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Christof Lais Sperl Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 922 Wohnort: Hangover
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26.10.2022 09:58 Lassen Sie mich durch, ich bin ein Text: Literaten auf der Überholspur von Christof Lais Sperl
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Ich habe mir ein paar Gedanken zum Umgang im dsfo gemacht und stelle diese hier zur Diskussion.
Was meint ihr? Ich hoffe auf einen produktiven, fruchtbaren Thread.
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Lassen Sie mich durch, ich bin ein Text:
Literaten auf der Überholspur
Ein Einwurf
Sechzehn Jahre. Eine lange Zeit. Vor allem für diejenigen, welche sich tagein tagaus fürs Schriftstellerforum einsetzen. Eine Handvoll Leute fallen mir dabei ein - oder sollte mal lieber fällt schreiben? Diese, gleich geartete und immer neue Fragen tauchen auf, wie auch diese: Wie komme ich selbst eigentlich rüber, wie ist mein Text? Schließlich, am Ende geben es doch alle zu, schreiben wir nicht zuletzt für all die Anderen. Wollen geliebt, gelobt, gelesen werden.
Mit Engagement gehen all die Administrator*innen zur Sache. Erfinden kniffelige Themen für Schreibwettbewerbe, stehen mit Rat und Tat bei der Textarbeit zur Seite, steuern die mittlerweile ziemlich große Maschine und beantworten Fragen zu Satzbau, Layout und Verlagswesen. Vielleicht das Beste ist dabei, dass so manches Werk, zu dem man selbst mit seiner Kritik auch ein klitzekleines Bisschen beigetragen hat, auf einmal auf der Publikationsliste eines Verlages steht, wie jüngst ein Buch über ein Land in Osteuropa. Keiner muss im Kämmerlein schaffen, seine Pakete an Verlage schicken, und auf ausbleibende Antworten von überlasteten Lektoren warten. Der Text im Forum kriegt sein Fett als Feedback sofort weg. Und dann kann gefeilt werden.
Meine Texte sind durch Rückmeldung und Kritik definitiv besser geworden. Dafür bin ich all den Leser*innen dankbar. Und wenn ich auch längst keine Sophie Passmann geworden bin, ist mein Schreiben, jedenfalls für mich selbst, mittlerweile recht akzeptabel. Eine schöne Welt sind all die PNs, in denen man sich näher kennenlernen und tiefsinnig diskutieren kann. Schöne dsfo-Idionynkrasien sind entstanden. Gern gelesen ist so eine davon.
Doch unser Land ist laut geworden. Da gönnt man sich nicht mehr viel. Dazu ist vielleicht schon genug geschrieben. Fatalerweise ist so einiges am Lärm der breitbeinigen Individualität auch ins dsfo übergeschwappt. Immer öfter, jedenfalls glaube wenigstens ich dies so zu empfinden, kann man hier im Forum auf Charaktere treffen, die Überschaubares, Fehlerhaftes posten, aber ebenso gern auch stänkern wollen. Die allerkleinste Kritik führt, es drängt sich ein hinkender Vergleich zu Godwin’s Law auf, zu vehementen Anwürfen, von denen derjenige, man verstünde die Genialität der Dichter*innen eben nicht, noch die geringste Vorhaltung ist. Da vergleicht man sich selbst mit den ganz Großen der Literaturgeschichte, steht stolz auf einer Ebene mit einer, sagen wir, Djuna Barnes, mit einem Joyce, hat aber dennoch (verzeiht mir, ihr vielen Verkannten der Vergangenheit) an Publikationen und Konvoluten kaum etwas vorzuweisen. Auf Demut und künstlerische Bescheidenheit kann man da lange warten, ja, man wird zum begossenen Pudel der Textwerkstatt. Ob nun ein Vergleich mit Gangsta-Rappern oder lichthupenden SUV-Fahrer*innen auf der linken Autobahnspur gelingt, mögen die Leser dieser überschaubaren Zeilen selbst entscheiden. In jedem Fall zeigen beide der Haltungen, wie auch diejenige der Poser-Literaten selbst: Es gibt „zu viele Häuptlinge, und zu wenige Indianer“ (Rio Reiser).
