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DEr Vergleich mir großen Schrifstellern


 
 
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Cholyrika
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 60
Beiträge: 471



Beitrag20.12.2023 10:05
DEr Vergleich mir großen Schrifstellern
von Cholyrika
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Der Vergleich mit großen Schriftstellern

Wer willst du sein?
Bruder oder Nachbar?
Kind oder Vater?

Worte sind nichts anderes, als Beschreibungen der Gedanken, die unaufgeräumt in meinem Gehirn rumhängen.
Dann schreibe ich die Worte auf und präsentiere sie in Foren oder Büchern.
Irgendwer schreibt mir, dass ich schlechter bin als Bukowski, schlechter als Goethe oder Northsun.
Ja sogar schlechter als Dylan Thomas.
Das überrascht mich sehr, denn eigentlich sind ja in Foren nur Autoren vertreten, die weit über dem Niveau der deutschen Klassiker liegen. Und gerade ich erreiche den hohen Standard der Forenautoren nicht.

Also muss man als Autor reflektieren und sich fragen, warum man so schlecht schreibt.
Und natürlich muss man subsummieren, wer die Kritik schreibt.
Also recherchiert man, welche großen Werke das Gegenüber schon publiziert hat und stellt enttäuscht fest, dass wir alle in der gleichen Liga spielen.

Was ich damit sagen will ist nur, dass in Foren keine Autoren unterwegs sind, die gefeierte Lyriker oder anderswo als Helden des Wortes gefeiert wurden.

Das dürfen wir alle manchmal nicht vergessen.

Foren sind sowas wie die Benz-Barracken der Literatur.
Dafür brauchen wir uns nicht zu schämen, aber es ist auch nichts, dass uns zu Göttern der Bewertung macht.

Auch wenn man lange in Foren schreibt ( und ich mache das schon Jahrzehnte seit Bestehen der Foren ) wird man kaum besser. Dafür sind Lektoren notwendig und Zeit, viel Zeit außerhalb von Foren.

Ich bin gerne in Foren unterwegs, weil ich mich gerne präsentiere und gerne in der digitalen Welt kommuniziere.

Aber ein guter Schriftsteller bin ich nicht geworden.
Klar, ich habe ein paar Bücher veröffentlicht, aber die kenne nur ich, meine Familie, Freunde, Kollegen und eben langjährige Wegbegleiter in Foren..
Das ist der Kreislauf.

Leben wir ihn einfach mit ein bisschen mehr Demut



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Arminius
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Alter: 65
Beiträge: 1241
Wohnort: An der Elbe


Beitrag20.12.2023 10:26

von Arminius
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Unter der Rubrik: was du dir für das Neue Jahr vornehmen willst.
So sei es Daumen hoch


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There is more stupidity than hydrogen in the universe, and it has a longer shelf life (Frank Zappa)
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Christof Lais Sperl
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 62
Beiträge: 944
Wohnort: Hangover
Der silberne Roboter


Beitrag20.12.2023 10:37

von Christof Lais Sperl
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Benz-Baracken? Garagen?

_________________
Lais
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Gast







Beitrag20.12.2023 10:52
Re: DEr Vergleich mir großen Schrifstellern
von Gast
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Cholyrika hat Folgendes geschrieben:
Dafür brauchen wir uns nicht zu schämen, aber es ist auch nichts, dass uns zu Göttern der Bewertung macht.


