FBGI+++ (für bis ganz immer und darüber hinaus)

[anuphti]

Neue Version »

[Skarabäus]

Hallo Inkognito!   

Kurios! Seit ich Dein Gedicht gestern Abend las, hat es sich deutlich verändert. Was mache ich nur mit den Gedanken, die ich mir schon zurechtgelegt hatte? Ja, wer zu spät kommt usw.

Vielleicht etwas zum Schmunzeln für Dich: Der Titel (der gestern noch ohne Auflösung stand) hatte mich neugierig gemacht. Da ich mir keinen Reim darauf machen konnte, habe ich Dr. Google befragt, der mir erklärte FBGI sei das Börsenkürzel der "Foodbase Group Inc", was mich mehr verwirrte als mich weiterzubringen. Es hat eine zweite Leserunde gebraucht, bis ich entdeckte, dass die "Auflösung" am Ende des Gedichts zu finden ist.

Die objektive sprachwissenschaftliche Analyse überlasse ich den Leuten hier im Forum, die sich damit auskennen. Ich teile stattdessen mit Dir meine Assoziationen.

[anuphti]

Hallo Skarabäus,



Hab vielen Dank für Deinen Kommentar.

Dieses Gedicht gehört in eine lange Reihe von Gedichten über den Lebensmenschen.
Und ich stelle immer wieder fest, dass ich mich schwer tue, "hermetische" Beziehungsdetails in allgemein verständliche Lyrik zu fassen.

Deshalb auch die fließende Überarbeitung meiner Erstversion, bis zu Deinem Kommentar.

Ich freue mich, dass Dir viele Bilder gefallen haben und versuche zuletzt die "Unendlichkeit zu erklären.
Mit Gott/Glaube/Religion hat sie nichts zu tun, sondern mit Mathematik.
Der Lebensmensch ist ein Nerd. Atmet Mathematik.
Und es gibt eine List von mathematischen Unendlichkeiten im Cichon Diagramm, wo Unendlichkeiten nach Größe sortiert werden.
(Frag nicht!)
Ergo, gibt es auch bei der Unendlichkeit noch "mehr".
Das ist einer von den "hermetischen" Hinweisen, der andere ist das FBGI (das ich dann doch erklären wollte, aber nicht am Ende des Gedichtes.)

Dieses Gedicht ist definitiv noch nicht fertig, aber ich hoffe noch auf weitere Rückmeldungen.
Danke, das Du Dich als erster in einen Inko-Faden hinein getraut hast.

Inko

[Skarabäus]

[anuphti]

[Skarabäus]

[Michel]

Mir gefiel gerade dieses "unendlich und darüber hinaus". Nein, den Titel habe ich immer noch nicht entschlüsselt, aber dieses Bild (eine zusätzliche Dimension ermöglicht eine "noch größere" Unendlichkeit) fand ich … extrem romantisch. Herzwärmend.
Auch ein paar der anderen Bilder ("Keilrahmen") funktionieren für mich, sind manchmal fast zu deutlich durcherklärt - da reißt für mich der Faden kurz ab ("aus freundlichkeit und geduld"). Ich sehe, was gemeint ist, und suche nach dem "darüber hinaus", dem "mehr" in der Formulierung – und finde sie nicht. Vielleicht gucke ich einfach zu kurz(sichtig). Ich setze mich mal in den Stuhlkreis und lausche, wie andere das lesen.

[anuphti]

.







FBGI+++


die wilden dreizehn
sind vorbei
schon am anfang war es
alchemie
ja klar, hermes und so
ich glaub.t.e auch nicht dran
magische
funken sprühten
graffitti auf die schlichte
leinwand meines lebens
keilrahmen aus freundlichkeit
und geduld
mit einem hauch durchgeknallt
versprachen stabilität
verwischte zweifel
verblassten immer mehr

heute ist es
eine holographie
programmiert
aus lachen hier und jetzt
unendlich und
noch darüber hinaus









.

[anuphti]

[anuphti]

So. Dann löse ich mal auf.

 

[Skarabäus]

Hallo liebe Nuff,
Du hast uns also dieses wunderbare lyrische Rätsel gegönnt.
Das Gedicht hat seit der ersten Version eine deutliche Entwicklung durchlaufen und gefällt mir in der aktuellen Fassung richtig gut.

[anuphti]

Lieber Tim,

diese (es sind schon mehrere) Gedichte, die ich oft an unserem Jahrestag über/an den Meinen verfasse, sind immer eine Mischung aus "Ungläubigkeit", dass es so etwas überhaupt gibt, der Dankbarkeit, dass ich den Meinen gefunden habe und dem Versuch zwei diametral unterschiedliche Charaktereigenschaften von ihm zu erfassen.

Seine Fähigkeiten in Physik, Mathematik, Programmieren (bis zu AI und Cryptos) und gleichzeitig seine romantische Alltagstauglichkeit, die er mit einer Selbstverständlichkeit und lautem Lachen aus dem Kitsch wieder ins Hier und Jetzt wirft.

Und das formulier mal in Lyrik.



Und dann noch nachvollziehbar für den Leser, der all das nicht weiß.

