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Filumena Schneckenpost
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Beiträge: 7
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F 24.10.2023 14:45 Gibt es ein (phantastisches) Thema, das es so noch nicht gab? von Filumena
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Ich hätte den Beitrag gerne in einem anderen passenderen Forum geschrieben, aber leider wurde mir eine Meldung angezeigt, dass dort nur Moderatoren schreiben dürfen, deshalb hier. Meine Frage ist vielleicht etwas merkwürdig, aber sie treibt mich um. Glaubt ihr, dass es irgendein phantastisches Thema gibt, das es so noch nicht in Romanen gab, über das noch nie wirklich (erfolgreich) geschrieben wurde? Ich würde mich so gerne mal an einem Fantasy-Projekt ausprobieren, aber es war ja eigentlich schon alles da und so wiederholt es sich - bis auf die Handlung und Charaktere - immer wieder. Zauberer, Zeitreisen, magische Wesen, Vampire (egal, ob historisch oder nicht). Wie kann man solchen Gerüsten noch Besonderheit/Einzigartigkeit einhauchen?
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2842
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24.10.2023 14:53
von Maunzilla
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Das kann wohl nur jemand beantworten, der schon alle Bücher gelesen hat.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Ribanna Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 772 Wohnort: am schönen Rhein...
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24.10.2023 14:56 Re: Gibt es ein (phantastisches) Thema, das es so noch nicht gab? von Ribanna
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Filumena hat Folgendes geschrieben: | Wie kann man solchen Gerüsten noch Besonderheit/Einzigartigkeit einhauchen? |
Mit viel Phantasie und einer Botschaft?
_________________ Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen. |
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Levo Klammeraffe
L
Beiträge: 869
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L 24.10.2023 15:02
von Levo
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Zitat: | Wie kann man solchen Gerüsten noch Besonderheit/Einzigartigkeit einhauchen? |
Schauen, welche Erzählformen es in anderen Kulturen gibt. Geschickt kombinieren. Die eigene Stimme einbringen.
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wohe Klammeraffe
W Alter: 71 Beiträge: 641 Wohnort: Berlin
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W 24.10.2023 15:10
von wohe
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Zitat: | ... phantastisches Thema gibt, das es so noch nicht in Romanen gab, über das noch nie wirklich (erfolgreich) geschrieben wurde? | Hm, ich denke mal, da ist inzwischen so ziemlich alles ausgelutscht, aber ich habe noch nichts von einer Welt gelesen, in der alle Lebewesen Hypnositeure sind und sich damit gegenseitig bekämpfen und auch Schleimpilze, die sich gegen die Herrschaft bösartiger Photonen auflehnen, sind wohl eher selten beschrieben worden.
Zitat: | Wie kann man solchen Gerüsten noch Besonderheit/Einzigartigkeit einhauchen? | Also - da fällt mir Absurdität ein, z.B. Genre = Humor und Prota = Vampir mit Blutunverträglichkeit (also eine Art Zwangsveganer) oder sowas wie "Aliens entführen Menschen, um sie zu studieren und erwischen ausgerechnet Zombies".
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zwischenpause Leseratte
Beiträge: 102 Wohnort: Brandenburg
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24.10.2023 17:07
von zwischenpause
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Pflanzen sind als Protagonisten recht selten (mir fällt spontan nur "Sternentau" von Kurd Laßwitz ein).
In "Flatland. A Romance of Many Dimensions" von Edwin Abbott Abbott sind die Protagonisten geometrische Gebilde wie Quadrate und Kugeln. Das könnte man vielleicht auch mit Begriffen aus anderen Wissenschaften machen.
_________________ zwischenpause |
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2842
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24.10.2023 17:09
von Maunzilla
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Es ist nicht notwendig, unbedingt sich etwas neues auszudenken, denn zum einen lesen die Leute nicht so viele Bücher, daß sie schon alles kennten und zum anderen sind Bücher in der Realität doch extrem kurzlebige Dinge. Abgesehen von einigen wenigen Klassikern, die auch nach mehr als 100 Jahren noch gedruckt und gelesen werden, verschwinden die allermeisten Bücher nach wenigen Jahren vom Markt und damit auch aus dem Bewußtsein der Konsumenten. Ich wette, würde ein Verlag irgend einen Roman aus den 1970ern neu auflegen und so tun als wäre es eine Erstausgabe, würde es vermutlich keiner merken.