Man kann all das auch Beratungsresistenz nennen. Leider bereitet eine solche nur wenig Spaß.
Doch kommt man selbst kaum umhin, dem inneren Schweinehung zu folgen doch wieder eine Replik rauszuhauen. Und ist somit auf den Leim gegangen. Wobei wir schon wieder beim Pudel wären.
Was meint ihr? Wie geht es euch dabei?
CLS
_________________ Lais |
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Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3376 Wohnort: bei Freiburg
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26.10.2022 12:06
von Michel
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Mir geht es tatsächlich ein wenig anders. (Auch wenn ich das vermutlich nicht ganz so elaboriert ausdrücken kann wie du.)
Ja, mir begegnen auch immer wieder mal Lautsprecher hier im Forum. Meinungsstarke Mitschreiber_innen, deren Auftritt ich persönlich als unangemessen, manchmal ausgesprochen störend finde.
Möglicherweise hilft mir da meine ziemlich ausgeprägte Angst vor Fettnäpfchen, davor, in egal welchen Zusammenhang als irrend widerlegt zu werden und mich in Grund und Boden zu schämen. (Darin bin ich wirklich gut.)
Das hilft mir aber auch dabei, Diskussionen aus dem Weg zu gehen, die ich als nutzlos empfinde. Ich registriere solche Diskussionen, manchmal kommt dieses Popcorn-Gefühl auf, manchmal belasten sie mich (Fremdschämen) - meist blättere ich weiter und suche einen Thread auf, der mich mehr interessiert.
So habe ich nicht den Eindruck, dass dieses Forum von Un-Diskussionen überschwemmt wird. Sie treten immer wieder auf, mal mehr, mal weniger, aber die (leise) Masse der Fäden hier finde ich konstruktiv und bereichernd und bin dankbar, darin mitschwimmen zu dürfen.
_________________ Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken |
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Christof Lais Sperl Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 922 Wohnort: Hangover
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26.10.2022 12:36 Michel von Christof Lais Sperl
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Das „Popcorn-Gefühl“ gefällt mir! Gute, positive Sicht. Ich bin evtl. zu negativ! Gruß C
_________________ Lais |
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Minerva Nachtfalter
Beiträge: 1150 Wohnort: Sterndal
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26.10.2022 13:17 Re: Lassen Sie mich durch, ich bin ein Text: Literaten auf der Überholspur von Minerva
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Christof Lais Sperl hat Folgendes geschrieben: | Doch unser Land ist laut geworden. Da gönnt man sich nicht mehr viel. Dazu ist vielleicht schon genug geschrieben. Fatalerweise ist so einiges am Lärm der breitbeinigen Individualität auch ins dsfo übergeschwappt. |
Dem stimme ich, aus meiner rein subjektiven Empfindung, zu. Vielleicht steh ich da allein.
Die Gabe von Michel, das mit Popcorn oder schlichtem Weitergehen zu handhaben, gelingt mir nicht immer. Andererseits bietet es mir Übungsfläche. Ein wochen(?)-monate(?)langes Untertauchen hingegen, nebst engültigem Abschied aus gewissen sozialen Medien, war trotzdem die bessere Entscheidung.
Das kam doch vor allem mit Corona auf: Wer nichts machen konnte draußen, konnte immer noch ins Internet. Und was man da nicht für Resonanz bekam auf seine Ansichten, besonders viele Klicks und Likes, je fieser und verurteilender diese waren. Da haben einige Blut geleckt. Wo Resonanz ist (Liebe bekommen), bleibt man. Und alles triggert.
Aber die Liebe soll bedingungslos sein und sie reicht trotzdem nie.
Das zusammen mit dem (Wieder-)Entdecken des Schreibens führt dann auch mal ins DSFo.
Die Suche nach Resonanz in Form von Liebe geht weiter, aber scheitert zwangsläufig (manchmal schon beim Hauch einer Kritik). Wer keine Liebe erfahren hat, der sorgt eben für andere Gefühle als zweitklassigen Ersatz. Immerhin wird man beachtet, das ist mehr als nichts.
