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Murnockerl Eselsohr
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Beiträge: 340
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M 20.11.2022 21:00 Auf den Schwingen des Sturms von Murnockerl
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Die Lippen mit dickem rotem Stift umrandet, fletscht Lina ihre Zähne zu einem Haifischlächeln. Ein Auge haben ihr die Zweige einer Schlehdornhecke zerstochen. Wo gewöhnlich die Nase liegt, hat Lina einen großen, grünen Fleck und ihr Haar besteht aus feuerroten Fransen, die der Wind wie wild in diese oder jene Richtung zerrt. Nach dem ersten Tag haben sie sich in eine unentwirrbare Masse verknotet.
Wo ist Lina?
Du hast nach ihr gesucht, die ganze Siedlung bist du abgelaufen. In jede Baumkrone hast du gespäht, in jede Straßenrinne und jedes Gebüsch. Sogar am Fluss hast du dich durchs Dickicht gekämpft.
Warum suchst du Lina? Lina ist störrisch.
Wenn der Wind nach ihr greift, zieht und zerrt sie wie verrückt an ihrer Leine. Du hältst dagegen; die Schnur schneidet in deine Hände, Linas Grinsen hoch oben im sturmgrauen Himmel.
„Gut machst du das“, sagt dein Vater. Und abends, zu deiner Mutter: „Sie liebt den Drachen.“
Seit dem Vorfall mit der Schlehdornhecke ist Linas Lächeln starr. War sie dir nie ganz geheuer, zerrt sie nun mit unverkennbarer Wut und lässt dich dabei nicht aus dem Blick. Am liebsten würdest du sie nicht mehr fliegen lassen. Ihr grausiges Grinsen verstecken, in den Keller verbannen. Aber das nähme sie dir noch viel übler.
„Sei nicht traurig“, sagt dein Vater, als du an diesem Tag nach Hause kommst. „Der Sturm war zu stark. Jetzt fliegt sie irgendwo da draußen, glücklich und frei.“
Er war es, der Lina gebaut hat. Er hat dich gedrängt, ihr einen Namen zu geben, sie in dein Zimmer zu hängen. Ein gefrorenes Lachen über deinem Bett.
An diesem Abend liegst du wach und lauschst ins Dunkel hinter deinem Fenster. Der Sturm hat wieder an Kraft gewonnen, heult durchs Dach und schüttelt die Bäume im Garten. Du solltest froh sein. Dein Zimmer ist leer, das Grinsen verschwunden. Und doch: Irgendwo da draußen fliegt Lina – rachdürstig und frei, nur sich selbst und ihren Zielen überlassen. Kehrt sie zurück?
Es ist dunkel, denkst du. Sie kann nicht gut sehen mit dem zerstörten Auge. Und hat der Sturm sie nicht weit fort gerissen?
Du wälzt dich von einer Seite auf die andere. Draußen beugt der Wind die Bäume, drückt Zweige gegen die Scheibe. Bei jedem Kratzen und Scharren schreckst du auf.
Allein im Dunkeln denkst du: Ist das Lina?
Weitere Werke von Murnockerl:
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4293
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28.11.2022 13:55
von hobbes
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Lina, in der Drachen-Horror-Version. Wenn mich der Text auch nicht umhaut, irgendwie hat er was.
(...)
Am Ende ist er mir dann aber zu "einfach." Natürlich, das ist eine Kindergeschichte (zumindest lese ich sie so), aber mir fehlt hier vor allem die Erzählerin. Und natürlich soll es ja eigentlich um Lina gehen, aber dadurch, dass mir die Erzählerin fehlt, kann ich auch den Grusel nicht nachvollziehen, sondern bleibe irgendwo draußen stehen als Beobachterin.
Das ist ja eigentlich furchtbar. Das Kind völlig verängstigt und der Vater so: Sie liebt das!
Aber dieses Furchtbare, diesen Grusel, denn denke ich nur, den erlebe ich beim Lesen nicht.
Und äh, der Titel? Der lässt mich sofort an ein Buch denken, das ungefähr so aussieht: *klick*. Was ja eigentlich ganz passend ist, nur dass ich mir dann keine zähnefletschende Drachen-Lina, sondern eher einen halbnackten Highlander dazudenke (und das Haus in ein Schloss verwandle).
(...)
Ein Punkt.