Die heutige Jugend kennt mehrheitlich noch nicht einmal mehr die großen Filme und Schauspieler aus den 50er und 60er und 70er Jahren, obwohl diese Filme immer noch im Netz verfügbar sind, und (zu selten leider) auch im Fernsehen gezeigt werden. Wie sollten sie dann Bücher kennen, die seit mehr als zehn Jahren vergriffen sind?
Sicher kann man sich noch etwas (relativ) neues ausdenken, aber in den meisten Fällen, wenn Autoren versuchen, besonders originell und erfinderisch zu sein, kommt irgend ein verquerer Quark heraus, den das Publikum nicht goutieren mag. Die Leute wollen auch nicht unbedingt immer neues. Sie schauen sich auch lieber Fußball an als irgend eine neu erfundene Sportart, bei der Leute in Hasenkostümen, eiförmige Bälle auf dem Kopf balancieren...
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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24.10.2023 22:05 Re: Gibt es ein (phantastisches) Thema, das es so noch nicht gab? von Günter Wendt
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Filumena hat Folgendes geschrieben: | Ich hätte den Beitrag gerne in einem anderen passenderen Forum geschrieben, aber leider wurde mir eine Meldung angezeigt, dass dort nur Moderatoren schreiben dürfen, deshalb hier. Meine Frage ist vielleicht etwas merkwürdig, aber sie treibt mich um. Glaubt ihr, dass es irgendein phantastisches Thema gibt, das es so noch nicht in Romanen gab, über das noch nie wirklich (erfolgreich) geschrieben wurde? Ich würde mich so gerne mal an einem Fantasy-Projekt ausprobieren, aber es war ja eigentlich schon alles da und so wiederholt es sich - bis auf die Handlung und Charaktere - immer wieder. Zauberer, Zeitreisen, magische Wesen, Vampire (egal, ob historisch oder nicht). Wie kann man solchen Gerüsten noch Besonderheit/Einzigartigkeit einhauchen? |
Das einzige, dass du machen könntest ist Verknüpfungen thematisch herzustellen, die vorher kaum jemand gemacht hat.
Bspw.
Parallelwelten. Mehrere Paralleluniversen treffen aufeinander. Aus einer gelangt ein Todesdämon in andere und verbreitet Angst und Schrecken. Eine Magierin/Magier oder jemand mit magischen Kräften ist persönlich davon betroffen und rettet die Welten der Paralleluniversen. Als sie den Dämon vernichtet hat, wird sie zur Regentin aller Universen. Und selbst zu einer Gefahr.
Teil 2
Ein Mädchen auf einer Erde so wie wir sie kennen, also HEUTE träumt davon. Und trägt bis zu ihrem 18. Geburtstag diesen Traum mit sich herum. Als sie auf einer Party zum ersten Mal mit Drogen in Berührung kommt, macht sie die Bekanntschaft eines geheimnisvollen Mannes. Der erzählt ihr, auch völlig zugedröhnt, von seinem Traum einer „Bösen Regentin“, die Parallelwelten mit Gewalt regiert.
Sie schließen einen Pakt um hinter diesem Geheimnis zu kommen. Sie suchen in sozialen Medien Menschen, mit den selben Träumen.
Nach einer Zeit, sind es zwölf Menschen, die exakt den selben Traum haben.
Diese mieten sich ein Haus in einer einsamen Waldgegend und schmieden einen Plan zur Befreiung der Welten.
Als sie eines Tages Besuch von einem geheimnisvollen Mann bekommen, erfahren sie, dass auch in anderen Welten geheime Gruppen entstehen um gegen die Regentin zu kämpfen.
Teil 3
Das kann man jetzt fast endlos weiterführen.
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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25.10.2023 15:58 Re: Gibt es ein (phantastisches) Thema, das es so noch nicht gab? von Günter Wendt
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Filumena hat Folgendes geschrieben: | Wie kann man solchen Gerüsten noch Besonderheit/Einzigartigkeit einhauchen?
