Entwicklung / Ähnlichkeit von Personen

[A.C.]

Hallo allerseits,

ich wollte mal Eure Meinung hören:
Ich schreibe derzeit an einem Urban-Fantasy-Krimi. Handlung und Setting komplett frei von mir erfunden.
Ich verwende auch bewusst keine Personen, die mir irgendwie persönlich bekannt sind, als Vorlage.
Geschweige denn Begebenheiten, die mir bewusst wären oder geläufig sind.

Aber Ähnlichkeiten mit irgendwelchen Leuten sind ja zwangsläufig gegeben. Ich lese gerade, was ich gestern geschrieben habe,
und stelle fest, dass rein von der Beschreibung her meine letzte Nebenfigur Ähnlichkeit mit einem Charakter hat, den ich vor Tagen
im Fernsehen gesehen habe. Kurzfassung: recht kleiner Mann, große Nase, große Ohren, rote Haare, Geheimratsecken.

Ist so etwas schon rechtlich grenzwertig?
Oder wenn ich mir eine Nebenfigur ausdenke und dabei mir dabei eine Schauspielerin einfällt, die alles, was ich bisher
geschrieben habe, perfekt verkörpert - wie kritisch ist das? Schöne Frau, dunkle Haare, rauchige Stimme, intensiv dunkle Augen ...

Viel detaillierter werde ich eigentlich kaum...

Eure Meinung hierzu - mache ich mir zu viele Gedanken?

[MacWrite]

Ja, du machst dir zu viele Gedanken

[Tetz]

Definitiv zu viele Gedanken.
Es spricht nicht einmal etwas dagegen eine berühmte Persönlichkeit als Vorlage für einen Charakter zu nehmen. Vermutlich wird jeder einzelne Leser ein ganz eigenes Bild im Kopf haben und in den wenigstens Fällen wird jemand ahnen, wer dafür Vorbild gestanden hat.
(Also insofern du nicht schreibt "Er sah fast genauso aus wie Sylvester Stallone" )

[schreibsucht]

[Pickman]

[Taranisa]

Es soll sogar vorkommen, dass im Dialog Person 1 zu Person 2 sagt, dass Person 3 sie/ihn stark an (Name Berühmtheit einsetzen) erinnert.
In dem Film "La Boom" spielen Enkelin und Oma: "X sieht aus wie die natürliche Tochter / der natürliche Sohn von VIP-weiblich und VIP-männlich."

[schreibsucht]

War es "Ocean's Twelve", wo Julia Roberts die Figur Tess Ocean spielt*, die Julia Roberts spielt, weil sie ihr so "ähnlich" sieht? Ich glaub schon...

*Mal abgesehn davon, dass sie das in allen Teilen der Reihe tut.

[Muzzlehatch]

In meinen Texten treten keinerlei reale, noch lebende Personen auf, lediglich die ein oder andere historische Persönlichkeit. Aber auch beim fiktiven Ensemble habe ich beim Schreiben immer reale Persönlickeiten, d.h. insbesondere Schauspieler*inne vor Augen, die die jeweiligen Charakter darstellen könnten. Das hilft mir, unterschiedliche Stimmen, Persönlichkeiten und Mannerismen, auch wenn ich mich natürlich bemühe, niemanden platt zu kopieren oder langweilige Stereotypen zu schreiben. Du machst dir eindeutig zu viele Sorgen A.C.

[Arminius]

[Ralphie]

Ich hole mir auch meine Nebenfiguren aus meinem Umfeld. Ich lebe jetzt in einem Altersheim. Da war es nur natürlich, dass die Pflegehelferinnen meines Wohnbereichs in meine Geschichte eingeflossen sind.

[Maunzilla]

Wenn man sich die Menschen so anschaut, scheint es doch nur eine begrenzte Anzahl von Typen zu geben. Wie viele es genau sind, vermag ich nicht zu sagen. Aber man sieht immer wieder Menschen jeder Generation, die sich im Aussehen frappant ähneln.
Hinzu kommt, daß erstaunlich viele Leute einer bestimmte Gruppe dem tradierten Cliché entsprechen. (Z.B. Schrifsteller in schwarzen Klamotten, ungekämmt, mit 3-Tage-Bart, Zigarette und Weinglas als Insignien...)

[ell]

Sagt man nicht mehreren Romanen nach dass sie ursprünglich von Fanfiction-Ideen inspiriert waren? Ich sah das bei Shadowhunters oder 50 Shades. Mir ist zumindest nicht bekannt, dass das zu Problemen geführt hat.

[Günter Wendt]