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Transatlantik


 
 
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag20.11.2022 21:00
Transatlantik
von hobbes
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Transatlantik

Weißt du noch, wie sie beim Betreten jedes Schiffes immer nach vorn gerannt ist, die Arme ausgebreitet und lauthals »Ich bin die Königin der Welt!« gerufen hat?
Natürlich weißt du es noch.  

Der dritte Tag auf dem Schiff und ausnahmslos immer, wenn ich nach draußen gehe, will ich Richtung Bug laufen, nein, rennen. Die Arme ausbreiten und so weiter.
Ich tue es nicht. Nicht, weil es mir peinlich wäre, sondern weil alle an den Film denken würden. Oder mich für einen dieser Bekloppten halten.
Das wäre nicht schlimm. Schlimm wäre, dass niemand an Lina denken würde.

Ich kann immer noch nicht glauben, dass keiner weiß, wo sie ist. Dass du es nicht weißt.
Weißt du es wirklich nicht?
Am Ende ist sie bei ihrem Ex in München.
Wie banal.

Immer, wenn ich ins Freie gehe, laufe ich zum Bug. In der stillen Hoffnung, sie dort anzutreffen.  
Aber sie ist nicht da. Mit herunterhängenden Armen sehe ich allein aufs endlose, weite Blau hinaus. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viele Schattierungen von Blau es hier gibt. Und die Nächte! Grandios.
Ich schlafe immer noch nicht gut.

Wie kann sie einfach fort sein? Ohne ein Wort, ohne ein Zeichen, dabei war doch alles gut. Das war es doch? Micha?
Natürlich haben wir Dinge gesagt, die wir besser nicht gesagt hätten. Und wir haben Dinge nicht gesagt, die wir besser gesagt hätten.
Aber das ist doch kein Grund, einfach zu verschwinden.

Über zweitausend Passagiere, mehr als tausend Crew-Mitglieder. Keine Lina. Manchmal hoffe ich, dass du mich zu dieser Reise überredet hast, sei Teil einer eurer idiotischen Ideen. Und irgendwann steht sie vor meiner Kabine und ruft: »Überraschung!«
Aber bisher hat immer nur die Putzfrau geklopft.

Dann wieder denke ich, ihr wolltet mich aus dem Weg haben.
Ich sehe dich die Augen verdrehen. Komm mir nicht wieder mit Silvester, höre ich dich sagen. Da war doch nichts.
Ihr gegenüber habe ich Silvester nie angesprochen. Habe nie gefragt, ob da etwas war. Was, wenn ihre Mundwinkel zucken, ihr Blick zur Seite wandert?
Bei dir weiß ich nie, wann du mich anlügst.

Gestern hat sich eine ältere Dame neben mich gestellt, mir die Hand auf den Arm gelegt. »Haben Sie Kummer?«, hat sie gefragt und wie gern hätte ich ihr von Lina erzählt.
Irgendwann ist sie weitergegangen.
Das sollte ich auch tun, nicht wahr Micha? Weitergehen?

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UtherPendragon
Eselsohr
U


Beiträge: 402



U
Beitrag28.11.2022 03:38

von UtherPendragon
Antworten mit Zitat

Mir gefällt der Erzählfluss, und die Angelegenheit, der Kummer, ist weder dramatisiert noch kalt serviert, der Text lässt also nichts anbrennen, aber für mich - vielleicht auch wegen meiner Abneigung gegen Kreuzfahrten - bleibt das örtliche hier relativ irrelevant, "banal", wie man selbst zu gibt.
Obwohl er routiniert geschrieben ist und ich ihn bestimmt in die Wertung einbeziehen werde, er mir auch irgendwie "authentisch", wenn das Wort noch erlaubt ist, vorkommt, kommt mir dieser Text auch gekürzt vor. Micha funktioniert für mich als Andeutung nicht gut genug und das Motiv der an den Bug rennenden Lina catcht mich persönlich nicht ganz, aber das ist vielleicht Gusto.
Insgesamt bleibt also das Gefühl, hier einen Text mit Potential, der etwas gestaucht wurde, vor mir zu haben.
Wie gesagt, ich denke, dass er in meine Wertung kommt:)
Edit: Mit einem Punkt aufgrund der zuvor aufgeführten Kritikpunkte. Gern gelesen.


