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Verlag verzögert Publikation

 
 
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Lona21
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 42
Beiträge: 156
Wohnort: bei Frankfurt am Main


Beitrag02.10.2022 23:36
Verlag verzögert Publikation
von Lona21
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo,

eben habe ich einen interessanten Thread zum Thema Kleinverlage gelesen und muss sagen, dass ich leider aktuell andere Erfahrungen mache. Ich habe einen Kleinverlag gefunden, der bereits im April Interesse bekundet hat und damals auch schon von einem ungefähren Datum der Veröffentlichung gesprochen hatte.
Aber seitdem verzögert sich immer alles. Das Lektorat ist noch nicht gemacht und der Vertrag soll mit dem Lektorat kommen. Auf meine Mails wird schnell reagiert - es könnte also auch sein, dass im Verlag generell Verzug mit den Manuskripten herrscht und ich eben in der Reihenfolge noch nicht dran bin.

Aber ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Am besten nach einem anderen Ausschau halten oder SP?
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Christof Lais Sperl
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 62
Beiträge: 942
Wohnort: Hangover
Der silberne Roboter


Beitrag03.10.2022 07:29
Probleme
von Christof Lais Sperl
Antworten mit Zitat

Wir befinden uns in einer Wirtschaftskrise. Ein Verlagsleiter sagte zu mir,  er wisse gar nicht, wie er den laufenden Monat noch finanzieren soll.

_________________
Lais
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CharlieLyne
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 59
Beiträge: 36
Wohnort: London


Beitrag03.10.2022 07:39

von CharlieLyne
Antworten mit Zitat

Ist denn das im Vertrag vereinbarte späteste Datum der Veröffentlichung schon überschritten? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, wenn der Vertrag erst im April geschlossen worden ist. Falls es aber der Fall ist, hat der Verlag seine Verpflichtung dir gegenüber nicht erfüllt und du kannst theoretisch die Auflösung des Vertrags verlangen.

Ob es ratsam ist, das zu tun, ist allerdings die Frage. Ich wuerde erst einmal fragen, warum es zu der Verzögerung kommt.

Bei mir sind zweimal Veröffentlichungen verschoben worden, beide Male war es eine Entscheidung des Vertriebs, und beide Male war es sinnvoll: Der erste Roman spielte an der Ostsee, sollte im Januar erscheinen - da haben die Verlagsvertreter gesagt: Das ist Quatsch. Verschieben wir das in den Sommer, wenn es an der Ostsee vor Touristen wimmelt, die da Bücher aus Ständern kaufen. Das leuchtete mir ein (die Rate des Garantiehonorars, die bei Veröffentlichung fällig wurde, ist mir aber vorab ausgezahlt worden). Das zweite Mal - gerade jetzt vor kurzem - ist ein Roman mit ähnlichem Thema zur zeitgleichen Veröffentlichung angekündigt. Da möchten die Vertreter meinen lieber verschieben. In diesem Fall leuchtet es mir nicht so richtig ein, weil die beiden sich auch gegenseitig mitziehen können. Mir haben allerdings versierte Kollegen ebenso wie mein Agent die ganzen Jahre hindurch immer wieder geraten: Bring niemals den Vertrieb gegen dich auf - damit tötest du dein Buch. Also habe ich mich einverstanden erklärt, zumal mir ein guter Vertrag fuer ein Ersatzprojekt angeboten wurde.

Die Frage nach dem Warum wuerde ich also unbedingt als erstes klären, ehe ich über eine Auflösung nachdenke. Ist in deinem Fall lediglich geschlampt worden oder hat sich der Verlag übernommen, spricht das nicht gerade fuer ihn, und du bist vermutlich mit einer Auflösung besser dran.
WAs mir bei allen Problemen geholfen hat: Kollegen suchen, die beim selben Verlag unter Vertrag sind, und nach deren Erfahrungen fragen.

Viel Glueck!


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"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nee, in Paris regnet's ja jetzt auch."
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Dyrnberg
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 567
Wohnort: Wien


Beitrag03.10.2022 08:59

von Dyrnberg
Antworten mit Zitat

Prinzipiell erscheint mir "im April erstes Interesse" noch nicht lange her. Da könnte ein Verlag auch sagen, dass sie mit der Sache im Frühjahrsprogramm rauswollen. However: Du hast noch keinen Vertrag. Daher kannst Du eigentlich auf nichts bestehen. Ich würde mal per Mail anklopfen und darauf "bestehen", dass man Dir den Vertrag jetzt schickt. Im Vertrag wird ja dann ein Datum genannt sein müssem. Dann weißt du mehr. Und dann hat der Verlag auch so etwas wie eine Deadline.

