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Ab wann wirkt Infodump störend/hemmend?

 
 
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BerndHH
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Beitrag16.10.2022 05:01

von BerndHH
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Nein, machen wir schon nicht. Smile

Ja, die Stimme aus dem Off, der allwissende Erzähler, der bei mir sowieso überdominant ist, ständig quasselt und die wenigen dünnen Dialoge der Figuren an die Wand drückt.

Es ist vielleicht clever die Perspektive einer Person mit Informationsvorsprung einzubauen. Ein hochrangiges Regierungsmitglied mit Zugang zu Geheimdienstinformationen, in der Art halt.

Ich finde es legitim - es ist kein Thriller, der vom bewussten Weglassen von handlungsrelevanten Informationen lebt - dem Leser ein möglichst umfassendes Gesamtlagebild zu bieten.
Ja, Ihr fragt Euch: braucht der Leser das? Er will doch nur wissen, wie es mit der Hauptfigur weitergeht.
Ich mach's halt und wundere mich, warum es bei anderen nicht so gut ankommt.

Vielleicht ist ein anderer Erzählaufbau ratsam.
Zu jedem Kapitel schreibt man in Rot die Kernhandlung auf. Figur A geht nach X und trifft dort B, wobei das Ereignis X eintrifft.
Und erst, wenn das steht, dann kommt das Ornament drum herum.
Na ja, ist nur so eine Idee.


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Taranisa
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Beitrag16.10.2022 09:28

von Taranisa
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Zum Thema und meinen Erfahrungen:
Beim ersten Band meiner Reihe hatte ich es einfach, die Hütte des Henkers aus der Sicht der Prota zu zeigen. Sie kommt neu hin, sieht sich um und bringt erst einmal Sauberkeit und Ordnung in die Bude - und damit in ihr neues Leben.
Aktuell überlege ich bei einem anderen Projekt, wie ich einen Ort beschreibe, den die Perspektivträgerin bereits kennt - die Leserschaft jedoch noch nicht. Da werde ich wohl teilweise ins Detail gehen und Erinnerungen an eine getötete Figur einfließen lassen ("Im letzten Jahr saßen wir zwischen den Apfelbäumen und badeten unsere Füße im Bachlauf ..."). Irgendwie muss das geschmeidig möglich sein.
Wenn ich mich, wie oft geraten wird, daran halte, nur das zu erzählen / zeigen, was wichtig ist, sollte es -ohne zu langweilen- hinhauen.


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Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
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Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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BerndHH
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Beitrag17.10.2022 05:07

von BerndHH
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Na ja, bei mir konzentriert sich der Infodump meist auf Informationen der höheren Ebene. Kulisse, Schauplatz ja, das wird bei mir ebenso möglichst detailliert ausgeleuchtet, um authentisch zu sein.
Die beiden Jungs, die durch Kriegsdeutschland taumeln haben kaum Informationen. Sie wissen nicht einmal, was sich hinter dem nächsten Berg verbirgt. Infodump in Bezug auf die Gesamtlage und die Entscheidungen der übergeordneten Führung. Welche Absicht hat der Feind, was machen die Brigaden, Divisionen, Korps? Was machen die Dänen, die Holländer, die Briten, die Belgier? Sie alle haben einen Informationsvorsprung gegenüber den beiden Trotteln, die ums Überleben kämpfen und einfach nur nach Süden wollen.

Ich spiele immer wieder mit dem Gedanken, eine Figur einzuführen, die sehr viel mehr weiß, als die anderen. Vielleicht XX, der doppelgesichtige Kanzleramtschef des Kabinett Kohl? Er trägt die Entscheidung mit, die Bundesregierung aus Bonn in den Regierungsbunker Marienthal (Ausweichsitz der Verfassungsorgane des Bundes [AdVB] im Krisen- und Verteidigungsfall zur Wahrung derer Funktionstüchtigkeit) zu verlegen.
XX regt sich fürchterlich auf, dass die Amerikaner als erste Handlung während der Überfalls des Warschauer Paktes mit oberster Priorität dafür sorgen, dass alle US-Bürger über den Flugplatz Frankfurt/Main in die Heimat ausgeflogen werden - scheißegal wieviele dt. Verluste es dabei gibt.
XX hat mit Genscher (Auswärtiges), Zimmermann (Inneres), Windelen (Innerdeutsche Beziehungen - jetzt mit Sonderfunktionen), Wörner (Verteidigung) einen eigenen Machtzirkel gebildet, der mit den Entscheidungen des Kanzlers nicht mehr einverstanden ist ... XX war damals der Mann für Besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes Wolfgang Schäuble.
Er hat aber auch die Entscheidung mitgetragen, dass die Bundesregierung – aber ohne engste Angehörige – das wurde von der US-Regierung mit aller Schärfe abgelehnt – Crap, this is no fuckin‘ Disneyland Trip! – vom Regierungsbunker nach Übersee, nach Orlando/Florida verlegt wird, um dort ungefährdet handlungsfähig zu bleiben.

Na ja und im Exil könnten sich die Mitglieder der Bundesregierung dann mit Gewissensbissen plagen, ob sie damals in den verrückten Tagen richtig gehandelt hatten. Wieviele Bundesbürger kamen um, es konnte nicht verhindert werden, dass sich das V. US-Korps den Weg ins umkämpfte FULDA GAP gegen gegenläufige Flüchtlingsströme (vollgepackte VW Golfs mit Familie und Angehörigen) freigeschossen werden mussten? Bahn frei für das Militär! Stay put, bleibt zuhause, bis die Kampfhandlungen abebben, bis die sowjetischen Panzer durch sind. Sucht keine Sanitätseinrichtungen auf, denn die sind mit Schwerverletzten von NATO-Verbündeten und Bundeswehr überbelegt. Bei ABC-Angriffen – da helfe Euch Gott!