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nebenfluss
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5994
Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag28.11.2022 18:42

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Stilistisch erinnert mich das an hobbes, wobei ich von ihr schon lange nicht mehr eine dermaßen kryptische Geschichte gelesen habe. Das ist ja, als würde man einen Roman mittendrin aufschlagen, ein paar hundert Wörter lesen und sich wundern, dass man nichts versteht. Also eher ein Fragment als Flash Fiction. Lina ist möglicherweise zu ihrem Ex nach München zurückgekehrt, oder auch nicht. Irgendwelche dubiosen Dinge wurden undiplomatischer Weise gesagt oder verschwiegen. Irgendwas Entscheidendes könnte an Silvester passiert sein, aber vielleicht ist das auch nur ein Hirngespinst, denn eigentlich sind die anderen sich einig, dass da „nichts war“, und was da doch gewesen sein könnte, verrät auch die Ich-Person nicht. Und wer zur Schiffssirene ist Micha?
Auffällig ist, dass sich nur die erste Hälfte wirklich mit Lina beschäftigt, während sich die Erzählerin danach mehr oder weniger ergebnislos um sich selbst dreht. Eine Deutung wäre, dass Lina irgendwie von einer toxischen Clique, der sie beide angehören, rausgemobbt worden ist und die Prota befürchtet, die nächste zu sein. Micha steht möglicherweise außerhalb dieser Clique, denn er scheint ihr Vertrauen zu genießen, gleichzeitig scheint sie geradezu ungesund abhängig von seinen Ratschlägen zu sein. Ein Ahnung von Suizid liegt in der Luft, aber vielleicht bilde ich mir das bei meinem Stochern in diesem Andeutungsnebel auch nur ein. Ich hör' jetzt mal auf damit.


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"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
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tronde
Klammeraffe
T


Beiträge: 522

Das goldene Aufbruchstück Das silberne Niemandsland


T
Beitrag28.11.2022 22:38

von tronde
Antworten mit Zitat

Hallo!
DIe Frage "Wo ist Lina?" steht im Zentrum. Wir gefallen die Anspielungen auf "Titanic" und das Aufgreigen mit den herunterhängenden Armen.

Zitat:
Nicht, weil es mir peinlich wäre, sondern weil alle an den Film denken würden.

Das "sondern" verstehe ich nicht, für mich würde es mehr Sinn machen ohne.
... peinlich wäre, weil alle an den Film denken...
Der Widerspruch kommt ja mit dem "Schlimm wäre, dass niemand ..."

Mir ist nicht klar, um wen es sich bei Lina handelt. Mir ist nicht ganz klar, wer Lina ist:
die Tochter
-Das Nach-vorne-Rennen wirktl eher kindlich
-"dabei war doch alles gut" wirkt auch mich eher familienbezogen als außerhalb einer Familie
-dann wäre Sylvester Missbrauch gewesen, passt aber nicht zum "ihr wolltet mich aus dem Weg haben".

Oder eine enge Freundin:
Ex klingt eher erwachsen
-Sylvester und "ihr wolltet mich aus dem weghaben" klingt ja eher wie Affäre.
- da passt für mich das Enge vom Anfang nicht so dazu.

Gute Bilder:  2000, 1000, keine
Die mögliche nonverbale Antwort Linas.

Wahrscheinlich eher im oberen Drittel.

Herzliche Grüße!
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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
D

Alter: 44
Beiträge: 1125
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D
Beitrag29.11.2022 15:01

von d.frank
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Dreiecksgeschichte und Titanic, mehr leider nicht für mich

_________________
Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer
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Michel
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Das bronzene Bühnenlicht Das goldene Niemandsland
Der silberne Durchblick Der silberne Spiegel - Prosa
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Beitrag29.11.2022 15:02

von Michel
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Hier bleibt tatsächlich offen, wo Lina ist, wohl die gemeinsame Tochter von Micha und der Erzählstimme. Sie hat sich ohne Abschied verabschiedet und der (der?) Erzähler fragt sich wieder und wieder, was schief gelaufen ist. Er findet keinen Frieden - und das finde ich großartig eingefangen. Natürlich geht der Bug nicht ohne das Spiel mit dem Filmbild, aber das fließt organisch ein. Und der Schluss lässt mich befriedigend unbefriedigt zurück: Warum nimmt »er« keine Hilfe an? Hat er Lina genauso durch Schweigen verstoßen wie die Dame?
Bleibt offen. Und im Gedächtnis.