Wie wahr, wie wahr! Was mich in manchen Threads stört, ist wie verbissen zuweilen um Interpretationen und Meinungen gerangelt wird. Eine offene, rege Teilnahme ist mir wichtiger als Machtspielchen. Was nicht heißt, dass ich mich niemals an solchen beteilige - manchmal löckt auch mich der Stachel und sobald jemand auftaucht, der mir vorschreiben will, wie ich einen Text zu lesen und zu interpretieren habe, sage ich laut und deutlich: Nö. Und irgendwann bin ich verärgert und raus - egal, ob es ein Diskussionsteilnehmer war, Autor*innen selbst oder Moderatoren: Diskussionen um die Oberhoheit von Interpretationen bringen mir Nullkommanichts an Einsichten über Literatur.
Die Textarbeit, zu der in Schreibforen immer aufgefordert wird, wird nach meinen Erfahrung oft als Angriff auf den Autor uminterpretiert.
Ich gebe Dir recht: Die meisten Autoren werden nicht besser dadurch, dass man ihnen nur sagt, ihre Texte seien nicht gut.
Ob ein Text von geringer oder "hochwertiger" Qualität ist, liegt nicht nur im Auge des Betrachters, dafür gibt es auch objektive, handwerkliche Gesichtspunkte und ein gutes Sprachgefühl. Was nicht heißt, dass ein handwerklich mangelhafter Text nicht kreativ oder künstlerisch wertvoll sein kann.
Vielleicht würde es helfen, die eigenen Prioritäten zu erwähnen und an die erste Stelle zu setzen. Nicht jede*r hier sieht sich als Schriftsteller oder Künstler, manchen ist der persönliche Selbstausdruck wichtiger, als einen großen Roman zu schreiben.
Wenn sich Autor*innen selbst mit großen Schriftstellern gleichsetzen und für die Größten unter der Sonne halten, obwohl ihre Texte handwerklich und künstlerisch deutlich schwächeln, finde ich das eher amüsant: Gegen Hybris ist noch kein Kraut gewachsen - gegen künstlerische Selbstunterschätzung aber auch nicht.
Daher ist vielleicht doch was Gutes dran, seine Texte einem breiteren Publikum zur Diskussion zu stellen - es kommt wohl eher darauf an, was man selbst aus dem feed-back macht, das man da bekommt.
Ich habe in Schreibforen durchaus viel durch gute und hilfreiche Tipps zur Textarbeit gelernt, weiß aber inzwischen, dass auch dies nur Schritt eins ist. Ein gutes Lektorat und ein gutes Handwerk müssen das ergänzen - falls man daran interessiert ist, wirklich professionell zu schreiben.
Für mich bleibt das Ganze auf der Ebene des Hobbys - das schützt meine Kreativität: Aus internen Grabenkämpfen, in denen nur um Macht und die "richtige" Interpretation und um Rangordnungen gestritten wird, klinke ich mich inzwischen aus. Was mir zugegebener Weise schwer fällt, weil ich es nicht leiden kann, immer wieder in die Falle von Seilschaften zu tappen, die sich zusammenrotten, sobald man es wagt, anderer Meinung zu sein. Das finde ich oft unerträglich - inzwischen habe ich es aufgegeben, etwas daran ändern zu wollen.
Vergleiche mit "großen" Schriftstellern sind mir in Schreibforen ebenfalls zuwider - die Frage: Gemessen woran? stellt sich mir so nicht. Wenn sich jeder einzig und allein an sich selbst und seinen Fähigkeiten zu schreiben (vor zehn, zanzig Jahren) messen würde, wäre schon viel Druck raus aus dem Kessel, in dem es vor Rangordnungskämpfen zur Zeit nur so brodelt.
Auch in den "Benz-Baracken der Literatur" lässt es sich vortrefflich leben - wenn man weiß: In den Villenvierteln kochen auch alle nur mit Wasser Daumen hoch²
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Gast







Beitrag20.12.2023 12:56

von Gast
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Hallo Cholyrika,

ein Gruß von einem, der auch schon lange in der  Benz-Baracke sitzt.
  
Ich bin hauptsächlich in der Prosa unterwegs, und da ist bislang noch niemand auf die Idee verfallen, einen Text von mir mit dem Hinweis auf einen Klassiker abzuwerten. Wahrscheinlich wegen der zu großen Fallhöhe…

Was mir mehr aufstößt, sind weltanschauliche Grüppchenbildungen, die zunehmend auch die notwendige Trennung von Werk und Autor einebnen. Identitätsfragen, so scheint mir, bestimmen unterschwellig den Diskurs, eine Entwicklung, die sich auch in der Politik beobachten lässt. Das Gelände – und leider betrifft das auch die Textarbeit - ist zunehmend vermint mit ideologischen Stolperfallen.
Dass Dir das egal ist, finde ich mutig und bewundernswert! Insofern freue ich mich auf weitere Texte von Dir.   