Die wilden Dreizehn bezieht sich einerseits tatsächlich auf den 13. Jahrestag. Aber auch auf Jim Knopf und die wilde Dreizehn, ein Buch dass wir beide gerne gelesen haben, und die Dreizehn sind natürlich Piraten ... (mehr sage ich nicht ). Aber unsere Kinder sind jetzt langsam groß, und auch wir werden langsam (!) ruhiger (hihi), wer weiß, wie ich die nächsten 13 charakterisieren werde.

Hermes Trismegistos (Wie oben so unten) ist der (mystische?) Autor der Smaragdtafel ... blabla, nein ich glaube nicht an Alchemie!
Aber unser Kennenlernen war so spektakulär (während eines RL Autorentreffens in einer Münchner Szenekneipe, das waren noch Zeiten ), dass das ohne Magie sich den üblichen Naturgesetzen entziehen hätte müssen.

Freundlichkeit und Geduld (die wichtigsten Eigenschaften um eine Horde Teenager in einer Patchworkfamilie ohne mentale Schäden großzuziehen) und ein Hauch durchgeknallt ... (siehe Aprilscherz im DSFO vorgestern)

Und die Holographie. Da fragst Du mich was. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass man für so etwas ein Programm braucht. Und auch dass der Meine so etwas programmieren könnte. Aber natürlich ist unser Leben dreidimensional. Und schwebt. *hust*

Ich freue mich, dass Dir jetzt der Kitschfaktor gerade eben so noch in die Rubrik "geht scho" gerutscht ist.

Danke für Deine erneute Rückmeldung!!

Ich arbeite weiter am Opus Magnum

Liebe Grüße
Nuff

[V.K.B.]

Hallo Nuff,
schade, dass ich Inko-Fäden außerhalb von Wettbewerben meide, so habe ich es erst jetzt gelesen, und wenn man weiß, wer das geschrieben hat und auf wen es sich wohl bezieht fällt das Entschlüsseln gleich viel leichter (auch wenn ich euch leider nicht persönlich kenne). Edit: sehe gerade, inzwischen hast du selbst was dazu gesagt

Was bleibt zu sagen? Ein tolles Liebesgedicht mit ein paar schönen Chiffren, deren wahre Bedeutung für die Involvierten sich für den Leser nur erahnen (aber irgendwie nachfühlen) lässt. Die Alchemie springt über, da hat der verschlagene alte Trickster (Hermes meine ich) dich gut beraten.

Wenn 13 wilde Jahre vorbei sind, kommt dann der Alltag? Ich hoffe für euch, dass es wild bleibt und dein "für immer++++" sich nicht auch irgendwann als einer von Hermes Tricks entpuppt, wie es mein "für immer" (lol) vor einigen Jahren tat. Ich hab nämlich auch mal an die ewige Liebe geglaubt und dachte, meinen "Soulmate" gefunden zu haben. Zwanzig Jahre lang unvorstellbar, dass es anders sein könnte. Dann fraß uns Saturn, die Zeit, Entropie – oder die zur Nekomata gewordene Katze meine Partnerin und nahm ihren Platz ein, ich bin mir da noch immer nicht ganz sicher (wo ist der "bitter lachen"-Smiley?). Ich habe meinen Glauben an die ewige Liebe genauso verloren wie einst meinen Glauben an Gott. Und doch schicke ich jetzt ein Stoßgebet für dich zu allen Göttern, dass dein "für immer" wesentlich "immerer" als meins halten möge und du nie die Desillusionierung erleben musst, dass die Person, die man mal geliebt hat, sich im Laufe von nur ein paar Jahren so verändert hat, dass sie nicht mehr existiert. Someone – something – took her place. Vor nicht einmal 10 Jahren hätte ich nie geglaubt, dass so etwas passieren kann. Also schätze und pflege weiterhin, was du hast, und fang bloß nie an, es als Selbstverständlichkeit zu sehen.

beste (und nachdenkliche/melancholische) Grüße
Veith

[anuphti]

Lieber Veith,

danke Dir für Deine Gedanken, Deine Offenheit und Deine lieben Wünsche!

Niemand kann die Zukunft vorhersehen, aber das Phänomen der "selffulfilling prophecy"  gibt mir (natürlich rein statistisch) Schützenhilfe

Und die Wissenschaft über die Faktoren langlebiger Partnerschaften. Alle auf unserer Seite.
Und mittlerweile sind wir natürlich in einem Alter, in dem man sich nicht mehr so radikal anders entwickelt.

Also so rein statistisch steigen unsere Chancen mit jedem Tag

Aber gib nicht auf! Ich habe ihn auch erst mit 45 gefunden. Manchmal dauert es einfach ein bisschen.

Ganz liebe Grüße
(und ich hoffe, Du hast Dich von dem Aprilscherz wieder erholt   das war der Hauch "durchgeknallt" in meinem Gedicht)
Nuff

[V.K.B.]

[Michel]

@anuphti: Ich hatte so einen Verdacht, wer hinter der Maske steckt …

[anuphti]

[Michel]

Dieses hemmungslos Optimistisch-Verliebte.

Also kein Grund, irgendetwas daran zu ändern. Ein bisschen Herzwärme tut mir auch in Gedichtform gut.