Was denken Männer über Frauen, die sie toll finden?

[MDK]

Hallo ihr Lieben,

ich hätte mal eine Frage speziell an die Männer (aber auch Kommentare seitens der Damen sind herzlich willkommen).
Ich brauche ein wenig Input zu den Begriffen, in denen ein Mann denkt, wenn er eine Frau toll findet.
In welchen Begriffen denkt ihr über die Frau, wenn ihr auf den ersten Blick hin und weg seid? Sind Wörter wie Schnuckelchen, Schnittchen oder Püppchen realistisch?

Ich habe folgende zwei erste Sätze verwendet, nachdem der Mann die Frau zum ersten Mal gesehen hat (sie ist klein und niedlich):

"Alter Schwede, ist die schnuckelig", dachte ich. Das Mädchen war reinster Zucker.

Wie finden das die Männer unter euch, und wie die Frauen?

Lieben Dank vorab!
Monika

[Tetz]

Kann natürlich nix dazu sagen, wie ein Mann denkt.
Aber wenn die Charaktere jenseits der 20 sind, finde ich den Begriff "Mädchen" ziemlich unpassend

Edit: Ich finde es schon ab 18 Jahren befremdlich, aber da würde ich noch nix sagen, weil sie durchaus noch als Mädchen durchgehen kann...

[wohe]

Hi MDK (Medizinische Dienst der Krankenkassen?),

ev. ist das altersabhängig.
Heute, mit 70 (oh Gott - das schreibt sich ja genau so grausig wie es klingt), kommen einem eher etwas wehmütige Gedanken wie z.B. "Ach, ist sie nicht süß?".
Früher war's eine Kombi aus Augenbrauenhochziehen und "Oha"-Denken (wobei Denken in dem Zusammenhang eigentlich kaum stattfand).
Aber im Ernst:

[Ribanna]

Ich stimme Wohe zu. Es ist altersabhängig, und natürlich auch von der Situation. Was ist es, was "Er" von "Ihr" will? Ein kurzer Flirt, eine Affäre, eine echte Beziehung? Wie alt ist er, wie alt sie? Wann spielt das Ganze? tbc

Übrigens, ich bin jetzt 60 (klingt nicht so grausig), aber ich gehe regelmäßig zu unserem "Mädelsstammtisch". Es gibt auch Menschen, die "Kleines" zu mir sagen dürfen. Alles kontextabhängig!

[Pickman]

[Tetz]

[Ralphie]

Mein Gott, hat die eine tolles Fahrgestell!

[anuphti]

Ich habe mal Sebigbos gefragt,
und der hat gesagt, Männer denken in dem Moment "Nichts".
Blank.
Nada.

" ... "
Hormone fluten.

Velleicht noch, so wie Wohe, "oha!", aber sicher keine ausformulierte Beschreibung, dessen, was wahrgenommen wird.

Später im Gespräch mit anderen Kerlen, dann je nach "Niveau" von "Ich habe meine Traumfrau gefunden" bis zu deutlich "ordinäreren Formulierungen", aber eher nicht Sahneschnittchen oder Zuckerpuppe".

Liebe Grüße
Nuff

[holg]

„Interessante Schlüsselbein-Nacken-Linie mit den sich im Wind davor wiegenden Locken, dem Schattenwurf ihres Kinns und der sehr warmen Farbe, die die tief stehende Sonne auf ihre Haut zaubert. Ihr Lächeln, Zähne wie eine Herde frisch geschorener Schafe, die aus der Schwemme …
- Was?
- Was?
- Du hast Alter gesagt.“

[faro]

[Günter Wendt]

Was denken wir Männer, wenn sie eine Frau sehen die sie toll finden?
Keine Ahnung. 🤷🏽
Das was du beschreibst wird nie ein Mann denken. Schnuckelchen, Schnittchen usw. Habe ich nie gedacht, sondern so haben wir uns über Mädels, Frauen untereinander unterhalten.

Die würde ich nicht von der Bettkante stoßen!


Ehrlich gesagt, sind das alles Stereotypen.

Das Gehirn ist wirklich ausgeschaltet und die körpereigenen Drogen beherrschen das Denken. Es geht dann um Gefühle, Emotionen, die sich eher in Körpersprache und Verhalten ausdrücken.

Ausgesendete Pheromone, Duftstoffe des Körpers. Ich hatte als Jugendlicher immer einen Ananas-Pfirsich Duft in der Nase, wenn mir ein Mädchen oder junge Frau sympathisch war. Dann denkst du nicht, sondern reagierst.

Als Mann würde ich es so in einem Roman beschreiben:

Als ich sie/ihn/es sah setzte mein Gehirn aus. Meine Stimme vibrierte als ich sie ansprach. Hohle Worte, gestottert und zusammenhangslos.
Als der Moment vorüber war, realisierte ich, dass ich diesen Engel nie wieder sehen würde.

