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tintenteufelchen Leseratte
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Beiträge: 148
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T 25.03.2023 00:04 Realitätsnähe in der Fiktion von tintenteufelchen
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Mich treibt gerade folgendes um:
In meiner aktuellen Netflix-Serie stürzt innerhalb weniger Minuten ein Auto eine Klippe hinunter, überschlägt sich zigmal, und die Insassen klettern unverletzt raus. Einer Frau platzt die Fruchtblase, unmittelbar setzen die Wehen ein, im Handumdrehen ist das perfekte, rosa Baby da. Ookayy… Aber die Serie ist trotzdem gut und macht Spaß.
So, bei meinem ersten Projekt monierte mein Lektor eine ausgedachte Flugnummer. „LH7453 geht aber nicht nach Shanghai, die geht nach Aberdeen“. Also gebe ich mir bei meinem neuen Projekt größte Mühe, realitätsgetreu zu sein. Was einigermaßen schwierig ist. Meine Protagonistin denkt, sie verkauft eine Art Thermomix, in Wahrheit sind es Drogen.
Jetzt frage ich mich:
1. Müssen Filme weniger realitätsgetreu sein als Bücher?
2. Wie haltet ihr das? Überprüft ihr alles bis ins letzte Detail hinsichtlich Plausibilität und Umsetzbarkeit?
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MDK Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 350 Wohnort: OWL
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25.03.2023 01:03
von MDK
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Hallo Tintenteufelchen,
ja, allerdings auch nur dort, wo ich sicher bin etwas nicht zu wissen. Es gab schon Stellen, die meine Lektorin mir um die Ohren gehauen hat, auf die ich nie gekommen wäre, weil ich es schlichtweg anders "wusste" oder eben auch gar nicht
Insofern versuche ich alle Fakten zu prüfen, soweit es mir möglich ist, zum Beispiel habe ich extra nach der Anzahl der PS eines bestimmten Wagens gegoogelt, als die Protagonisten sich kurz darüber unterhalten haben. Es gibt immer jemanden, der sofort aufschreit, wenn so eine (eigentliche) Nebensächlichkeit auffällt.
Was die Netflix-Szene angeht, so ist sie in gewisser Weise witzig überzogen, aber eben nicht gänzlich auszuschließen. Irgendwo besteht noch immer eine minimale Wahrscheinlichkeit, dass ein Unfall genau so ausgeht und das rosa Baby frisch und gesund auf die Welt kommt.
Dass ein Flieger mit der Flugnummer LH7453 jemals nach Shanghai geht, ist hingegen gänzlich auszuschließen.
Ich denke, darin liegt der Unterschied. Gibt es eine unüberbrückbare Tatsache, an die man sich halten sollte? Oder gibt es doch die Möglichkeit mehrerer Ausgänge?
Wenn jemand aus 100m fällt, ist der Tod garantiert. Fällt er hingegen aus 5m, hat man schon mehr Spielraum zu entscheiden, was mit dem Kerl passieren soll.
Liebe Grüße
Monika
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Fistandantilus Weltenwanderer
Alter: 44 Beiträge: 818 Wohnort: Augsburg
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25.03.2023 01:39
von Fistandantilus
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Ich frage mich gerade, wie man Drogen mit einem Thermomix (also einer Küchenmaschine) verwechseln kann
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2832
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25.03.2023 02:28
von Maunzilla
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Gute Bücher und Filme sollten möglichst realitätsnah, oder besser glaubwürdig sein. Das bedeutet nicht, daß auch unrealistische, absurde und hirnrissige Scripte nicht auch erfolgreich sein können. Ich finde aber, daß man sich als Autor nicht mit Unsinn oder dummen Klischees zufrieden geben soll, getreu dem Motto: "Wer so blöde ist, seine Zeit mit meinem Mist zu vergeuden, hat es nicht verdient, daß ich mir mehr Mühe gebe".
Kurz: Man sollte das Publikum nie für dümmer halten, als einen selbst.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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MDK Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 350 Wohnort: OWL
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25.03.2023 08:45
von MDK
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Fistandantilus hat Folgendes geschrieben: | Ich frage mich gerade, wie man Drogen mit einem Thermomix (also einer Küchenmaschine) verwechseln kann |
Ich vermute mal, dass die Drogen im Gehäuse des Geräts versteckt sind
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tintenteufelchen Leseratte
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Beiträge: 148
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Caliban Eselsohr
Alter: 49 Beiträge: 306 Wohnort: Passau
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25.03.2023 09:00
von Caliban
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'Glaubwürdigkeit' bedeutet nicht zwangsweise 'Realitätstreue'. Außerdem sind Romanfiguren - zumindest bei mir - meist Larger Than Life. Bedeutet, sie machen Dinge, die wir niemals machen würden und stecken einiges weg - was wir vermutlich auch nicht machen würden.
