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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
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D 20.11.2022 21:00 Bildnis von d.frank
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Wir schauen auf einen Tannenwald und auf sie, die in ihm spazieren geht. Ihr Mantel ist rot und glockenförmig. Die Tannen zärtlich geschmückt. Der Weg führt fort an den oberen Rand des Bildes. Sie streckt die Arme zu den Seiten aus und ein wenig von den glitzernden Flocken berührt ihre Handflächen. Ein Hut. Könnte wohl passen. Oder besser noch: eine Mütze. Am Wegesrand schauten Rehe auf und an einem Stamm kletterte ein Eichkätzchen.
Und vielleicht trüge sie einen Korb und einen kleinen Löffel und wenn sie versuchte, den Korb damit zu füllen, fände man es ganz niedlich und bewunderte ihre Begeisterung. Aber was, zöge vom Rand her ein Sturm auf? Sprängen die Rehe zurück und peitschten dicke Flocken die Sicht. Und wehten Mütze und Hut vom Kopf und das Haar hinge bald in nassen Strähnen. Das Mädchen hielte den Löffel wie einen Schild und ihre dünnen Arme wirkten am Körper zerbrechlich. So einschneidend kalt und bitterlich, dass man die Augen niederschlagen müsste, und wie man schon wieder aufblickt, scheint das Mädchen gealtert und bärtig.
Statt rotem Mantel trägt es einen Sack aus Leinen und darunter die Blöße rissiger Schienenbeine. Hat einen Becher, der plötzliche Alte, und sammelt mit ihm und man fände diesen Gedanken erst sinnlos und dann auch verständlich.
Aber was, zöge die Dämmerung auf und der Sturm legte sich und ginge der Alte in die Knie und dann weiter auf all seinen Vieren wie ein seltsames Tier?
Und spränge aus seinen Augen ein Rotes und schlüge er sich in das Dickicht und seine angespitzten Zähne in den Hals eines jungen Rehs? Und risse er Stücke heraus und kaute, als wäre es nichts?
Ein Laken würde die Szene verhüllen, wenn man sich ständig in ihrer Nähe wüsste, und dann, irgendwann, könnte der Stoff verrutschen und aus reiner Neugier täte man einen zweiten Blick. Dann stünde dort eine Bank, auf der eine junge Frau ihre Mütze im Schoß hielte, zaghaft in ihren blassen Händen. Eine von diesen Kopfbedeckungen, deren Farbe und Form so gemischt ist, dass man nicht wüsste, ob sie der Schönheit gerecht würde oder sie eher zersetzte, und der alte Mann böte ihr seinen Becher. Und man dächte, dass, selbst nach dem furchtbaren Sturm, sie ihn doch lieber ablehnen müsste, und man sieht, wie sie ihren winzigen Löffel hoch an den Becher führt, und dann den schon getauchten Löffel an ihrem kindlichen Mund, glitzernd und rot von Blut.
Weitere Werke von d.frank:
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UtherPendragon Eselsohr
U
Beiträge: 402
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U 28.11.2022 04:14
von UtherPendragon
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Markierung für mich
Lässt sich klasse an, macht mich wahnsinnig neugierig auf erneute Lektüre in ein paar Tagen. Tolle Sprache, vielleicht nicht durchweg auf dem Niveau gehalten.
Zuerst weiter unten, nun hochgerückt aufgrund der schönen Sprache. 4 Punkte:)
_________________ Dies ist ein Text, der an jeden Deiner Beiträge angehangen werden kann. Es besteht ein Limit von 400 Buchstaben. |
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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28.11.2022 18:04
von nebenfluss
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Ein Beitrag aus meinem unbepunkteten Mittelfeld (quasi Plätze 11-18).
