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Klassentreffen (Arbeitstitel)


 
 
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Xasziia
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Beitrag19.02.2008 22:53
Klassentreffen (Arbeitstitel)
von Xasziia
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Guten Abend liebes Forum!
Nach einiger Zeit auch von mir wieder etwas Neues.

Klassentreffen

Ich starrte unschlüssig auf den Briefumschlag in meiner Hand. Irgendwie hatte ich es schon geahnt, dass es wieder Zeit war. Zeit für ein neues Treffen. Zeit meine alte Klasse wiederzusehen. Ich seufzte schwer. Die letzten beiden Male hatte ich es geschafft, dieses  Treffen zu vermeiden, durch Arbeit, die leider unaufschiebbar war oder letztes Mal, weil ich hochschwanger war. Aber dieses Mal hatte ich keine Ausrede. Gerade hatte ich den Film abgedreht und jetzt stand Urlaub auf meinem Programm. Sechs Wochen Deutschland mit meinen Kindern und meinem Mann. Ich hatte mich sosehr darauf gefreut, dass ich keinen Gedanken an das anstehende Klassentreffen verschwendet hatte. Und jetzt hielt ich dieses sonnengelbe Stück Pappe in der Hand, versehen mit einem freundlichen Text und der Adresse meiner ehemaligen Schule. Ächzend ließ ich mich auf einem der Barhocker unserer riesigen Küche nieder. Michael kam durch die Terrassentür herein. Groß, dunkelhaarig und gutaussehend wie immer. Eben ein Mann, der perfekt in diesen Berufszweig passte. Immer wieder fragte ich mich, wieso er sich unter all den attraktiven Frauen des Filmbusiness‘ ausgerechnet mich ausgesucht hatte. Es lag an meiner Ausstrahlung, ihm zufolge.
Er schenkte mir ein warmes Lächeln und gab mir einen Kuss.
„Na, wie geht es dem Kleinen?“
 Ich erwiderte das Lächeln ein wenig gezwungen. „Was ist los, Honey?“
 Besorgt hob er meinen Kopf an.
„Ach nichts, es ist alles in Ordnung.“
„No. Du machst ein Gesicht like… etwas wäre falsch.“ Diesmal musste ich wirklich grinsen. Ich liebte diesen amerikanischen Akzent. Dieses Deutsch gemischt mit Englisch übte seltsamerweise eine gewaltige Anziehungskraft auf mich aus.
„Ich mache ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter.“ Er legte den Kopf schief und sah mich fragend an. „Das ist eine Redewendung. Das sagt man so.“
„Well. Dann siehst du aus, als würde es regnen. Aber was ist passiert? Geht es dir nicht gut? Willst du etwas trinken oder essen?“ Echte Besorgnis schwang in seiner wohlklingenden Stimme mit. Ich schüttelte den Kopf.
 „Nein… Ich habe nur wieder eine Einladung zum Klassentreffen bekommen. Es findet nächstes Wochenende statt und ich weiß nicht, ob ich hingehen soll.“ Ich wusste seine Antwort ehe er den Mund aufmachte.
 „Das ist eine gute Idee. Du wirst gehen. Dann kommst du aus unserer Gesellschaft mal wieder ein bisschen in die normale Welt. Ich werde…ehm…kümmern um die Kinder. Keine Sorge. Das wird dir gut tun.“ Die weißen Zähne blitzten als er mich erneut anlächelte.
„Aber ich habe euch versprochen, dass ich voll und ganz für euch da bin. Wir haben gesagt, dass wir uns sechs Wochen nur um die Familie kümmern.“
„Du bist für sicher sechs Jahre nicht mehr ausgegangen allein. Und ich glaube die Kinder werden das verstehen. Look, es ist nur ein Abend.“
„Und was ist mit den Paparazzi? Und du kannst dich einfach nicht durchsetzen. Sie werden wieder den ganzen Abend vorm Fernseher sitzen.“ Ich suchte verzweifelt Ausflüchte. Er lachte auf und schüttelte dann den Kopf.
„Du suchst etwas. Paparazzi sind kein Problem. Und mit den Kindern werde ich klarkommen. Der Fernseher isst sie nicht. Come on, Melou. Schlimmer like eine Filmpremiere kann es nicht sein. Es sind nur deine Klasse.“
Er strich mir sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Es ist nur meine Klasse.“, korrigierte ich ihn lächelnd. Aber er ging nicht darauf ein. „Gehst du hin? Dann ruf ich George an und frage, ob er Zeit bekommt. Er ist auch gerade in Deutschland.“
„Tatsächlich? Julia auch?“
„Yes.“
 „Oh, ich muss sie unbedingt anrufen und fragen, ob sie die Rolle annimmt.“ Aufgeregt stand ich auf und griff nach dem Telefon.
„Du hast Urlaub, Honey.“, meinte Michael bestimmt und nahm mir das Gerät wieder aus der Hand. Ich seufzte.
„Ja, aber…“
„Listen. Urlaub meint keine Arbeit, oder?“ Er nahm mich in den Arm und gab mir einen Kuss. „Du gehst zu deinen Klassentreffen. Ich erlaube dir nicht, hierzubleiben.“