All diese Fragestellungen meine ich mit übergeordneten Informationen. Informationen der übergeordneten Führung. All das, was die beiden Trottel nicht wissen und die sich nur für Nahrung und für gelegentliche sexuelle Grundbedürfnisse kümmern.
Okay, dann fragt man sich natürlich, warum also die Geschichte aus der Perspektive eines kleinen Penners?


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Raphael_Lang
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Beitrag17.10.2022 09:10

von Raphael_Lang
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Hierzu lohnt es sich, mal nach "blake snyder pope in the pool" zu googlen. Das ist eine sehr interessante Technik, mit der sich zähes Infodumping ein wenig aufpeppen lässt.
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BerndHH
Geschlecht:männlichKlammeraffe

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Beitrag17.10.2022 09:16

von BerndHH
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Hallo Raphael,

das ist auch eine Möglichkeit.
Ich danke Dir für den Tipp!

Gruss


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BerndHH
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Beitrag17.10.2022 11:41

von BerndHH
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Ich kann Euch mal ein kleines Beispiel geben, die allerdings mit der Geschichte der Protas wenig zu tun hat und nur den Rahmen der ganzen Ereignisse unterstreichen soll.

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BerndHH
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Beitrag17.10.2022 11:46

von BerndHH
Antworten mit Zitat

Dr. Wolfhart-Johannes Täuble, der vierundvierzig Jahre alte Kanzleramtschef aus dem schönen Breisgau und unlängst zum Bundesminister für besondere Aufgaben vereidigt, hatte gestern Nacht besonders schlecht geschlafen. Er kam in Summe nie mehr als auf zwei Stunden. Egal was er tat und egal, wie müde sein Körper und Geist waren. Millionen von Gedanken plagten ihn und ließen ihn nicht mehr zur Ruhe kommen. Die Regierungsarbeit war in diesen Zeiten überaus anstrengend geworden, kannte überhaupt keine Ruhephasen mehr und konnte ohne Unmengen von Reval-Zigaretten und besonders starkem Bohnenkaffee, am besten orientalischen Mocca, überhaupt nicht mehr aufrechterhalten werden.

Dabei war der vergangene Sommer doch noch so friedlich gewesen.
Gut, man hatte Generalsekretär G. bei einer Rede in West-Berlin erschossen und in der Sowjetunion hatten die Militärs die Macht übernommen – dieser verrückte Romanow aus Leningrad – aber was hatte das denn mit ihrem gemütlichen Leben am Rhein zu tun?
Sie waren sinnenfrohe Rheinländer, das letzte Weinjahr war verdammt gut gewesen, noch zum Karneval hatten gewisse Kreise der Bundesregierung auf ganz privaten Feiern sehr viel Spaß gehabt. Und es galt das Lebensmotto Vina, Venus et musica – Wein, Weib und Gesang – ach du lieber Gott, was brauchst Du denn mehr? Schließlich sind wir alle kleine Sünderlein, 's war immer so, 's war immer so.
Täuble führte in einer wunderschönen und gut gepflegten Biedermeiervilla in Bad Godesberg eine Ehe, die man durchaus als gut bezeichnen konnte, was ihn jedoch nicht davon abhielt, mit Dorothea Winterhagen, seiner neunundzwanzigjährigen Chefsekretärin und nebenbei bemerkt ein besonders flotter Käfer – zu bestimmten, verabredeten Stunden die Betten des Hotel Deutsches Haus in der Kasernenstraße zu durchwühlen.

Es war jedoch Amerika gewesen, welches diese idyllischen kleinkarierten Zustände zum Einsturz brachten. Die Kriegsmaschinerie des US-Präsident Ronald R. lief spätestens im August 1986 auf Hochtouren. Dazu gehörten Richard Burton und seine zwei heißspornigen Sonderbotschafter als bellizistische Sprecher, welche die neue US-Doktrin in den Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland zu transportieren hatten. Die US-Regierung ließ absolut keinen Zweifel daran, wer die Supermacht auf diesem Planeten war und vor allem wer Vasall war und dementsprechend widerstandslos zu parieren hatte.
Hierzu waren die letzten diplomatischen Noten der letzten Stund-en, die verschlüsselt über die Fernschreiber der Abteilung 1 – der Zentralabteilung – tickerten, besonders aufschlussreich gewesen:

Government of the Federal Republic of Germany, Bonn: „Is there still a diplomatic solution left? We have a keen interest in a non-military solution. Is there anything that we can do from our side to help for desecalation?“
Embassy of the United States, Bonn: „Negative!“
Government: „We vehemently oppose that Central Europe is becoming the theater of war for an potential Third World War.“
Embassy: „We refuse any interference from your side. The Federal Government of Germany is not permitted and not authorized to criticize any NATO alliance obligations.“
Government: „With all due respect, it is our own nation that would take maximum damage from further escalation. We ask the US government to consider our interests as well.“
Embassy: „Fulfill your covenant commitments immediately and on the spot. We do not allow any further interference. End of transmission!“

Damit war alles gesagt und sämtliche Regierungschefs in Westeuropa hatten diese Direktive sehr wohl verstanden. Auf Anhieb. Der gleiche Effekt sowohl in Großbritannien, Frankreich, Italien und in allen anderen Ländern. Sie war absolut klar und eindeutig. Es gab keine Zwischentöne, die man hätte anders interpretieren können. Der Dritte Weltkrieg war nach US-Lesart somit vollkommen alternativlos geworden.