LG
DLurie
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nebenfluss
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Beitrag21.12.2023 01:30

von nebenfluss
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Ich glaube, ich erwähne in den Werkeboards nur selten große Namen, und wenn doch, dann in den folgenden zwei Fällen:
1. Wenn mich ein Text tatsächlich an einen bekannten Autor erinnert. Dann ist es im Zweifelsfall als Kompliment gemeint.
2. Als Lesetipp oder Anschauungsbeispiel - um zu zeigen, wie man es anders machen könnte (und es mir - also subjektiv - mehr gefallen würde). "Besser" als absolute Kategorie verwende ich nur gegenüber wirklichen Anfängern, bei denen es noch nicht so sehr um persönlichen Stil und Intention geht, sondern um einen handwerklichen Lerneffekt. Denn bei allem Respekt vor der Vielzahl an literarischen Ausdrucksmöglichkeiten: Es gibt schon Texte, die eindeutig und objektiv schlecht sind. Es sind allerdings aus meiner Sicht lange nicht so viele (auch im Forum), wie manche glauben. Das zeigen eigentlich auch die meist diversen Rückmeldungen: Geschmacks- oder genauer: Ansichtsssache.

Mich beschäftigt in dem Zusammenhang eher die Frage, wie sensibel oder scharfzüngig der Austausch im Forum sein muss, sein soll, sein darf. Wer sich unbedingt beleidigt fühlen möchte, wird auch einen Anlass dafür finden. In meinen Augen ist weniger das Maß an auf die Person zielenden Abwertungen gestiegen, sondern vielmehr die Bereitschaft, solche in die Äußerungen des Gegenübers hineinzulesen. Die Ausbreitung solch missgünstigerEDIT:trauischer Haltungen sind m. E. für das Gesprächsklima sehr viel giftiger als wenn jemand mal etwas sehr ungeschminkt seine Meinung über einen Text hinschreibt.
Darüber könnte ich jetzt weiter dozieren - auch unter Berücksichtigung dessen, was DLurie gesagt -, aber ich glaube, das ist weniger Cholyrikas Thema, also mache ich hier einen Punkt.


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etcetera
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Beitrag25.12.2023 03:24

von etcetera
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Na ja, stimmt alles. Aber um es ein wenig zu relativieren, möchte ich auf einen Punkt hinweisen, der hier im Forum nicht so oft angesprochen wird: Der Kritiker!
Ich hatte mir mal ein Probelektorat geleistet, und was ich da erhielt, waren zwei kräftige Schläge in die Magengrube, gefolgt von einem solch gewaltigen Tritt in den Hintern, dass ich fast Nasenbluten davon bekam (Schmonzette! Lächerlich! usw.). Ich war nicht nur entsetzt, sondern auch fürchterlich wütend. Dafür sollte ich auch noch bezahlen?!

Dann kam mir eine Erleuchtung. Es gibt nicht nur die eine Hürde, hinter der sich ein Verlag mit seinen Lektoren verschanzt, es gibt auch noch die Kritiker! Auf die stößt man, wenn man es geschafft und veröffentlicht hat. Wenn diese nun ein hilfloses Opfer wittern, stürzen sie sich darauf, zerreißen es und lassen von ihm nichts mehr übrig. Natürlich betrifft es nur jene, die sich über den trüben Grund erheben wollen, jene, die wirklich viel zu verlieren haben.
Deshalb habe ich gelernt, auch mit den Augen eines Kritikers meine Texte zu prüfen, darauf zu achten, ihnen möglichst wenig Angriffsflächen zu lassen und dafür auf ein paar Ideen oder außergewöhnliche Formulierungen zu verzichten, also jene Dinge, die man leicht verzerren und geschickt missinterpretieren kann.
Diese rechtzeitige Erkenntnis, diese unbezahlbare Erfahrung, bevor ich tatsächlich in eine mir noch unbekannte Falle hereinstolpere, war mir das geringe Geld für das Probelektorat allemal wert.