Mit der Hoffnung auf Kritik
LG
Xasziia



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SFX
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S
Beitrag20.02.2008 01:13

von SFX
Antworten mit Zitat

Das soll der Anfang einer längeren Geschichte werden, oder?

Ich versuche ich mich mal an der Wiedergabe meiner Eindrücke:

Am Anfang waren mir ein paar Sätze zu kompliziert, vor allem der hier:
Zitat:
Die letzten beiden Male hatte ich es geschafft, dieses Treffen zu vermeiden, durch Arbeit, die leider unaufschiebbar war oder letztes Mal, weil ich hochschwanger war.

Sonst ließ sich der Text gut lesen.

Dann hat mich vor allem verwirrt, dass "ich" eine Frau ist. Beim Lesen fühlte ich erstmal mich (männlich, 33 Jahre, ledig) als Sprecher, doch das war dann falsch.

Generell stört mich, dass ich nur so schemenhafte Bruchstücke von der Hauptfigur habe. Ich weiß in dem Text lange nicht einmal meinen Namen, der wohl "Melou" ist - sehr komischer Name - oder nur ein Spitzname? Ich bekomme in diesem kurzen Stück recht viele Andeutungen zu Arbeit, Familie, Freunden etc.. Evtl. wären weniger Informationen, diese aber vollständiger besser.

Der englische Akzent kam im ersten Satz komisch, später konnte ich ihn mir aber sehr gut vorstellen, das ist dir gelungen. Der ein oder andere Satz war aber evtl. doch etwas zu gutes Deutsch.

Ich bin jetzt etwas neugierig, warum die Hauptfigur solch eine Aversion gegen Klassentreffen hat und frage mich, warum dies noch nicht thematisiert wurde.

Den Dialog finde ich recht realistisch, konnte ich mir gut vorstellen.
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Hardy-Kern
Kopfloser

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Beitrag20.02.2008 10:19

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Ich denke mal für den Anfang ganz ordentlich. Es geht mir jetzt nicht so um die Schreibweise, vielmehr um den Inhalt. So ein hervorragender Stoff, in dem soviel stecken kann, darf man hier nicht unterbrechen, nicht verschenken.
Du solltest das durchziehen, sonst war das vergebliche Mühe.
Wird wohl aber nichts werden, da es ein Fiktion ist. Hatte erst, nach 40 Jahren Klassentreffen und überlege was zu schreiben.
Ist nicht einfach die Charaktere nach sovielen Jahren zu analysieren und zu beschreiben. Darum werde ich wohl dazu nichts bringen.
Hast du dir ein schwieriges Thema aufgeladen.

Viel Spaß,

Hardy-Kern
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Rheinsberg
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Bronzenes Messer


Beitrag20.02.2008 10:56

von Rheinsberg
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Ich denke auch, das könnte wieder einer deiner erfolgreichen Beiträge werden.

Die Kritik an den komplizierten Sätzen unterstütze ich nicht - wahrscheinlich, weil ich ähnlich schreibe. So richtig Fehler kann ich erst mal auch nicht sehen  Smile

Inhaltlich kommt bei mir nicht an, warum sie sich so genötigt fühlt, auf dieses Klassentreffen zu gehen. Bei mir liegt auch so eine Einladung, und ich werde mich einfach nicht rühren.

Der Mann kommt gut rüber, auch das Verhältnis zwischen den beiden.


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Brynhilda
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag20.02.2008 12:29

von Brynhilda
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Hallo Xasziia!

Wie nicht anders erwartet, liest sich das richtig gut.
Du hast eine sehr gute Sprache, der man beim Lesen folgen kann.