Der Bundeskanzler hatte um 22:00 zur Großen Lage einberufen. Normalerweise fanden diese Konferenzen jeden  Mittwochabend im abhörsicheren internationalen Konferenzraum, dem sogenannten „NATO-Saal“ im Erdgeschoss, welcher sämtliche Vorgabe der NATO an Regierungsbauten erfüllte, statt.
Nur heute am Montag, dem 29. September 1986. war eine außerodentliche Sondersitzung notwendig, welche das übliche Prozedere durchbrach und von der Brisanz der galoppierenden Ereignisse zeugte.
Teilnehmen mussten selbstredend der Bundeskanzler, der stellvertretende Bundeskanzler und Außenminister Hans-Dietrich G., Innenminister Friedrich Z., Heinrich W., zuständig für Innerdeutsche Beziehungen, die aber schon seit Wochen komplett abgerissen waren und in der ersten Reihe des Bundesverteidigungsminister Manfred W. W. war heute umringt mit hochrangigen Militärs, welche abermals die besondere Brisanz der Lage unterstrichen.
Zeit war knapp geworden. Die Herren Stabsoffiziere hielten sich nur für ein paar Stunden lang in der Hauptstadt Bonn auf, um sich danach unverzüglich wieder auf dem schnellsten Wege, sprich mit der Flugbereitsschaft der Heeresflieger, der eigentlichen Verwendung bei der Truppe zu widmen und die war nach Alarmierung und Mobilisierung auf dem Weg in die scharfen Stellungsräume.

Täuble kannte die Herrschaften recht gut, denn er war seit 1984 im Bundeskanzleramt: Generalmajor Siegfried S. vom Führungsstab der Streitkräfte, General Wolfgang A., der amtierende Generalinspekteur der Bundeswehr und der Stellvertretender Inspekteur Generalleutnant Wolfgang M. vom Führungsstab des Heeres. Alle anderen hohen Offiziere befanden sich derzeit im Kriegszustand und hielten sich in ihren zumeist unterirdischen Befehlsständen auf.
Eine normale Fernmeldeverbindung zur Kampftruppe war nicht mehr möglich. Alles lief nur noch verschlüsselt über das neu geschaltete BRIGHT DAWN HF-Kommunikationsnetz ab.
//34trerstra58722/00_bbdeepaadd// stop //45lkrrzu// … nur noch Maschinensprache, die unchiffriert überhaupt keinen Sinn ergab. „Ich versteh‘ nur noch Bahnhof beziehungsweise Helsinki!“   

Außerdem der kahlköpfige Inspekteur des BGS Egon S., der heute ein umfassendes Lagebild präsentieren sollte. Als der Bundeskanzler schnaufend und dank seiner Köerpmasse schwerfällig den Raum betrat, standen alle mit einer gewissen Devotheit auf. Helmut K. hatte ein mächtiges Sülzkotellet mit einem Riesenschlag Remoulade und vier besonders große Stücke Pfälzer Butterkuchen verdrückt. Er musste sich dabei gehörig zusammennehmen, um keine lauten Flatulenzen, die seine Autorität untergraben hätten, in die ohnehin schon schlechte Luft des „NATO-Saals“ abzusondern.
Die Überdosis an Fett und Zucker sollte ihm nur dabei helfen, diese Nacht zu überstehen und die richtigen Entscheidungen treffen zu können.
„Meine Herren …“, das Sprechen fiel ihm sichtbar schwer, „ich bedanke mich für Ihre Teilnahme. Ich weiß, dass Ihre Minsterien und ihre Behörden am Anschlag arbeiten, doch ich erachte es als fundamental wichtig an, dass wir uns jetzt und hier austauschen. Ich begrüße Herrn Oberst S. und bitte ihn, hier seine Ausführugen bezüglich der Innerdeutschen Grenze auszuführen.“
Unter normalen Umständen hätte man sich über die kahlpolierte Platte, die wie ein glänzendes Osterei aussah, köstlich amüsiert und auf die Schenkel geschlagen – nur heute nicht. Denn heute war der Vorabend des Dritten Weltkrieg.

„Herr Oberst, Ihnen gehört das Wort. Bitte legen Sie uns die jüngsten Beobachtungen des Bundesgrenzschutz und auf der anderen Seite die Entwicklungen der DDR-Grenztruppen dar. Bitteschön!“
„Herr Bundeskanzler, die Herren Minister, Generäle, die Lage ist weitaus ernster, als es der letzte Lageblick unserer Nachrichtenorgane haben durchstechen lassen.“
„Wie ernst?, wollte der Bundeskanzler wissen.
„Sie sind bereits da. Wir haben Grenzübertritte in allen Sektoren.“


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Minerva
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Beitrag17.10.2022 14:00

von Minerva
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Hallo Bernd,

als Anregung mal meine Ideen, wie ich den Infodump streichen und/oder umbasteln würde. Ich versichere dir, diese beiläufigen Infos nicht zu benötigen. Sie wirken zäh und einschläfernd, aber ich hoffe, du erschreckst dich nicht bei der Menge an Streichungen. Ohne kräftige Kürzungen und Umbau würde ich es (bei aller sprachlichen Geschliffenheit etc.) nicht lesen wollen.
Selbstverständlich ist alles nur als Anregung zu verstehen, da du dir ja Sorgen machtest (zurecht) bezüglich Ausgewogenheit von Information zur Lesbarkeit. Somit meine persönliche Sichtweise, was mir völlig reichen würde, um das Thema zu begreifen. Und wie mir die Kürzung helfen würde, überhaupt durchzusteigen und nicht von den Infos erschlagen zu werden. (Wald und Bäume). Liebe Grüße.



Dr. Wolfhart-Johannes
Täuble, der vierundvierzig Jahre alte Kanzleramtschef aus dem schönen Breisgau und unlängst zum Bundesminister für besondere Aufgaben vereidigt, hatte gestern Nacht besonders schlecht geschlafen. Er kam in Summe nie mehr als auf zwei Stunden. Egal was er tat und egal, wie müde sein Körper und Geist waren. Millionen von Gedanken plagten ihn und ließen ihn nicht mehr zur Ruhe kommen. Die Regierungsarbeit war in diesen Zeiten überaus anstrengend geworden, und als Kanzleramtschef kannte überhaupt keine Ruhephasen mehr und konnte er ohne Unmengen von Reval-Zigaretten und besonders starkem Bohnenkaffee, am besten orientalischen Mocca, überhaupt nicht mehr aufrechterhalten werden. nicht mehr funktionieren.

