Nummern in Worte oder als Zahl

[Schreibmöwe]

Moin zusammen,

wenn in einer Geschichte Nummern vorkommen, wie würdet Ihr diese dann ausschreiben?
Leider habe ich zu dem Thema nichts im Forum gefunden.

Ich frage mich deswegen, weil ich es für sinnvoller halte, ganze Wörter zu schreiben, als Zahlen. Das macht für mich ein besseres Bild.

Was ließt sich optisch besser?

1: Nach etwa 10 Minuten war er fertig.
2: Nach etwa zehn Minuten war er fertig.

Danke für eure Antworten.

Es grüßt
Die Schreibmöwe

[Ralphie]

Eine alte Faustregel für Schriftsteller lautet: Bis 12 ausgeschrieben und ab da in Zahlen.

[Schreibmöwe]

[F.J.G.]

Ralphie hat völlig recht.
Von mir bleibt zuzufügen:
Das Verb „lesen“ in der dritten Person Singular Präsens heißt „liest“.
Hoffe geholfen zu haben.

[Schreibmöwe]

[F.J.G.]

Okay, zum Thema zurûck.

Um deine Frage zu beantworten:
Die Variante „eins bis zwölf ausgeschrieben“ ist nicht nur orthographisch korrekt, sondern in meinen Augen gleichzeitig (oder eben deshalb?) auch die optisch „bestaussehende“ Variante.

[Ralphie]

Ich schreibe Zahlen grundsätzlich aus, wenn sie übersichtlich sind: Sie war siebzehn, mit dreißig oder hunderttausend.

[Willebroer]

[Maunzilla]

Eine verbindliche Regel dafür gibt es meines Wissens nicht. Ich schreibe Zahlen, die aus mehr als zwei Silben bestehen mit Ziffern, darunter in Buchstaben. (z.B. dreißig, vierzig, achtzig, aber 31, 41, 81, usw.)
Große, runde Zahlen (eine Million, eine Milliarde) schreibe ich aus, sonst aber in Ziffern (z.B. 1'677'512).
Bruchzahlen schreibe ich ebenfalls in Buchstaben, da sie typographisch nicht schön im Text ausschauen, wenn man sie als z.B. 3/4, oder 1/75 schreibt.
Wichtig ist, daß man konsistent bleibt und nicht verschiedene Schreibweise bunt durcheinander mischt.

Bei Ordnungszahlen bin ich etwas unsicher. Ich finde der 51ste schaut etwas eigenartig aus, daher würde ich eher der Einundfünfzigste schreiben. Aber bei größeren Zahlen würde ich wohl doch zur Schreibweise mit Ziffern neigen. (der 748ste, statt Siebenhundertachtundvierzigste.) Obwohl mir beides nicht so recht gefällt.

[nicolailevin]

Die Faustregel "bis zwölf ausschreiben, ab dann in Ziffern" kenne ich auch, aber aus dem Bereich Sachtext / Journalismus. In literarischen Texten geht es eher in die Richtung, alles auszuschreiben, zumal sehr große _und_ exakte Zahlen da eher selten vorkommen, dann würde ich aber Ziffern nehmen.

Also:
* "Das gegnerische Heer vor ihnen musste in die Zehntausende gehen."
* "Sie wartete gefühlte drei Millionen Jahre, dass er endlich anriefe."
* "Mit Eisenbahnen und Zeitungen hatte der olle Kane ein Vermögen von rund dreihundert Millionen Dollar zusammengehäuft."

Aber:
* "Sie sah auf das Digitalthermometer, das an dem geheimnisvollen Kessel angebracht war - und wollte ihren Augen nicht glauben: 1.784 Grad Celsius stand auf dem Display!"
* "Kopfschüttelnd blickte er auf seinen Kontoauszug. Er schuldete der Volksbank Geretshausen demzufolge 4.963 Euro und 46 Cent."

Das aber nur meine fünf Cent.

VG
Nico

[Nina C]

In der Schule hab eich ebenfalls die „bis zwölf“-Regel gelernt, später habe ich es ebenso wie Maunzilla kennengelernt. Heißt, zweisilbige und große runde Zahlen ausgeschrieben, alle anderen als Ziffern. Wobei es imho auf den Kontext ankommt - 3° C würde ich generell nicht ausschreiben. Drei Meter in der Belletristik hingegen schon. Und drei Mal immer.

Liebe Grüße

Nina

[Icke Rainer]

Ich kenne auch die  „bis zwölf“-Regel oder war es bis siebzehn.
Außerdem stimmt ich zu in einem literarischen Buch würde ich wohl sehr viel ausschreiben, aber keine großen Zahlen. Geldbeträge usw.

[Günter Wendt]

[RaiBruHerte]

ärgerlich ist der Wechsel von ausgeschriebener Zahl zur Ziffer innerhalb eines Artikels, wenn in diesem Artikel Zahlenreihen wiedergegeben werden. Oft kommen diese Angaben aus einer Tabelle. Alkoholgehalt von alkoholischen Getränken, Wahlergebnisse. Der Redakteur schreibt vier Prozent und dann 14 %, vergleichbares Lesen des Textes macht dieses nur schwerer, anstatt die Tabellen zu übernehmen, meint der Redakteur den Inhalt der Tabelle ausschütten zu müssen, um die Bestandteile in seiner Textcollage unterzubringen. Oft werden dann die Reihenfolgen umgekehrt:"  noch vor dem 12%igen Rotwein kommt jedoch der leichte Sommerwein mit sieben Prozent Alkohol". Auf den Weinflaschen steht 7% und nix anderes. Darum liebe ich die französische Göttin der Ordnung
mit dem Namen Tab de Elle,  (Tab d`Elle) oder Elle de Tab?

[rosenroetchen]

Danke für diesen Eintrag. Habe ich mich auch immer gefragt.