Diese Erfahrung sensibilisierte mich auch, brachte mich dazu, meine Anstrengungen zu steigern und meine Texten mit weit mehr Aufmerksamkeit zu prüfen. Damals, als ich mir meine Tränen aus dem Gesicht wischte, ahnte ich kaum, welchen ungeheuren Wert diese Erfahrung für mich hatte. Jetzt weiß ich es!
Klar, manche Nörgelei kann einem wirklich auf den Keks gehen, aber so mancher harte Schlag kann auch sehr hilfreich sein. Und mich kann jetzt nichts mehr so leicht umhauen.  smile
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Maciavelli
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Beitrag28.12.2023 21:03

von Maciavelli
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Sorry, aber das sehe ich anders. Natürlich schlägt einem gleich bei der eigenen Vorstellung schon der Geruch aus der Benz - Baracke entgegen, aber wen kümmerts?
Es mag sein, dass in einem Forum der Eindruck entsteht, dass alle gleich mittelmäßig sind und vielleicht ist das ein Zustand, der irgendwann zwangsläufig auch eintritt, weil man sich "angleicht", um nicht permanent das Pferd zu sein, das quer im Stall steht.  

Ich habe in einige Foren reingeschaut. Es gibt gruselige, durchschnittliche, aber auch bessere. In Foren, die viele Jahre existieren gibt es wohl eine Form von Selbstreinigungseffekt nach oben und unten. Talentierte und Talentfreie werden sich gleichermaßen im Laufe der Zeit unwohl fühlen. Weil ja beide Feedback vermissen werden, ganz wertfrei gesehen.

Bei deiner Schilderung begehst du m. E. einen typischen Fehler. Du unterstellst, man würde einen neuen guten Autor schon an seinem Werk erkennen, aber das stimmt gerade nicht. Was gut und schlecht ist besteht in unser aller Urteil gewissermaßen als "Verlängerung" dessen, was uns bekannt ist und nicht in der Erkenntnis des Neuen.
Kleines Beispiel. Würde heute ein "neuer Samuel Becket" oder "Thomas Mann" in einem Forum Kurzgeschichten einstellen, würde er sicher verkannt. Von genau denen, die Thomas Mann und Samuel Becket lieben. Weil alle Liebhaber jedweder Kunst neue Kunst an dem messen, was sie gewohnt sind. Aber das neue, Gute besteht gerade aus dem Schritt ins Unbekannte. Das ist der Grund, warum Künstler vergangener Zeiten zu ihren Lebzeiten oft verkannt wurden und sich nur langsam etabliert haben. Ihre Werke hatten einfach zu wenig Ähnlichkeit mit den bereits bekannten. Grüße.


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Maciavelli
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Beitrag28.12.2023 21:39

von Maciavelli
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Zitat:
Hallo Cholyrika,

ein Gruß von einem, der auch schon lange in der  Benz-Baracke sitzt.

Was mir mehr aufstößt, sind weltanschauliche Grüppchenbildungen, die zunehmend auch die notwendige Trennung von Werk und Autor einebnen. Identitätsfragen, so scheint mir, bestimmen unterschwellig den Diskurs, eine Entwicklung, die sich auch in der Politik beobachten lässt. Das Gelände – und leider betrifft das auch die Textarbeit - ist zunehmend vermint mit ideologischen Stolperfallen.


Ja, das stimmt wohl. Ehrlich gesagt finde ich Gesinnungsaufsätze und Texte, die Gesinnungsbekundungen enthalten gruselig. Von politisch korrekten Gesinnungsäußerungen ganz zu schweigen. Ich weiß, dass Viele das anders handhaben, man sieht ja auch permanent politisch korrekt verfilmte Drehbücher, sobald man die Glotze einschaltet. Dasselbe, wenn man Politiker oder VIPs reden hört. Wenn sowas nicht an einem abtropft, wird es mit dem Schreiben nichts, fürchte ich. Unsere politisch korrekte Zeit wird sicher einmal ähnlich beurteilt werden, wie die Nazizeit, nur eben unter umgekehrten Vorzeichen. Das als Autor klar zu sehen, finde ich nicht lobenswert, es sollte Standart sein. Oder?