Nun, ich bin noch nicht ganz so in den Bann gezogen wie bei "Schulalltag", die Geschichte hat ja auch erst angefangen. Ein Konflikt deutet sich zwar schon an, aber noch ist die Richtung unklar.

Ich hoffe einfach, daß es bald weiter geht.

Deine treue Leserin
Brynhilda!
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Xasziia
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Beitrag20.02.2008 13:39
Danke!
von Xasziia
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Danke für die vielen, schnellen Antworten.
Bevor ich diese Geschichte angefangen habe, habe ich ein bisschen im älteren Bekanntenkreis nachgeforscht, wie so ein Klassentreffen abläuft und wann es stattfindet. Darauf baue ich eben auch auf.

Zitat:
Dann hat mich vor allem verwirrt, dass "ich" eine Frau ist. Beim Lesen fühlte ich erstmal mich (männlich, 33 Jahre, ledig) als Sprecher, doch das war dann falsch.

Wie kann ich diesen Eindruck denn ändern?

Zitat:
Generell stört mich, dass ich nur so schemenhafte Bruchstücke von der Hauptfigur habe. Ich weiß in dem Text lange nicht einmal meinen Namen, der wohl "Melou" ist - sehr komischer Name - oder nur ein Spitzname?

Melou ist ihr Spitzname. Es kommen weitere Erklärungen im nächsten Absatz, aber ich wollte die Wörtergrenze nicht überstrapazieren...

Insgesamt ist diese Geschichte ein Experiment, also bitte habt Nachsicht
Wink

LG Xasziia


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Xasziia
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Beitrag20.02.2008 15:22

von Xasziia
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Okay, hier ist der nächste Teil.

Ich versuchte meine Aufregung mit Dingen zu unterdrücken, die mir altbekannt waren. Es war lange her, dass ich an einem Samstagabend ohne meinen Mann ausgegangen war oder einmal nicht beruflich ein Abendessen genoss. Nachdem ich mich geduscht und die Haare geföhnt hatte, stand ich wie immer unschlüssig in meinem Kleiderschrank. Elegant oder lässig? Unauffällig oder schrill? Was passte?
Schließlich entschied ich mich für einen Auftritt als erfolgreiche aber bescheidene Geschäftsfrau. Elegant, aber nicht übertrieben. Ein paar schöne Ohrringe dazu, die Kette, die mir Michael zum Hochzeitstag geschenkt hatte. Ein kleines Armband, einen Ring und nur dezent geschminkt. Zufrieden betrachtete ich mich schließlich im Spiegel. Meine dunkelroten Haare fielen locker über die Schulter und passten farblich perfekt zum Makeup. Obwohl ich meine grauen Augen mochte, passten sie eigentlich so gar nicht zu meiner Haarfarbe und so hatte ich immer wieder Probleme richtig angezogen zu sein. Letztendlich entschloss ich mich für eine schwarze Jeans und eine weiß-silber gestreiften Bluse. Ich schlüpfte in meine bequemen Ballerinas, griff nach Handtasche und Jacke, schaltete das Licht aus und lief in die Eingangshalle, wo Michael schon mit den Autoschlüsseln wartete.
„Du siehst fantastisch aus!“, sagte er begeistert, als er mich sah. In Anbetracht der Tatsache, dass er das jedes Mal sagte, wenn ich mich umzog, brachte ich in meiner jetzigen Verfassung nur ein einfaches „Danke“ zustande.
Wir nahmen das Familienauto, sodass wir im Verkehr nicht auffielen. Er summte gelassen vor sich hin, während ich Meter um Meter nervöser wurde.
„Du weißt, wo die Nudeln sind. Wenn ihr Hunger habt, im Kühlschrank ist das Gemüse und alles, was du zum Kochen brauchst. Chips und Schokolade findet ihr im Vorratsraum, falls ihr was zum Knabbern wollt. Sorg dafür, dass Valeria spätestens um eins schläft. Sie liest gerade mein Manuskript, du weißt ja. Und schalt um Himmels Willen die Alarmanlage an! Vergiss nicht, noch einmal mit dem Hund hinaus zugehen. Ach und grüß George von mir und sag, dass ich sie demnächst einmal anrufen werde…“ Michael warf mir einen mitleidigen Blick zu und legte mir eine Hand aufs Knie.
„Ich weiß, wie unser Haus...ehm...eingerichtet ist. Auch ich wohne da für sieben Jahren, Melanie. Lass die Kinder mich sorgen. Genieße du den Abend und entspann dich. Look, George und ich machen das schon. Jetzt atme einmal tief durch. Es ist nur ein Klassenmeeting. Du hast schon zwei Oskarreden hinter dir und andere Filmpreise. Du bist Regisseurin. Du schaffst das. Es ist nur deine alte Klasse. Just breathe!“
Ich lächelte verkrampft und nahm seine Hand.
„Bringst du mich zum Raum?“ Er sah mich amüsiert an.
„Of course.“