Das ist jetzt ein bisschen konfus und klingt wie eine Sache statt zwei, aber besser krieg ich es gerade nicht zusammen.
(Allerdings wende ich zusammenfassend noch ein, das das Verhältnis nicht etwa 1:10 geworden ist im Vergleich zu früher, vielleicht eher 1:2-3 je nach Krisenlage).
_________________ ... will alles ganz genau wissen ... |
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HansGlogger Klammeraffe
H Alter: 65 Beiträge: 605 Wohnort: Bayern
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H 26.10.2022 13:48
von HansGlogger
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Ich bin ja nun nicht so lange dabei, habe jedoch Erfahrungen aus anderen Foren, speziell aus news groups in grauer Internet-Urzeit.
Es gibt IMHO drei Regeln für Benutzer in solchen Foren wie hier.
1) Beleidige keine Kritiker deiner Texte.
2) Verwende eine Rechtschreibprüfung (mindestens Gerold)
3) Kommentiere andere Texte, stelle nicht nur deine eigenen ein.
Oft tritt es zusammen auf, dass jemand gegen alle drei Regeln verstößt, das scheint dann wohl an der Persönlichkeit zu liegen.
Wer gegen alle drei Regeln verstößt, erhält von mir, nach einer Ermahnung (von mir oder anderen) nach kurzer Bewährungszeit KEINE Antwort mehr in keinem Faden, egal was er schreibt.
Im usenet, gab es das sogenannte Kill-file, eine Datei von Benutzern, deren Beiträge nicht mehr angezeigt werden. Jeder Teilnehmer konnte sich ein eigenes Kill-File einrichten. Das Eintragen hieß dann Plonken:
https://de.wikipedia.org/wiki/Plonk
So etwas wäre in dsfo vielleicht auch sinnvoll.
Ich pflege hier ein virtuelles Kill-File. Es ist eine Frage der Eigen-Disziplin, dass ich mich dann auch daran halte.
Bei fortgesetzten Verstößen gegen eine oder zwei Regeln, entscheide ich im Einzelfall, wen ich plonke, das hängt dann vom Gesamteindruck ab, aber je länger so ein gegen den Geist der Gemeinschaft gerichtetes Verhalten anhält, um so eher ist jemand bei mir im "Kill-File"
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Christof Lais Sperl Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 922 Wohnort: Hangover
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26.10.2022 14:26 Kolleginnen und Kollegen von Christof Lais Sperl
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Tolle Einschätzungen!
Minerva: Exakt so geht es mir.
Hans: Sehr gute Idee!
_________________ Lais |
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2837
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R 26.10.2022 16:33
von Rübenach
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HansGlogger hat Folgendes geschrieben: |
Im usenet, gab es das sogenannte Kill-file, eine Datei von Benutzern, deren Beiträge nicht mehr angezeigt werden. Jeder Teilnehmer konnte sich ein eigenes Kill-File einrichten. Das Eintragen hieß dann Plonken:
https://de.wikipedia.org/wiki/Plonk
So etwas wäre in dsfo vielleicht auch sinnvoll. |
Gibt es in verschiedenen Ausprägungen als Ignore-Liste und als Kontaktsperre-Liste.
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3180 Wohnort: Frankenberg/Eder
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27.10.2022 07:19
von Taranisa
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HansGlogger hat Folgendes geschrieben: | Es gibt IMHO drei Regeln für Benutzer in solchen Foren wie hier.
1) Beleidige keine Kritiker deiner Texte.
2) Verwende eine Rechtschreibprüfung (mindestens Gerold)
3) Kommentiere andere Texte, stelle nicht nur deine eigenen ein. |
Dem stimme ich zu, wobei ich "Texte" in "Beiträge allgemein" ändern würde. Unser Forum lebt vom Austausch, worunter manche leider verstehen: Ich frage für mich, hole Rückmeldungen zu meinen Texten ein, beteilige mich im Gegenzug jedoch nicht bei anderen (nur nehmen, nie geben). Bei so etwas würde ich mir schäbig vorkommen, ich bin für ein gesundes Gleichgewicht.
Wer Texte einstellt, muss damit rechnen, dass andere nicht "Hurra" schreien. Aber nur von (konstruktiver) Kritik kann ich lernen.