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Daedalus
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Beitrag29.12.2023 00:53

von Daedalus
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Maciavelli hat Folgendes geschrieben:
Unsere politisch korrekte Zeit wird sicher einmal ähnlich beurteilt werden, wie die Nazizeit, nur eben unter umgekehrten Vorzeichen.


Bitte was?
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Cholyrika
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Beitrag29.12.2023 09:51

von Cholyrika
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Da sind wir wieder bei meinem Lieblingsthema.
Da sind die Kritiker wichtiger als der Autor. Kritiker
sehen Beiträge von Autoren als Podest für ihre Weltanschauungen.
Eitelkeit vs. Textarbeit.
Warum hat nicht jeder einen Blog?
Weils da keiner hören/lesen will?

I love it

LG
ML


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fabian
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Beitrag29.12.2023 10:05

von fabian
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Cholyrika hat Folgendes geschrieben:
Warum hat nicht jeder einen Blog?


Wenn es so stimmen würde als Handlungsmaxime: warum schreibst Du hier und nicht dort, in Deinem (sicher bald überlaufenen) Blog?

Warum stellst du Texte in die Werkstatt, wenn Du Dein Schreiben für sakrosankt hältst?

Ganz ernsthaft, ohne Polemik, versuche, dass doch mal zu beantworten: Was heißt Textarbeit für Dich?


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Cholyrika
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Beitrag29.12.2023 10:51

von Cholyrika
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Textarbeit für mich:
1. Der Leser setzt sich mit der Kernaussage auseinander
und versucht dem Autor Ungereimtheiten oder Schwächen aufzuzeigen. Hier erkennt der Autor primär, ob seine Kernaussage überhaupt transportiert wurde.

2. Fachliche Mängel / Grammtik, Interpunktion etc. aufzeigen

3. Trifft der Text den Leser? Hat der Leser Bock auf den Stoff?

Zitat:
Wenn es so stimmen würde als Handlungsmaxime: warum schreibst Du hier und nicht dort, in Deinem (sicher bald überlaufenen) Blog?

Warum stellst du Texte in die Werkstatt, wenn Du Dein Schreiben für sakrosankt hältst?


Was soll das denn?
Ist es nötig, seine eigene Befindlichkeit über satirische Beleidigung zu definieren?

LG
ML


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nebenfluss
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Beitrag29.12.2023 11:34

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Maciavelli hat Folgendes geschrieben:
Unsere politisch korrekte Zeit wird sicher einmal ähnlich beurteilt werden, wie die Nazizeit, nur eben unter umgekehrten Vorzeichen. Das als Autor klar zu sehen, finde ich nicht lobenswert, es sollte Standart sein. Oder?

Wie so ziemlich alle Vergleiche mit der Nazizeit ist auch dieser wenig stichhaltig.
Ich sehe in den dogmatischen Ausprägungen von Sprachregelungen und Cancel Culture auch den Versuch, neue Tabus zu etablieren und Freiheiten zu beschränken. Aber man verharmlost Bücherverbrennung, Publikationsverbote, Zensur und Verfolgung im Dritten Reich, wenn man sie mit der derzeitigen Situation gleichsetzt. Mal abgesehen davon, dass Deutschland, soweit ich sehe, nicht im Begriff steht, aus "politisch korrekten" Gründen seine Nachbarn zu überfallen und politisch Inkorrekte in KZs zu deportieren.
Und das umkehrte Vorzeichen wäre eher ein Fragezeichen.


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nebenfluss
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Beitrag29.12.2023 12:05

von nebenfluss
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Zum Thema:
Ich persönlich sympathisiere eher mit Autoren, die sich "nach oben orientieren", also kritisch auf ihre Eigenwerke schauen und froh über Hinweise sind, wie man sie und den eigenen Stil weiterentwickeln könnte.
Für mich sind Texte in Foren nicht automatisch Texte zweiter Klasse. Ich lese und kommentiere anhand meines generellen Literaturverständnisses und nicht unter der Prämisse, es sei ja "nur" ein Forentext und dürfte nur am Niveau anderer Forentexten gemessen werden.

