Der Mann der es kann - Teil 1

[Günter Wendt]

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[Bananenfischin]

[Günter Wendt]

[Bananenfischin]

Es war aber nun einmal ein sehr alter und bekannter Witz, und ihn als eigenen Text zur Besprechung hier einzustellen, ist nicht fair den User:innen gegenüber, auch wenn du Details geändert haben magst. Zumal das Wesentliche - Mann gibt Singsang in Form einer Zahl und Lautmalerei von sich und lockt Leute so zu sich, um sie dann irgendwo runterzustoßen und die Zahl im Singsang um 1 zu erhöhen - unverändert blieb. Im Ernst, so etwas muss wenigstens angemerkt werden.

[Günter Wendt]

[Günter Wendt]

Ein in einem Smoking gekleideter großer schlanker Mann, steht in der kargen Heidelandschaft an der Küste. Seine dunklen Haare nach hinten gekämmt, glänzen von der Pomade. Mit affektierten Bewegungen vollführt er das Ritual des Zigarettenanzündens.

Langsam, mit nachdenklich-ernster Mine geht er zum Klippenrand.
Vor ihm das weite Meer. An der Kante bleibt er stehen. Der Oberkörper ragt über dem Abgrund.
Er ruft mit dröhnender Stimme hinunter: „Ich verfluche dich, Luzifer Morgenstern!“
Neugierig kommt eine Wanderin näher. Seltsam, warum macht der das?, denkt sie sich.
Sie stellt sich neben den Mann und schaut runter. Nichts. Nur Steine, Meeresbrandung.
Der Mann schubst die Frau. Sie stürzt in den Tod.
Jetzt deklamiert der Mann: „Vielleicht willst du ein Opfer?“
Fortsetzung folgt …

[Bananenfischin]

[Günter Wendt]

Was bisher geschah

Ein in einem Smoking gekleideter großer schlanker Mann, steht in der kargen Heidelandschaft an der Küste. Seine dunklen Haare nach hinten gekämmt, glänzen von der Pomade. Mit affektierten Bewegungen vollführt er das Ritual des Zigarettenanzündens.

Langsam, mit nachdenklich-ernster Mine geht er zum Klippenrand.
Vor ihm das weite Meer. An der Kante bleibt er stehen. Der Oberkörper ragt über dem Abgrund.
Er ruft mit dröhnender Stimme hinunter: „Ich verfluche dich, Luzifer Morgenstern!“
Neugierig kommt eine Wanderin näher. Seltsam, warum macht der das?, denkt sie sich.
Sie stellt sich neben den Mann und schaut runter. Nichts. Nur Steine, Meeresbrandung.
Der Mann schubst die Frau. Sie stürzt in den Tod.
Jetzt deklamiert der Mann: „Vielleicht willst du ein Opfer?“
Fortsetzung folgt …

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Fortsetzung

Nichts. Nur das Meer antwortet mit Meeresrauschen.
„Dachte ich mir, du Satansbraten!“ Der Mann holte seinen letzten Rotz aus den tiefsten Höhlen, atmete dabei durch die Nase tief ein.
Der ausgespuckte fette Schnotterfladen hängt noch vom Aufwind getragen eine Sekunde schwebend vor seinem Gesicht und stürzt dann, sich an der Schwerkraft orientierend, taumelnd ins schäumende Meer.
Der geschniegelte Smoking-Träger wendet sich ab. Er zieht tief an der Zigarette, atmet den Rauch aus.
„Du kannst mich mal.“, sind seine letzten Worte, als der Film beginnt im Zeitraffer rückwärts zu laufen.

Der Mann dreht sich zurück zur Kante.
„.lam hcim tsnnak uD“
Der ausgerotzte Fladen schießt aus dem Meer hoch, flattert ein bisschen herum und findet seinen Weg zurück in die Nase.
„netarbsnataS ud ,rim hci ethcaD“

 „refpO nie ud tslliw thcielleiV“

Die Wanderin treibt schwebend den Abhang hoch. Landet stehend mit dem Rücken an seiner Hand.

Standbild.

Eine dröhnende Stimme ruft aus allen Himmelsrichtungen: „Lucifer! Seit wann führst du Selbstgespräche?“

Schnitt.

Der Mann im Smoking liegt auf dem Boden und schlägt die Augen auf.

Ff

[Haro]

Hallo!

[Günter Wendt]

[Bananenfischin]

[Haro]

Hallo Günter!

[Günter Wendt]

[Günter Wendt]

Rückblick

Die Wanderin treibt schwebend den Abhang hoch. Landet stehend mit dem Rücken an seiner Hand.

Standbild.

Eine dröhnende Stimme ruft aus allen Himmelsrichtungen: „Lucifer! Seit wann führst du Selbstgespräche?“

Schnitt.

Fortsetzung

Der Mann im Smoking liegt auf dem Boden und schlägt die Augen auf.

Eine weibliche Hand streckt sich ihm entgegen. Eine zarte Hand. Gepflegte Nägel, nicht lackiert. Sein Blick wandert von der Hand zum Handgelenk, das von einer goldenen Kette geschmückt ist. Eine Schlange, die sich ins Hinterteil beißt. Die Haut ist leicht gebräunt.
Was duftet hier so verführerisch?
„Welche Handcreme ist das?“, murmelt er undeutlich, während seine Augen den nackten Arm erkunden, ihre Armbeuge und Oberarm entdecken. Ein Engelsgesicht mit einem höllisch verführerischen Mund tauchen auf.
Da er nichts anderes als die Hölle kennt, verschmäht er die ihm dargebotene Hand. Wer weiß, was die im Schilde führt, denkt er. Außerdem steht der Chef der Hölle ohne Hilfe auf! Wäre ja blamabel, wenn Gabriel ihn so sehen würde!
Ächzend begibt er sich in die Senkrechte und schaut sich um.
Ein Park. Er sieht Wege, Bäume und Blumenbeete. Bänke.
Ganz in der Nähe einen Teich mit einer Brücke. Und Menschen. Auf den Wegen, auf den Bänken. Menschen! Erstaunlicherweise auch kleine, nervige Menschen. Kinder. Was zur Hö…
Er wird von einer weiblichen Stimme aus seinen Gedanken gerissen. „Geht’s wieder?“
Der blonde Engel hockt immer noch im Gras und schaut ihn besorgt an. „Muss ja eine lange Nacht gewesen sein.“, fügt sie lächelnd hinzu.
Lucifer ist jetzt irritiert. Nacht? Jetzt bemerkt er das Licht. Es blendet ihn. Sie reicht ihm eine Sonnenbrille. „Hier. Ist Ihnen wohl aus der Tasche gerutscht.“ Wortlos nimmt er sie, setzt sie auf.
„Wo …“, krächzt er nur, breitet die Arme aus.
„Ah. Wir sind im Schlosspark von Aurum. Nordfriesland, Deutschland. Planet Erde, Sonnensystem.“
„Aber wann … was … wie?“, stottert er hilflos.
Sie schaut auf ihre Uhr und antwortet mit verstellter Stimme: „Es ist Zehn Uhr Morgens, am Dienstag dem 25. Juli. Wir haben das Jahr 2073.“

Ende