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Ich stehe gerade auf dem Schlauch

 
 
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Fia
Gänsefüßchen
F


Beiträge: 17
Wohnort: Norden


F
Beitrag05.02.2024 16:24
Ich stehe gerade auf dem Schlauch
von Fia
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

... Heißt es;

Bevor er weiß, wie ihm geschieht, hat der Fremde ihn gepackt und zu Boden geschleudert.

ODER

Bevor er weiß, wie ihm geschieht, packt der Fremde ihn und schleudert ihn zu Boden.

Ich komme gerade nicht drauf, was stimmt. Hilfe Embarassed
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Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1241
Wohnort: An der Elbe


Beitrag05.02.2024 17:15
Re: Ich stehe gerade auf dem Schlauch
von Arminius
Antworten mit Zitat

Fia hat Folgendes geschrieben:
... Heißt es;

Bevor er weiß, wie ihm geschieht, hat der Fremde ihn gepackt und zu Boden geschleudert.

ODER

Bevor er weiß, wie ihm geschieht, packt der Fremde ihn und schleudert ihn zu Boden.

Ich komme gerade nicht drauf, was stimmt. Hilfe Embarassed

Ich bin für die erste Version. Allerdings irritiert mich Deine Zeitform.
Schlüssiger würde für mich klingen: bevor er wusste, wie ihm geschah, hatte ihn der Fremde gepackt und zu Boden geschleudert.


_________________
A mind is like a parachute. It doesn´t work if it is not open (Frank Zappa)
There is more stupidity than hydrogen in the universe, and it has a longer shelf life (Frank Zappa)
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trivial
Wortedrechsler
T


Beiträge: 67



T
Beitrag05.02.2024 17:34

von trivial
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Ansonsten vielleicht:

Bevor er weiß, wie ihm geschieht, wird der Fremde ihn gepackt und zu Boden geschleudert haben.
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A-Pseudonym
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 15
Wohnort: nähe Ulm


Beitrag05.02.2024 18:27

von A-Pseudonym
Antworten mit Zitat

Ich bin auch bei: bevor er wusste......  wie ihm geschieht, hat ihn der Fremde gepackt und zu Boden geschleudert.
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Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6413
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag05.02.2024 18:45

von Ralphie
Antworten mit Zitat

George wusste nicht, wie ihm geschah. Der Fremde packte ihn beim Kragen und schleuderte ihn zu Boden.
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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8669
Wohnort: Bayern
DSFo-Sponsor


Beitrag05.02.2024 20:11

von Merlinor
Antworten mit Zitat

Fia hat Folgendes geschrieben:
Bevor er weiß, wie ihm geschieht, hat der Fremde ihn gepackt und zu Boden geschleudert.
ODER
Bevor er weiß, wie ihm geschieht, packt der Fremde ihn und schleudert ihn zu Boden.


Hallo Fia

Ich denke, dass beide Formen machbar und grammatikalisch richtig sind.
Persönlich würde ich die zweite Form aber bevorzugen. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?

LG Merlinor


_________________
„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5448
Wohnort: OWL


Beitrag05.02.2024 22:35

von Willebroer
Antworten mit Zitat

...und also schließt er messerscharf:
Der Fremde mich zu Boden warf.
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Fia
Gänsefüßchen
F


Beiträge: 17
Wohnort: Norden


F
Beitrag06.02.2024 09:30

von Fia
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank für alle Antworten.

Was die Zeitform angeht: Der Text, in dem diese Passage eventuell stehen wird, ist nun mal im Präsens verfasst.
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RaiBruHerte
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 306
Wohnort: Rheinf


Beitrag06.02.2024 10:04
Re: Ich stehe gerade auf dem Schlauch
von RaiBruHerte
Antworten mit Zitat

Fia hat Folgendes geschrieben:
... Heißt es;

Bevor er weiß, wie ihm geschieht, hat der Fremde ihn gepackt und zu Boden geschleudert.

ODER

Bevor er weiß, wie ihm geschieht, packt der Fremde ihn und schleudert ihn zu Boden.