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Ein Roadtrip durch die Philosophie: "Die Nacht der Fragen und der Morgen danach" (Roman)
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Lona21
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 42
Beiträge: 156
Wohnort: bei Frankfurt am Main


Beitrag03.10.2022 09:01

von Lona21
pdf-Datei Antworten mit Zitat

CharlieLyne hat Folgendes geschrieben:
Ist denn das im Vertrag vereinbarte späteste Datum der Veröffentlichung schon überschritten? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, wenn der Vertrag erst im April geschlossen worden ist. Falls es aber der Fall ist, hat der Verlag seine Verpflichtung dir gegenüber nicht erfüllt und du kannst theoretisch die Auflösung des Vertrags verlangen.
Viel Glueck!


Der Vertrag soll ja erst zeitgleich mit dem Lektorat an mich versandt werden. Das ist auch eher ungewöhnlich oder?
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Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2329
Wohnort: Annaburg


Beitrag03.10.2022 09:16
Re: Probleme
von Thomas74
Antworten mit Zitat

Christof Lais Sperl hat Folgendes geschrieben:
Wir befinden uns in einer Wirtschaftskrise.


Die perfekte Ausrede für alles. Voriges Jahr wars die Pandemie.


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Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen.
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realo
Leseratte


Beiträge: 185



Beitrag03.10.2022 09:51
Re: Probleme
von realo
Antworten mit Zitat

Thomas74 hat Folgendes geschrieben:

Die perfekte Ausrede für alles. Voriges Jahr wars die Pandemie.


Ausrede hin oder her, wer ist mehr abhängig, der Verlag vom Autor oder der Autor vom Verlag? Es nutzt ja nichts, wenn eine Institution am längeren Hebel ist gegenüber dem Soloselbstständigen, macht es Sinn als Einzelner die Institution positiv zu sehen und auch Geduld aufzubringen.
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Piratin
Geschlecht:weiblichExposéadler

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Beitrag03.10.2022 10:00

von Piratin
Antworten mit Zitat

Lona21 hat Folgendes geschrieben:
CharlieLyne hat Folgendes geschrieben:
Ist denn das im Vertrag vereinbarte späteste Datum der Veröffentlichung schon überschritten? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, wenn der Vertrag erst im April geschlossen worden ist. Falls es aber der Fall ist, hat der Verlag seine Verpflichtung dir gegenüber nicht erfüllt und du kannst theoretisch die Auflösung des Vertrags verlangen.
Viel Glueck!


Der Vertrag soll ja erst zeitgleich mit dem Lektorat an mich versandt werden. Das ist auch eher ungewöhnlich oder?

Das mit dem zeitgleichen Versand habe ich noch nicht gehört. So wie ich es verstehe, hieße es, Du bekommst das vom Verlag lektorierte Manuskript zeitgleich mit Deinem Vertrag. Konsequenz wäre: Du hast ein kostenloses Lektorat, wenn Du den Vertrag nicht unterschreibst, was ein Risiko für den Verlag wäre. Deshalb macht mich das stutzig. Wenn Du einen Ansprechpartner hast, mit dem Du Kontakt hattest, dann greif vielleicht einfach mal zum Telefonhörer, wenn Du auf Mails keine Antwort bekommst.


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Christof Lais Sperl
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 62
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Der silberne Roboter


Beitrag03.10.2022 10:05
Re: Probleme
von Christof Lais Sperl
Antworten mit Zitat

Thomas74 hat Folgendes geschrieben:
Christof Lais Sperl hat Folgendes geschrieben:
Wir befinden uns in einer Wirtschaftskrise.


Die perfekte Ausrede für alles. Voriges Jahr wars die Pandemie.


Wenn man den zweiten Satz einfach wegkillert, schon.


