Das kleine böse Buch
von
Magnus Myst
Illustrator/in: Thomas Hussung
Einbandart: Hardcover
Seitenzahl: 128
Lesealter: ab 8 Jahre
ISBN: 978-3-7641-5124-9
ISBN eBook: 978-3-7641-9230-3
Was war es nun dieses Mal? Das Cover? Der erste Satz? Oder der Klapptext? Irgendwie alles zusammen. Und außerdem bin ich ein sehr hilfsbereiter Leser; zumindest bösen Wesenheiten in Ausbildung gegenüber.
Das kleine Buch hat nämlich das Problem zwischen magischen bösen Schwergewichtlern erschaffen worden zu sein an denen es sich bisher erfolglos zu messen suchte. Wer wäre als Buch auch nicht gerne mächtig, böse und in Drachenleder gebunden? Na also!
Es macht riesenspaß der Handlung dieses durchaus gewitzen Werkes zu folgen. Ich habe eigentlich vorhersehbare Rätseleinlagen und eine langweilige Geschichte erwartet, die man sich durch liest, schmunzelt und den Schmöcker mit den Worten
"ganz nett" wieder weg legt.
Doch ist man am Ende eher gerührt, angenehm überrascht und sehr versucht sich die Fortsetzungen der Reihe zu kaufen. Das Buch schafft Immersion. Man wird tatsächlich mitgenommen, erlebt Spannung und eine überaus sympathische Bindung. Zumindest wenn man sich das innere Kind bewahrt hat und sich auf die Sache einlässt.
Und wo wir gerade bei Kindern sind. Das Lesealter wird ab 8 Jahren angegeben und das würde ich auch so unterschreiben. Vielleicht ist das sogar noch zu niedrig angesetzt; ich habe kein Gefühl für die Belastbarkeit von Kinderseelen. Einige Stellen jedenfalls, sind für kleinere Vertreter der Menschen, meiner Meinung nach, nicht wirklich geeignet. Denn was sich bei manchen als Spannung etabliert, kann bei anderen eventuell echte Angstzustände auslösen. Oder es können sich falsche Moralvorstellungen bilden, wenn man noch keine hinreichende Fähigkeit zur Reflektion und Ironie besitzt.
Wem würde ich also
das kleine böse Buch empfehlen? Eigentlich fast jedem. Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab einer gewissen geistigen Reife. Eltern können es ja vorher lesen (geht schnell; ich war in 2 Stunden durch) um dessen Wirkungsgrad auf ihren Nachwuchs abschätzen zu können.
Es ist innovativ, interaktiv, hat Witz und sehr viel Herz. Ist
das kleine böse Buch am Ende also gar nicht so böse? Nun darum geht es doch. Es ist ja noch in Ausbildung.
Dahl