Dabei war der vergangene Sommer doch noch so friedlich gewesen.
Gut, man hatte Generalsekretär G. bei einer Rede in West-Berlin erschossen und in der Sowjetunion hatten die Militärs die Macht übernommen – dieser verrückte Romanow aus Leningrad – aber was hatte das denn mit ihrem gemütlichen Leben am Rhein zu tun?
Sie waren sinnenfrohe Rheinländer, das letzte Weinjahr war verdammt gut gewesen, noch zum Karneval hatten gewisse Kreise der Bundesregierung auf ganz privaten Feiern sehr viel Spaß gehabt. Und es galt das Lebensmotto Vina, Venus et musica – Wein, Weib und Gesang – ach du lieber Gott, was brauchst Du denn mehr? Schließlich sind wir alle kleine Sünderlein, ‘s war immer so, ‘s war immer so.
Täuble führte in einer wunderschönen und gut gepflegten Biedermeiervilla in Bad Godesberg eine Ehe, die man durchaus als gut bezeichnen konnte, was ihn jedoch nicht davon abhielt, mit Dorothea Winterhagen, seiner neunundzwanzigjährigen Chefsekretärin und nebenbei bemerkt ein besonders flotter Käfer – zu bestimmten, verabredeten Stunden die Betten des Hotel Deutsches Haus in der Kasernenstraße zu durchwühlen.
So einen Teil würde ich anders aufbauen: ZEIGE die Ehefrau, die Ehe in Harmonie und später ein Techtelmechtel mit Dorothea. Dann braucht es keinen Erklärbär.
Es war jedoch Amerika gewesen, welches diese idyllischen kleinkarierten Zustände zum Einsturz brachten. Die Kriegsmaschinerie des US-Präsident Ronald R. lief spätestens im August 1986 auf Hochtouren. Dazu gehörten Richard Burton und seine zwei heißspornigen Sonderbotschafter als bellizistische Sprecher, welche die neue US-Doktrin in den Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland zu transportieren hatten. Die US-Regierung ließ absolut keinen Zweifel daran, wer die Supermacht auf diesem Planeten war und vor allem wer Vasall war und dementsprechend widerstandslos zu parieren hatte.
Hierzu waren die letzten diplomatischen Noten der letzten Stund-en, die verschlüsselt über die Fernschreiber der Abteilung 1 – der Zentralabteilung – tickerten, besonders aufschlussreich gewesen:

Government of the Federal Republic of Germany, Bonn: „Is there still a diplomatic solution left? We have a keen interest in a non-military solution. Is there anything that we can do from our side to help for desecalation?“
Embassy of the United States, Bonn: „Negative!“

Government: „We vehemently oppose that Central Europe is becoming the theater of war for an potential Third World War.“
Embassy: „We refuse any interference from your side. The Federal Government of Germany is not permitted and not authorized to criticize any NATO alliance obligations.“
Government: „With all due respect, it is our own nation that would take maximum damage from further escalation. We ask the US government to consider our interests as well.“
Embassy: „Fulfill your covenant commitments immediately and on the spot. We do not allow any further interference. End of transmission!“
Würde ich übersetzt darstellen.

Damit war alles gesagt und sämtliche Regierungschefs in Westeuropa hatten diese Direktive sehr wohl verstanden. Auf Anhieb. Der gleiche Effekt sowohl in Großbritannien, Frankreich, Italien und in allen anderen Ländern. Sie war absolut klar und eindeutig. Es gab keine Zwischentöne, die man hätte anders interpretieren können. Der Dritte Weltkrieg war nach US-Lesart somit vollkommen alternativlos geworden.

Der Bundeskanzler hatte um 22:00 zur Großen Lage einberufen. Normalerweise fanden diese Konferenzen jeden  Mittwochabend im abhörsicheren internationalen Konferenzraum, dem sogenannten „NATO-Saal“ im Erdgeschoss, welcher sämtliche Vorgabe der NATO an Regierungsbauten erfüllte, statt.

Hier könnte jetzt zum Auflockern die Ehefrau aufteten, dann geht er los.

Nur heute am Montag, dem 29. September 1986. war eine außerodentliche Sondersitzung notwendig, welche das übliche Prozedere durchbrach und von der Brisanz der galoppierenden Ereignisse zeugte.
Teilnehmen mussten selbstredend der Bundeskanzler, der stellvertretende Bundeskanzler und Außenminister Hans-Dietrich G., Innenminister Friedrich Z., Heinrich W., zuständig für Innerdeutsche Beziehungen, die aber schon seit Wochen komplett abgerissen waren und in der ersten Reihe des Bundesverteidigungsminister Manfred W. W. war heute umringt mit hochrangigen Militärs, welche abermals die besondere Brisanz der Lage unterstrichen.
Zeit war knapp geworden. Die Herren Stabsoffiziere hielten sich nur für ein paar Stunden lang in der Hauptstadt Bonn auf, um sich danach unverzüglich wieder auf dem schnellsten Wege, sprich mit der Flugbereitsschaft der Heeresflieger, der eigentlichen Verwendung bei der Truppe zu widmen und die war nach Alarmierung und Mobilisierung auf dem Weg in die scharfen Stellungsräume.