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Murnockerl
Geschlecht:weiblichEselsohr
M


Beiträge: 340



M
Beitrag30.11.2022 10:55

von Murnockerl
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Stilistisch schön, thematisch im Vergleich zu den anderen Texten nicht ganz mein Fall, daher keine Punkte.
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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
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Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag30.11.2022 12:28

von V.K.B.
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Jemand (die Mutter?) ist auf einem Schiff und denkt an Lina, die früher dort immer gerne Titanic gespielt hat. Ganz passend ist sie jetzt verschwunden, wie vom Meer verschluckt. Irgendwas muss Silvester passiert sein. Hat Micha sie zu missbrauchen versucht und sie ist danach abgehauen, bevor er es noch einmal tut? Böse Unterstellung, ich weiß, aber irgendwie legt mir die Geschichte das nahe, so vom Gefühl her.
Warum sie auf der Reise ist, erschießt sich mir allerdings nicht. Lina wird da wohl kaum auflaufen, und um zu vergessen, wird das ob der Erinnerungen auch nicht der beste Ort sein.

Jedenfalls gut geschrieben und lässt sich auch gut lesen. Ich mag die ruhige, unaufgeregte Sprache.

Verdammt viele Geschichten diesmal, und nur so wenig Punkte. Leider bleiben für diese Geschichte keine mehr übrig. Heißt aber nicht, dass ich sie schlecht fand.

Beste Grüße,
Veith


_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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holg
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Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag30.11.2022 18:01

von holg
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Ein Brief, ein Fantasiegespräch?
Jedes Jahr verschwinden ca. 20 Menschen spurlos von Kreuzfahrtschiffen.
Diesmal war es Lina.
Ein Unglück oder Verbrechen scheint der Protagonist auszuschließen. Er scheint eher davon überzeugt zu sein, dass sie sich davon gestohlen hat. Weg von ihm, zu Micha oder ihrem Ex. Oder ist sie nie zur gemeinsamen Reise auf dem Schiff erschienen?
So ganz klar wird das alles nicht.
Könnte auch alles nur Einbildung sein, und der Prota ist auf Anraten Michas von vornehmeren alleine auf Kreuzfahrt gegangen.


_________________
Why so testerical?
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Elisa
Eselsohr
E


Beiträge: 276



E
Beitrag01.12.2022 15:05

von Elisa
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Hallo du,
ich habe deine Geschichte gern gelesen.
Für die gelungene Umsetzung und deinen Schreibstil gebe ich dir vier Punkte. Smile
Liebe Grüße
Elisa
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Nachtvogel
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 32
Beiträge: 117
Wohnort: Münster


Beitrag04.12.2022 02:07

von Nachtvogel
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Sprachlich sehr schön und ich finde, das Innere des Protagonisten wird gut eingefangen. Mir fehlt aber irgendwie noch das gewisse Etwas; vielleicht auch einfach nur noch ein Handlungsstrang, der dem Ganzen etwas mehr Bedeutung gibt ... ich weiß auch nicht genau. Trotzdem ein sehr guter Text!
3 Punkte
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wohe
Geschlecht:männlichKlammeraffe
W

Alter: 71
Beiträge: 632
Wohnort: Berlin


W
Beitrag04.12.2022 18:37

von wohe
Antworten mit Zitat

Die Vorgaben und die üblichen Kriterien (Stil, Aufbau, Spannung bzw. Stimmung, usw. = ok) sind erfüllt.
Auf einer Seereise, die der Ablenkung dienen soll, kommt es zur Reflexion einer beendeten Beziehung. Irrationale Hoffnung wechselt mit der Erinnerung an mögliches Fehlverhalten und mündet in Resignation.
Insgesamt eine melancholische Beschreibung, die mir gut gefällt.
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag05.12.2022 14:47

von Constantine
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Bonjour sehr geehrte Postkarte

Der Prota klingt sehr nach dem fünften Rad am Wagen, nur dass es wohl ein Trio war, Lina, Micha und der erzählende Prota, nur der Prota hatte auf Lina ein Auge geworfen, anscheinend war vor Linas Verschwinden ein "Streit" gewesen
Zitat:
Natürlich haben wir Dinge gesagt, die wir besser nicht gesagt hätten. Und wir haben Dinge nicht gesagt, die wir besser gesagt hätten.


und kein ersichtlicher Grund für den Prota einfach zu verschwinden und ihn zurückzulassen mit der Erinnerung von Lina auf dem Schiff:
Zitat:
wie sie beim Betreten jedes Schiffes immer nach vorn gerannt ist, die Arme ausgebreitet und lauthals »Ich bin die Königin der Welt!« gerufen hat?


