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Reiten in der Antike


 
 
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Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1226
Wohnort: An der Elbe


Beitrag04.06.2023 11:50
Reiten in der Antike
von Arminius
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Eine Frage an die Reitkundigen unter Euch:
stellt Euch vor, Ihr lebt vor 2000 Jahren und müsst größere Wegstrecken zu Pferd zurücklegen (Beispiel 1:  vom Teutoburger Wald bis in den Krämer Forst westlich von Berlin; ca. 450 Km; Beispiel 2: von den Vogesen über Bregenz und die Pässe Oberjoch, Fernpass, Twengerpass bis nach Noreia (Glantal); ca. 1000 Km).

Voraussetzung 1: Die Pferde der Germanen waren ponyhaft kleine Tiere, aber sehr leistungsfähig. Ihre Widerristhöhe betrug 120-135 cm. Ein großer Reiter konnte den Boden mit den Füßen fast berühren. Steigbügel und genagelte Hufeisen waren unbekannt, wohl aber Sättel (bei den Römern) bzw. sattelartige Konstruktionen.

Voraussetzung 2: es existierten bereits damals ein Netz aus uralten Fernwegen wie die Salzstraße, die Bernsteinstraße, der Hellweg und viele andere Wege, die stets gangbar gehalten wurden. Ferner existierten Bohlendämme (in sumpfigem Gebiet), Furten und z.T. Stege oder Brücken. Bitte beachten: wir reden nicht von römischen Fernstraßen!

Voraussetzung 3: die Pferde konnten in regelmäßigen Abständen versorgt werden.

Frage: wie viel Zeit müsste man durchschnittlich für eine gegebene Wegstrecke kalkulieren?

Ich veranschlage 30-50 Km pro Tag (ohne Zeitdruck), aber ich bin kein Reiter Crying or Very sad . Tiberius soll auf einem Parforceritt durch Germanien 300 Km pro Tag geschafft haben, doch das war eine Ausnahmesituation unter extremem Zeitdruck.
Besonders interessiert mich die Fortbewegung über die Alpenpässe wegen des felsigen Untergrundes. War das ohne Hufeisen zu schaffen? Die Kelten kannten bereits eine Vorform des Hufeisens. Die Römer umwickelten mitunter die Hufe mit einem Material, das aber schnell verschliss.

Über Eure sachkundigen Hinweise freut sich jetzt schon
Arminius


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There is more stupidity than hydrogen in the universe, and it has a longer shelf life (Frank Zappa)
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Levo
Klammeraffe
L


Beiträge: 869



L
Beitrag04.06.2023 12:00

von Levo
Antworten mit Zitat

https://orbis.stanford.edu/

Das bezieht sich zwar auf die Römer, könnte aber vielleicht Anhaltspunkte geben ...
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Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2329
Wohnort: Annaburg


Beitrag04.06.2023 12:05

von Thomas74
Antworten mit Zitat

Ich würde das etwas höher ansetzen. 40 km waren ja beim Militär ein Tagesmarsch (zu Fuss mit der Ausrüstung auf dem Buckel) Zumindest rechnete man bis zum 30jährigen Krieg so, die Infrastruktur dürfte zu dieser Zeit ähnlich gewesen sein.
Es gab auch damals an den Fernwegen schon Umspannstationen und Herbergen.
Hab mal interessante Berichte gelesen, dass sich das römische Einheitsmass der Abstände bis weit nach Germanien verbreitete.
( Quelle u.a.
 Rainer Friebe usw.)