Ich komme gerade nicht drauf, was stimmt. Hilfe Embarassed


Nimm das !  Überraschend packt der Fremde...
Überraschend sagt alles. ( unerwartet und schnell )
denn "Bevor er weiß,..." meint ja, dass er etwas noch nicht weiß.
Da gibt es unendlich vieles, was man noch nicht weiß. Dieses tänzeln in der Zeit ("bevor") dann "packt" macht den Satz und Handlung sperrig.
Grüße
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5448
Wohnort: OWL


Beitrag06.02.2024 12:29

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Das Problem dürfte hier das Präsens sein. Das ist eine sehr starre Zeitform.
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Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6413
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag06.02.2024 13:31

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Ich stelle mir das mit der Gegenwartsform immer bildlich vor. Der Prota erlebt die Szene, hält dann kurz ein und flitzt zum Schreibtisch und hält sie fest.

 Rolling Eyes
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Fia
Gänsefüßchen
F


Beiträge: 17
Wohnort: Norden


F
Beitrag06.02.2024 14:13

von Fia
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke erstmal @Merlinor für die einzige Antwort, die zur ursprünglichen Fragestellung passte.

Präsens ist ein etabliertes Erzähltempus. Dafür gibt es zahllose starke Beispiele.

Das Wort "Überraschend" ist kein adäquater Ersatz für die bisherige Formulierung, da es beschreibt statt zeigt. Es schafft nur Distanz zum Erzählten.
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2841



Beitrag06.02.2024 14:36

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Da das Nichtwissen und das Gepacktwerden sich im selben Augenblick ereignen, müssen beide auch in der selben Zeitform stehen.

_________________
"Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^=
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etcetera
Leseratte


Beiträge: 157



Beitrag06.02.2024 15:20

von etcetera
Antworten mit Zitat

Zitat:
Bevor er weiß, wie ihm geschieht, packt der Fremde ihn und schleudert ihn zu Boden.

Zeigen, nicht erzählen. Jeder hat davon gehört und versucht nun mühsam, diese Regel einzuhalten. Es geht aber nicht darum, sich daran zu halten, sondern es gekonnt durchzuführen.  Das Ergebnis sind dann meist ans Unsinnige grenzende Konstruktionen. Der ungeübte Autor merkt dann zwar, dass etwas nicht stimmt, aber er weiß nicht, was daran falsch ist oder warum das Ergebnis so bescheuert klingt.
Zuerst einmal: Bevor er weiß, wie ihm geschieht … ist nun überhaupt kein Zeigen statt Erzählen, sondern nur eine Variante des Erzählens, und gewiss nicht die Beste. Zeigen bedeutet szenisches Schildern, hier aber wird erzählt, dass er etwas gerade nicht weiß (was da nämlich passiert) – es ist keine Szene und man sieht nichts. Zeigen würde Folgendes bedeuten:

Er dreht sich um und sieht den Fremden, reißt abwehrend die Arme hoch und versucht zurückzuweichen. Im selben Moment packt ihn der Fremde und schleudert ihn zu Boden.

Natürlich ist Präsens ein etabliertes Erzähltempus. Es hat aber seine Tücken und will gekonnt sein. Hat man noch wenig oder überhaupt keine Erfahrung, kann man durch eine ungeschickte Umsetzung eine ansonsten gute Geschichte leicht versemmeln.  Wie Willebroer gesagt hat, ist es eine recht starre Zeitform und benötigt äußerste Aufmerksamkeit.

Das ist nun etwas ganz Anderes:
Zitat:

Bevor er weiß, wie ihm geschieht, hat der Fremde ihn gepackt und zu Boden geschleudert.

Hier finden sich zwei Zeitformen: Präsens und Perfekt. Es macht absolut keinen Sinn. Bevor er weiß, was ihm da geschieht, hat der Fremde ihn schon gepackt – wenn er ihn aber schon gepackt hat, weiß er bestimmt, was ihm da geschieht, denn er findet sich ja am Boden wieder. Er weiß vielleicht nicht im selben Moment, in dem er gepackt wird, was ihm geschieht, doch spätestens, wenn er zu Boden geht, weiß er Bescheid, zumindest insofern es ihn betrifft. Dieser Satz sagt aber aus, dass er schon zu Boden geschleudert wurde und noch immer nicht weiß, was ihm da geschieht …
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fabian
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 615



Beitrag06.02.2024 15:40

von fabian
Antworten mit Zitat

Solche Fragen kann man doch nur aus dem umgebenden erzählerischen (sprachlichen) Kontext heraus entscheiden. In diesen jeweiligen Kontexten macht die eine oder die andere Sprachvariante die gegebenenfalls entscheidende Bedeutungsnuance.
Aus den isoliert gegenüber gestellten Sätzen selbst heraus kann man das meiner Meinung nach nicht entscheiden.