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Wenn du in den von dir genannten „Gerüsten“ eine Besonderheit/Einzigartigkeit einhauchen möchtest, dann schreibe aus einer ungewöhnlichen Perspektive.
Zum Beispiel aus der Sicht eines Tieres.
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Farn Gänsefüßchen
Beiträge: 27
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27.10.2023 17:11 Re: Gibt es ein (phantastisches) Thema, das es so noch nicht gab? von Farn
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Filumena hat Folgendes geschrieben: | Glaubt ihr, dass es irgendein phantastisches Thema gibt, das es so noch nicht in Romanen gab, über das noch nie wirklich (erfolgreich) geschrieben wurde? Ich würde mich so gerne mal an einem Fantasy-Projekt ausprobieren, aber es war ja eigentlich schon alles da und so wiederholt es sich - bis auf die Handlung und Charaktere - immer wieder. Zauberer, Zeitreisen, magische Wesen, Vampire (egal, ob historisch oder nicht). |
Macht nichts, ich erwarte nicht von jedem Buch, dass es mir etwas völlig Neues bietet, manchmal möchte ich einfach nur gut unterhalten werden
Manche Themen gelten allerdings wohl bei Verlagen als ausgelutscht. Bei der Ausschreibung zu einer Fantasy-Anthologie habe ich sinngemäß gelesen: Bitte keine Vampire, davon haben wir inzwischen genug.
Claire Kohda hat es aber mit "Woman, Eating" letztes Jahr geschafft, eine neue Art Vampirroman zu schreiben. Das wäre dann ein Beispiel für ein altbekanntes Thema, neu interpretiert, hat in ihrem Fall hervorragend funktioniert.
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8670 Wohnort: Bayern
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27.10.2023 17:31
von Merlinor
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Hallo Filumena
Es ist kein Problem sich eine Welt auszudenken, die so noch in keinem Buch vorkommt. Wohe hat das weiter oben bereits angedeutet.
Schwierig wird es beim Plot. Konflikte und Charaktere sind letztendlich archetypisch, selbst wenn sie grundlegend andersartigen Lebewesen zugeordnet werden.
Insofern ist wohl bereits alles thematisiert worden.
Aber aus Unbekanntem und Bekanntem lassen sich nahezu unendlich viele Kombinationen bilden und so bleiben sowohl in der Fantasy als auch in der Science-Fiction noch genügend Möglichkeiten, neue Geschichten zu erzählen.
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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27.10.2023 18:00
von Günter Wendt
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Blutsauger von einem anderen Stern oder aus einer anderen weit entfernten Galaxis, verbreiten sich im Universum? Über „weltentore“ gelangen sie zu uns. Diese Tore werden über Träume der Menschen geöffnet.
Kurz bevor die Menschheit ausgerottet ist, wird eine Maschine erfunden, das Träume steuern kann. Die Vampir-Aliens werden vertrieben und vernichtet.
Bis jemand einen Fehler in der Software entdeckt, das andere Wesen anzieht …
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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27.10.2023 18:22
von Günter Wendt
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Hier noch eine Idee
Die Menschen von zwei Parallel-Welten aus zwei verschiedenen Parallel-Universen schließen sich zusammen um einen Angriff einer fiesen Spezies eines Parallel-Universums abzuwehren.
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IQ Dino Alter Ego
I Alter: 62 Beiträge: 516 Wohnort: MG
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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27.10.2023 20:15
von Günter Wendt
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IQ Dino hat Folgendes geschrieben: | Günter Wendt hat Folgendes geschrieben: | schließen sich zusammen um einen Angriff einer fiesen Spezies eines Parallel-Universums |
nennen wir sie doch Species 8472 |
Nein. Die kommen ja aus unserem Universum.
Meine fiesen Aliens kommen aus einem anderen Parallel-Universum.
Aus einem Parallelen Raum-Zeit Kontinuum.
Ähnlich wie in der Serie The Expanse.