Seitdem schippert der Prota auf den Kreuzfahrtschiffen und hofft, Lina dort anzutreffen, vorzugsweise am Bug als Kate Winslet und er als schmachtender Leo.

Wer genau Micha ist (zumindest nicht tot, geht nicht aus dem Text hervor) und warum der Prota im Selbstgespräch Micha adressiert, obwohl der Prota permanent an Lina denkt und nicht sie adressiert, bleibt unklar. Wirkt auf mich zu aufgesetzt.
Und auf dem Schiff herumzulaufen, in der Hoffnung, unter den zweitausend Passagieren Lina zu begegnen, könnte er leichter, zeitsparender und vielleicht kostengünstiger haben, in dem er beim ersten Zustiegshafen als erster anwesend ist und den einsteigenden Passagieren zuschaut (wenn es nur einen Zustiegshafen gäbe, bräuchte der Prota nicht mal eine Buchung, sondern könnte bequem von außen zusehen, wer alles zusteigt und sich Last Minute noch entscheiden, oder als Passagier bei den anschließenden Zustiegshäfen (sofern es mehrere sind) gleichfalls beim Onboarding zuschauen. So richtig konsequent ist der Prota mit seiner Ambition nicht und insgesamt ist er mir zu unglaubwürdig konstruiert, vor allem spätestens mit seinem letzten Gedanken
Zitat:
Das sollte ich auch tun, nicht wahr Micha? Weitergehen?

, denke ich mir, och nö, der letzte Haken im Schmalz der Checkliste ist dann auch der finale Sargnagel für den Text.
 
Das Thema "Wo ist Lina?" ist umgesetzt und der Text ist gut geschrieben, aber er holt mich nicht ab, ist mir zu nichtssagend und zu konventionell konstruiert, wo ich mir am Ende auch denke: Weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen.

Es tut mir leid. Dieser Beitrag hat mich im Vergleich zu anderen Beitragen nicht überzeugt: zéro points.

Merci beaucoup
Constantine
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dürüm
Wolf im Negligé

Alter: 46
Beiträge: 966
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Das bronzene Eis am Stiel Das Bronzene Pfand
Der bronzene Spiegel - Lyrik Podcast-Sonderpreis
Vorlesbar I


Beitrag05.12.2022 16:47

von dürüm
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Mehrmals gelesen und immer noch nicht verstanden, wer ist Micha und in welcher Beziehung steht Micha zu dem Ich-Erzähler und zu Lina?

Der Text verwirrt mich, es ist von ich und wir die Rede, von dir und ihr und sie und euch, und einem Ex.

Ist Micha ein Freund von "ich" und war "Lina" die Freundin von "ich" und vermutet "ich", dass Micha eine Affaire mit Lina hat(te)?
Und ist der Ex wieder jemand ganz Anderes?

Trotzdem gerne gelesen und gerätselt, freue mich auf die genaue Aufklärung.

Drei Punkte.

Gruß
Kerem


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Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen.
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(Seneca)
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F.J.G.
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Wohnort: Wurde erfragt


Beitrag05.12.2022 17:25

von F.J.G.
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Wertes unbekanntes schreibendes Wesen,

ein wirklich sehr netter, einfühlsamer und gefühlvoller Text. Endlich etwas "Greifbares"!

Natürlich muss ich noch die Konkurrenz beschnuppern, aber für mich hast du schon jetzt einen Platz im Mittelfeld sicher.

Sehr gern gelesen,
der Kojote


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Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag05.12.2022 18:03

von Heidi
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Der Titel

macht durchaus neugierig und erzeugt Assoziationen. Ich denke an den Atlantik, ich denke an Bewegung oder Transport.

Die Sprache

mag ich gerne. Da ist was eigenes drinnen.

Die Figur(en)

Die Ich-Figur wird schon deutlich als Persönlichkeit mit ihrem Schmerz um Lina und dem Erstarren in der Situation. Sie weiß darum, dass die Schritte nach Vorne gegangen werden sollten, schafft es aber nicht. Das macht sie sympathisch, menschlich und interessant.