Hier passiert nix, es wird nur berichtet.
Täuble kannte die Herrschaften recht gut, denn er war seit 1984 im Bundeskanzleramt: Generalmajor Siegfried S. vom Führungsstab der Streitkräfte, General Wolfgang A., der amtierende Generalinspekteur der Bundeswehr und der Stellvertretender Inspekteur Generalleutnant Wolfgang M. vom Führungsstab des Heeres.
Kein Mensch kann sich in irgendeiner Form all diese Infos merken.
Alle anderen hohen Offiziere befanden sich derzeit im Kriegszustand und hielten sich in ihren zumeist unterirdischen Befehlsständen auf.
Eine normale Fernmeldeverbindung zur Kampftruppe war nicht mehr möglich. Alles lief nur noch verschlüsselt über das neu geschaltete BRIGHT DAWN HF-Kommunikationsnetz ab.
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Außerdem der kahlköpfige Inspekteur des BGS Egon S., der heute ein umfassendes Lagebild präsentieren sollte. Als der Bundeskanzler schnaufend und dank seiner Köerpmasse schwerfällig den Raum betrat, standen alle mit einer gewissen Devotheit auf. Helmut K. hatte ein mächtiges Sülzkotellet mit einem Riesenschlag Remoulade und vier besonders große Stücke Pfälzer Butterkuchen verdrückt. Er musste sich dabei gehörig zusammennehmen, um keine lauten Flatulenzen, die seine Autorität untergraben hätten, in die ohnehin schon schlechte Luft des „NATO-Saals“ abzusondern.
Die Überdosis an Fett und Zucker sollte ihm nur dabei helfen, diese Nacht zu überstehen und die richtigen Entscheidungen treffen zu können.
„Meine Herren …“, das Sprechen fiel ihm sichtbar schwer, „ich bedanke mich für Ihre Teilnahme. Ich weiß, dass Ihre Minsterien und ihre Behörden am Anschlag arbeiten, doch ich erachte es als fundamental wichtig an, dass wir uns jetzt und hier austauschen. Ich begrüße Herrn Oberst S. und bitte ihn, hier seine Ausführugen bezüglich der Innerdeutschen Grenze auszuführen.“
Unter normalen Umständen hätte man sich über die kahlpolierte Platte, die wie ein glänzendes Osterei aussah, köstlich amüsiert und auf die Schenkel geschlagen – nur heute nicht. Denn heute war der Vorabend des Dritten Weltkrieg.

„Herr Oberst, Ihnen gehört das Wort. Bitte legen Sie uns die jüngsten Beobachtungen des Bundesgrenzschutz und auf der anderen Seite die Entwicklungen der DDR-Grenztruppen dar. Bitteschön!“
„Herr Bundeskanzler, die Herren Minister, Generäle, die Lage ist weitaus ernster, als es der letzte Lageblick unserer Nachrichtenorgane haben durchstechen lassen.“
„Wie ernst?, wollte der Bundeskanzler wissen.
„Sie sind bereits da. Wir haben Grenzübertritte in allen Sektoren.“


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BerndHH
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Beitrag17.10.2022 14:25

von BerndHH
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Vielen, vielen herzlichen Dank für die Mühe, die Du Dir gemacht hast.

Deine Botschaft ist ja unmissverständlich, dass Dich ein Überfluss an Informationen davon abhält, weiterlesen zu wollen.
Lass das bitte mal auf mich einwirken und dann schaue ich, wie ich damit umgehen soll. Ein bisschen brauche ich dazu.
Besten Dank erst einmal für Deinen Input!


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Hennessy
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Beitrag17.10.2022 14:56

von Hennessy
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Meiner Ansicht nach habt ihr das Konzept Infodump falsch verstanden.

Es geht nicht darum, dass ihr keine Infos über Bauwerke oder die Organisation einer Partei auf den Leser loslassen dürft, das dürft ihr, sogar seitenweise ohne Punkt und Komma, wenn ihr das beherrscht.
Es geht darum, sich in Bezug auf Charakterisierung und Handlung nicht auf ein plumpes "X ist der Fall, übrigens" zu verlassen.

Deshalb tritt Infodump vor allem in der Exposition auf, also in den ersten Kapiteln, wo eben das Universum samt seiner Prämissen etabliert werden muss.

Bsp:
Im Kaffee schwamm ein gottverdammter Hirschkäfer. Hans dachte an seine Mutter. Die hatte früher, vor ihrer zweiten Ehe, Insekten gesammelt. Hans liebte sie, auch wenn sie ihn oft für ihr Hobby vernachlässigt hatte, was bei Hans zu einer gewissen Beziehungsunfähigkeit geführt hatte. Der Käfer regte sich nicht.

Besser:

Im Kaffe schwamm ein gottverdammter Hirschkäfer. Hans dachte an seine Mutter. Der Käfer regte sich nicht.

Das ist jetzt ein sehr einfältiges Beispiel, aber ihr versteht denke ich, was ich meine: Als Autor musst du die Infos über Figuren, Welt und Plot subtil rüberbringen, sodass es keine Infos sind bzw. nicht wie welche wirken.
Infos über Bauwerke sind hingegen eben Infos, können und müssen als solche präsentiert werden, sollten aber am Ende trotz ihres Infocharakters mehr sein als das.
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BerndHH
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Beitrag17.10.2022 15:01

von BerndHH
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Ja, und genau das ist es vielleicht, was ich bezwecken möchte. Vielleicht schon einmal einen Einschub: will der Leser denn gar nicht wissen, wie das damalige Bundeskanzleramt in den 1980er Jahren in Bonn funktionierte? Was ein Kanzleramtschef tat und wo seine Befugnisse lagen? Was ist ein Bundesminister für besondere Aufgaben, wenn er kein eigenes Ressort hat? Möchte denn niemand wissen, wie diese Krisensitzungen damals vielleicht abgelaufen wären. Wie sähe das Protokoll aus? Gäbe es das überhaupt oder war alles Lage, Lage, Lage … Möchte denn niemand wissen, welche Geschichte der Neubau des Bundeskanzleramtes in der Adenauerallee bei seinen Vorgängern Helmut Schmidt, Willy Brandt hatte? Anscheinend ja nicht, denn dann würde man ja ein Geschichtsbuch zur Hand nehmen aber keinen fiktionalen Text. Auch damals gab es mit Sicherheit Hinterzimmerentscheidungen und allerlei geheimnisvolle Dinge, die nicht an die Öffentlichkeit getragen wurde. Für mich ist das auch eine unbekannte Welt und es sind Fremdbegriffe, die ich mir erst einmal aneignen muss, get familiar with this – da ich von diesen Dingen, dem Kabinett Kohl II auch keine Ahnung habe – zumindest hatte es mich damals nicht interessiert – und das merkt der Leser dann auch leider.