Ein märchenhaftes Bildnis, Assoziationen zu Rotkäppchen und Sterntaler kommen mir in den Sinn, aber was will es mir sagen und was hat es mit der Frage zu tun, wo Lina ist? Sicher, es mag etwas kleinkariert wirken, hier den Namen zu erwarten, es ist schließlich nichts weiter als das; und der Text mit seiner Distanz zum Betrachter würde so vielleicht sogar gar nicht funktionieren, wenn „sie“ einen Namen hätte. Gerade das stört mich aber, dadurch kann ich die Vorgabe nicht als umgesetzt betrachten.
Stilistisch ist das schon ambitioniert, vor allem durch den Konjunktiv. Auch bildlich wird eine Menge geboten, inklusive des dali-esken Schlussgemäldes. Es verweigert sich aber auch einer Deutung, für mich jedenfalls.
Insgesamt fand ich den Beitrag im Rahmen des Wettbewerbs etwas unbefriedigend. Bin aber gespannt, wie er abschneidet und was andere darin gefunden haben.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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28.11.2022 21:56
von V.K.B.
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Beim beobachten eines harmlosen Bildes spinnt man in Gedanken weiter, was es zeigt, die Welt wird im Geist lebendig – und plötzlich etwas Gruseliges und Verstörendes daraus. Zeigt es jetzt, dass der Betrachter über eine makabere Fantasie verfügt, oder die Erkenntnis, dass die Schrecken immer unter der sichtbaren, anscheinend heilen Oberfläche liegen. Hinter jeder noch so idyllischen Fassade können sich Abgründe auftun, und in der Medienlandschaft, in der wir leben, rechnet man eigentlich mit nichts anderem mehr. So jedenfalls mein Versuch einer Deutung. Oder, dass der Weihnachtsmann im Wald Rehe reist, aber davon war ich schon als Kind überzeugt.
Gene gelesen, wie du aus einem scheinbar harmlosen Bild in Konjunktiven nach und nach etwas Düsteres und Verstörendes spinnst.
4 Punkte von mir
Beste Grüße,
Veith
_________________ Hang the cosmic muse!
Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills … |
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Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3373 Wohnort: bei Freiburg
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29.11.2022 15:09
von Michel
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Oh, das ist E. Seeehr E. Die kunstvolle Sprache, die traumverlorene Qualität, die sich nicht mit Erklärungen aufhält, die konsequente Schreibung im Konjunktiv (anfangs hatte ich das für einen Tempusfehler gehalten), vor allem aber die einprägsamen Bilder, die aus der Sprache erwachsen. Show, don’t tell in seiner besten Form.
Und: Ich merke, dass ich sonst eher im U-Bereich lese. Ich muss mich schon ganz schön anstrengen, um bei der Stange zu bleiben.
_________________ Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken |
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silke-k-weiler Klammeraffe
Alter: 49 Beiträge: 750
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30.11.2022 22:21
von silke-k-weiler
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Oha, mag ich, kann aber noch nicht sagen, warum. Aber ich nehm Dich mal mit in meine Punkteränge und überlege mir noch eine clevere Begründung, warum Du welche bekommen solltest. Und wo ich die Vorgaben gefunden habe.
VG
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Edit: Tja, ich kann immer noch nicht sagen, woran es liegt, dass Du bei mir (ungefähr) im Mittelfeld gelandet bist. Diese surreal verwischende Szene des Bildnisses hat einfach was.
***
Edit 2: Aber die Vorgaben. Landschaftsbeschreibung - check, doch was ist mit Lina? Was übersehe ich?
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tronde Klammeraffe
T
Beiträge: 522
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T 01.12.2022 23:52
von tronde
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Hallo!
Sprachlich finde ich den Text gut. Spannender Ansatz mit dem Konjunktiv.
Das Thema finde ich nicht. Ich musste an Rotkäppchen denken, dass es hier um eine Lina gehen soll, erschließt sich mir nicht.
Die Bilder sind gut beschrieben.
Herzliche Grüße!
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Nachtvogel Leseratte
Alter: 32 Beiträge: 117 Wohnort: Münster
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03.12.2022 02:02
von Nachtvogel
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Ich verstehe den Text nicht. Außerdem ist mir irgendwie auch der Bezug zur Themenvorgabe nicht richtig klar. Leider keine Punkte von mir.