LG Xasziia

PS: Ich weiß, ihr denkt jetzt, dass ihr Beruf der Wunschvorstellung einer Vierzehnjährigen entspricht, aber ich habe ihn mit Absicht ausgewählt.


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SFX
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Beitrag20.02.2008 16:18
Re: Danke!
von SFX
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Xasziia hat Folgendes geschrieben:

Zitat:
Dann hat mich vor allem verwirrt, dass "ich" eine Frau ist. Beim Lesen fühlte ich erstmal mich (männlich, 33 Jahre, ledig) als Sprecher, doch das war dann falsch.

Wie kann ich diesen Eindruck denn ändern?


Indem sich das "ich" zunächst beim Leser vorstellt oder zumindest in den ersten Sätzen solch typisch Sachen macht, dass das Bild sofort klar wird.
Das wären zumindest meine beiden Ideen dazu.
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SFX
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Beitrag20.02.2008 16:26

von SFX
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Die Fortsetzung liest sich gut.

Xasziia hat Folgendes geschrieben:

Schließlich entschied ich mich für einen Auftritt als erfolgreiche aber bescheidene Geschäftsfrau. Elegant, aber nicht übertrieben. Ein paar schöne Ohrringe dazu, die Kette, die mir Michael zum Hochzeitstag geschenkt hatte. Ein kleines Armband, einen Ring und nur dezent geschminkt. Zufrieden betrachtete ich mich schließlich im Spiegel. Meine dunkelroten Haare fielen locker über die Schulter und passten farblich perfekt zum Makeup. Obwohl ich meine grauen Augen mochte, passten sie eigentlich so gar nicht zu meiner Haarfarbe und so hatte ich immer wieder Probleme richtig angezogen zu sein. Letztendlich entschloss ich mich für eine schwarze Jeans und eine weiß-silber gestreiften Bluse. Ich schlüpfte in meine bequemen Ballerinas, griff nach Handtasche und Jacke, schaltete das Licht aus und lief in die Eingangshalle, wo Michael schon mit den Autoschlüsseln wartete.


Nur in diesem Teil paßt für mich einiges nicht zusammen:
- Das Makeup sollte zu den Haaren passen, nicht umgekehrt.
- Ihre Augen passen nicht zu ihrer Haarfarbe, bei "dunkelrot" hatte ich aber gedacht ihre Haare seinen gefärbt - was denn nun?
- Sie entscheidet sich für "Geschäftsfrau", dann auf einmal aber Jeans. Dieser Wandel sollte begründet oder zumindest deutlicher herausgearbeitet werden. Einen Moment lang dachte ich Jeans sollten eine Geschäftsfrau darstellen und war verwirrt.
- Was mich sprachlich etwas stört: zweimal "schließlich" und einmal "letztendlich". Ich denke ganz am Ende kann nur eine Sache sein.

Idee und Inhalt des Abschnittes gefallen mir aber. Es würde sich lohnen, ihn zu optimieren.
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SFX
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Beitrag20.02.2008 16:27

von SFX
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Xasziia hat Folgendes geschrieben:

PS: Ich weiß, ihr denkt jetzt, dass ihr Beruf der Wunschvorstellung einer Vierzehnjährigen entspricht,


Das denke ich nicht.
Der Ich-Erzähler ist nicht der Autor, das sollte jedem Leser klar sein.
Mach dir darum keine Sorgen.
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Beitrag20.02.2008 16:54

von Xasziia
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Danke, für die Tipps.
Ich hatte diese Beschreibung von ihr mehrmals überarbeitet und da ich dadrin nicht wirklich gut bin, hatte ich mit solcher Kritik schon gerechnet. Wink
Also danke, dass du mir die Fehler aufgezeigt hast.
Ich werde jetzt erstmal alles nochmal überarbeiten, ehe ich etwas neues reinstelle.
LG Xasziia


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Beitrag20.02.2008 17:50

von Leona
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Hallo Xa!
Der Text gefällt mir, ich bin gespannt, wie Melanie auf ihre Klassenkameraden reagiert und anders herum^^ smile extra
lg,
Leona
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Hardy-Kern
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Beitrag20.02.2008 21:08

von Hardy-Kern
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Sicherlich kenne ich das nicht, in einem Kleiderschrank zu stehen, aber sowas scheint es zu geben. Nicht schlecht die Geschichte, aber du solltest  aufpassen. Du wirst jetzt gezwungen, (hast du selbst verschuldet) laufend neue Fortsetzungen zu bringen.