Dass man den Text und nicht den Autor kritisiert, war aber mal weitgehend Konsens im Forum. Vielleicht muss man daran mal wieder öfter erinnern.


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fabian
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Beitrag29.12.2023 13:22

von fabian
Antworten mit Zitat

Cholyrika hat Folgendes geschrieben:
Was soll das denn?
Ist es nötig, seine eigene Befindlichkeit über satirische Beleidigung zu definieren?


Also ich bitte Dich ...
so ein ganz klein wenig Spaß beim diskutieren solltest du mir schon gestatten.
Im übrigen: wie man in den Wald hineinruft ... – du kennst den Spruch doch.

Auf eine Ungereimt in deiner Argumentation habe ich dich gerade hingewiesen, insofern: Punkt 1 erfüllt.

Punkt zwei: wenn ich dich richtig verstehe sprichst du hier von Korrektorenarbeit – das sollte in meinen Augen nur eine Marginalie bei der Textarbeit hier im Forum sein.

Punkt drei: "den" Leser gibt es doch gar nicht. Und Texte "treffen" auf unterschiedliche Weise auf Resonanz.
Ich gehe gerne über ein billiges "Oh wie schön" (eine im Grunde sinnleere Akklamation) oder das Wörtchenschieben hinaus.

Dass du deine Texte – spitz formuliert – für sakrosankt halten könntest ist keine satirische Beleidigung. Es ergibt sich logisch daraus, dass du dir die weltanschaulich verblendeten Kritiker (was für ein Popanz!) so vehement zum Teufel wünschst.

Und was Beleidigungen angeht: du siehst mich als jemand, der dich "anpisst" und wagst es nicht einmal, das Wort auszuschreiben? Äußerst schwache rhetorische Leistung, die mehr über dich als über mich aussagt. Schenken wir uns doch den von dir initiierten Schwanzvergleich: du hast auf jeden Fall den größeren.

Weißt du, das eigentlich Interessante an dieser Diskussion hier ist doch, dass der Doppelcharakter des Forums als Bühne einerseits und als Diskursraum andererseits nicht in den Blick genommen wird.
Interessant deshalb, weil die erste Auffassung ein anderes Rollenverständnis als die zweite erfordert. Man stelle sich bloß mal vor, in einer Lesung stünde jemand aus dem Publikum auf und würde nach "Textarbeit jetzt!" rufen. Passt irgendwie nicht.
Um die Diskurse auf den verschiedenen Ebenen produktiv zu gestalten, scheint es notwendig zu sein, dass Beteiligte bewußte Rollenwechsel vornehmen können (und wollen).

Und weil ich schon mal dabei bin folgende These: Textarbeit (Arbeit am Text) ist in erster Linie Sache der jeweiligen Autoren (oder gefällt es dir, wenn andere an deinem Text rumtüffteln?). Das Sprechen über einen literarischen Text ist nicht dann am produktivsten, wenn es direkt zwischen Leser und Autor stattfindet, sondern wenn sich die "Umstehenden", wenn sich die hier im Forum versammelten literarisch mehr oder weniger kompetenten Beteiligten zu einem Text positionieren und ihre Haltungen argumentativ in Beziehung setzen. Mir gelingt es selbst noch nicht in dem Maße, wie ich das gerne möchte, aber eine solche Haltung ist auch nicht mainstream hier im Forum, eher sogar tabu. Überspitzt gesagt: alle wollen mit dem jeweiligen Autor reden, keiner will sich gerne hinterfragen lassen.

Ich vermute, der umgekehrte Fall (das Umfeld diskutiert untereinander) würde Autoren eher in eine Situation versetzen, die so oft beschworen wird: frei zu entscheiden, wie sie nach ihren eigenen Fähigkeiten angesichts der vorgetragenen Argumente weiter mit ihren Texten umgehen wollen.


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Maciavelli
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Beitrag29.12.2023 17:07

von Maciavelli
Antworten mit Zitat

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Maciavelli hat Folgendes geschrieben:
Unsere politisch korrekte Zeit wird sicher einmal ähnlich beurteilt werden, wie die Nazizeit, nur eben unter umgekehrten Vorzeichen. Das als Autor klar zu sehen, finde ich nicht lobenswert, es sollte Standart sein. Oder?