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Murnockerl Eselsohr
M
Beiträge: 340
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M 03.12.2022 11:43
von Murnockerl
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Du, lieber Text, machst mir die Bewertung auch nicht einfach. Aus dem Bauch heraus, hat mir das Lesen großen Spaß gemacht, ich mag die Bilder und die Wandlung. So gesehen bist du einer meiner Favoriten. Dann wiederum empfinde ich - und das ist in meinen Augen nicht zu vernachlässigen - das Thema nur sehr vage, wenn überhaupt erfüllt. Außerdem holpere ich hier und da beim Lesen über den Wechsel zwischen Präsens und Konjuktiv.
Für diesen Zwiespalt vergebe ich sechs Punkte.
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4298
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03.12.2022 18:05
von hobbes
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Auch so eine Geschichte, bei der ich denke, ich sollte sie vielleicht mehr mögen. Vielleicht würde mir das gelingen, würde sie mich nicht mit dem hier
Zitat: | und dann den schon getauchten Löffel an ihrem kindlichen Mund, glitzernd und rot von Blut.
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stehen lassen.
_________________ Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis |
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3311
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05.12.2022 14:51
von Constantine
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Bonjour sehr geehrte Postkarte
Leider kam diese Bildbeschreibung nicht an mich heran und vermittelte mir etwas. Ich gebe mein Unvermögen zu, dass ich keine Ahnung habe, worum es in dem Text letztlich geht, wird versucht, mir Gedanken in den Mund Kopf zu legen:
Zitat: | Wir schauen auf einen Tannenwald |
Zitat: | fände man es ganz niedlich und bewunderte ihre Begeisterung |
Zitat: | Aber was, zöge vom Rand her ein Sturm auf? Sprängen die Rehe zurück und peitschten dicke Flocken die Sicht. |
Zitat: | So einschneidend kalt und bitterlich, dass man die Augen niederschlagen müsste, und wie man schon wieder aufblickt, scheint das Mädchen gealtert und bärtig. |
Zitat: | und man fände diesen Gedanken erst sinnlos und dann auch verständlich |
Zitat: | wenn man sich ständig in ihrer Nähe wüsste |
Zitat: | und aus reiner Neugier täte man einen zweiten Blick |
Zitat: | dass man nicht wüsste, ob sie der Schönheit gerecht würde oder sie eher zersetzte |
Zitat: | Und man dächte, dass, selbst nach dem furchtbaren Sturm, sie ihn doch lieber ablehnen müsste |
Ich als Leser bleibe bei diesen winderlichen Beschreibungen und fantasievollen Vorgängen im Bild zu sehr außen vor. Der Text macht auf mich eher den Eindruck einer Stilübung, denn eines nachvollziehbaren und mich als Leser einbeziehenden Textes ohne Beschreibungen und Handlungen, die gedanklich_motivierend erklärt werden müssen.
Tut mir leid. Dieses Bild holt mich nicht ab: zéro points.
Merci beaucoup
Constantine
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Heidi Reißwolf
Beiträge: 1425 Wohnort: Hamburg
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05.12.2022 17:58
von Heidi
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Der Titel
Das ist ein guter Titel, der neugierig macht und der überraschenderweise genau das präsentiert, was er verspricht.
Die Sprache
ist für meinen Geschmack aufgrund des fast durchgängigen Konjunktivs etwas zu verworren und althergekommen, was aber auch dazu führt, dass ich mich vor einem altmeisterliches Gemälde vorfinde.
Wäre es eine weniger üppige Sprache mit klarer Linie, dann würde ich wohl eher ein reduziertes Bildnis vorfinden. Insofern passt die Sprache zum Inhalt und zu dem, was der Text transportieren möchte.
Was ich nicht ganz verstehe, ist, dass zu Beginn des Textes im Präsens erzählt wird und dann im Präteritum, ehe diese Konjunktivmehrung daherkommt (welcher davon kann ich immer nicht so gut auseinanderhalten, aber ich glaube das ist für diese Rezension nicht weiter relevant).