Bei nutzlosen Diskussionen halte ich mich -nach Erkennen- komplett raus oder greife, wie Michel, auch mal zu Popcorn und lese mit, wenn ich Zeit und Lust habe.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22 |
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Gast
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27.10.2022 09:50 Re: Lassen Sie mich durch, ich bin ein Text: Literaten auf der Überholspur von Gast
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Christof Lais Sperl hat Folgendes geschrieben: | Ich habe mir ein paar Gedanken zum Umgang im dsfo gemacht und stelle diese hier zur Diskussion.
Was meint ihr? Ich hoffe auf einen produktiven, fruchtbaren Thread.
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Lassen Sie mich durch, ich bin ein Text:
Literaten auf der Überholspur
Ein Einwurf
Sechzehn Jahre. Eine lange Zeit. Vor allem für diejenigen, welche sich tagein tagaus fürs Schriftstellerforum einsetzen. Eine Handvoll Leute fallen mir dabei ein - oder sollte mal lieber fällt schreiben? Diese, gleich geartete und immer neue Fragen tauchen auf, wie auch diese: Wie komme ich selbst eigentlich rüber, wie ist mein Text? Schließlich, am Ende geben es doch alle zu, schreiben wir nicht zuletzt für all die Anderen. Wollen geliebt, gelobt, gelesen werden.
Mit Engagement gehen all die Administrator*innen zur Sache. Erfinden kniffelige Themen für Schreibwettbewerbe, stehen mit Rat und Tat bei der Textarbeit zur Seite, steuern die mittlerweile ziemlich große Maschine und beantworten Fragen zu Satzbau, Layout und Verlagswesen. Vielleicht das Beste ist dabei, dass so manches Werk, zu dem man selbst mit seiner Kritik auch ein klitzekleines Bisschen beigetragen hat, auf einmal auf der Publikationsliste eines Verlages steht, wie jüngst ein Buch über ein Land in Osteuropa. Keiner muss im Kämmerlein schaffen, seine Pakete an Verlage schicken, und auf ausbleibende Antworten von überlasteten Lektoren warten. Der Text im Forum kriegt sein Fett als Feedback sofort weg. Und dann kann gefeilt werden.
Meine Texte sind durch Rückmeldung und Kritik definitiv besser geworden. Dafür bin ich all den Leser*innen dankbar. Und wenn ich auch längst keine Sophie Passmann geworden bin, ist mein Schreiben, jedenfalls für mich selbst, mittlerweile recht akzeptabel. Eine schöne Welt sind all die PNs, in denen man sich näher kennenlernen und tiefsinnig diskutieren kann. Schöne dsfo-Idionynkrasien sind entstanden. Gern gelesen ist so eine davon.
Doch unser Land ist laut geworden. Da gönnt man sich nicht mehr viel. Dazu ist vielleicht schon genug geschrieben. Fatalerweise ist so einiges am Lärm der breitbeinigen Individualität auch ins dsfo übergeschwappt. Immer öfter, jedenfalls glaube wenigstens ich dies so zu empfinden, kann man hier im Forum auf Charaktere treffen, die Überschaubares, Fehlerhaftes posten, aber ebenso gern auch stänkern wollen. Die allerkleinste Kritik führt, es drängt sich ein hinkender Vergleich zu Godwin’s Law auf, zu vehementen Anwürfen, von denen derjenige, man verstünde die Genialität der Dichter*innen eben nicht, noch die geringste Vorhaltung ist. Da vergleicht man sich selbst mit den ganz Großen der Literaturgeschichte, steht stolz auf einer Ebene mit einer, sagen wir, Djuna Barnes, mit einem Joyce, hat aber dennoch (verzeiht mir, ihr vielen Verkannten der Vergangenheit) an Publikationen und Konvoluten kaum etwas vorzuweisen. Auf Demut und künstlerische Bescheidenheit kann man da lange warten, ja, man wird zum begossenen Pudel der Textwerkstatt. Ob nun ein Vergleich mit Gangsta-Rappern oder lichthupenden SUV-Fahrer*innen auf der linken Autobahnspur gelingt, mögen die Leser dieser überschaubaren Zeilen selbst entscheiden. In jedem Fall zeigen beide der Haltungen, wie auch diejenige der Poser-Literaten selbst: Es gibt „zu viele Häuptlinge, und zu wenige Indianer“ (Rio Reiser).