_________________ Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis |
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UtherPendragon Eselsohr
U
Beiträge: 402
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U 28.11.2022 16:50
von UtherPendragon
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Ich finde die Idee hübsch, und die Pointe habe ich tatsächlich nicht kommen sehen, obwohl sie nun nicht allzu abwegig ist.
Mich unterhält der Text und auch etwas Träumerisches jenseits der Unterhaltung kommt rüber; meines Erachtens hätte die Sprache aber kindlicher sein dürfen - so fehlt mir etwas die Nähe zum "lyrischen Du" falls man das hier so nennen kann.
Ich denke, ich werde den Text im Mittelfeld der Bewertung für mich platzieren.
Allerbeste Grüße,
UP
_________________ Dies ist ein Text, der an jeden Deiner Beiträge angehangen werden kann. Es besteht ein Limit von 400 Buchstaben. |
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5994 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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28.11.2022 18:04
von nebenfluss
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Die Du-Perspektive scheint irgendwie gerade 'in' zu sein. Habe ich selbst ja auch benutzt, ohne so recht zu verstehen, warum. Es fühlte sich einfach richtig an, als hätte die Protagonistin einen heimliche Verbündeten, der mit ihr Kontakt aufzunehmen versucht. Hier könnte das Du mittlerweile erwachsen sein und sich gar nicht mehr selbst erinnern können. Oder es soll mich Leser animieren, mich in meine eigene Kindheit zurückzuversetzen. Das funktioniert gar nicht mal so schlecht.
Die Einstieg gerät schon recht interessant mit der höchst eigentümlichen Beschreibung des Gesichts der verschwunden Lina. Hätte ich mir Zeit zum Rätseln genommen (und dabei auch den Titel berücksichtigt), wäre ich womöglich selbst darauf gekommen, dass von einem Drachen die Rede ist.
So richtig geheuer ist Lina dem Kind nicht. Der Vater hat sie selbst gebastelt, was nicht bedeuten muss, der Vater sei selbst unheimlich, aber offenbar lässt er das überforderte Kind mit dem Drachen ziemlich alleine. Es ist halt kein Kuscheltier, und durch die Zumutungen von Wind, Wetter und Hindernissen in der Landschaft auch nicht freundlicher geworden. Und nun ist Lina von der Leine gelassen, oder hat sie sich nicht vielmehr wütend losgerissen, um endlich frei zu sein, wie der Vater sagt? Sein Trost verkehrt sich ins Gegenteil. Vielleicht will sie gar Rache für die schlechte Behandlung üben. Oder kommt sie alleine nicht zurecht und bräuchte Hilfe? Das Kind, für den der Drache ein lebendiges Wesen ist, kann sich diese Fragen nicht beantworten.
Vorgaben sind ansprechend und originell umgesetzt. Das Flash-Fiction-Format wurde perfekt genutzt, um genau die Art von Geschichte zu erzählen, die in ihm erzählt werden kann. Gefallen hat mir das schon beim ersten Lesen recht gut, beim zweiten war ich noch mehr überzeugt. Nur den Schlusssatz finde ich sehr schwach, aber das gilt für eine ganze Reihe von Texten in diesem Wettbewerb. Am Ende hat es sogar für meinen vierten Platz gereicht.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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28.11.2022 21:41
von V.K.B.
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Eine Geschichte in der du-Perspektive, warum eigentlich? Ich sehe hier keinen Mehrwert, und finde immer noch, diese Perspektive muss begründet sein.
Was mir gefällt, ist, wie man erst langsam mitbekommt, was Lina ist. Zuerst hatte ich glatt noch an einen Hund gedacht, der sich wirklich in der Hecke verletzt hat. Und dann stellt sich heraus, dass der Vater denkt, das Kind liebe den Drachen, aber in Wirklichkeit hat es Angst vor ihm. Fühlt sich nur verpflichtet, darauf aufpassen zu müssen, und dann von ihm heimgesucht, als das Ding endlich weg ist.
Interessante Misskommunikation also. Das Kind traut sich nicht, dem Vater zu sagen, was los ist, und dieser denkt, er habe sich viel Mühe und dem Kind ein tolles Geschenk gemacht. Eine Erfahrung, die wohl viele Kinder machen, ich zumindest hab als Kind auch gelegentlich Sachen geschenkt bekommen, die ich gruselig fand. Erwachsene vergessen eben schnell, wie Kinder denken und wovor sie alles Angst haben können.