Die Figur(en) und der Inhalt
Die Figur lebt in diesem Text stark im Zusammenhang mit dem Inhalt, da es sich um ein Bild handelt und das ja im wahrsten Sinne des Wortes. Deshalb fasse ich bei diesem Text Figur und Inhalt zusammen.
Es ist also ein Gemälde das ein bewegtes Bild offenbart, das sich mir hier präsentiert. Erst ist da ein Kind das durch einen Wald läuft, es schneit. Das Kind hat einen Löffel in der Hand. Aber das ja auch nur vielleicht. Es könnte auch ganz anders sein, aber wenn es vielleicht so ist, dann könnten auch Rehe vorbeispringen und es könnte stürmisch sein und das Mädchen könnte den Löffel als Schild benutzen und es könnte dann eventuell plötzlich ganz alt sein. Nein, es könnte nicht nur, der Text sagt, es ist alt geworden, trägt einen Sack aus Leinen und sammelt mit dem Becher (was auch immer).
Und dann könnte die Dämmerung aufziehen und der Alte könnte dann ein Reh anfallen und mit seinen Zähnen Fleisch rausreißen.
Dann kommt die nächste Szene. Es könnte nämlich auch sein, dass ein Laken das Gemälde verhüllt und wir könnten dahinterlugen und sehen, nein, wir sie natürlich nur sehen, eine junge Frau, die auf einer Bank sitzt und die von einem Mann einen Becher mit irgendetwas darin angeboten bekommen könnte.
Wir als Betrachter sollten jetzt denken können, sie solle lieber nicht probieren. Aber sie tut es (nicht nur vielleicht – sie tut es wirklich) und der Mund ist rot von Blut.
Im Verlauf der Geschichte erfolgt folgende Entwicklung. Lina, das Mädchen verwandelt sich in einen alten Mann. Sie ist erst zart und unbefleckt, wird dann grausam und mörderisch, dann wird sie als junge Frau sichtbar, die Blut trinkt, dass sie offensichtlich selbst in Form des alten grausamen Mannes "gesammelt" hat.
Lina ist veränderlich und verändert sich. Ihr Charakter ist unwesentlich, ihre Figur transportiert Allgemeinmenschliches und das ist ja schon jede Menge.
Der Gesamteindruck
Der Wechsel zwischen Gegenwart, Vergangenheit und könnte-sein ist anstrengend zu lesen. Ich mag es gerne anstrengend, in diesem Fall gefällt mir die Wahl, den Text auf diese Weise zu konstruieren, weniger, denn es ergibt sich kein klares Bild, es dauert ewig, bis ich zu einem diffusen vordringen kann und selbst dann kommt es nicht richtig zum Vorschein. Dabei ist gerade der Beginn noch soweit klar zu erfassen. Ich meine, bis hierhin:
Zitat: | Wir schauen auf einen Tannenwald und auf sie, die in ihm spazieren geht. Ihr Mantel ist rot und glockenförmig. Die Tannen zärtlich geschmückt. Der Weg führt fort an den oberen Rand des Bildes. Sie streckt die Arme zu den Seiten aus und ein wenig von den glitzernden Flocken berührt ihre Handflächen. Ein Hut. Könnte wohl passen. Oder besser noch: eine Mütze. Am Wegesrand schauten Rehe auf und an einem Stamm kletterte ein Eichkätzchen.