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Beitrag17.10.2022 15:03

von BerndHH
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Also mit anderen Worten: ich gehe mit Euch gemeinsam in ein dunkles Haus und mache dann zusammen mit Euch die Taschenlampe an und kann auch nur staunen.

Nicht so überzeugend, oder?


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Beitrag17.10.2022 15:23

von Levo
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Zitat:
. Vielleicht schon einmal einen Einschub: will der Leser denn gar nicht wissen, wie das damalige Bundeskanzleramt in den 1980er Jahren in Bonn funktionierte? Was ein Kanzleramtschef tat und wo seine Befugnisse lagen? Was ist ein Bundesminister für besondere Aufgaben, wenn er kein eigenes Ressort hat? Möchte denn niemand wissen, wie diese Krisensitzungen damals vielleicht abgelaufen wären. Wie sähe das Protokoll aus? Gäbe es das überhaupt oder war alles Lage, Lage, Lage … Möchte denn niemand wissen, welche Geschichte der Neubau des Bundeskanzleramtes in der Adenauerallee bei seinen Vorgängern Helmut Schmidt, Willy Brandt hatte? Anscheinend ja nicht, denn dann würde man ja ein Geschichtsbuch zur Hand nehmen aber keinen fiktionalen Text. Auch damals gab es mit Sicherheit Hinterzimmerentscheidungen und allerlei geheimnisvolle Dinge, die nicht an die Öffentlichkeit getragen wurde.

Das alles kann den Leser interessieren, wenn er Deinen Text liest, sofern es für Deine Story relevant ist bzw Inhalt Deiner Story ist. Als trockenen Text zur politischen Bildung kannst Du es unterbringen, ist nur nicht schön. Nimm mich als Leser mit ins Hinterzimmer, führe mich durch den Neubau. Wenn das für Deine Story nicht nötig ist, brauch ich als Leser wahrscheinlich auch die Info nicht.
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Beitrag17.10.2022 16:24

von BerndHH
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Ich bin im Geo-Magazin vom Dezember 1979 auf einen hochinteressanten Artikel vom Bundeskanzleramt gestoßen.

Das Amt.

Damals noch aus den Zeiten von Helmut Schmidt und seinem ganz privat eingerichteten Arbeitszimmer, seiner beeindruckenden Bücherwand etc.. Also Geo nimmt uns mit in die uns sonst verborgene Welt, in die Welt vor 40 Jahren. Ungemein faszinierend. Wie sieht das Zentrum der Macht aus? Wir sehen Kanzler Schmidt im Lichtspiel der Jalousien in seinem Arbeitszimmer.
Das schwarzbraune kantige Ding. Wie ein Gefängnis, wie ein eiserner Käfig. Frontal eine Festung und auch im Innenbereich ein Bollwerk. Kanzlergrab oder „Grabmal des angepassten Bürokraten“. Das Bundeskanzleramt im Kalten Krieg. Wovor hatten die Planer Angst? Vor Ost-Spionen oder einem RAF-Anschlag? Kann sich eine sowjetische Schläferzelle das Bundeskanzleramt im beschaulichen Bonn als Hochwertziel aussuchen? Für Kanzler Schmidt wie die Verwaltungszentrale einer Landessparkasse. Klingt nach beschaulicher Provinz und bullernder Gemütlichkeit und weniger nach Weltpolitik. Die ominöse Bronzeskulptur „Large Two Forms“ als Dauerleihgabe der Londoner Kensington Gardens.  
Der Bundesgrenzschutz läuft hier Streife und schützt die obersten Funktionsorgane der BRD.
Hier ist die großzügige Kanzlersuite wie auch die Katakomben der Schutzräume – ABC-sicher?

Der Montagmorgen beginnt mit der „Lage“ – „Morgenandacht“ genannt. Routinekonferenz mit 6 Abteilungschefs und der Regierungssprecher mit der Leitung des Kanzeramtes.
- Staatssekretär Friedhelm Ost als Regierungssprecher im Kabinett Kohl II – „Lage“ ist im Kircher-Zimmer mit dem Bild „Fehmarnlandschaft“ und Alarmknopf. Loki Schmidt wie sie dem Kanzleramt Charme verleiht. Es gibt jede Menge Gastgeschenke- jeder ausländische Staatsgast bringt etwas mit. Kunst und Kitsch koexisiert friedlich zu einander. Bei den Besprechungen am ovalen Tisch viel Disziplin, geordnete Papierstapel und Kaffeetassen vor sich. Leisegestelltes Direktorat mit „Herrschaftswissen“ – whatever! TOP 1, TOP 2 – Tagesordnungspunkt. Verhandelt werden Prozeduren und keine Inhalte. Auch auf den langen Gängen ist es still.

Der kleine Kabinettssaal, ein Stockwerk unterhalb der Kanzlersuite. Der „Denktank“ im Abteilungsbau. Ansprache „Herr Botschafter“, „Herr Minister“. Für den Kanzler wird ein „Sprechzettel“ vorbereitet. Schmidt und die Seinen: eine vermutlich rare Mischung aus Intimität und Autorität, Männertreu und Hierarchie. Kanzler Schmidt ist ein präziser Aktenarbeiter.

Eine Fülle von Informationen, die man in der Schnelle der Zeit gar nicht verarbeiten kann. Okay, das sind jetzt die Worte aus dem Geo-Magazin und ich kann es nutzen, um daraus meine eigene Kulisse zu entwickeln. Außerdem ist es bei mir die Kohl-Regierung II und nicht das Kabinett Schmidt.