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Dyrnberg
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Beitrag03.10.2022 10:07

von Dyrnberg
Antworten mit Zitat

Ergänzung zum Vor-post von Piratin: Lektorat gleichzeitig mit dem Vertrag verschicken kenne ich aus Erzählungen von Verlagen, die im Grunde nicht zuletzt aus idealistischen Gründen ihr Handwerk betreiben und dabei davon ausgehen, dass ein Vertrag nicht weiter wichtig ist. Im Sinne von "Wir wollen doch alle dasselbe, nämlich, das Buch auf den Markt bringen." In anderen Worten: Da muss kein böser Gedanke oder irgendeine Falle dahinterstecken, eher ist es schlicht naiv und idealistisch und unprofessionell vom Verlag.

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CharlieLyne
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Beitrag03.10.2022 10:39

von CharlieLyne
Antworten mit Zitat

Lona21 hat Folgendes geschrieben:

Der Vertrag soll ja erst zeitgleich mit dem Lektorat an mich versandt werden. Das ist auch eher ungewöhnlich oder?


Also ich bin ja nicht Frau Allwissend und es soll ja nichts geben, das es nichts gibt - aber das habe ich noch nie gehört.

Und ein Verlag, der dich seit April auf einen zugesagten Vertrag warten lässt? Ich würde da mal sehr argwöhnisch recherchieren, to say the least.


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Willebroer
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Beitrag03.10.2022 12:51

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Thomas74 hat Folgendes geschrieben:
Christof Lais Sperl hat Folgendes geschrieben:
Wir befinden uns in einer Wirtschaftskrise.


Die perfekte Ausrede für alles. Voriges Jahr wars die Pandemie.


Eben. Die Ausrede ist SO perfekt, daß man kaum ein Gegenargument hat. Das macht sie so beliebt.

Lona21 hat Folgendes geschrieben:

Der Vertrag soll ja erst zeitgleich mit dem Lektorat an mich versandt werden. Das ist auch eher ungewöhnlich oder?


Das ist es in der Tat. Denn der Verlag nimmt dann ja das Risiko auf sich, Arbeit reinzustecken, ohne schon den Vertrag zu haben. Das gibt es ab und zu bei Kleinverlagen oder Gemeinschaftsprojekten, wo die Leute sich kennen und vertrauen (aber eben auch kommunizieren) und der Vertrag nur als letzte Absicherung dient.

Davon abgesehen, sind Verschiebungen und Verzögerungen im Verlagsgeschäft nicht ungewöhnlich. Die meisten bekommt mal gar nicht mit oder sie werden im Gegenteil genutzt, um mal wieder etwas Aufmerksamkeit zu wecken. Wink

Rein formal bist du ohne Vertrag u. U. in der besseren Position. Denn mit Verträgen gibt man meist mehr Rechte ab, als man bekommt. Dafür gibt es dann ja (hoffentlich!) reichlich Geld, das wiegt alles auf.
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Christof Lais Sperl
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Beitrag03.10.2022 16:19
Unredlich
von Christof Lais Sperl
Antworten mit Zitat

...

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Christof Lais Sperl
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Beitrag03.10.2022 16:21
Zitate
von Christof Lais Sperl
Antworten mit Zitat

Noch mal ganz klar: Wer hier argumentieren will, soll auch korrekt zitieren. Ein Verlagsleiter sagte zu mir: "Ich weiß gar nicht,  wie ich den nächsten Monat überstehen werde."

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Gerling
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Beitrag03.10.2022 18:54
Re: Probleme
von Gerling
Antworten mit Zitat

Thomas74 hat Folgendes geschrieben:
Christof Lais Sperl hat Folgendes geschrieben:
Wir befinden uns in einer Wirtschaftskrise.


Die perfekte Ausrede für alles. Voriges Jahr wars die Pandemie.


Na ja, lässt sich leicht sagen. Ausrede. Rowohlt hat mal eben hauptsächlich wegen Corona in zwei Jahren (2020/21) einen Umsatzrückgang von rund 13 Millionen Euro verkraften müssen. Das ist ne Hausnummer. Nun mussten sie wegen der gestiegenen Kosten (beispielsweise Papier) die Preise erhöhen. Wie alle anderen Verlage auch. Einem großen Publikumsverlag fällt das jedoch leichter, als einem kleinen Verlag, der ohnehin um jeden Kunden kämpfen muss.