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Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen.
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HansGlogger
Geschlecht:männlichKlammeraffe
H

Alter: 65
Beiträge: 606
Wohnort: Bayern


H
Beitrag04.06.2023 12:27

von HansGlogger
Antworten mit Zitat

Redest Du von einem einzelnen Reiter, einem mit Begleitschutz, oder einer Gruppe mit Troß und Wagen. Wäre ein Einzelner sicher gewesen?
Wenn es nicht ein Einzelner ist, bestimmt der langsamste das Tempo. Das müsste berücksichtigt werden.
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zwischenpause
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 102
Wohnort: Brandenburg


Beitrag04.06.2023 13:19

von zwischenpause
Antworten mit Zitat

https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Reisen_(Mittelalter)#Zu_Fu.C3.9F_und... nennt für das Mittelalter 30-50 km/Tag

Auf viel benutzten Fernwegen dürfte das bei den Germanen ähnlich gewesen sein, abseits davon vermutlich deutlich weniger.


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zwischenpause
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Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1226
Wohnort: An der Elbe


Beitrag04.06.2023 13:26

von Arminius
pdf-Datei Antworten mit Zitat

@Levo: danke Dir, das kann ich ebenfalls gebrauchen.

@Thomas 74: Umspannstationen und Herbergen kann man weitgehend ausschließen. Auf Grund des heiligen Gastrechtes konnte man aber auf jedem Hof/Weiler Station machen oder man campierte an einer geeigneten Stelle. Danke für den Tipp!

@HansGlogger: danke, zunächst mal sollen es 1-3 Reiter sein. Man nutzte damals nicht die Flußtäler (es sei denn auf einem Boot), sondern die Höhenwege (Rennsteige). Für Transporte mit Wagen/Lastpferden kann man die Zeit dann entsprechend hochrechnen.
"Wenn es nicht ein Einzelner ist, bestimmt der langsamste das Tempo." Klar, wie beim Motorradfahren Mr. Green


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Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1226
Wohnort: An der Elbe


Beitrag04.06.2023 13:27

von Arminius
pdf-Datei Antworten mit Zitat

zwischenpause hat Folgendes geschrieben:
nennt für das Mittelalter 30-50 km/Tag


Sehr schön, das deckt sich mit meiner Schätzung. Vielen Dank!


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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag04.06.2023 14:56

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Ich würde erst mal entscheiden, worum es geht und wie die Handlung verläuft. Wenn im Extremfall 300 km zurückgelegt werden (oder die Hälfte wäre auch noch viel), dann kann man das ja einmal erlauben (nur nicht zur Regel machen).

Ansonsten: einen Rahmen setzen und dann nach Bedarf die Leute genau dann ankommen lassen, wenn es für die Handlung benötigt wird. Bei ca. 30 bis 70 km/tag hast du viel Freiheit.

PS: Ich hörte neulich was von 70 bis 120 km pro Tag als normale Geschwindigkeit. Weiß nur nicht mehr, welche Sendung es war und in welchem Zusammenhang. Aber langsamer geht ja immer - je nach Bedarf! smile
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Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1226
Wohnort: An der Elbe


Beitrag04.06.2023 15:21

von Arminius
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Ich würde erst mal entscheiden, worum es geht und wie die Handlung verläuft. Wenn im Extremfall 300 km zurückgelegt werden (oder die Hälfte wäre auch noch viel), dann kann man das ja einmal erlauben (nur nicht zur Regel machen).


Die entsprechenden Kapitel sind bereits geschrieben. Es geht mir  darum, ob die von mir veranschlagte Reisedauer passt oder doch noch verkürzt oder verlängert werden muss. Bisher deuten alle Informationen darauf hin, das es passt.


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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2821



Beitrag04.06.2023 16:27

von Maunzilla
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In der Realität hängt das von sehr vielen Faktoren ab: der Rasse und Fitness des Pferdes und des Reiters, der Ausrüstung, der Landschaft, der Jahreszeit, der Witterung, der Verpflegung. 40-50 Km pro Tag scheint mir durchaus realistisch, kann aber auch mehr oder weniger sein, in den Bergen, bei Regen, Kälte oder extremer Hitze usw.