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IQ Dino Alter Ego
I Alter: 62 Beiträge: 516 Wohnort: MG
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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27.10.2023 21:20
von Günter Wendt
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IQ Dino hat Folgendes geschrieben: | Günter Wendt hat Folgendes geschrieben: | Die kommen ja aus unserem Universum. |
wenn wir es ganz genau nehmen, dann kamen die Borg aus dem Delta Quadranten und Janeway aus dem Alfa Quadranten, also zwei Galaxien unseres Universums
und Spezies 8472 tatsächlich aus einem anderen Universum
Eine meiner Lieblingsepisoden (Zweiteiler ) |
Ich will jetzt nicht klugscheißerisch rüberkommen, aber …
Du hast Recht, wenn man „andere Dimension“ als Heimat von 8472 so definiert, dass es ein anders (Parallel)Universum ist. Quadranten … ist klar. Unser Universum.
Aber Quadrant ist eher eine willkürliche Aufteilung des uns bekannten Universums. Mit Quadrant ist nicht eine bestimmte Galaxie gemeint, sondern ein Bereich, der mehrere Galaxien beinhalten kann.
Wie auch immer … 8472 würde sich eignen, als fiese Spezies.
Ich dachte eher an Wesen, die sich komplett von physisch anwesenden, festen (Lebe)Wesen unterscheiden. Also eher nicht solche wie im Star Wars oder Star Treck Gebilde. Sondern etwas „unbegreiflich“ fremdes.
Soll ja schließlich „irgendwas mit Fantasy“ sein.
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5454 Wohnort: OWL
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27.10.2023 22:03
von Willebroer
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Wer glaubt, es wären bestimmte Themen und Skurrilitäten noch nicht behandelt worden, der sollte sich zumindest mal bei Paul Scheerbart umsehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Scheerbart
Leider fast vergessen.
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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12.12.2023 13:04
von Günter Wendt
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Mir ist gerade etwas eingefallen, zu dem ich nichts gefunden habe: Ein Fantasie/Sy-Fi/ und in vielen anderen verwandten Richtungen und Randzonen zu anderen Themen der Belletristik, das mit DUNKLER MATERIE zu tun hat.
Wie wir ja alle wissen (sollten) sind nur etwa 15% +/- 10 der Materie des Universums bekannt, katalogisiert, in Tabellen eingeordnet. Daneben gibt’s die, die man nur anhand der gravitatorischen Wirkungen messen kann. Das sind dann etwa 75 - 85%, die die Wissenschaft als Dunkle Materie bezeichnet.
In dem Bereich kenne ich kein Buch in der Unterhaltungsliteratur, das dieses Thema verwurstet, verarbeitet oder nur tangential gestriffen hat.
DAS wäre ein völlig neues Gebiet, das, natürlich mit den bekannten Techniken, beackert werden könnte.
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1270 Wohnort: Wiesbaden
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R 14.12.2023 11:43
von Rainer Prem
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Günter Wendt hat Folgendes geschrieben: | Mir ist gerade etwas eingefallen, zu dem ich nichts gefunden habe: Ein Fantasie/Sy-Fi/ und in vielen anderen verwandten Richtungen und Randzonen zu anderen Themen der Belletristik, das mit DUNKLER MATERIE zu tun hat.
Wie wir ja alle wissen (sollten) sind nur etwa 15% +/- 10 der Materie des Universums bekannt, katalogisiert, in Tabellen eingeordnet. Daneben gibt’s die, die man nur anhand der gravitatorischen Wirkungen messen kann. Das sind dann etwa 75 - 85%, die die Wissenschaft als Dunkle Materie bezeichnet.
In dem Bereich kenne ich kein Buch in der Unterhaltungsliteratur, das dieses Thema verwurstet, verarbeitet oder nur tangential gestriffen hat.
DAS wäre ein völlig neues Gebiet, das, natürlich mit den bekannten Techniken, beackert werden könnte. |
Ich habe ein paar Geschichten darüber geschrieben, dass Dunkle Materie die Quelle von physikalisch fundierter Magie ist.
Hier ein Ausschnitt:
Zitat: | "Hallo Leute", sagte sie. Ihre Stimme war nicht laut, und dennoch war es im Hörsaal plötzlich so still, dass man ein Blatt hätte fallen hören. "Dies ist die Vorlesung Quantenmagie 101. Eins Null Eins. Ich möchte also alle Studenten, die diesen Schein schon haben und nur hierhergekommen sind, um mit offenem Mund eine Hexe anzustarren, bitten, sich ab der nächsten Woche eine andere Beschäftigung zu suchen. Verstanden?"