Man kann all das auch Beratungsresistenz nennen. Leider bereitet eine solche nur wenig Spaß.
Doch kommt man selbst kaum umhin, dem inneren Schweinehung zu folgen doch wieder eine Replik rauszuhauen. Und ist somit auf den Leim gegangen. Wobei wir schon wieder beim Pudel wären.
Was meint ihr? Wie geht es euch dabei?
CLS |
Ehrlich gesagt: Ich bin von deiner angekündigten Kritik ein wenig enttäuscht, Christof. Andererseits auch nicht, denn was will man erwarten. Aber: Als digitaler Vernetzungskritiker, der ich nun mal bin (und der dies auch gerne raushängen lässt ), würde ich meinen, dass eine generalisierte Kritik hinsichtlich des kommunikativen Verhaltens auf sozialen Plattformen wie dieser zunächst einmal mit folgender Frage starten sollte: Um welche Art vom Kommunikation handelt es sich bei der von dir unterstellten "Kommunikation" auf sozialen Plattformen? Handelt es sich hierbei überhaupt noch um Kommunikation? P.S. Hatte das schon mal geschrieben: Du scheinst ein grundsympathischer Typ zu sein. Einer von diesen integrativen Harmonie Menschen. Aber die Entwicklung, dass auf sozialen Plattformen nicht immer mehr "rumgevögelt" sondern immer mehr "rumgepöbelt" wird , scheint mir eine vollkommen natürliche Entwicklung zu sein, Christof. Als Vernetzungskritiker mit Hang zum Zynismus begrüße ich diese Entwicklung, da sie etwas Entlarvendes hat.
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HansGlogger Klammeraffe
H Alter: 65 Beiträge: 605 Wohnort: Bayern
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H 27.10.2022 10:02
von HansGlogger
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@Rübenach
Ich hatte die Ignore und Kontaktsperre auf PN bezogen. Aber die Ignore-Liste scheint auch auf Beiträge zu wirken. Danke für den Hinweis
Gruß
Hans
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Christof Lais Sperl Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 922 Wohnort: Hangover
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27.10.2022 15:37 Nun ja, Oskar von Christof Lais Sperl
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Damit ist die Kritik schon gerechtfertigt. Das heißt, du lieferst hier ernsthafte Argumente.
Allerdings sehe ich im dsfo eine im Zeitverlauf negative Entwicklung der Kommunikation, die also chronologisch ablesbar und abwägbar ist.
Das bedeutet, zuerst eher angenehmer Urzustand , später oft rüpelhafte Gegenwart. Was Kommunikation eigentlich ist, könnte man akademisch diskutieren, führt daher allerdings zu weit.
Per se ist Vernetzung (ich bin stark vernetzt) nur dann von übel, wenn mißbräuchlich genutzt. Hier soll nicht gelten, 'the medium is the message'.
Zuerst wies ich ja auf all das Positive im Forum hin.
Doch letzteres wird gelegentlich von allerlei Aggros geentert. Dass ich nun sympathisch sein soll (sieht sicher nicht jeder so), ist eigentlich gar nicht schlecht. : )
_________________ Lais |
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Muzzlehatch Wortedrechsler
Beiträge: 98
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16.01.2023 15:35
von Muzzlehatch
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Sorry, dass ich den Thread nach einigen Monaten erneut mit Leben befülle, aber aus akt. Anlass habe ich Grund dafür.
Ich bin hier seit einigen Jahren angemeldet, aber immer nur phasenweise passiv und noch seltener aktiv zugegen. Ich habe die Atmosphäre hier bislang immer als sehr angenehm und konstruktiv wahrgenommen.
Nachdem ich seit einigen Tagen wieder verstärkter aktiv bin, fallen mir allerdings gehäuft die trollenden Zeitgenossen auf, die einem aufgrund reiner Geschmacksfragen, geringfügigen, unwesentlichen Aussagen im Nebensatz oder Ahnlichem gleich besserwisserisch die Eignung als Schriftsteller absprechen oder gar persönlich abwertend werden.