Aber … je nachdem wie alt der Mann und wie selbstsicher er ist geht die Palette von „Unsicher und Abstand halten, den Moment nicht nutzend“ bis „Selbstsicher, unbefangen und zielgerichtet“.

[Günter Wendt]

Ich hab noch mal nachgedacht und mich in meine Zeit zwischen 15 und 22 versetzt. In meiner Clique (sagt man heute wohl nicht mehr) oder unter meinen „Kumpels“ gingen Ausdrücke herum, die ich hier öffentlich lieber nicht alle nennen würde.

Schnecke (sehr beliebt)
Tusse, Tussie (kommt wohl von „Thusnelda“ oder „Tusnelda“)

Ey bei der Schnecke klappt mir das Messer auf!
Kuck mal die beiden Tussen da vorne! Geil!

[Grim]

"Sheesh"
"Heilige Scheiße"

[MDK]

Hallo ihr Lieben,

haha, eure Antworten sind sehr amüsant Erst einmal vielen Dank für die vielen Anregungen und Einblicke
Der Protagonist ist 36 und ein selbstsicherer, aber entspannter und integrer Typ.
Ich habe ihm die Worte in den Mund gelegt, weil ich dachte, dass das bei den Leserinnen gut ankommt. Nun fand aber eine Leserin das tatsächlich etwas zu forsch, was mich überraschte, daher wollte ich mal die Profis fragen.
Aber wie ich nun sehe, sollte der Typ besser gar nichts denken Ich weiß nur nicht, ob die meisten Frauen das wissen - ich wusste es ja auch nicht.
Es passt allerdings nicht zur Szene, nichts zu denken, ich will ja irgendwie zum Ausdruck bringen, dass er die Frau auf Anhieb toll findet.
Okay, dann werde ich mal in mich gehen und schauen, wie ich die Szene verändere, bevor sie mir um die Ohren fliegt.

@ Wohe: MDK = Monika D. Kunze

[MDK]

[Gerling]

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass bei einem Mann das Reptilienhirn die Überhand gewinnt, sobald er eine Frau sieht, die ihm gefällt. Genau so wenig wird er zum Poeten. Auch Begriffe wie Tussy oder Schnecke schießen wohl er pubertären Jugendlichen durch den Kopf.
Als ich meine Frau kennenlernte, war ich 42. Das erste, was ich dachte als ich sie sah, war: Gott, ist die süß.

[Michel]

Ich könnte mir vorstellen, dass ein Teil des Problems entsteht, weil unsere "Gedanken" eben selten so ausformuliert sind, wie es später im Roman steht. Das sind so halbgare Teilsätze, stark mit Emotionen und Körperwahrnehmungen vermischt, die wir im Nachhinein als Gedanken interpretieren. Das in Schriftform zu setzen, ist die Aufgabe.
Genauso wenig würde ich annehmen, dass Männer gar nicht denken und wenn, dann nur unterhalb des Gürtels. Das halte ich für ein billiges Klischee. (Aber gut, als Psycho bin ich da vielleicht kein Mannesmann-Protoyp …)
Ich fände indirekte Gedankenrede glaubhafter, als wenn der Prota dem verehrten Publikum erklärt: "Ich dachte Folgendes …"

"Irgendetwas an ihr fesselte meine Aufmerksamkeit. Wow, die sah einfach toll aus. Nicht diese billige Instagram-Schönheit aus dem Malkasten, sondern … Hm. War es die Art, wie sie ihre Tasche über die Schulter warf? Dieses selbstverständliche, völlig unbewusste und gerade deshalb so elegante  Zurückwerfen der Haare? Keine Ahnung. Klar war nur: Ich musste sie auf mich aufmerksam machen. Ich musste einfach."

[MacWrite]

Perfekt, Michel, dem ist nichts hinzuzufügen

[MDK]

[BlueNote]

Also, ich denke: Mann, ist die intelligent! (Ich meine frau!)
Oder: Oh Gott, was weiß die alles über Sinologie und altorientalische Geschichte!
Auch: Was hat sie doch für ein tolles Bücherregal.
Manche Männer denken vielleicht auch: Wie die wohl im Bet ... en ist? Sicher die absolute Granate!

Ja, gemeinsames Beten ist am Beginn einer Beziehung sehr wichtig. Am Ende hilft oft nur noch Beten. Besser, man lässt sich gleich darauf ein.

Hoffe, weitergeholfen zu haben.

[Ralphie]

So denkt kein Mann.

[Arminius]

Ich zitiere mal aus einem Buch meines Kollegen Dr. Peter Schmidt:
"Im Behandlungszimmer fällt mir eine Frau auf, die in mir ganz eigenartige Schwingungen auslöst. Alles beginnt mit ihrer Stimme...Es ist nicht die Stimme einer typischen Zahnarzthelferin, die mich erreicht. Es ist eine Stimme, die etwas sendet, das ich so noch nie empfangen habe."

Ich finde, diese Sentenz beantwortet ein wenig Deine Frage.