Der Inhalt

Lina wird vermisst, sie ist einfach fort. Ob sie auf dem Kreuzfahrtschiff verschwunden ist, wird nicht direkt erzählt, aber ich gehe davon aus, weil die Ich-Figur ja hofft, dass sie plötzlich vor der Kabine steht. Am Ende weiß die Ich-Figur, dass sie vorangehen sollte. Wobei ich echt sagen muss, dass das eine krasse Erkenntnis ist, wenn Lina während der Kreuzfahrt verschwunden sein sollte. Viele Möglichkeiten für ihren Verbleib kann es ja nicht geben auf so einem Schiff und denke dann doch sehr naheliegen den Sprung über Board.  
Der Zeitraum in der die Geschichte erzählt wird, ist tatsächlich etwas kurz, um den Schmerz um eine verlorene, nahestehende Person zu verarbeiten (wenn ich alles richtig verstanden habe). Es kann ja alles mögliche passiert sein, unendlich groß ist so ein Schiff ja nicht.

Der Gesamteindruck

Das Eingangsbild mit der Titanic finde ich gut umgesetzt, genau das als Charakterbeschreibung von Lina einzusetzen gefällt mir richtig gut. Am Ende wird es aber etwas undurchsichtig. Diese Schiffsache und das Verschwinden von Lina auf dem Schiff – wenn das wirklich so angedacht war, dann fehlt eindeutig was.
Das Schiffsetting hätte außerdem mehr Potenzial, als genutzt wurde.

Es gibt drei Punkte.
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag05.12.2022 19:17

von Jenni
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Jemand trauert um die verschwundene Lina, und zwar auf einem Schiff. Micha ist auch mit dabei, und dem kann man möglicherweise nicht trauen, der weiß vielleicht wo Lina ist. Und dann ist da noch die untergegangene Titanic, weil darauf Lina gestanden hat. Irgendwie kriege ich all diese Elemente nicht so richtig verbunden. Oder der Text nicht. Oder ich nicht.
Oder der Text erzählt mir eben einfach von Lina, die Schiffe mochte, und Menschen, die deshalb auf einem Schiff um sie trauern, und da ist nicht mehr, nicht etwa … ein Eisberg unter der Oberfläche?
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Bananenfischin
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant

Moderatorin

Beiträge: 5339
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Goldene Feder Prosa Pokapro IV & Lezepo II
Silberne Harfe



Beitrag06.12.2022 10:52

von Bananenfischin
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Von mir gibt es zeitbedingt leider nur einen kurzen Kommentar.
Dieser Text ist für mich im Vergleich innerhalb dieses Wettbewerbs eher kein Punktekandidat. Das Thema ist alltäglich, gut geschrieben, aber der Text macht gen Ende noch etwas Interessantes auf, was nicht mehr weitergeführt werden kann.
Am Ende hat es im Vergleich nicht zu Punkten gereicht.


_________________
Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge

Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft

I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf)
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anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag06.12.2022 13:04

von anderswolf
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Absurde Konstruktion: LI spricht von der Kreuzfahrt aus gedanklich mit dem daheimgebliebenen Micha über die verschollene Lina, die vielleicht ein Techtelmechtel mit Micha hatte, der die Kreuzfahrt für LI organisiert hat, um ... äh ... vielleicht mit Lina die Wohnung auszuräumen. Geschichte über Bord!
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Minerva
Geschlecht:weiblichNachtfalter


Beiträge: 1150
Wohnort: Sterndal
DSFo-Sponsor


Beitrag06.12.2022 15:46

von Minerva
Antworten mit Zitat

Vorbemerkung: Leider war meine Zeit diesmal knapp, deswegen nur ein kleiner Kommentar.

Ich kann mitfühlen, interessant aufgebaut. Ich mochte Titanic zwar immer, aber die erwähnte Szene löst Widerwillen aus, da in den allgemeinen Kitschkonsens eingegangen.

3 Punkte


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... will alles ganz genau wissen ...
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Gast







Beitrag07.12.2022 23:29

von Gast
Antworten mit Zitat

Platzhalterkommentar zum Zwecke des Erwerbs des Punktevergaberechtes
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fabian
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 606



Beitrag08.12.2022 14:45
Re: Transatlantik
von fabian
Antworten mit Zitat

Mit dem Text werde ich nicht wirklich warm: da werden Probleme deklamatorisch in den Raum gestellt, es wird in der Figurenrede oft etwas ausgesprochen, das ich mangels Kontext als nicht wirklich mit Inhalt gefüllt empfinde bzw. das mangels antwortendem Gegenüber nicht als Konflikt argumentativ ausagiert werden kann (formal gesehen hab ich das gleiche gemacht: Rede an ein nicht anwesendes, nicht antwortendes Gegenüber – prädestiniert für Infodump oder Unklarheit/Vagheit).
Leider keine Punkte.
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