Solche Leute und solche Beiträge sagen mehr über sich selbst als den Adressaten aus. Trotzdem finde ich es extrem kurios. Ich frage mich immer, ob diese Leute nur im Internet so gehässig auftreten oder auch im Reallife einsame Unsympathen sind.
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Christof Lais Sperl Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 922 Wohnort: Hangover
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16.01.2023 16:23 Interessant! von Christof Lais Sperl
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Bedenkenswerte Ausführungen. Schön, dass zu das Thema nochmals aufnimmst. Selbst ist mir der beschriebene Wadenbeißer aufgrund meiner CLS-Texte noch nicht ans Bein gegangen. In meiner Einwendung hatte ich eher Autor*innen im Sinn, die jedwede Kritik ihrer eigenen Texte als Ausgeburten bemitleidenswerter Idioten abzustempeln lieben. So nach dem Schema: ICH schreibe A, jede Kritik an A ist Zeugnis der Unfähigkeit des Kritikers DU. A verstehen nur Leute, die auf dem intellektuellen Niveau des großen ICH stehen.
Deshalb bin ich dazu übergegangen, Kritik nur noch an sorgsam ausgewählte Dsfo-ler zu übermitteln. Nämlich solchen, die grundsätzlich kritikfähig sind. Deren Ohren hören und nicht klingeln.
Ich würde an deiner Stelle, sofern ein Ratschlag genehmigt ist, einfach ignorieren. Es gibt ja genügend Gute hier im Forum. Viele Grüße von Christof
_________________ Lais |
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2267 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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17.01.2023 08:42 Re: Lassen Sie mich durch, ich bin ein Text: Literaten auf der Überholspur von Pickman
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Christof Lais Sperl hat Folgendes geschrieben: | Lassen Sie mich durch, ich bin ein Text |
Den Titel find ich schon mal klasse. Aber jetzt muss ich mich leider meiner Erwerbsarbeit zuwenden.
_________________ Tempus fugit. |
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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17.01.2023 11:31
von Abari
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Hey CLS,
spannend. Aber irgendwie auch nicht, denn nach nunmehr neun Jahren im dsfo, streckenweise mit größeren Pausen, denke ich sagen zu können: Das war (leider) schon immer so. Da wurde gebasht, gepost, gekloppt, geirgendwoasd was das Zeug hielt. Ich werde nie vergessen, wie ich mal Teil eines solchen Bashings geworden bin, bis ... ja bis die Katharsis bei mir die Notbremse gezogen hat. Erst war es lustig und manche haben gleich offiziell die Popcorntüte ausgepackt. Aber irgendwann war es einfach nur noch schlimm - vermeintlicher Troll hin, Störenfried her. War selbst schon extrem wütend auf jemanden und habe ihn kritikmäßig vor den Kopf gestoßen; wobei inhaltlich stimmte, was ich sagte, aber es eben sprachlich in den Mantel des Zorns gewickelt war. Es sind nicht nur immer die bewegungsresistenten "Andern", manchmal hatte ich mir auch selber vor die Karre geschissen. Mein Resümee: Schweigen und Ignoreliste. Paar Leute haben es darauf geschafft, obwohl ich mich selber für einen relativ friedlichen Zeitgenossen halte. Manchmal, wenn ich wieder mal wissen will, wo dasjenige steht, klicke ich auf "Alle anzeigen". Menschen können sich ja ändern und lese ein bisschen nach. Die meisten ändern aber leider nichts. Das ist dann halt so.
Wie schon trefflich gesagt wurde: Über kurz oder lang kommt hier alles raus. Die Frage ist dann eher, ob man/frau/weitere Schlüsse daraus zieht oder nicht.
Manche hatten das zumindest für die Lyrik schon einmal beklagt, dass es da kein "Hauen und Stechen" mehr gäbe. Na ja, das ist schon bestimmt fünf Jahre her, könnte man einwenden. Aber immerhin vermissten damals [!] schon Leute den frischen Wind, der derzeit zu wehen scheint. Und vor allem kritische Auseinandersetzungen mit den Texten, jenseits von Wohlfühloase und HappyEnd.