Ich recherchiere natürlich auch, falls nötig, übertreib es aber nicht.
Letztens hab ich den BBC Maestro Kurs von Lee Child angesehen. Der hat auch so einen Fall für seine Jack Reacher Reihe erwähnt. In Texas gibt es zum Beispiel keine Highway Patrol, die heißen anders. Child hat es aber trotzdem bei 'Highway Patrol' belassen, weil er der Meinung war, dass das für seine internationalen Leser besser verständlich wäre. Ist also Ermessenssache des Autors.
_________________ erichschreiner.de |
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Beckinsale Reißwolf
B
Beiträge: 1127
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B 25.03.2023 09:02
von Beckinsale
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Caliban hat Folgendes geschrieben: | In Texas gibt es zum Beispiel keine Highway Patrol, die heißen anders. |
[klugscheißmodus on]
Doch, die heißt Highway Patrol.
https://www.dps.texas.gov/section/highway-patrol
-
[/klugscheißmodus off]
My.
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Caliban Eselsohr
Alter: 49 Beiträge: 306 Wohnort: Passau
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25.03.2023 09:18
von Caliban
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Dann muss ich noch mal nachsehen. Vielleicht war's ein anderer Bundesstaat ...
Tatsache, der hat das wirklich so gesagt. Hat behauptet, das Ding würde Texas Department of Public Safety heißen und er hätte es der Verständlichkeit halber bei Highway Patrol belassen.
Hm, der hat das entsprechende Buch 2001 veröffentlicht. Vielleicht waren die Infos damals noch nicht so leicht zu bekommen, er ist ja Engländer und kein Ami. Keine Ahnung.
Was an seinem Punkt ja nichts ändert: Manchmal macht es einfach Sinn, Genauigkeit für Plausibilität und damit Glaubwürdigkeit zu opfern.
_________________ erichschreiner.de |
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MDK Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 350 Wohnort: OWL
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25.03.2023 09:48
von MDK
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Tintenteufelchen; ja, das mit den Drogen in den Geräten finde ich absolut glaubwürdig ist. Man hört ja auch immer wieder von an Flughäfen verhafteten Touristen, die sich irgendwelche Teddys oder Andenken schenken lassen, die sie dann auch noch in ihre Koffer packen und damit zum Flughafen fahren, um nach Hause zu fliegen. Am Flughafen erschnüffeln die Drogenhunde den darin versteckten Stoff und die Touris landen im philippinischen Knast. Prost Mahlzeit.
Caliban, ich habe in meinem letzten Buch auch eine Tatsache etwas abgewandelt, damit sie für die Leser verständlicher ist. Es geht um ein Plattencover, das kleine Fensterchen hat, in denen sich die Motive verändern, wenn man die Hüllen herauszieht. Ich habe die Protagonistin das Cover aber aufklappen lassen, weil die Sache mit dem Hervorziehen der Hüllen zu viel Erklärung bedürfte.
100 Punkte für den, der ahnt, um welches Cover es sich handelt.
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3221 Wohnort: Frankenberg/Eder
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25.03.2023 09:53
von Taranisa
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Für meine Histos recherchiere ich liebend gern und ausgiebig, schließlich habe ich mir auf die Fahne geschrieben: spannender Geschichtsunterricht.
Es fing damit an, dass eine Besucherin in unser mittelalterliches Lager kam, direkt posaunte, wir bräuchten ihr nichts zu erzählen, sie wüsste bescheid, hätte mal ein Buch gelesen, die waren damals ja alle dreckig und hätten sich nie gewaschen. Meine Prota der Henkersweib-Reihe schickte ich in Band 1 z.B. für einige Zeit in ein Badehaus zum Arbeiten, in Band 2 webte ich ein, wie Wäsche gewaschen wurde.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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25.03.2023 10:07 Re: Realitätsnähe in der Fiktion von Günter Wendt
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tintenteufelchen hat Folgendes geschrieben: | Mich treibt gerade folgendes um:
In meiner aktuellen Netflix-Serie stürzt innerhalb weniger Minuten ein Auto eine Klippe hinunter, überschlägt sich zigmal, und die Insassen klettern unverletzt raus. Einer Frau platzt die Fruchtblase, unmittelbar setzen die Wehen ein, im Handumdrehen ist das perfekte, rosa Baby da. Ookayy… Aber die Serie ist trotzdem gut und macht Spaß.