5 Punkte von mir
Beste Grüße,
Veith
_________________ Hang the cosmic muse!
Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills … |
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Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3379 Wohnort: bei Freiburg
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29.11.2022 15:10
von Michel
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Lina: Ein Drachen.
Die Erklärung in Vaters wörtlicher Rede stieß mir auf, sie hat diese kindliche Horror-Stimmung untergraben. Entweder bekomme ich durch den Text heraus, wer oder was Lina ist (meine falsche Fährte: Vogelscheuche), oder eben nicht. Nacherklärt finde ich schade.
Ganz, ganz großartig eingefangen die Diskrepanz zwischen den Vorstellungen der Erwachsenen und der morbiden Horrorwelt des Kindes. Das sitzt. Gefällt mir sehr gut.
_________________ Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken |
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1125 Wohnort: berlin
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D 30.11.2022 13:21
von d.frank
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Obwohl nur 400 Wörter, müsste man hier noch kürzen und glattstreichen, das fängt schon an beim Titel - viel zu poetisch aufgeladen für meinen Geschmack.
Und die Adjektive, obwohl ich eigentlich nichts gegen sie habe, sind sie hier die typischen Konstruktionen, die man schon x mal gelesen hat.
Die Idee mag ich aber eigentlich. Wahrscheinlich hätte der Text gewinnen können, wenn der Fokus stärker auf den Ansichten des Vaters gelegen hätte, der der Meinung ist, er tue seinem Kind etwas Gutes. So zum Beispiel die Frage, warum er so ein Monster ausgesucht, warum sie den Drachen nicht selbst gebaut haben.
Also eigentlich ist das nicht zu viel erzählt, sondern zu viel an den falschen Stellen, an anderen dafür zu knapp. Die Du Perspektive funktioniert.
Weil mir die Textidee wirklich gefällt, gebe ich trotzdem den letzten Punkt hier ab.
_________________ Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer |
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gold Papiertiger
Beiträge: 4937 Wohnort: unter Wasser
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30.11.2022 14:05
von gold
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wunderbare Beschreibung des Drachens.
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
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finest.fire Leseratte
Alter: 36 Beiträge: 173 Wohnort: Berlin
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30.11.2022 16:07
von finest.fire
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Irgendwie könnte ich mir vorstellen, dass dieser Text gerwinnt... auf jeden Fall top 3.
ich finde es schön wie das Düstere und das Tröstliche so nah beineinander sind hier.
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silke-k-weiler Klammeraffe
Alter: 49 Beiträge: 750
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30.11.2022 22:18
von silke-k-weiler
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Lieber Text,
waaaah! Das gefällt mir. Nach "Chucky - Die Mörderpuppe" und "Es" nun "Lina - Der Horror-Papierdrachen".
Ich hab da nix zu bekritteln, das ist eine runde Sache, wenn man will, noch mit Subtext, wenn der wohlmeinende (?) Vater dem Kind den Papierdrachen aufdrückt, vor dem es sich letzten Endes fürchtet. Die Stelle "Dein Zimmer ist leer, das Grinsen verschwunden", lässt eine Unmenge Spielraum für allerhand Interpretation, vielleicht sogar in Richtung Übergriff, aber ich will jetzt auch nicht zu viel hineinlesen. Auf jeden Fall bist du mir mit Deiner Stimmung am nachhaltigsten in Erinnerung, weswegen ich tief in das Punktesäckchen greife.
VG
Silke
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Elisa Eselsohr
E
Beiträge: 276
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tronde Klammeraffe
T
Beiträge: 522
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T 01.12.2022 23:56
von tronde
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Hallo!
Interessante Idee, Lina als Drachen dazustellen. Gut aus der Sicht des Kindes erzählt, die das erst geliebte Spielzeug dann Angst verbreitet.
Oben dabei.
Herzliche Grüße!
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Nachtvogel Leseratte
Alter: 32 Beiträge: 117 Wohnort: Münster
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03.12.2022 02:29
von Nachtvogel
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Nette Geschichte und eine kreative Idee, dass Lina ein Drachen ist. Sprachlich ist der Text zwar nicht schlecht, aber es gibt auch nichts, was mich besonders begeistern würde. Für Punkte hat es leider nicht gereicht.