Na, dann strenge dich mal an.

Hardy-Kern
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Beitrag20.02.2008 21:35

von Xasziia
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Hardy-Kern hat Folgendes geschrieben:
Sicherlich kenne ich das nicht, in einem Kleiderschrank zu stehen, aber sowas scheint es zu geben.

lol2
Aufmerksam gelesen. Man kann tatsächlich in einem Kleiderschrank stehen. Okay, vielleicht ist es dann kein Schrank mehr. Vielleicht sollte ich dann Bekleidungszimmer oder sowas schreiben, falls es diese Wort gibt.
Aber ich wusste erst keinen Begriff, der das beschreibt, was ich meine.
Es gibt doch diese Zimmer, die ausschließlich für Kleidung sind. Sowas meinte ich. Deswegen habe ich in und nicht vor geschrieben.

LG Xasziia


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Beitrag20.02.2008 22:18

von Rheinsberg
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Und es nennt sich tatsächlich "begehbarer Kleiderschrank". Aber das ist wohl wirklich etwas für Damen. Smile
Im Ernst, in Amerika gibt es diese kleinen Räume, daher ist mir das nicht als befremdlich aufgefallen.
In Deutschland sagt man eher Ankleidezimmer, aber die gibt es kaum noch und sind immer noch etwas anderes, weil im Unterschied zum begehbaren Kleiderschrank dort auch eine Schminkkommode oder ähnliches stünde.


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Beitrag20.02.2008 22:25

von Xasziia
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Danke Rheinsberg, wieder etwas dazu gelernt.
Dann war ich also richtig mit meinem Kleiderschrank. Dann kann ich das also so lassen?
LG Xasziia


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Beitrag20.02.2008 22:28

von Rheinsberg
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Ich würde sagen, ja.

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Beitrag20.02.2008 22:34

von Xasziia
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Gut!  Cool

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Beitrag20.02.2008 23:30

von Gabi
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Hallo Xa!

Mir gefällt es auch. Die Unsicherheit von Melanie bringst du richtig gut rüber. Ich wünsche mir auf jeden Fall eine Fortsetzung! Wink


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Beitrag24.02.2008 19:46

von Xasziia
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Okay, nach einem schreiblosen Wochenende, hier die überarbeitete Personenbeschreibung aus dem zweiten Abschnitt. Wenn immer noch Unstimmigkeiten drin sind, bitte mich darauf hinweisen. Den dritten Teil poste ich gleich hinterher.
Also hier ist der erste Abschnitt, wo sie beschrieben wird. Vorschläge zum Verbessern sind immer gern gesehen. Wink

Ich versuchte meine Aufregung mit Dingen zu unterdrücken, die mir altbekannt waren. Es war lange her, dass ich an einem Samstagabend ohne meinen Mann ausgegangen war oder einmal nicht beruflich ein Abendessen genoss. Nachdem ich mich geduscht und die Haare geföhnt hatte, stand ich wie immer unschlüssig in meinem Kleiderschrank. Elegant oder lässig? Unauffällig oder schrill? Was passte? Schließlich entschied ich mich für einen Auftritt als Normalbürger. Bodenständig, aber trotzdem elegant. Dunkelblaue Jeans zur weißen, bestickten Bluse. Ein paar schöne Ohrringe dazu, die Kette, die mir Michael zum Hochzeitstag geschenkt hatte. Ein kleines Armband, einen Ring und nur dezent geschminkt. Zufrieden betrachtete ich mich im Spiegel. Meine kastanien- fast mahagonifarbenen Haare fielen locker über die Schulter und passten ausgezeichnet zu der Stickerei auf der Bluse. Ich war stolz auf meine Naturhaarfarbe, so schlecht man sich auch dazu anziehen konnte. Das Makeup war unauffällig und betonte meine grauen Augen nur leicht. Ausgezeichnet! So konnte ich gehen. Ich schlüpfte in meine bequemen Ballerinas, griff nach Handtasche und Jacke, schaltete das Licht aus und lief in die Eingangshalle, wo Michael schon mit den Autoschlüsseln wartete. „Du siehst fantastisch aus!“, sagte er begeistert, als er mich sah. In Anbetracht der Tatsache, dass er das jedes Mal sagte, wenn ich mich umzog, brachte ich nur ein einfaches „Danke“ zustande.