Wie so ziemlich alle Vergleiche mit der Nazizeit ist auch dieser wenig stichhaltig.
Ich sehe in den dogmatischen Ausprägungen von Sprachregelungen und Cancel Culture auch den Versuch, neue Tabus zu etablieren und Freiheiten zu beschränken. Aber man verharmlost Bücherverbrennung, Publikationsverbote, Zensur und Verfolgung im Dritten Reich, wenn man sie mit der derzeitigen Situation gleichsetzt. Mal abgesehen davon, dass Deutschland, soweit ich sehe, nicht im Begriff steht, aus "politisch korrekten" Gründen seine Nachbarn zu überfallen und politisch Inkorrekte in KZs zu deportieren.
Und das umkehrte Vorzeichen wäre eher ein Fragezeichen.


Jajaja. Wenn ich deinen Buchstabensalat lese, kommt mir kein Garagengeruch entgegen, sondern eine ganze Gutmenschenhaltungskloake. Du wirst bestimmt mal ein großer Autor.


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fabian
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Beitrag29.12.2023 17:13

von fabian
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Maciavelli hat Folgendes geschrieben:
Jajaja. Wenn ich deinen Buchstabensalat lese, kommt mir kein Garagengeruch entgegen, sondern eine ganze Gutmenschenhaltungskloake. Du wirst bestimmt mal ein großer Autor.


Sag mal, tickst du noch ganz richtig?

Wie viele solcher Fehlschüsse hat man hier als Anfänger gut? Ich hoffe, nicht mehr als einen.


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Gerling
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Beitrag29.12.2023 17:20

von Gerling
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fabian hat Folgendes geschrieben:
Maciavelli hat Folgendes geschrieben:
Jajaja. Wenn ich deinen Buchstabensalat lese, kommt mir kein Garagengeruch entgegen, sondern eine ganze Gutmenschenhaltungskloake. Du wirst bestimmt mal ein großer Autor.


Sag mal, tickst du noch ganz richtig?

Wie viele solcher Fehlschüsse hat man hier als Anfänger gut? Ich hoffe, nicht mehr als einen.


Problemkinder wie dieses erledigen sich meist ganz von alleine


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Beitrag29.12.2023 19:08

von Maciavelli
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Solche Kommentare verbitte ich mir. Ich werde gleich mal sehen, ob man hier entsprechende Garagenbewohner sperren kann. Sowas geht gar nicht.
Jemandem Naziverharmlosung vorzuwerfen ist dermaßen unterkomplex, dass man auch von profanem Internetvolk mehr Verstand und Anstand erwarten kann.

Grüße

Edit: Eine prima Ignorierfunktion gibt es hier. Kann ich nur empfehlen! Der Klügere gibt nur solange nach bis es ihm zu dumm wird.


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Maciavelli
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Beitrag30.12.2023 01:17

von Maciavelli
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Tja, hier haben die User Gerling, nebenfluss, fabian Hassmails gegen mich gepostet und seltsamerweise wieder gelöscht. Darum stehen meine Artikel hier nur scheinbar zusammenhangslos. Der nicht dumme Leser wird sich zusammenreimen können, warum es hier so dasteht , wie es dasteht.
Wer beleidigt, gehört hier nicht hin.
Ich fordere die Administration auf, solche Subjekte zu löschen!


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Eris Ado
Klammeraffe


Beiträge: 749



Beitrag30.12.2023 01:24

von Eris Ado
Antworten mit Zitat

Maciavelli hat Folgendes geschrieben:
Tja, hier haben die User Gerling, nebenfluss, fabian Hassmails gegen mich gepostet und seltsamerweise wieder gelöscht.


Hier hat niemand etwas gelöscht. (Das könnte nur ein mod oder admin machen.)

Die Postings werden ausgeblendet, weil du die User auf ignore gesetzt hast. wink
Zitat:
Edit: Eine prima Ignorierfunktion gibt es hier. Kann ich nur empfehlen!
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