Die berühmten drei Punkte oder ein Gedankenstrich?

[Chrissy]

Ich befinde mich gerade in einer Diskussion, in der es um obiges Thema geht. Jemand sagt etwas, sucht dann aber nach Worten und stockt mitten im Satz. Vielleicht legt er auch nach einem Satz eine längere Pause ein, um sich z.B. die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer zu sichern.
"Ich habe Peter gesehen. (Drei Punkte oder Gedankenstrich?) Er saß mit einer anderen Frau im Café."
Die einen sagen, drei Punkte dürften nicht nach einem Punkt als Satzende gesetzt werden, doch der Gedankenstrich wäre ebenso falsch. Die Person müsse einfach weiterreden. Die Pause wäre aber wichtig.
Was sagt ihr?

[Ralphie]

So, wie ich es empfinde, sind weder 3 Punkte noch Gedankenstrich notwendig.

[F.J.G.]

Wichtig zu wissen: wenn denn drei Punkte benötigt werden, so sind das keine "drei Punkte", sondern ein Dreipunkt.

Das eine sieht so aus:

...

das andere so:

…

Auf meinem Mac erreiche ich das mit der Tastenkombination Badewanne Punkt; wie es unter Windows aussieht, weiß ich leider nicht.

[Levo]

"Ich habe Peter gesehen." Sie atmete tief durch. "Er saß mit einer anderen Frau im Café."
Ist jetzt keine Antwort auf die "oder" Frage, wäre aber meine Lösung.

[Chrissy]

[Chrissy]

[Taranisa]

In solchen Situationen würde ich die Punkte dem Bindestrich vorziehen.

[V.K.B.]

[Ralphie]

Bei Word erscheint der Dreipunkt, indem man 3 Punkte und dann das Leerzeichen setzt.

Ziemlich zuverlässig.

LG
Ralphie

[Thomas74]

Der Dreipunkt stammt noch aus der Zeit, als es beim Druck dafür eine eigene Bleiletter gab.
Wäre mal einen Feldversuch wert, wieviele Gemeine Leser einen Dreipunkt von ... unterscheiden können.
Man kann auch normal punkten und am Schluss mit der Ersetzen- Funktion alle drei Punkte gegen Dreipunkte tauschen.
Der letzte Satz klingt laut gelesen genau so bescheuert,  wie das Thema ist...

[V.K.B.]

[Günter Wendt]

[Maunzilla]

Zu meiner Zeit hat man nur den Gedankenstrich verwendet, und zwar ziemlich willkürlich. Aber damals hat man es mit der Rechtschreibung auch noch nicht so genau genommen. ^^"

In meinen Texten verwende ich das Auslassungzeichen, wenn jemand den Satz nicht vollendet. Den Gedankenstrich (oder Geviertstrich, welcher länger ist), hingegen wenn etwas eingeschoben wird, oder der Sprecher das Thema abrupt wechselt, oder wenn im selben Absatz der Sprecher wechselt. (Was man eher vermeiden sollte.)
Ich gebe zu, daß ich diesbezüglich etwas unsicher bin, was nicht zuletzt daran liegt, daß ich aufgrund meiner Lektüre mit den modernen Gepflogenheiten weniger vertraut bin, und mich wie die alten Autoren rein auf mein Gefühl verlasse.

[V.K.B.]

[Ralphie]

Hallo, Maunzilla!

Der Geviertstrich wird nicht als Gedankenstrich verwendet, zumindest nicht im Deutschen.

LG
Ralphie

[Pickman]

Pausen in der wörtlichen Rede fülle ich mit Erzähltext.

[Günter Wendt]

[wohe]

[Günter Wendt]

[Bananenfischin]

Duden sagt zu Auslassungspunkten als Pausenzeichen: "Auch der Gedankenstrich ist hier möglich."

Steinhauer, Anja; Stang, Christian. Komma, Punkt und alle anderen Satzzeichen (Duden Ratgeber)

[WSK]

Es geht beides. Allerdings darfst du vor den Dreipunkt natürlich keinen weiteren Punkt machen, sonst wären es ja vier Punkte.

"Ich habe Peter gesehen … Er saß mit einer anderen Frau im Café."
"Ich habe Peter gesehen – er saß mit einer anderen Frau im Café."

Aber Levos Möglichkeit finde ich auch viel besser.

[MDK]

Hmm, ich würde er in diesem Fall klein schreiben, denn der Satz wird nach dem Dreipunkt ja nicht beendet, es entsteht nur eine kleine Pause. Also so:
"Ich habe Peter gesehen … er saß mit einer anderen Frau im Café."

Für mich entscheidet sich an der Tonlage des Sprechers, ob ich Dreipunkt oder Gedankenstrich nehme.
Der Dreipunkt hat für mich etwas Nachdenkliches, ich habe jemanden vor Augen, der ein wenig betrübt oder verunsichert ist:

"Ich habe Peter gesehen … er saß mit einer anderen Frau im Café."

Beim Gedankenstrich hingegen ist der Sprecher eher auf der Hut, aber durchaus bereit, Peter gnadenlos auffliegen zu lassen. Es klingt taffer, resoluter (finde ich):

"Ich habe Peter gesehen - er saß mit einer anderen Frau im Café."