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Beitrag24.02.2008 19:49
Fortsetzung
von Xasziia
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Der Parkplatz der Schule war fast voll, da wir recht spät waren. Mercedes stand neben Toyota, Smarts an BMWs gedrängt. Luxusgüter neben gebrauchsorientierten Familienautos. Mike parkte unseren VW und warf mir einen beruhigenden Blick zu. „Everything’s alright?“
Ich verneinte, stieg aber trotzdem aus. Er holte meine Sachen aus dem Kofferraum und folgte mir.
„Sie werden dich nicht morden. Es sind ganz normale Menschen. Wenn du mit Marlon Brando streiten kannst, dann können dir die hier nichts antun.“, flüsterte er mir ins Ohr und legte einen Arm um meine Hüfte.
Ich musste grinsen und entspannte mich für einen Moment. Ich hatte dieses Gelände seit mehr als zehn Jahren nicht mehr betreten. Erinnerungen kamen auf, als ich die etlichen Fahrradständer sah. Manche verschwommen, andere immer noch so klar, als sei es gestern gewesen. Jeden Morgen das Gehetze um noch rechtzeitig zur Klasse zu kommen. Die Erleichterung, wenn der Lehrer noch einen Kaffee trank und die Freude, wenn ich das Schultor wieder einmal früher als geplant passieren durfte. In der Regel war ich immer gerade noch rechtzeitig in die Klasse geschlüpft.

Meine Schritte wurden langsamer, als wir durch die Pausenhalle gingen. Sie war vergrößert worden. Die Terrasse, die geplant worden war, als ich auf der Schule war, schien jetzt schon seit ein paar Jahren zu existieren. Doch sowohl die Kantine als auch die Cafeteria bestanden immer noch. Wir passierten die zweite Tür und befanden uns jetzt unter dem Laubengang, der an den Trakten vorbeiführte. Hier schien die Zeit stehen geblieben zu sein. Graffiti und verschiedene Bleistiftmalereien waren hinzugekommen und die damals frischgepflanzten Hecken und Sträucher hatten sich zu regelrechten Monstren entwickelt, aber die Räume schienen immer noch am selben Platz zu sein. Ich lächelte und fühlte mich plötzlich wieder viel jünger.

Es war ein Ort voller Erinnerungen, an ein ganz normales Leben. Es war nicht so, dass ich mit meinem Leben unzufrieden war. Ich hatte eine unbezahlbare Familie, einen Beruf, den ich leidenschaftlich gern ausübte, lebte auf einem gehobenen Standard und besaß einen großen Freundeskreis. Aber manchmal war es schwierig, immer den hohen Ansprüchen zu genügen. Einen Urlaub in vollkommener Abgeschiedenheit zu verbringen, war unmöglich. Ausgehen mit meinem Mann, ohne eine Meute von Paparazzi hinter mir zu haben: Eine Illusion. Und so sehnte ich mich manchmal wieder zurück zu der Zeit, wo sich nicht einmal meine Klassenkameraden darum gekümmert hatten, ob ich im Schlafanzug oder im Abendkleid zur Schule kam.
Das Hauptgebäude war abgeschlossen und so mussten wir außen rum gehen.
 „Schöne Schule.“, meinte Michael irgendwann. Ich nickte, versunken in der Betrachtung der vertrauten Gebäude.
Hinter dem Trakt der siebten Klassen waren während der kompletten damaligen Renovierung Trampoline, Tischtennisplatten und Basketballkörbe gebaut worden. Die restliche Rasenfläche war doch jetzt tatsächlich dem Beachvolleyballplatz gewichen. Ich musste grinsen. Was hatte es damals doch für Bemühungen gegeben, diesen Platz zu bauen. Sie hatten die Idee, als ich in der sechsten war und als ich nach sechs weiteren Jahren mein Abitur gemacht hatte, hatte noch nicht einmal ein Entwurf für den Platz vorgelegen. Ich hatte mich für diese Idee auch nie begeistern können. Volleyball war genauso stumpf wie Fußball.

LG Xasziia


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