So, bei meinem ersten Projekt monierte mein Lektor eine ausgedachte Flugnummer. „LH7453 geht aber nicht nach Shanghai, die geht nach Aberdeen“. Also gebe ich mir bei meinem neuen Projekt größte Mühe, realitätsgetreu zu sein. Was einigermaßen schwierig ist. Meine Protagonistin denkt, sie verkauft eine Art Thermomix, in Wahrheit sind es Drogen.
Jetzt frage ich mich:
1. Müssen Filme weniger realitätsgetreu sein als Bücher?
2. Wie haltet ihr das? Überprüft ihr alles bis ins letzte Detail hinsichtlich Plausibilität und Umsetzbarkeit? |
Innerhalb physikalischer Gesetze, wissenschaftlichen Erkenntnissen und Fakten sich zu bewegen, schließt nicht aus, sich auszudenken „Was ist wenn trotzdem …?“.
Es kommt auf das Genre an. In Sci-Fi ist fast alles erlaubt. Mystery, Fantasy und verwandte Arten dürfen ALLES.
In Krimis und Thrillern eher nicht alles erlaubt. Allerdings kann jeder einen „Mystery-Crime“ oder „Fantasy-Thriller“ schreiben, genauso wie einen dystopischen Cozy-Crime alá Agatha Christie.
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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25.03.2023 10:13 Re: Realitätsnähe in der Fiktion von Günter Wendt
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tintenteufelchen hat Folgendes geschrieben: | Also gebe ich mir bei meinem neuen Projekt größte Mühe, realitätsgetreu zu sein. Was einigermaßen schwierig ist. Meine Protagonistin denkt, sie verkauft eine Art Thermomix, in Wahrheit sind es Drogen |
Klingt gut.
Die Idee ist wirklich gut.
Ein durchschnittlicher Mensch wird ohne sein Wissen zum Drogendealer.
Oder zum Überbringer von Mafia-Nachrichten.
Oder sein Geschäft/Laden etc. zum Knotenpunkt von Agenten, Spionen.
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Marleng Gänsefüßchen
Alter: 37 Beiträge: 47 Wohnort: Bayern
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25.03.2023 10:15
von Marleng
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tintenteufelchen hat Folgendes geschrieben: | MDK hat Folgendes geschrieben: | Fistandantilus hat Folgendes geschrieben: | Ich frage mich gerade, wie man Drogen mit einem Thermomix (also einer Küchenmaschine) verwechseln kann |
Ich vermute mal, dass die Drogen im Gehäuse des Geräts versteckt sind |
Moin!
Es ist so: Sie denkt, sie ist Kundenberaterin bei einer Firma, die Küchengeräte verkauft. Ihr Job ist es lediglich, Bestellungen aufzunehmen und die Lieferung zu koordinieren.
Das wäre doch theoretisch möglich? |
Vermutlich wäre in der Realität die Nachfrage (also die Anzahl an Bestellungen) bei Drogen höher als beim Thermomix.
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minka Leseratte
Alter: 46 Beiträge: 146
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25.03.2023 11:08
von minka
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Grundsätzlich versuche ich schon alles realitätsgetreu abzubilden. Ich recherchiere sehr ausgibig. Aber wenn es sein muss, biege ich mir die Realität auch gerne mal zurecht. Schließlich will ich den Leser unterhalten, und das geht nur mit überlebensgroßen Figuren und Situationen, die in der Realität sicher nicht so geballt vorkommen. Die Erfahrung hat gezeigt, je mutiger ich bin, desto mehr bewege ich die Leser.
Eine Lektorin hat mir dazu mal von einer Szene erzählt – ich glaube, sie stammte aus einem Ken-Follett-Roman – in der der Protagonist während dem Flug auf einen Heißluftballon klettert, um ein Loch zuzunähen. In der Realität wäre das unvorstellbar, aber der Autor hat diese Szene so mitreißend und glaubwürdig geschrieben, dass man trotzdem mitgegangen ist. Dies halte ich mir beim Schreiben immer vor Augen, wenn ich mal wieder zweifle, ob ich das darf. Spannung geht vor Realitätstreue. Zumindest im Thriller ist das so.
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aliken Leseratte
Beiträge: 149 Wohnort: Wien
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25.03.2023 11:19
von aliken
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MDK hat Folgendes geschrieben: |
100 Punkte für den, der ahnt, um welches Cover es sich handelt. |
Physical Graffiti?
_________________ ~ Alissa |
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MDK Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 350 Wohnort: OWL
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25.03.2023 11:26
von MDK
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aliken hat Folgendes geschrieben: | MDK hat Folgendes geschrieben: |
100 Punkte für den, der ahnt, um welches Cover es sich handelt. |
Physical Graffiti? |
Herzlichen Glückwunsch! Du hast 100 Punkte gewonnen
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Skatha Eselsohr
Beiträge: 371 Wohnort: Alpenraum
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25.03.2023 11:45
von Skatha
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minka hat Folgendes geschrieben: | Spannung geht vor Realitätstreue. Zumindest im Thriller ist das so. |
Wenn es zu realitätsfern wird, kann die Spannung (für mich) flöten gehen. Dann endet die Szene in ungewollter Situationskomik.