Man muß nur berücksichtigen, daß ein kleines Pferd im Schritt nicht viel geschwinder läuft als ein Mensch, und daß man ohne Sattel und Steigbügel nicht stundenlang traben oder galoppieren kann.
Vermutlich wurde auf längeren Strecken auch gar nicht unbedingt geritten, sondern das Pferd als Packpferd genutzt, denn Proviant und Wasser für Mensch und Tier, Kochgeschirr, Decken, Zelt, Waffen usw. wiegen schwer. Ganz besonders, wenn man keine leichten Materialien wie in unserer modernen Zeit besitzt.


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Ralphie
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Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag04.06.2023 16:39

von Ralphie
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Hallo, Arminius!

Ein trabendes Pferd legt 10-15 km pro Stunde zurück, aber ich denke, dass ein Pferd nicht den ganzen Tag traben kann.
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2821



Beitrag04.06.2023 16:50

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Auf jeden Fall kann das Pferd länger traben, als der Reiter, der darauf sitzt. ^^" (Wobei es Pferde gibt, die besser oder schlechter "gefedert" sind.)

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Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

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Beiträge: 1226
Wohnort: An der Elbe


Beitrag04.06.2023 16:56

von Arminius
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
40-50 Km pro Tag scheint mir durchaus realistisch


Danke für Deine Einschätzung. Die Faktoren sind alle schon "eingepreist", aber natürlich kann man bei noch so sorgfältiger Recherche als Laie etwas übersehen.


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Arminius
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Beitrag04.06.2023 17:02

von Arminius
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Ralphie hat Folgendes geschrieben:
ich denke, dass ein Pferd nicht den ganzen Tag traben kann.


Genau, das Gelände ist ja keine Trabrennbahn und die damaligen Pferde keine hochgezüchteten "Spezialisten". Ein Wechsel aus Schritt, Trab und Galopp (vielleicht war auch mal ein ausgesprochener Passgänger dabei) wird die Tiere nicht überfordert haben. Pferde waren dem Wotan geweiht. Man wird sie schon deshalb nicht schlecht behandelt haben.


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Merlinor
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Beitrag04.06.2023 18:12

von Merlinor
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Hallo Arminius

Laut Wikipedia beträgt heutzutage die durchschnittliche Tagesdistanz beim *Wanderreiten* ca. 20-30km.
Ich denke aber, dass Du davon ausgehen kannst, dass die Germanen damals ihre Pferde härter forderten und die Tiere auch besser dafür trainiert waren. Allerdings dürfte das Gelände schwieriger zu bewältigen gewesen sein als heute. Packpferde mitzuführen war vermutlich unerlässlich. 30-50km scheinen mir nur möglich, wenn das Gelände leicht zu durchqueren war.
Ich würde die Tagesdistanzen daher nicht allzu hoch einschätzen, da das Tempo über lange Zeiträume durchgehalten werden musste. In den Alpen waren es dann wohl eher 10-20 km, wenn überhaupt.
Heutzutage haben wir keine Gefühl mehr dafür, was unter solchen Umständen möglich ist, aber wenn man konsequent jeden Tag reitet, oder zu Fuß marschiert, kommt man in etwas über einem Monat immerhin 1000 km weit. Das passt dann schon.

LG Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

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Fistandantilus
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Beitrag04.06.2023 18:16

von Fistandantilus
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Lustig, wollte auch gerade auf Wiki verlinken, aber die extremere Disziplin: https://de.wikipedia.org/wiki/Distanzreiten

Da gehts teils 160 km (meist eher 100 km bei langen Ritten) am Tag über Stock und Stein, aber natürlich auf heutige, dafür trainierte Pferde bezogen. Und natürlich nicht wochenlang in dem Tempo, nur wenns bei Deiner Truppe mal hart auf hart kommen sollte. Vielleicht findest dennoch ein paar zusätzliche Infos für Dich.
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Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

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Beiträge: 1226
Wohnort: An der Elbe


Beitrag04.06.2023 18:37

von Arminius
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Danke, Merlinor und Fistandantilus. Jeder Hinweis ist wertvoll. Wie gesagt, ich muss die damaligen Verhältnisse zugrunde legen. Ein realistischer Näherungswert ist sicher möglich. Schwieriger wird es in den Alpen (Hufabrieb!).

