins Wohnzimmer. Ein beinahe animalischer Schrei löste sich aus meiner Kehle, als die Tränen mir ungehindert über das Gesicht liefen. (Wenn die Gefühle meiner Figuren zu überwältigend sind, gehe ich beim Schreiben ganz schön auf Distanz. Ist dir hier was ähnliches passiert? Dieser losgelöste Schrei ist so schrecklich weit weg.)

Ein leises Klopfen ließ mich zusammenzucken und ich zog unfein die Nase hoch. Nicht hochziehen, sonst verstopft das Gehirn, Helena, hörte ich Gretas tadelnde Stimme und musste grinsen, als ich auch schon die Tür einen Spalt breit öffnete. Das Grinsen fiel rasch in sich zusammen.

Viv stand vor der Tür, sah sich zögerlich um und fuhr sich mit der Hand durch die Haare, die von der Farbe her an Milchkaffee erinnerten. „Darf ich rein?“

Ich zögerte, eigentlich wollte ich alleine sein. Das mit mir selbst ausmachen, wie ich es schon seit fast zehn Jahren tat. Doch ich wollte natürlich auch nicht, dass ihr blöder Ex-Freund hier plötzlich auftauchte und Stress machte. Also nickte ich, hielt ihr die Tür ein Stück weiter auf und vergewisserte mich, dass er nicht da war, bevor ich diese leise wieder ins Schloss drückte.

~~~*~~~

„Ich verstehe überhaupt nicht, wieso du abgehauen bist“, sagte die Brünette, die verloren in meinem Flur stand und sich aus großen blauen Augen umsah. Ich ging in die Küche, mehr aus dem Bedürfnis heraus Irgendwas zu tun und griff eine Coladose. Mit noch immer klammen Fingern zog ich an der Lasche und trank gierig.

„Jetzt sag doch bitte, was los ist. Ich möchte es doch nur verstehen.“ Sie kam in die Küche und ließ sich auf einem Barhocker nieder, der am Tisch stand. Ich stellte die Dose ab, setzte mich ihr gegenüber und blickte die Tischplatte an, bevor ich leise anfing zu erzählen. Ich wusste gar nicht, dass ich es ihr erzählen wollte, bis ich es tat. Diese Episode meines Lebens hatte ich bisher noch niemandem erzählt, wollte niemanden an mich heranlassen. Doch bei Viv war das irgendwie anders und die Worte sprudelten mir einfach über die Lippen, die Tränen bildeten salzige Spuren auf meiner Haut. (Ich schubse mal die Wörter umher, um zu sehen, wie das wirkt. Musst du nicht nachmachen, das mache ich jetzt für mich. Ich habe ein Riesenproblem, das rot markierte zu glauben. Warum ist es bei Viv anders? Was löst "die Brünette" in Hel aus? Du erzählst zwar, dass es anders ist, aber als Leser fühle ich das nicht.)

„Als ich sieben war, bin ich zu Greta und Nico gekommen. Er war … neun glaub‘ ich. Und weil meine leibliche Mutter nie für mich da war, hab' ich kleines, dummes Ding mich 'türlich in ihn verknallt. Aber so richtig. Inzwischen weiß ich, dass das nie was geworden wär‘, er war nur nett zu mir. Nich‘ schnulzig oder so, sondern einfach nur nett, wie man zu Pflegegeschwistern halt is‘. Doch sowas kannte ich ja gar nich'.

Später hat er dann 'ne Ische mitgebracht. So 'n Hello-Kitty-Mädel mit blonden Haaren und pinken Klamotten. Als sie mich sah, wollt' sie wissen, wer ich bin und da hat Nico es ihr einfach erzählt.“

Ich hob meine Arme und ließ sie hilflos wieder fallen. Meine Hände knallten auf den Tisch.


„Er hat alles erzählt. Von meiner Mutter, die Drogen mehr liebte als mich, bis man mich dann mit ‘ner Puppe in irgend'nem Haus im Keller gefunden hat. Wie ich total abgerissen zu Greta geschickt wurd‘. Und wie ich wie ‘ne Klette an seinem Arsch hing. Alles, was mir mega peinlich war, quatschte er einfach so raus und da bin ich zum ersten Mal richtig ausgeflippt. Hab‘ ihm fast den Kiefer gebrochen. Und dann kam Greta, sah das und hat mich rausgeworfen.“

Ich schluckte trocken und nippte anschließend an der Cola. Es fühlte sich wieder an wie vor neun Jahren. Mir kroch die Kälte, das Gefühl der Einsamkeit über den Rücken. Ich hatte bei Mam gelernt, was es hieß eine Familie zu haben. Und mein Ausraster hatte mir das alles weggenommen. (Wie alt war sie zu dem Zeitpunkt? Jetzt minus 9 Jahre... Wie alt ist sie jetzt?)

„Also war ich allein. Nico hat sich zwar entschuldigt und das Ganze aufgeklärt, doch bei ihnen bleiben konnt‘ ich nich' mehr. Ich hab' mir ‘nen Nebenjob (Ernsthaft, wie alt sie jetzt? Wie alt war sie damals?) gesucht und meine Bude gefunden. Soweit war das die ganze Story, aber dich und ihn zu sehen, wie ihr Händchen haltet…“ Ich schüttelte mich. „Da kam halt alles wieder hoch.“