Die Frage lautet vielleicht auch, welchen Anspruch hat man selbst an sein Werk. Wie sollen die Leser die Geschichte auffassen, was darüber denken, was dabei empfinden etc. Je nachdem, können (realitätsnahe) Details wichtig sein.
_________________ It is not despair, for despair is only for those who see the end beyond all doubt. We do not.
(J.R.R. Tolkien, The Lord of the Rings) |
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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25.03.2023 12:58
von Günter Wendt
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minka hat Folgendes geschrieben: | Grundsätzlich versuche ich schon alles realitätsgetreu abzubilden. Ich recherchiere sehr ausgibig. Aber wenn es sein muss, biege ich mir die Realität auch gerne mal zurecht. Schließlich will ich den Leser unterhalten, und das geht nur mit überlebensgroßen Figuren und Situationen, die in der Realität sicher nicht so geballt vorkommen. Die Erfahrung hat gezeigt, je mutiger ich bin, desto mehr bewege ich die Leser.
Eine Lektorin hat mir dazu mal von einer Szene erzählt – ich glaube, sie stammte aus einem Ken-Follett-Roman – in der der Protagonist während dem Flug auf einen Heißluftballon klettert, um ein Loch zuzunähen. In der Realität wäre das unvorstellbar, aber der Autor hat diese Szene so mitreißend und glaubwürdig geschrieben, dass man trotzdem mitgegangen ist. Dies halte ich mir beim Schreiben immer vor Augen, wenn ich mal wieder zweifle, ob ich das darf. Spannung geht vor Realitätstreue. Zumindest im Thriller ist das so. |
Naja, wenn jemand auf einen (vermutlich war es ein Fesselballon, ein Heißluftballon ist aalglatt) Ballon klettert um ein Loch zu flicken, ist es reiner Überlebenswille. Da „vergisst“ man die Unfallverhütungsvorschriften einer Berufsgenossenschaft.
Glaubwürdig wäre das schon.
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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25.03.2023 13:01
von Günter Wendt
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Skatha hat Folgendes geschrieben: | minka hat Folgendes geschrieben: | Spannung geht vor Realitätstreue. Zumindest im Thriller ist das so. |
Wenn es zu realitätsfern wird, kann die Spannung (für mich) flöten gehen. Dann endet die Szene in ungewollter Situationskomik.
Die Frage lautet vielleicht auch, welchen Anspruch hat man selbst an sein Werk. Wie sollen die Leser die Geschichte auffassen, was darüber denken, was dabei empfinden etc. Je nachdem, können (realitätsnahe) Details wichtig sein. |
Ja.Anspruch. Zustimmung.
Aber auch die Frage „Wie weit würde man gehen um (irgendeine) Situation zu meistern, wenn …“ In dem Rahmen ist alles innerhalb der physikalischen Gesetze machbar.
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tintenteufelchen Leseratte
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Beiträge: 148
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2832
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25.03.2023 14:07
von Maunzilla
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Meiner Ansicht macht das den Unterschied zwischen einem durchschnittlichen und einem guten Autor aus: der gute schafft es, Geschichten zu schreiben, die spannend und realistisch sind. Der Durchschnittliche schafft nur eines von beiden (oft nicht einmal das. ^^")
Es ist ja nicht, so, daß Realismus zwangsläufig zu langweiligen Stories führte. Es ist nur einfacher und bequemer, sich rasch irgend etwas aus den Fingern zu saugen, als sich Gedanken über Physik und Technik zu machen oder zu Schauplätzen, Figuren und historischen Ereignissen sorgfältig zu recherchieren.
Vielleicht sind auch viele junge Autoren durch Hollywood-Filme verdorben, wo ständig Leute vor Explosionen weglaufen, von einer Kugel getroffen drei Meter durch die Luft geschleudert werden, Autos schon explodieren, wenn sie gegen eine Straßenlaterne stoßen, und der maskierte Killer nicht stirbt, wenn man ihm ein Küchenmesser in den Rücken stößt, der Held mit drei Schüssen aus der Hüfte vier Gegner erlegt, während die Maschinenpistolen-Männer ihn auch mit 300 Kugeln nicht treffen... usw.
Eine gewisse künstlerische Freiheit darf man sich freilich schon bewahren, aber nur in einem Rahmen, in welchem sich der geneigte Leser nicht an den Kopf zu greifen geneigt wird.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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