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wohe Klammeraffe
W Alter: 71 Beiträge: 632 Wohnort: Berlin
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W 04.12.2022 18:42
von wohe
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Die Vorgaben und die üblichen Kriterien (Stil, Aufbau, Spannung bzw. Stimmung, usw. = ok) sind erfüllt.
Warum sucht das Kind den (Papier-)Drachen, der ihr unheimlich ist? Weil es sich noch mehr vor der Rache des Drachens fürchtet, wenn es seiner Pflicht nicht nachkommt?
Mir erscheint es so, die Frage wird (für mich) aber nicht offensichtlich beantwortet. Dies gibt dem Text etwas Besonderes und macht ihn interessant.
Insgesamt ansprechend.
Gefällt mir gut.
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3311
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05.12.2022 14:52
von Constantine
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Bonjour sehr geehrte Postkarte
Lina ist aber wild und künstlich und so schnell und frei. Eine Frankenstein-inspirierte Story und ob die erschaffenen Kreatur nicht nur ihren Erschaffer, sondern auch die Tochter heimsucht, wird sich hoffentlich nicht bewahrheiten.
Genieß deine Freiheit, Lina, auch wenn dein Auge beschädigt und dein Lächeln schief ist. Nobody ist perfect: huit points.
Gerne gelesen.
Merci beaucoup
Constantine
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Heidi Reißwolf
Beiträge: 1425 Wohnort: Hamburg
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05.12.2022 17:58
von Heidi
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Der Titel
ist mächtig und klingt irgendwie wie aus dem alten griechischen oder römischen Reich. Ich bin dann überrascht nach dem Lesen des Textes und ich denke, dass es bessere Titel für diese Geschichte geben könnte.
Die Sprache
Der Text ist solide geschrieben, es ist eine klare Sprache, die mir gut gefällt. Ich mag auch die Ansprache eines lyrischen Dus.
Die Figur(en)
Das Du wird hier als Persönlichkeit deutlich und ich kann mich sehr gut reinfühlen in den Verlust des geliebten Drachen, der die Freiheit genießt und das Kind sozusagen auf der Erde zurücklässt. Es ist gebunden an Regeln und Vorgaben, der Drache lässt sich vom Sturm tragen und wird deshalb auch irgendwie zur tragenden Figur, die etwas Verwegenes hat, als könnte ein Gegenstand zu einem Freigeist werden.
Die Sorge und Liebe, die mitschwingt, gefällt mir gut. Es ist authentische kindliche Sorge.
Der Inhalt
Ein Kind vermisst seinen Drachen, der vom Sturm fortgetragen wurde und sorgt sich nun um ihn und hofft, dass er wieder zurückkommt.
Der Gesamteindruck
Was für eine nette Geschichte. Ich mag die Figuren, ich mag die Idee, ich mag die Sehnsucht, die im Text mitschwingt. Es ist ein Stück Kindheit, das hier vertextet wurde. Wie Kindheit sich anfühlt, was einem als Kind wichtig ist. Und es ist noch viel mehr. Auch der Freiheitsdrang eines Menschen wird aufgegriffen, der anhand des Drachens ins Bild gesetzt wird. Die Luft, der Wind; all das erlebe ich als Bild der Freiheit im Denken und im Fühlen.
Der Drache ist verwegen, verliert auch sein Auge, ist schon ziemlich mitgenommen, aber er ist frei in der Luft an seiner Leine und irgendwann macht er sich selbst von dieser Verbindung noch frei und geht seiner Wege. Das Kind sucht ebenfalls nach dieser Freiheit - so möchte ich den Text jedenfalls lesen -, sorgt sich, wünscht sich, dass das Stück davon wieder zu ihm zurückkommt in Form von Lina. Als könnte man Freiheit anfassen.
Das sind so meine Gefühle, die aufkommen während des Lesens.
Besonders gut gefällt mir auch, dass Lina hier mal kein Mensch ist, sondern ein Gegenstand, der liebevoll mit einem Menschennamen benannt wird und damit auch menschlich wird. Das ist originell und gerade Kinder tun genau das auch häufig und gerne. Einziger Kritikpunkt ist der Titel, der besser sein könnte.
Es gibt auf alle Fälle Punkte und zwar zehn davon.
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holg Exposéadler
Moderator
Beiträge: 2396 Wohnort: knapp rechts von links
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05.12.2022 19:03
von holg
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Deine Content Warning wäre: Horrordrachen
Clowns hatten gab es schon, Puppen, tote Kuscheltiere und Mogwai.