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
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Christof Lais Sperl Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 922 Wohnort: Hangover
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17.01.2023 12:45 Hallo Abari von Christof Lais Sperl
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Interessante Erfahrungen. Aber: Wurde früher auch getrollt?
Viele liebe Grüße! CLS
_________________ Lais |
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Gast
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17.01.2023 12:56
von Gast
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Muzzlehatch hat Folgendes geschrieben: | Sorry, dass ich den Thread nach einigen Monaten erneut mit Leben befülle, aber aus akt. Anlass habe ich Grund dafür.
Ich bin hier seit einigen Jahren angemeldet, aber immer nur phasenweise passiv und noch seltener aktiv zugegen. Ich habe die Atmosphäre hier bislang immer als sehr angenehm und konstruktiv wahrgenommen.
Nachdem ich seit einigen Tagen wieder verstärkter aktiv bin, fallen mir allerdings gehäuft die trollenden Zeitgenossen auf, die einem aufgrund reiner Geschmacksfragen, geringfügigen, unwesentlichen Aussagen im Nebensatz oder Ahnlichem gleich besserwisserisch die Eignung als Schriftsteller absprechen oder gar persönlich abwertend werden.
Solche Leute und solche Beiträge sagen mehr über sich selbst als den Adressaten aus. Trotzdem finde ich es extrem kurios. Ich frage mich immer, ob diese Leute nur im Internet so gehässig auftreten oder auch im Reallife einsame Unsympathen sind. |
Meinst du damit etwa auch so jemanden wie mich, Muzzlehatcher? Mein Name ist Tim (mein Spitzname Oskar), ich bin kein Troll, Hörr von und zu Hatcher- whatever.-uch Jo, jo, das Zitat von Kleist: "Wenn Peter etwas über Paul sagt, sagt das mehr über Peter als über Paul", kenne ich uch. Vorschlag zu Güte: Kümmere dich um ein anständiges Bild für deine Klima Dystopie, so dass es sich auf den Text neugierig werden lässt.
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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17.01.2023 12:57 Re: Hallo Abari von Abari
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Christof Lais Sperl hat Folgendes geschrieben: | Aber: Wurde früher auch getrollt? |
Ja klar. Das Phänomen ist mW so alt wie das besser ausgebaute Internet und auch das dsfo war nie gefeit. Könnte Namen nennen, lass das aber lieber.
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
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Gast
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17.01.2023 12:58 Re: Interessant! von Gast
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Christof Lais Sperl hat Folgendes geschrieben: | Bedenkenswerte Ausführungen. Schön, dass zu das Thema nochmals aufnimmst. Selbst ist mir der beschriebene Wadenbeißer aufgrund meiner CLS-Texte noch nicht ans Bein gegangen. In meiner Einwendung hatte ich eher Autor*innen im Sinn, die jedwede Kritik ihrer eigenen Texte als Ausgeburten bemitleidenswerter Idioten abzustempeln lieben. So nach dem Schema: ICH schreibe A, jede Kritik an A ist Zeugnis der Unfähigkeit des Kritikers DU. A verstehen nur Leute, die auf dem intellektuellen Niveau des großen ICH stehen.
Deshalb bin ich dazu übergegangen, Kritik nur noch an sorgsam ausgewählte Dsfo-ler zu übermitteln. Nämlich solchen, die grundsätzlich kritikfähig sind. Deren Ohren hören und nicht klingeln.
Ich würde an deiner Stelle, sofern ein Ratschlag genehmigt ist, einfach ignorieren. Es gibt ja genügend Gute hier im Forum. Viele Grüße von Christof |
Wadenbeißer!!!!!!!! Hörrn Se mal, Hörr von und zu Sperling! Lernen Se mal erst einmal anständig Englisch, dann können wir uns hier gepflegt unterhalten.