Wie merlinor schon sagt: grammatikalisch sind sie beide richtig.


_________________
Wer an einem aufgeräumten Schreibtisch sitzt, wer das schafft, kennt keine Gnade.
Terézia Mora im Interview mit Klaus Siblewski (in: TEXT+KRITIK 221)
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etcetera
Leseratte


Beiträge: 157



Beitrag06.02.2024 15:47

von etcetera
Antworten mit Zitat

Zitat:
Wie merlinor schon sagt: grammatikalisch sind sie meiner Meinung nach beide richtig.

Mag ja sein, doch sinngemäß unterscheiden sich die Sätze, und dieser (erste) Satz ist unsinnig, mindestens aber widersprüchlich!
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fabian
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 615



Beitrag06.02.2024 16:04

von fabian
Antworten mit Zitat

Ich wies darauf hin, dass der Kontext (das sprachlich formulierte erzählerische Umfeld sozusagen) zu beachten wäre. Müsste eigentlich soweit klar geworden sein.

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Terézia Mora im Interview mit Klaus Siblewski (in: TEXT+KRITIK 221)
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Christof Lais Sperl
Geschlecht:männlichKlammeraffe

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Beiträge: 944
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Der silberne Roboter


Beitrag06.02.2024 16:31

von Christof Lais Sperl
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Er liegt auf dem Asphalt. Sein Gesicht schmerzt. Was ist geschehen? Ein Fremder hat ihn zu Boden geschleudert. War es wirklich ein Fremder oder hatte er seinen Gegner bloß nicht erkannt? Nur langsam hatte X verstanden,  was ihm passiert war/ begann X zu verstehen,  was passiert war. Wahrnehmung setzte sich aus Bruchstücken zusammen.../...

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Lais
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Fia
Gänsefüßchen
F


Beiträge: 17
Wohnort: Norden


F
Beitrag06.02.2024 16:35

von Fia
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etcetera hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Bevor er weiß, wie ihm geschieht, packt der Fremde ihn und schleudert ihn zu Boden.

Zeigen, nicht erzählen. Jeder hat davon gehört und versucht nun mühsam, diese Regel einzuhalten. Es geht aber nicht darum, sich daran zu halten, sondern es gekonnt durchzuführen.  Das Ergebnis sind dann meist ans Unsinnige grenzende Konstruktionen. Der ungeübte Autor merkt dann zwar, dass etwas nicht stimmt, aber er weiß nicht, was daran falsch ist oder warum das Ergebnis so bescheuert klingt.
Zuerst einmal: Bevor er weiß, wie ihm geschieht … ist nun überhaupt kein Zeigen statt Erzählen, sondern nur eine Variante des Erzählens, und gewiss nicht die Beste. Zeigen bedeutet szenisches Schildern, hier aber wird erzählt, dass er etwas gerade nicht weiß (was da nämlich passiert) – es ist keine Szene und man sieht nichts. Zeigen würde Folgendes bedeuten:

Er dreht sich um und sieht den Fremden, reißt abwehrend die Arme hoch und versucht zurückzuweichen. Im selben Moment packt ihn der Fremde und schleudert ihn zu Boden.

Natürlich ist Präsens ein etabliertes Erzähltempus. Es hat aber seine Tücken und will gekonnt sein. Hat man noch wenig oder überhaupt keine Erfahrung, kann man durch eine ungeschickte Umsetzung eine ansonsten gute Geschichte leicht versemmeln.  Wie Willebroer gesagt hat, ist es eine recht starre Zeitform und benötigt äußerste Aufmerksamkeit.

Das ist nun etwas ganz Anderes:
Zitat:

Bevor er weiß, wie ihm geschieht, hat der Fremde ihn gepackt und zu Boden geschleudert.