Nun wird also ein vom Vater selbstgebastelter Drachen zum Schreckgespenst. Nicht, dass ich nicht schon selbst ganz grausige Drachen gebastelt hätte, ein derartiges Eigenleben hat jedoch keiner von ihnen entwickelt. Gut, ich hab auch nie Gesichter drauf gemalt. Und nicht alle sind geflogen. Aber zurück zur Geschichte.
Ich nehme an, dass das Absicht ist, dass man im ersten Drittel rätselt, was für eine Art Haustier Lina wohl ist.
Das liest sich gut, schön der Gegensatz von adultem zu kindlichem Denken und den frei drehenden Ängsten.
Dese Art Texte mag ich gar nicht, aber das ist einer der stärksten Beiträge im Wettbewerb.
_________________ Why so testerical? |
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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05.12.2022 19:47
von Jenni
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Das kleine Mädchen vermisst seinen Drachen Lina, der weggeflogen ist. Nicht aber, weil sie ihn liebt, wie die Eltern glauben, sondern weil Lina ihr Angst macht, und jetzt, wo sie weg ist, kann sie jederzeit überall wieder auftauchen. Schöner Plot und schöner Text, sehr stimmungsvoll erzählt. Und jetzt passiert es mir wohl tatsächlich, dass mir mehr Texte punktewürdig gut gefallen als mir Punkte zur Verfügung stehen. Mal schauen, wie sich das ausgeht*. Auf jeden Fall gerne gelesen und gemocht!
*Hier, 1 Punkt konnte ich noch retten.
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MoL Quelle
Beiträge: 1838 Wohnort: NRW
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05.12.2022 23:08
von MoL
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Lieber Inko!
Wie krass geil ist das denn, lieber Inko, wie gekonnt spielst Du mit Erwartungen, gruselst mich bis zum Äußersten, nimmst die Sicht eines Kindes wahrhaft meisterlich auf: meine Nummer 2!
_________________ NEU - NEU - NEU
gemeinsam mit Leveret Pale:
"Menschen und andere seltsame Wesen"
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Hexenherz-Trilogie: "Eisiger Zorn", "Glühender Hass" & "Goldener Tod", Acabus Verlag 2017, 2019, 2020.
"Die Tote in der Tränenburg", Alea Libris 2019.
"Der Zorn des Schattenkönigs", Legionarion Verlag 2021. |
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anderswolf Reißwolf
Beiträge: 1069
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06.12.2022 11:10
von anderswolf
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Kind sucht Drachen. Die Geschichte verheddert sich leider in der Schlehdornhecke der Vorgabe, statt der interessanteren Frage nachzugehen, warum das Kind Lina wirklich sucht. So gerinnt eine Betrachtung von Liebe zum Vater zur schalen Verwunderung, ob Kinder ihren Drachen wirklich Namen geben.
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dürüm Wolf im Negligé
Alter: 46 Beiträge: 966 Wohnort: Cape Town
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06.12.2022 11:50
von dürüm
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Ein Papierdrachen namens Lina.
Grundsätzlich originell, krankt mir diese Geschichte an dem Objekt der kindlichen Angst.
Abgesehen davon, dass Papierdrachen nicht nur wegfliegen und dadurch verloren gehen können, sind Papierdrachen extrem bruchanfällig und somit auch durch ein Kind zerstörbar. Einmal unachtsam irgendwo hingelegt und das Teil ist hin.
Auch dass das Kind Angst vor dem Drachen hat/haben soll, passt nicht damit zusammen, dass es Lina stundenlang sucht.
Das ist ein Logikbruch, der die ganze Geschichte zunichte macht.
Leider keine Punkte.
Gruß
Kerem
_________________ Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen.
(Oscar Wilde)
Der Willige wird vom Schicksal geführt. Der Störrische geschleift.
(Seneca) |
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F.J.G. Bitte keinen Weichspüler verwenden
Alter: 33 Beiträge: 1957 Wohnort: Wurde erfragt
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06.12.2022 12:57
von F.J.G.
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Wertes unbekanntes schreibendes Wesen,
ein gut geschriebener Text, der von mir sicherlich ein paar Punkte bekommen wird!
Danke und Gruß
Kojote
_________________ Ab sofort erhältlich: Achtung Ungarn! Ein humorvolles Benutzerhandbuch |
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