Und vielleicht trüge sie einen Korb und einen kleinen Löffel und wenn sie versuchte, den Korb damit zu füllen, fände man es ganz niedlich und bewunderte ihre Begeisterung. Aber was, zöge vom Rand her ein Sturm auf? Sprängen die Rehe zurück und peitschten dicke Flocken die Sicht. Und wehten Mütze und Hut vom Kopf und das Haar hinge bald in nassen Strähnen. Das Mädchen hielte den Löffel wie einen Schild und ihre dünnen Arme wirkten am Körper zerbrechlich. So einschneidend kalt und bitterlich, dass man die Augen niederschlagen müsste, und wie man schon wieder aufblickt, scheint das Mädchen gealtert und bärtig. |
Insgesamt funktioniert der Text (von dieser Präsens und plötzlich Präteritum-Geschichte mal abgesehen) schon irgendwie, zumindest, was die Atmosphäre betrifft. Dann aber gehe ich immer weiter ins Dickicht. Das Mädchen wird zu einem Alten, es wird damit auch zu einer Bestie, es sammelt offensichtlich Blut und gibt es sich selbst dann als junge Frau in der letzten Szene hinter dem Laken? Diese Sache habe ich noch immer nicht ganz durchdrungen.
Ich weiß nicht, aber der Text ist für meinen Geschmack zu bildlastig und zu verworren. Ich mag dieses Vielleicht, das mitschwingt gerne, aber es müsste dann konsequent durchgehalten werden und nicht irgendwelche Brüche hervorbringen, die ich nicht zuordnen kann, denn zwischenzeitlich gibt es dann doch auch Stellen, die sind wie sie sind und nicht nur vielleicht.
Die Handlung und die Idee an sich finde ich spannend, ich meine damit die Metamorphose. Kind auf Bild, das Bild bewegt sich, das Kind wandert, es altert aus irgendwelchen Gründen (der Sturm, der es altern lässt?), die auch nicht relevant sind. Das ist schon eine schöne Bewegung. Aber dann? Die Verwandlung zurück zu einer jungen Frau und der mysteriöse alte Mann dazwischen. Und das Blut, was hat es damit auf sich? Wird sie zum Vampir? Ich steige nicht durch. Es fehlt an Klarheit.
Auch frage ich mich, welche Themenvorgabe hier verarbeitet wurde. Schätze und das Bild können es wohl schlecht sein. Oder? Aber Lina kann das auch nicht sein. Das Mädchen ist da.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass mir diese Sache mit dem Löffel, der zum Sammeln benutzt wird und dann auch als Schild wirklich gut gefallen hat. Eine schöne Idee, obwohl ich nicht durchdringe zu einem wirklichen Mehrwert und zu dem Denkstoff, den ich mir eigentlich von einem Text wünsche. Bestimmt ist er da, ich sehe ihn nur nicht.
Ich bin unschlüssig. Ich möchte diesem Text unbedingt Punkte geben, wegen der Atmosphäre und wegen der Entwicklung - ich mag Texte in der eine bildhaft ausgerbeitete offensichtliche Entwicklung dargestellt wird. Aber das Thema, ich finde es nicht umgesetzt vor. So ein Scheiß. Und trotzdem, ich kann nicht anders, es gibt fünf Punkte.
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holg Exposéadler
Moderator
Beiträge: 2396 Wohnort: knapp rechts von links
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05.12.2022 18:52
von holg
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Content Warning: nicht vor dem Schlafengehen lesen.
Das beginnt wie eien Bildbeschreibung. Warum dann der Tempuswechsel in Satz 9? Satz 10 verrät: es ist Konjuktiv.
Dann wird es wild. Das Bild verändert sich in der Welt der Möglichkeiten bis zu einer derart grausamen Szene, dass es fortan, wie das Bildnis dieses britischen Dandies, hinter einem Laken verborgen würde und dort ein anderes verstörendes Eigenleben entwickeln könnte.
Bis auf diese Unsicherheit zu Beginn (und die Schienenbeine) nicht schlecht gemacht. Dieses spekulative, nur ungefähre hat etwas alptraumhaft Luzides.
_________________ Why so testerical? |
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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05.12.2022 19:46
von Jenni
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Die Betrachtung eines Bildes, das sich im Konjunktiv stetig verändert, bis am Ende alles Gesehene sich miteinander vermischt und etwas schief und etwas skurril zu einem einzigen Bild zusammenwächst. Das ist eine wundervolle Idee und auch ebenso wundervoll umgesetzt.