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Maunzilla
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Beiträge: 2821



Beitrag03.10.2022 19:28

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Wieso hatten die einen Umsatzrückgang? Shocked
Die Leute saßen alle zu Hause und hatten viel Zeit zum Lesen. Dank Amazon und E-Books konnten die Konsumenten auch von daheim aus bequem Bücher kaufen, ohne zum Buchladen fahren zu müssen. Und selbst wenn sie weniger neue Titel produzieren konnten, konnten sie ja immer noch die alten weiter verkaufen. Wenn jemand massiv von einem Lock-down profitierte, dann waren das Anbieter von Produkten, die man allein zu Hause konsumieren kann, wie Bücher, Videos und Spiele.


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Dirk Osygus
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Beitrag03.10.2022 19:42

von Dirk Osygus
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Wieso hatten die einen Umsatzrückgang? Shocked
Die Leute saßen alle zu Hause und hatten viel Zeit zum Lesen. Dank Amazon und E-Books konnten die Konsumenten auch von daheim aus bequem Bücher kaufen, ohne zum Buchladen fahren zu müssen. Und selbst wenn sie weniger neue Titel produzieren konnten, konnten sie ja immer noch die alten weiter verkaufen. Wenn jemand massiv von einem Lock-down profitierte, dann waren das Anbieter von Produkten, die man allein zu Hause konsumieren kann, wie Bücher, Videos und Spiele.


Der Umsatzrückgang wird daran liegen, daß der Hauptabsatzweg der Publikumsverlage immer noch der Buchhandel und nicht der Internethandel ist. EBooks haben beileibe noch nicht den Marktanteil, den man annimmt. Und da die Buchhandlungen durch die Pandemie geschlossen waren, ergibt sich ein Umsatzrückgang.
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Gerling
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Beitrag03.10.2022 20:00

von Gerling
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Samurai_27 hat Folgendes geschrieben:
Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Wieso hatten die einen Umsatzrückgang? Shocked
Die Leute saßen alle zu Hause und hatten viel Zeit zum Lesen. Dank Amazon und E-Books konnten die Konsumenten auch von daheim aus bequem Bücher kaufen, ohne zum Buchladen fahren zu müssen. Und selbst wenn sie weniger neue Titel produzieren konnten, konnten sie ja immer noch die alten weiter verkaufen. Wenn jemand massiv von einem Lock-down profitierte, dann waren das Anbieter von Produkten, die man allein zu Hause konsumieren kann, wie Bücher, Videos und Spiele.


Der Umsatzrückgang wird daran liegen, daß der Hauptabsatzweg der Publikumsverlage immer noch der Buchhandel und nicht der Internethandel ist. EBooks haben beileibe noch nicht den Marktanteil, den man annimmt. Und da die Buchhandlungen durch die Pandemie geschlossen waren, ergibt sich ein Umsatzrückgang.


Der Umsatzanteil des stationären Buchhandels beträgt über 40%. Das sind bzw waren bei Rowohlt in den besagten Jahren rund 29 Millionen Euro. Ein Rückgang von 13 Millionen Euro in zwei Jahren bedeutet, das einiges über den Online-Handel aufgefangen werden konnte, aber eben nicht alles.


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MissClara
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Beiträge: 666



Beitrag03.10.2022 21:34

von MissClara
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Gerling hat Folgendes geschrieben:
Samurai_27 hat Folgendes geschrieben:
Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Wieso hatten die einen Umsatzrückgang? Shocked
Die Leute saßen alle zu Hause und hatten viel Zeit zum Lesen. Dank Amazon und E-Books konnten die Konsumenten auch von daheim aus bequem Bücher kaufen, ohne zum Buchladen fahren zu müssen. Und selbst wenn sie weniger neue Titel produzieren konnten, konnten sie ja immer noch die alten weiter verkaufen. Wenn jemand massiv von einem Lock-down profitierte, dann waren das Anbieter von Produkten, die man allein zu Hause konsumieren kann, wie Bücher, Videos und Spiele.


Der Umsatzrückgang wird daran liegen, daß der Hauptabsatzweg der Publikumsverlage immer noch der Buchhandel und nicht der Internethandel ist. EBooks haben beileibe noch nicht den Marktanteil, den man annimmt. Und da die Buchhandlungen durch die Pandemie geschlossen waren, ergibt sich ein Umsatzrückgang.