Hier finden sich zwei Zeitformen: Präsens und Perfekt. Es macht absolut keinen Sinn. Bevor er weiß, was ihm da geschieht, hat der Fremde ihn schon gepackt – wenn er ihn aber schon gepackt hat, weiß er bestimmt, was ihm da geschieht, denn er findet sich ja am Boden wieder. Er weiß vielleicht nicht im selben Moment, in dem er gepackt wird, was ihm geschieht, doch spätestens, wenn er zu Boden geht, weiß er Bescheid, zumindest insofern es ihn betrifft. Dieser Satz sagt aber aus, dass er schon zu Boden geschleudert wurde und noch immer nicht weiß, was ihm da geschieht …



Ich bin weder ein ungeübter Autor noch habe ich behauptet, die von mir vorgeschlagene Variante sei Zeigen statt erzählen. Mein Hinweis bezog sich auf das vorgeschlagene "Überraschend".

Ich hatte eine Grammatikfrage und habe zur Verdeutlichung zwei Varianten eines Satzes angeführt. Dass ich in dieser Frage auf dem Schlauch stand, war Anlass meines Beitrags und der Überschrift zu entnehmen.
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Fia
Gänsefüßchen
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Beiträge: 17
Wohnort: Norden


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Beitrag06.02.2024 16:37

von Fia
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Da das Nichtwissen und das Gepacktwerden sich im selben Augenblick ereignen, müssen beide auch in der selben Zeitform stehen.


Danke, Maunzilla.
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sleepless_lives
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Beitrag06.02.2024 17:37

von sleepless_lives
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Wie Merlinor schon geschrieben hat, beide Versionen sind in Ordnung. Der Unterschied liegt meiner Meinung nach in der Perspektive, das heißt, wann die Figur das Beschriebene denkt, und das beeinflusst damit subtil auch die Wahrnehmung der Handlung und der Figur. Das steht natürlich in der Freiheit des/r Autor:in.

Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Da das Nichtwissen und das Gepacktwerden sich im selben Augenblick ereignen, müssen beide auch in der selben Zeitform stehen.

Das ist so nicht richtig, denn der erste Teilsatz beginnt mit "bevor", das die Ungleichzeitigkeit des Nichtwissens und des Gepacktwerdens einschreibt. Wie das DWDS das hier darstellt:

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache hat Folgendes geschrieben:
Konjunktion (leitet einen Zeitsatz ein, vor dessen Handlung das Hauptsatzgeschehen liegt).

Dass die zweite Version überhaupt genauso gut funktioniert, liegt an der Unschärfe oder Flexibilität (je nachdem, wie man das sehen will) der Sprache und der Erzählens. Als Erzähler:in kann man jederzeit natürlich auch in die Zukunft springen. Im Deutschen noch vereinfacht dadurch, dass der Futur auch durch die Präsensform wiedergegeben werden kann und normalerweise wird.

Beispiel ohne das schwierigere Gewahrwerden:
"Bevor sie die Tasse mit Wasser füllt, hat sie den verbliebenen Rest Kaffee in den Ausguss geschüttet."
"Bevor sie die Tasse mit Wasser füllt, schüttet sie den verbliebenen Rest Kaffee in den Ausguss."

Für mich würde es 100% vom Kontext abhängen, welche Version ich benutzen würde.


Randbemerkung: Das Präsens als Erzählform ist außerhalb der Genre-Literatur in den letzten Jahrzehnten übrigens weit verbreitet, um nicht zu sagen, dominierend.


_________________
Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)

If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright)
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5448
Wohnort: OWL


Beitrag06.02.2024 18:29
Re: Ich stehe gerade auf dem Schlauch
von Willebroer
Antworten mit Zitat

Fia hat Folgendes geschrieben:

Bevor er weiß, wie ihm geschieht, hat der Fremde ihn gepackt und zu Boden geschleudert.


Ersetze doch einfach mal weiß durch merkt.

Wissen ist ein Zustand, ist statisch. Merken dagegen ist ein Vorgang, dem man zeitlich dingfest machen kann. Dann kann man ihn auch mit einem anderen Vorgang vergleichen (also das Zu-Boden-Schleudern).

Es gäbe noch mehr Verbesserungspotenzial, aber das ist hier anscheinend nicht gewünscht.
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