Ich schüttelte langsam den Kopf. Ich hatte das Gefühl, dass mir irgendetwas entgangen war. Gleichzeitig fühlte ich einen leichten Druck in meinem Kopf. Knapp unter der Schmerzschwelle. Um mich herum hörte ich leises, zustimmendes Murmeln.
"Den anderen möchte ich sagen, dass diese Vorlesung nicht einfach wird. Ich fange langsam an, damit alle mitkommen, aber wer hier pennt oder im Internet surft, während ich rede, fliegt raus. Verstanden?"
Wieder der leichte Druck. Wieder das leise Murmeln, das sich verdammt nach "Jawohl, Frau Lehrerin", anhörte.
"Gut. Ansonsten —"
Das Licht im Hörsaal wurde schwächer und plötzlich erschienen Sterne und Galaxien mitten in der Luft.
"Im Weltall gibt es etwa zwei Billionen Galaxien. In jeder Galaxie gibt es im Schnitt einhundert Milliarden Sterne. In einem menschlichen Körper gibt es etwa so viele Atome wie Sterne im gesamten Universum."
Es war wie ein Flug durch das Weltall, wie ein Raumschiff, das sich mit millionenfacher Lichtgeschwindigkeit in eine der Billionen Galaxien stürzte und am Rand einen kleinen Stern ansteuerte, um den acht Planeten kreisten. Dann visierte das Raumschiff den dritten Planeten an, kreiste einmal darum und fiel auf eine Stadt in Europa. Am Rande dieser Stadt erstreckte sich der Unicampus und das Raumschiff flog durch die Decke eines der Gebäude. Hinein in diesen Hörsaal und in den Körper des Mädchens, das diesen Vortrag hielt. Knochen, Blutgefäße, einzelne Zellen, der Doppelstrang der DNA und dann ein einzelnes Atom, um das ein einzelnes Elektron kreiste.
"Auf dem ganzen Weg zwischen Galaxienhaufen und dem Atom ist nichts zu sehen, was die fünfte Urkraft erklären könnte, die wir Magie nennen. Denn die Partikel, die diese steuern, sind WIMPs Weakly Interacting Massive Particles. Allgemein auch bekannt als 'Dunkle Materie'. Also unsichtbar. Und dennoch ist jedes davon in der Lage, Atome zu beeinflussen. Ein WIMP kann Atome verschieben, Elektronen zwischen Orbitalen springen lassen oder sie komplett von ihren Atomen trennen. Doch wann genau tut ein WIMP so etwas?"
Das Atom begann hin und her zu hüpfen, dann sprang das Elektron zwischen den Bahnen hin und her und stieß jedes Mal einen Lichtstrahl aus. Zuletzt bewegte sich das Elektron immer schneller von seinem Atomkern weg. Ein zweiter nackter Atomkern tauchte auf und die beiden bewegten sich schnell aufeinander zu. In dem Moment, in dem sie sich berührten, flammte ein Blitz auf.
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Es ist allerdings ein Risiko, wenn man sich zu weit aus dem Fenster lehnt und dann von neuen Erkenntnissen überrollt wird. Da derzeit noch niemand sicher weiß, woraus DM besteht, kann das durchaus passieren.
Grüße
Rainer
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5454 Wohnort: OWL
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14.12.2023 12:06
von Willebroer
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Ich würde mich nicht wundern, wenn eines Tages herauskommt, daß 99% des Universums aus noch unentdeckten Doppelposts bestehen.
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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14.12.2023 12:09
von Günter Wendt
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@Rainer Prem
Schöner Text. Anschaulich die Dunkle Materie dargestellt.
Das könnte der Anfang, eine Einführung, eines SF Romans sein, der spannend werden könnte.
Obwohl … Quantenverschränkung, -mechanik und andere Verwandte der Quantentheorien, KÖNNTE mit Dunkler Materie in Verbindung stehen. Das ist ja das Schöne an Fiktion: ALLES ist möglich.
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