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Ralphie
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Beitrag06.03.2024 19:38

von Ralphie
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Kann man einen einzelnen Schlüssel vom Boden aufsammeln?
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WSK
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Beitrag26.03.2024 09:28

von WSK
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Ich sehe bei dem Thread nicht mehr so ganz durch, weil hier schon so viele Kapitel eingestellt wurden und viel diskutiert wurde. Daher habe ich mal nur das 1. Kapitel gelesen, also das, was man findet, wenn man im Einleitungspost auf "neue Version" klickt. Erst mal ein großes Lob, wenn das dein erstes Buch ist, ist es dafür schon echt gut geschrieben. Der lockere Schreibstil zieht auf jeden Fall in die Story rein.

Ein Problem habe ich nur damit, dass mir die Heldin nicht so ganz sympathisch ist, weil sie so abwertend gegenüber allen Menschen ist. Die Frau im Jobcenter behandelt sie sehr nett, aber trotzdem betitelt sie deren Worte als "Sprechdurchfall", was ich nicht nachvollziehen konnte. Sympathisch wäre mir, wenn sie etwas denkt wie: "Die arme Frau, dass sie so einen langweiligen Job machen muss. Sie kann ja nichts dafür, dass ich nicht so enden will, wie sie." Ist nur ein Beispiel, aber ich denke, du kannst den rebellischen Charakter der Heldin auch rüberbringen, ohne dass sie so feindselig gegenüber normalen Leuten ist.

Auch bei dem Architekturbüro wertet sie die Angestellten direkt als "hirnverbrannte Idioten" ab, ohne sie überhaupt zu kennen. Das wirkt mir ziemlich arrogant, zumal so eine Beleidigung heutzutage als Ableismus gewertet wird (genauso, wie man "schwul" nicht mehr als Schimpfwort benutzen sollte, sollte man auch eine Intelligenzminderung bzw. Behinderung nicht als Schimpfwort benutzen, insbesondere im Genre New Adult wird darauf von Verlagen sehr geachtet). Ich würde eher betonen, dass sie sich zu solchen Anzugleuten in einem Büro nicht zugehörig fühlt bzw. der Job nicht zu ihr passt. Das legt dann mehr den Fokus auf sie als auf den Hass auf andere.

Schön wäre es auch, zu erfahren, worauf sie denn selbst Bock hat. Findet sie einfach nur alles scheiße oder gibt es auch einen Job oder eine Tätigkeit, für die sie brennt? Protestiert sie auf Demos gegen XY? Träumt sie ein Selbstversorger-Dasein auf dem Land? Worum geht es ihr im Leben? Das schon früh zu erfahren könnte sie sympathischer machen.

Bei der Szene mit den Nachbarn ist es evtl. ein wenig unrealistisch, dass sie es als Frau sofort schafft, einen wütenden Kerl niederzuschlagen. Wenn sie Kampfsport macht, haut das vielleicht hin. Ich würde den Kerl sie vorher auch bedrohen lassen. Z.B. könnte er etwas sagen wie "Verpiss dich, sonst -" und die Faust heben, dann wäre ihr Zuschlagen gerechtfertigter.

Die grundsätzliche Idee, dass eine rebellische Frau sich in einen spießigen Architekten o.ä. verliebt, finde ich sehr gut. Auch inhaltlich machen deine Szenen gespannt auf mehr. Ins Genre New Adult scheint mir die Geschichte allerdings nicht zu passen, da man dort eher auf bravere Heldinnen trifft. Würde die Geschichte eher bei Coming of Age einordnen.
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CrazyFoxx
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Beitrag26.03.2024 10:41

von CrazyFoxx
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Hallo WSK und danke für deine Kritik!

Das eher bei COA einzuordnen ist mir selbst gar nicht eingefallen. Wie war das mit dem Wald und den Bäumen? Kopf an die Wand

Ich verstehe, was du mit der Antipathie gegen die Prota meinst, da feile ich auch noch dran.

Ich nehme die Vorschläge mit auf.

Liebe Grüße aus Ostfriesland, CrazyFoxx
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Balnoj
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Alter: 33
Beiträge: 106
Wohnort: Zuhause


Beitrag26.03.2024 11:14

von Balnoj
Antworten mit Zitat

CrazyFoxx hat Folgendes geschrieben:


~~~*~~~

 Seufzend ließ ich mich kurz darauf mit einer Cola auf das dunkelgrüne Ledersofa fallen, öffnete zischend die Dose
Warum zischt sie, wenn sie eine Dose öffnet? Sollte nicht die Dose zischen? smile

~~~*~~~

 auf der anderen Seite sah man Lokis Tochter Hel, die zusammen mit ihrem Höllenhund namens Garm am Fuß des Baumes Yggdrasil sitzt und auf die Toten wartet. Falls es relevant ist smile


~~~*~~~

„A-aber Stefan. Er …, er wird es n-nicht gut finden, w-wenn ich mit d-dir gehe“,
Das kommt mir von der "Elfchen" zu bewusst rüber, dass es authentisch klingt. In wie weit hast du ihren Charakter ausgeplant?
Den Teil "A-aber Stefan."  Find ich gut, wobei ich ihm einen gefährlicheren Namen geben würde. Z.B. Mark, Richard, Armin, Dennis, Eugen, Viktor (der klingt sogar fast zu klischeehaft).
Kannst auch einfach schauen, welche Namen kriegerische, gefährliche Bedeutungen haben.


"Er …, er wird es n-nicht gut finden, w-wenn ich mit d-dir gehe" Hier find ich es irgendwie unstimmig. Vielleicht die Negation entfernen und schreiben "er wird wütend, wenn ich gehe..."

Auch würde ich vom Gefühl her auf jeden Fall das"mit dir" streichen. Je nachdem wie intensiv die Unterdrückung und Gewalt stattgefunden hat, ist sie dementsprechend noch in ihrem mentalen Schockzustand, was mehr als ihr direktes Dasein ICH und etwas TUN nicht erfassen können sollte. - so meine Erfahrung der menschlichen Psyche.
Wenn es eine dauerhafte Nebenfigur ist, könntest du ja mehr von ihr (be-)schreiben, dann gebe es bessere Herangehensweisen.

Es wäre sogar denkbar, wenn sie einfach nur "I-Ich kann nicht gehen." sagen würde. Das wäre schöne indirekte Sprache. Der Leser malt sich selbst sein Bild.




Liebe Grüße,
Balnoj


_________________
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