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Gerling
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Beitrag17.10.2022 16:32

von Gerling
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BerndHH hat Folgendes geschrieben:
Ja, und genau das ist es vielleicht, was ich bezwecken möchte. Vielleicht schon einmal einen Einschub: will der Leser denn gar nicht wissen, wie das damalige Bundeskanzleramt in den 1980er Jahren in Bonn funktionierte? Was ein Kanzleramtschef tat und wo seine Befugnisse lagen? Was ist ein Bundesminister für besondere Aufgaben, wenn er kein eigenes Ressort hat? Möchte denn niemand wissen, wie diese Krisensitzungen damals vielleicht abgelaufen wären. Wie sähe das Protokoll aus? Gäbe es das überhaupt oder war alles Lage, Lage, Lage … Möchte denn niemand wissen, welche Geschichte der Neubau des Bundeskanzleramtes in der Adenauerallee bei seinen Vorgängern Helmut Schmidt, Willy Brandt hatte? Anscheinend ja nicht, denn dann würde man ja ein Geschichtsbuch zur Hand nehmen aber keinen fiktionalen Text. Auch damals gab es mit Sicherheit Hinterzimmerentscheidungen und allerlei geheimnisvolle Dinge, die nicht an die Öffentlichkeit getragen wurde. Für mich ist das auch eine unbekannte Welt und es sind Fremdbegriffe, die ich mir erst einmal aneignen muss, get familiar with this – da ich von diesen Dingen, dem Kabinett Kohl II auch keine Ahnung habe – zumindest hatte es mich damals nicht interessiert – und das merkt der Leser dann auch leider.


Das alles kann durchaus interessant sein. Wenn es aber nicht die eigentlich Handlung (und die sollte ein Roman immer haben) voranbringt, dann ist sie, wenn exzessiv beschrieben, sinnloses Geschwafel. Hier und da Neben-Infos einbauen ist immer gut. Hier sollte man sich aber auf das Wesentliche beschränken.


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BerndHH
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Beitrag17.10.2022 16:40

von BerndHH
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Ja, da hast Du absolut recht.
Auch ich muss das irgendwann mal lernen.


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Chrissy
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Beitrag17.10.2022 17:44

von Chrissy
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Als die Neue muss ich mich erst einmal durch alles durcharbeiten. Bei den Beiträgen zu diesem Thema musste ich die ganze Zeit an Stephen Kings "In einer kleinen Stadt" denken. In Bezug auf das Thema "Infodump" kenne ich natürlich seinen Ausspruch. Gerade deshalb fand ich es erstaunlich, dass er sich in diesem Roman seitenweise über den Aufbau der kleinen Stadt auslässt. Dabei erwähnt er sehr viele Namen auf einmal, die man sich als Leser nicht merken kann.
Ich könnte nicht einmal sagen, ob all diese Personen und die einzelnen Lokalitäten später tatsächlich eine Rolle gespielt haben.
Auch in anderen Romanen habe ich schon diese umfassenden Beschreibungen gelesen, und ich selbst mag es auch, meinen Lesern etwas über die Personen zu erzählen, um die es gerade geht.
Was "Show,don’t tell" angeht, habe ich manchmal das Gefühl, dass das von manchen (auch sehr bekannten) Autoren genutzt wird, um Seiten zu schinden.
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Gerling
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Beitrag17.10.2022 19:02

von Gerling
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Chrissy hat Folgendes geschrieben:
Als die Neue muss ich mich erst einmal durch alles durcharbeiten. Bei den Beiträgen zu diesem Thema musste ich die ganze Zeit an Stephen Kings "In einer kleinen Stadt" denken. In Bezug auf das Thema "Infodump" kenne ich natürlich seinen Ausspruch. Gerade deshalb fand ich es erstaunlich, dass er sich in diesem Roman seitenweise über den Aufbau der kleinen Stadt auslässt. Dabei erwähnt er sehr viele Namen auf einmal, die man sich als Leser nicht merken kann.
Ich könnte nicht einmal sagen, ob all diese Personen und die einzelnen Lokalitäten später tatsächlich eine Rolle gespielt haben.
Auch in anderen Romanen habe ich schon diese umfassenden Beschreibungen gelesen, und ich selbst mag es auch, meinen Lesern etwas über die Personen zu erzählen, um die es gerade geht.
Was "Show,don’t tell" angeht, habe ich manchmal das Gefühl, dass das von manchen (auch sehr bekannten) Autoren genutzt wird, um Seiten zu schinden.


Stephen King ist insofern ein schlechtes Beispiel, als das über 400 Millionen verkaufte Bücher für sich sprechen. Er könnte sogar das Telefonbuch in der Ich-Perspektive schreiben, und die Leser würden es kaufen. In Schätzings Roman Limit wurden auf den ersten 200 Seiten über 300 Personen eingeführt. Ich habe dieses Buch trotz mehrfacher Versuche nie beendet. War immer nach 200 Seiten raus.


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BerndHH
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Beitrag18.10.2022 04:46

von BerndHH
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Mit "Seiten schinden" habt Ihr natürlich absolut recht. Das betreibe ich natürlich exzessiv.
Die eigentliche Story ist sehr dünn. Zwei Trottel torkeln durch Kriegsdeutschland, vom Ostseestrand nach Oberbayern, der eine will unbedingt zu seiner Freundin, die sich in Rosenheim aufhalten soll und ihm im letzten Feldpostbrief noch geschrieben hat, wie verrückt sie nach ihm ist. Auf der langen Wanderung passieren allerlei groteske Begegnungen, sie erleben Kriegsschauplätze und skurrile Figuren ...

Doch mit dem Kanzleramt wird ein völlig neuer Strang aufgemacht, der mir plötzlich um Zehnerpotenzen spannender als die eigentliche Hauptgeschichte erscheint, denn im Kanzleramt laufen jede Menge Informationen zusammen.
Da ist ordentlich Musik drin, schwächt aber wie gesagt die Hauptgeschichte, die dann völlig in den Hintergrund gerät. Wer interessiert sich schon für einen Deserteuer, wenn er die brandheißen Infos vom BND, MAD haben kann, wenn der Hubschrauber mit einem hohen BGS-Beamten landet und der Bundeskanzler Helmut Pohl und der Kanzleramtschef Täuble irgendein konspiratives Zeugs austauschen.