Der Umsatzanteil des stationären Buchhandels beträgt über 40%. Das sind bzw waren bei Rowohlt in den besagten Jahren rund 29 Millionen Euro. Ein Rückgang von 13 Millionen Euro in zwei Jahren bedeutet, das einiges über den Online-Handel aufgefangen werden konnte, aber eben nicht alles.



Ich kann mir vorstellen, dass ein großer Prozentsatz der Bücher, die normalerweise über eine Ladentheke wandern, auch Geschenke sind, gar nicht für den Eigenbedarf (auf jeden Fall Kinderbücher, Bildbände u.ä.). Da gehört Stöbern und Spontankaufen definitiv dazu. Und Geselligkeiten, wo solche Geschenke benötigt werden, waren ja auch ziemlich heruntergefahren.
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Maunzilla
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Beiträge: 2821



Beitrag04.10.2022 04:21

von Maunzilla
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Ich dachte, die Leute würden heute mehr online kaufen. (Ich habe schon seit vielen Jahren keine Buchhandlung mehr von innen gesehen.^^") Da Bücher industriell gefertigte Massenware sind, spielt es doch keine Rolle, wo man sie kauft.
Rowohlt macht, wenn ich mich recht entsinne (ich habe schon ewig nichts mehr von denen gekauft) aber weder Kinderbücher noch Bildbände oder sonstige Grabbeltisch-Ware. Insofern wundert es mich schon, daß die so viel eingebüßt haben.

Bei der aufkommenden Rohstoff-Knappheit und der zu erwartenden Rezession bin ich mal gespannt, wie die Buchbranche damit zurecht kommen wird. Ich denke, wir werden in den kommenden Monaten und Jahren eine größere Pleitewelle, nicht nur bei den Kleinverlagen sehen. Was wiederum für Autoren keine gute Zeit verheißt, da die Manuskript-Produktion eher nicht so stark zurückgehen dürfte. Sad


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realo
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Beiträge: 185



Beitrag04.10.2022 13:36

von realo
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Genau, dieses ewige Wachstum in der Wirtschaft, wie ich es seit Jahrzehnten mitbekomme, kann nicht funktionieren, irgendwann sind die Ressourcen verbraucht. Vielleicht haben wir jetzt global dieses Innehalten in der Produktion mehr und noch mehr. Es wäre der gerechte Ausgleich zu lange Zeit hemmungslos aus dem Vollen schöpfen und das betrifft natürlich auch Verlage als kapitalistische Wirtschaftsbetriebe. Auch beim Bücher verkaufen geht es um Umsatz und danach werden Manuskripte ausgewählt. Der ein oder andere Verlag hat auch ideelle Werte, aber die braucht man bei Krimi, Fantasy oder Liebesroman nicht, alles zum Verkauf geschrieben.
Wenn man Gerald Hüther heißt, ein Neurobiologe, dann kommt auch ein Sachbuch über 'Würde' in die Bestseller. Ansonsten steht der Strafverteidiger Ferdinand von Schirach mit seinen süchtig machenden Krimis auf Platz eins oder einem Erzählband.

Natürlich ist das Schreiben ein Ventil in Krisenzeiten, sowohl bei persönlichen, als auch bei gesellschaftlichen Krisen und da ein Buch veröffentlichen in der Herstellung so billig war wie noch nie, jetzt ist das Papier teuer, gibt es jede Menge Manuskripte, die ein Buch werden wollen. Jedoch es ist wie bei allem, ob Wohnungsnot, seltene Antiquität oder vergriffenem Buch, man darf nicht aufgeben und den Glauben an sich nicht verlieren bis es klappt oder die Fähigkeit zum Scheitern als Kunstfertigkeit betrachten.

Auch wenn die Zeiten noch so schlecht sind und vieles in der Wirtschaft pleite geht, weil das Wachstum nicht mehr möglich ist, so lebe ich noch und schreibe weiter über die menschlichen Themen in der Krise. Ich schreibe nicht über die heile Welt oder andere Fluchtmöglichkeiten, die sich aktuell gut verkaufen, sondern ich schreibe, wie man mit einer harten Krise umgehen kann, denn der Verlust von Wohlstand ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange menschlichen Lebens.
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2821



Beitrag04.10.2022 18:00

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Das Wachstum ist noch lange nicht zu Ende. Es findet künftig nur anderwärts statt. Neutral

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