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Willebroer
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Wohnort: OWL


Beitrag04.06.2023 21:18

von Willebroer
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Auf jeden Fall kann das Pferd länger traben, als der Reiter, der darauf sitzt. ^^" (Wobei es Pferde gibt, die besser oder schlechter "gefedert" sind.)


Der Mensch ist von Natur aus ein Lauftier.
Die legendären "Meldeläufer", also trainierte Langstreckler, die früher Nachrichten oder wichtige Briefe transportierten, sollen ähnlich leistungsfähig gewesen sein wie Pferde - hatten aber den Vorteil, mit weniger Proviant und Zwischenstationen auszukommen.

Es gibt Untersuchungen, nach denen ein Mensch über längere Strecken durchaus mit Pferden konkurrieren konnte. Der Vorteil von Pferden bestand hauptsächlich in der Transportkapazität - abgesehen von Renommé und militärischer Verwendung. Das sagt natürlich nichts darüber, wieweit diese Leistungsfähigkeit aufgefächert war.

Aber es soll ja ausdrücklich um Pferde gehen - deshalb nur diese Randbemerkung.
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Fistandantilus
Geschlecht:männlichWeltenwanderer

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Beiträge: 817
Wohnort: Augsburg
DSFo-Sponsor


Beitrag04.06.2023 21:35

von Fistandantilus
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Ich kann Willebroers Randbemerkung zustimmen. Das Thema hatte ich letztens mit meiner Frau (passionierte Reiterin), weil ich es gar nicht glauben konnte, dass Menschen mit Pferden mithalten können. Tun sie in der Tat. Ein guter Marathonläufer zum Beispiel könnte ein Pferd nach vielen, vielen Stunden "totlaufen". Im Sinne von, dass das Pferd irgendwann nur immer kürzere Intervalle durchhalten würde, der Läufer aber ein recht konstantes Tempo halten kann. Bei den früheren Gewaltritten sind die Pferde aus eben diesem Grund oft verendet. Und ohne Reiterkommando macht es irgendwann schlapp. Auch frühere (Steinzeit, nagelt mich da nicht fest) Jäger praktizierten dieses "Totlaufen" von scheinbar (!) weit ausdauernderen, schnelleren und kräftigeren Tieren, bis dann die Bögen, Zwillen und Speerschleudern zum Einsatz kamen.
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag04.06.2023 22:10

von Willebroer
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Einiges hierzu kann man hier finden:

https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/sport/die_geschichte_des_laufens/index.html
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Nina C
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 36
Beiträge: 990
Wohnort: Op dr\' Jück


Beitrag05.06.2023 03:36

von Nina C
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Es kommt darauf an, ob die Pferde gewechselt werden können. In jedem Fall sind die genannten 300 Kilometer unrealistisch. Wenn es ein einmaliger Gewaltritt ist, kommen Strecken von bis zu 160 Kilometern infrage, bei Pferdewechsel auch jeden Tag (wie es dem Reiter dann geht, andere Frage). Ansonsten liegst du mit 40-60 Kilometer gut, eher letzteres, wenn kein schweres Gepäck transportiert bzw. auf Extra-Gepäckpferde zurückgegriffen wird und natürlich keine starken Steigungen dabei sind. Wichtig ist in dem Fall sehr viel Wasser und energiereiches Futter, abends „grasen lassen“ tut’s nicht.
Bei der angegebenen Widerristhöhe reicht auch ein damalig großer Mann nicht bis zum Boden, weil die Beine auch ohne Sattel angewinkelt sind.

Liebe Grüße & viel Spaß mit der Reiterei Smile

Nina


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Wenn ihr nicht die gequälten Sklaven der Zeit sein wollt, macht euch trunken, ohn’ Unterlass! Mit Wein, mit Poesie mit Tugend, wie es euch gefällt. (Charles Baudelaire)
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