Pohl und Täuble könnten die Rahmengeschichte bilden, die am Anfang jedes Kapitels eingeblendet wird.
Wo befindet sich die Bundesregierung momentan? In Bonn, im Regierungsbunker Ahrtal oder sind sie schon im Exil in Orlando. Man könnte ihr Krisenmanagement vorstellen, die Streitgespräche mit den Amerikanern: nur Regierungsmitglieder + engste Familienangehörige werden ausgeflogen - die Opposition darf gerne in Bonn verrecken und sehr viel mehr von harten und hochdramatischen Entscheidungen.
Die Mächtigen werden natürlich alles daran setzen, ihren eigenen Arsch zu retten - der Rest der Menschheit, da scheißt der Hund druff!, auf Deutsch gesagt. Mir schweben da schon einige sehr brutale und hochdramatische Szenen vor. Verrat, der Mensch wird seinem Nächsten zum Wolf, etc., etc. wenn es um die Wurscht geht.

Ich weiß schon, was Ihr sagen werdet: ich muss mich entscheiden, was will ich eigentlich erzählen?


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Merlinor
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Beitrag18.10.2022 11:48

von Merlinor
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BerndHH hat Folgendes geschrieben:
Ich weiß schon, was Ihr sagen werdet: ich muss mich entscheiden, was will ich eigentlich erzählen?


Genau ... smile
Und ich frage mich auch, ob Du wirklich eine Geschichte erzählen willst, oder vor allen Dingen ein Scenario skizzieren.
Auch da solltest Du Dich entscheiden. Wenn Deine Geschichte zu weiten Teilen aus "Infodump" besteht, dann geht es Dir womöglich gar nicht um die Handlung, sondern um genau diese Informationen, in Deinem Fall um eine erdachte Welt in all ihren Details.

LG Merlinor


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Willebroer
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Beitrag18.10.2022 11:57

von Willebroer
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BerndHH hat Folgendes geschrieben:

Ich weiß schon, was Ihr sagen werdet: ich muss mich entscheiden, was will ich eigentlich erzählen?


Ja, das ist das eigentliche Problem. Und das kann dir keiner abnehmen.

Tricks gibt es viele. Zum Beispiel alle Handlungsstränge auf Karteikarten zu schreiben und dann zu sortieren - auch auszusortieren.

Dazu kann man verschiedene Farben verwenden:
- eine für den Kern (die eigentliche Geschichte),
- eine für Atmosphäre, Komparsen und Setting allgemein,
- eine für "kann weg", aber noch nicht gleich

Wahrscheinlich kennst du all diese Ratschläge schon.
Intuitive Schreiber brauchen das meistens nicht, sie sind auch mehr handlungsorientiert. Aber je mehr Stoff, desto mehr Sortierarbeit ist nötig.
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Minerva
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Beitrag18.10.2022 12:00

von Minerva
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BerndHH hat Folgendes geschrieben:
Ich weiß schon, was Ihr sagen werdet: ich muss mich entscheiden, was will ich eigentlich erzählen?


Du könntest das Ganze auch noch mal neu aufzäumen und beide Handlungstränge miteinander verflechten. Dieser Täuble ist doch eine interessante Figur, mit seiner Rolle, der Affäre etc.

Vielleicht findest du zwischen ihm und der eigentlichen Hauptfigur auch einen thematischen Spiegel, eine Art Hintergrund, z.B. "Scheitern" oder "Abkehr", "Wandel" ... wenn du verstehst, was ich meine.
Also, dass sie etwas Ähnliches oder genau Gegensätzliches erleben. (Obwohl sie sonst nichts miteinander zu tun haben). Einer verbraucht sich, der andere lädt sich auf. Einer rutscht in immer mehr Probleme, der andere befreit sich.
Das vor dem geschichtlichen Hintergrund und den Entwicklungen. Du musst dich eigentlich nur entscheiden, was du erzählen willst, was du darstellen, offenlegen möchtest, wo deine Kernaussage hingeht, deine These sozusagen bewiesen werden soll. Und so gehst du an die beiden Stränge heran und lässt sie daraufhin zulaufen.

Vielleicht beschäftigst du dich auch einmal mit dem Thema "Prämisse" und arbeitest die Hauptprämisse heraus, dann wird dir vieles klarer werden.


Prämisse kurz gesagt meint:
A + B = C
oder A führt zu B

Bsp. Romeo und Julia:
Liebe + verfeindete Familien = Tod
oder Verbotene Liebe führt zum Tod.

Es geht sozusagen um einen Gedanken, den du hast und der Roman ist die "Beweisführung".
Der Gedanke ist simpel: A führt zu B.
Aber er ist unheimlich wichtig, denn damit erkennst du, wie die Geschichte aufgebaut sein muss, um deine These zu beweisen.

Deine Darstellung des Kanzleramtstranges klingt im Moment ein bisschen nach: Krisen- oder Kriegszeiten bringen das Schlechteste im Menschen hervor.
Die Frage wäre nun, wie deine anderen Figuren diese Prämisse stützen. Oder ob du doch nur einen Strang verfolgen möchtest. Oder ob dir eine andere Hauptprämisse einfällt (es gibt natürlich meist mehrere im Buch).
Wenn ich es richtig verstanden habe, soll es ja ein "Antikriegsbuch" sein, also müsstest du eine Prämisse finden, die das stützt. Und danach baust du deinen Text auf oder um.
Dann wirst du auch merken, dass du den ganzen Infodump nicht benötigst. Damit überzeugst du ja nicht bezüglich deiner These, sondern nutzt es nur punktuell, um Realismus zu vermitteln und uns verständlich zu machen, um was es geht.
Den Fokus würde ich lieber auf die Charaktere lenken und was das alles mit ihnen macht.


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