Mehr habe ich dazu nicht zu sagen als: Respekt und Punkte. 10 davon.
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dürüm Wolf im Negligé
Alter: 46 Beiträge: 966 Wohnort: Cape Town
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06.12.2022 11:54
von dürüm
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Hm.
Das hier ist eine der Geschichten, die ich am liebsten nicht zu Ende gelesen hätte.
Grausam, plastisch, dabei immer wieder die Perspektive wechselnd, fast surrealistisch widerstrebt sie mir ganz tief innen.
Leider nicht meins (obwohl sprachlich wahrscheinlich nicht schlecht, soweit ich das objektiv durch meinen tiefen Widerwillen beurteilen kann)
Leider keine Punkte
Gruß
Kerem
_________________ Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen.
(Oscar Wilde)
Der Willige wird vom Schicksal geführt. Der Störrische geschleift.
(Seneca) |
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F.J.G. Bitte keinen Weichspüler verwenden
Alter: 33 Beiträge: 1954 Wohnort: Wurde erfragt
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06.12.2022 12:55
von F.J.G.
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Wertes unbekanntes schreibendes Wesen,
leider blicke ich hier gar nicht durch.
Insofern kann ich diesen Text auch nicht bewerten.
Dennoch besten Dank
Kojote
_________________ Ab sofort erhältlich: Achtung Ungarn! Ein humorvolles Benutzerhandbuch |
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Minerva Nachtfalter
Beiträge: 1150 Wohnort: Sterndal
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06.12.2022 15:43
von Minerva
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Vorbemerkung: Leider war meine Zeit diesmal arg knapp, deswegen nur ein kleiner Standard-Kommentar. (Sorry)
Nach meiner Ansicht waren alle Beiträge von hoher Qualität und unterhaltsam. Weswegen es deiner nicht auf meine Punkteliste geschafft hat, weiß ich nicht. Das Aussortieren, auch deines Beitrags, ist mir schwer gefallen.
_________________ ... will alles ganz genau wissen ... |
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5336 Wohnort: NRW
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06.12.2022 19:23
von Bananenfischin
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Von mir gibt es zeitbedingt leider nur einen kurzen Kommentar.
Dieser Text ist für mich im Vergleich innerhalb dieses Wettbewerbs kein oder ein unterer Punktekandidat, obwohl die Machart ungewöhnlich ist, was mir erst mal gefällt.
Nach Sichtung aller Texte blieben für diesen Text dann leider keine Punkte mehr übrig.
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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anderswolf Reißwolf
Beiträge: 1069
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07.12.2022 17:31
von anderswolf
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Überraschender Epilog zur Lina-im-Wald-Trilogie: Lina als ungreifbare Figur einer Außenbetrachtung, die erkennt: Wer betrachtet, verändert das Betrachtete, der eigene Blickwinkel verändert das Erblickte. Was also, wenn die eigene Lina-Interpretation Lina veränderte? Absurde Traumbilder entstünden, eingefangen in träumerischer Sprache.
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Gast
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07.12.2022 23:40
von Gast
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Keine Punkte, sorry.
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fabian Klammeraffe
Beiträge: 610
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08.12.2022 16:02 Re: Bildnis von fabian
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Heilige Wirrnis,
ich bin zu altmodisch für diesen Versuch, mir das literarische Äquivalent eines Schichtkuchens, genannt kalter Hund, servieren zu lassen.
0 Punkte
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fabian Klammeraffe
Beiträge: 610
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09.12.2022 11:11
von fabian
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Das ist jetzt, als ginge ich z meiner eigenen Hinrichtung.
Ja, ich habe mich dem Text verweigert.
Ich war blind und besoffen von mir selber.
Es tut mir leid um die Respektlosigkeit.
Etwas allgemeiner finde ich mich wieder in einem Gedicht von Rilke – leider als Widerpart des lyrischen Ichs.
Der Menschen Wort kann durchaus zum Fürchten sein.
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