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Muzzlehatch Wortedrechsler
Beiträge: 98
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17.01.2023 12:58
von Muzzlehatch
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Zitat: | Meinst du damit etwa auch so jemanden wie mich, Muzzlehatcher? Mein Name ist Tim (mein Spitzname Oskar), ich bin kein Troll, Hörr von und zu Hatcher- whatever.-uch Jo, jo, das Zitat von Kleist: "Wenn Peter etwas über Paul sagt, sagt das mehr über Peter als über Paul", kenne ich uch. Vorschlag zu Güte: Kümmere dich um ein anständiges Bild für deine Klima Dystopie, so dass es sich auf den Text neugierig werden lässt. |
Ich würde ja fragen, wieso du dich angesprochen fühlst. Aber die Berechtigung meiner Kritik hast du dann ja direkt mitgeliefert ...
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Gast
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17.01.2023 13:03
von Gast
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Abari hat Folgendes geschrieben: | Hey CLS,
spannend. Aber irgendwie auch nicht, denn nach nunmehr neun Jahren im dsfo, streckenweise mit größeren Pausen, denke ich sagen zu können: Das war (leider) schon immer so. Da wurde gebasht, gepost, gekloppt, geirgendwoasd was das Zeug hielt. Ich werde nie vergessen, wie ich mal Teil eines solchen Bashings geworden bin, bis ... ja bis die Katharsis bei mir die Notbremse gezogen hat. Erst war es lustig und manche haben gleich offiziell die Popcorntüte ausgepackt. Aber irgendwann war es einfach nur noch schlimm - vermeintlicher Troll hin, Störenfried her. War selbst schon extrem wütend auf jemanden und habe ihn kritikmäßig vor den Kopf gestoßen; wobei inhaltlich stimmte, was ich sagte, aber es eben sprachlich in den Mantel des Zorns gewickelt war. Es sind nicht nur immer die bewegungsresistenten "Andern", manchmal hatte ich mir auch selber vor die Karre geschissen. Mein Resümee: Schweigen und Ignoreliste. Paar Leute haben es darauf geschafft, obwohl ich mich selber für einen relativ friedlichen Zeitgenossen halte. Manchmal, wenn ich wieder mal wissen will, wo dasjenige steht, klicke ich auf "Alle anzeigen". Menschen können sich ja ändern und lese ein bisschen nach. Die meisten ändern aber leider nichts. Das ist dann halt so.
Wie schon trefflich gesagt wurde: Über kurz oder lang kommt hier alles raus. Die Frage ist dann eher, ob man/frau/weitere Schlüsse daraus zieht oder nicht.
Manche hatten das zumindest für die Lyrik schon einmal beklagt, dass es da kein "Hauen und Stechen" mehr gäbe. Na ja, das ist schon bestimmt fünf Jahre her, könnte man einwenden. Aber immerhin vermissten damals [!] schon Leute den frischen Wind, der derzeit zu wehen scheint. Und vor allem kritische Auseinandersetzungen mit den Texten, jenseits von Wohlfühloase und HappyEnd. |
Ja meine Fressen, ne! Wenn ich so einen Dummschnack hier lese. Es sind doch gerade so interfurzeielle Leutchen wie du, die ständig an der Laier zupfen, Volkes Stimme müsse gehört werden, jeder Einzelne solle sich ausdrücken dürfen. Identitätspolitik? Schon mal watt von gehört?
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Gast
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17.01.2023 13:04
von Gast
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Muzzlehatch hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | Meinst du damit etwa auch so jemanden wie mich, Muzzlehatcher? Mein Name ist Tim (mein Spitzname Oskar), ich bin kein Troll, Hörr von und zu Hatcher- whatever.-uch Jo, jo, das Zitat von Kleist: "Wenn Peter etwas über Paul sagt, sagt das mehr über Peter als über Paul", kenne ich uch. Vorschlag zu Güte: Kümmere dich um ein anständiges Bild für deine Klima Dystopie, so dass es sich auf den Text neugierig werden lässt. |
Ich würde ja fragen, wieso du dich angesprochen fühlst. Aber die Berechtigung meiner Kritik hast du dann ja direkt mitgeliefert ... |
Ach Hörr Musselflach, kümmern Se sich besser um ihre Dystopie.
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Seite 1 von 2 |
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